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Die Freikonservative Partei war eine uberwiegend im Konigreich Preussen aktive Partei des Deutschen Reiches bis 1918 Sie stand politisch zwischen der traditionelleren Deutschkonservativen Partei und der Nationalliberalen Partei Nach dem Ersten Weltkrieg traten ihre Anhanger grossteils zur Deutschnationalen Volkspartei uber Ein kleinerer Teil ging zur Deutschen Volkspartei unter Gustav Stresemann Die Freikonservative Fraktion des Preussischen Abgeordnetenhauses 1907 1 Kurt Merbach 2 Adolf Arndt 3 Hans von Hellmann 4 Max Wessel Polizeiprasident 5 Heinrich Brunstermann 6 Karl von Gamp Massaunen 7 Wilhelm von Kardorff 8 Octavio von Zedlitz Neukirch 9 Gustav Schwartz 10 Franz Holtzel 11 Anton Matthias Schon 12 Rudolf von Bitter der Jungere 13 Otto von Moltke 14 Otto Holtz 15 Student 16 Max Krause 17 Robert Hue de Grais 18 Willibald von Dirksen 19 Traugott Hermann von Arnim Muskau 20 Max Baensch Schmidtlein 21 Max Rewoldt 22 Ernst Issmer 23 Waldemar Mueller 24 Hermann von Christen 25 Ernst Heinrich Bokelmann 26 Otto Arendt 27 Richard Vopelius 28 Karl Wilhelm Witt Marienwerder 29 Bzesnitzek 30 Thies Hinrich Engelbrecht 31 Georg Kiehn 32 Ernst Wagner 33 Adam Braemer 34 Christoph Boecker Neuhaldensleben 35 Eduard von Liebert 36 Hermann Kriege Bentheim 37 Georg Schultz 38 Friedrich Eduard Neubarth 39 Erwin Luders 40 Richard Loscher 41 Seydel Diedersdorf 42 Kelch Prasident 43 Otto Grass 44 Karl Volger 45 Hans Delbruck 46 Johannes Johanssen 47 von Oschoppe 48 Julius Vorster junior 49 Otto von Dewitz Oldenburg in Holstein 50 Max Kolbe 51 Franz Doerksen 52 Wendroth Segeberg Inhaltsverzeichnis 1 Programm 2 Geschichte 2 1 Deutsche Reichspartei ab 1871 2 2 Klientel 2 3 Weimarer Republik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseProgramm BearbeitenPolitisch forderte die Freikonservative Partei die Wahrung der kulturpolitischen Interessen des preussischen Protestantismus und der wirtschaftlichen der ostelbischen Agrarier Sie sprach sich eindeutig gegen den Konstitutionalismus und die Gewaltenteilung aus Reichskanzler Bismarck wurde vorbehaltlos unterstutzt Zugleich vertrat die Freikonservative Partei einen preussischen Partikularismus und ein typisch christlich patriarchales Denken Geschichte BearbeitenDie Freikonservative Partei wurde 1867 gegrundet Sie entstand 1866 als Abspaltung von der preussischen Konservativen Partei zunachst als Freikonservative Vereinigung unter Leitung von Graf Eduard Georg von Bethusy Huc 1 Sie unterstutzte die Einigungspolitik von Otto von Bismarck und bestand uberwiegend aus agrarkonservativen und burokratischen Fuhrungseliten Zu den namhaftesten Reprasentanten der Freikonservativen zahlten der Gutsbesitzer Wilhelm von Kardorff der Industrielle Carl Ferdinand von Stumm Halberg der Politiker und Juraprofessor Heinrich von Achenbach der Agrarier Karl Rudolf Friedenthal Furst Hermann von Hatzfeldt der Londoner Botschafter im Jahre 1914 Karl Max Furst Lichnowsky der Diplomat Willibald von Dirksen der erste Reichsbankprasident Hermann von Dechend der Landeshauptmann der Provinz Sachsen und Prasident des Evangelischen Bundes Wilko Levin Graf von Wintzingerode Bodenstein der Jurist und Grundbesitzinteressenvertreter Johann Viktor Bredt der Verwaltungsjurist und Regierungsprasident Robert Graf Hue de Grais die preussischen Generale Hans von Beseler und Eduard von Liebert sowie die Historiker Hans Delbruck und Otto Hoetzsch Reichstagswahlergebnisse 1871 1912 15 10 5 0 71747778818487909398030712 Deutsche Reichspartei ab 1871 Bearbeiten Im Deutschen Reich ab 1871 nannten sich die Freikonservativen Deutsche Reichspartei Politisch stand sie zwischen den Nationalliberalen und der Deutschkonservativen Partei Die Freikonservativen unterstutzten als dezidiert regierungsfreundliche Partei den Kulturkampf und als Partei der Eliten die Sozialistengesetze Bismarcks 1878 war sie die treibende Kraft bei der Wendung zur Schutzzollpolitik unter Fuhrung Wilhelm von Kardorffs Wahrend der Jahre 1887 und 1890 war sie eine der so genannten Kartellparteien ein Wahlbundnis der Rechtsparteien Deutschkonservative Partei und Freikonservative und der Nationalliberalen Das Kartell war ausgerichtet auf die Stutzung Bismarcks Bismarck sans phrase und setzte das Septennat durch Klientel Bearbeiten Die Partei hatte Hochburgen unter anderem in Schlesien wo auch der katholische Hochadel zur Partei fand darunter viele Standesherren z B Hugo zu Hohenlohe Ohringen Herzog von Ujest Victor Herzog von Ratibor und Hans Heinrich XI von Hochberg Furst von Pless In ihnen verkorperte sich geradezu das Bundnis von Latifundienbesitz und industriellem Magnatentum Heinz Gollwitzer nbsp Viktor Herzog von Ratibor Mitbegrunder der FreikonservativenSie galt als die Partei des Adels der Minister und der Diplomaten und fand kaum Wahler in niedrigeren sozialen Schichten Die Partei war intern kaum organisiert sie bestand im Wesentlichen aus den Fraktionen im Reichstag und im preussischen Landtag Um die Verbindung zwischen diesen beiden Fraktionen herzustellen gab es ab 1870 einen Landesausschuss der wenig Aktivitat entfaltete und uber ein von nur einer Person besetztes Buro in Berlin verfugte Vor 1890 gab es auch keinen offiziellen Parteivorsitzenden der erste Parteitag fand erst 1906 in Breslau statt ab 1907 gab es einen Wahlverein als offizielle Parteistruktur der von einem Gesamtvorstand und einem Ausschuss gefuhrt wurde In der Spatphase wurden auch Landesverbande aufgebaut 1 Die traditionelle Zeitung der Partei war Die Post die 1910 in das regierungskritische alldeutsche Lager ubertrat Wahrend der wilhelminischen Epoche befurwortete die Partei eine aktive Kolonialpolitik trat fur den Schlachtflottenbau und die Weltpolitik ein Die massgeblichen Politiker nach Stumm Halberg und Kardorff waren der Schlesier Octavio von Zedlitz Neukirch und der ostpreussische Gutsbesitzer Karl von Gamp Massaunen Fuhrende Parteivertreter grundeten den Reichsverband gegen die Sozialdemokratie mit In den Jahren 1906 1909 gehorten die Freikonservativen zum Bulow Block Als Vertreter eines Reformkonservatismus versuchte Adolf Grabowsky 1912 uber die Zeitschrift Das neue Deutschland Wochenschrift fur konservativen Fortschritt eine konservative Volkspartei zu schaffen Dies blieb ohne Resonanz Wahrend des Ersten Weltkriegs trat die Partei fur expansive Kriegsziele ein lehnte die Friedensresolution von 1917 ab bekampfte die Parlamentarisierung der Reichsverfassung sowie mit wenigen Ausnahmen Bredt die Reform des preussischen Dreiklassenwahlrechts und unterstutzte zum Teil die militaristische Deutsche Vaterlandspartei Innerhalb der Partei standen sich ein gouvernementaler traditionell elitarer und ein alldeutsch radikalisierter kleinburgerlicher Flugel gegenuber Weimarer Republik Bearbeiten Der Grossteil ihrer Mitglieder beteiligte sich 1918 an der Grundung der Deutschnationalen Volkspartei DNVP Ein weiterer Teil der Anhanger ging in der nationalliberalen Deutschen Volkspartei DVP auf General von Liebert trat 1929 in die NSDAP ein 2 Literatur BearbeitenMatthias Alexander Die Freikonservative Partei 1890 1918 Gemassigter Konservatismus in der konstitutionellen Monarchie Droste Dusseldorf 2000 ISBN 3 7700 5227 7 3 Bernd Haunfelder Die konservativen Abgeordneten des Deutschen Reichstags 1871 1918 Ein biographisches Handbuch Aschendorff Munster 2009 Thomas Nipperdey Die Organisation der deutschen Parteien vor 1918 Droste Dusseldorf 1961 zu den konservativen Parteien siehe S 241 264 Volker Stalmann Die Partei Bismarcks Die Deutsche Reichs und Freikonservative Partei 1866 bis 1890 Droste Dusseldorf 2000 ISBN 3 7700 5226 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freikonservative Partei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Deutschkonservative und Reichspartei In Handbuch der Politik 1914 Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten a b Volker Stalmann Die konservativen Parteien 1867 1918 In Lothar Gall Hrsg Regierung Parlament und Offentlichkeit im Zeitalter Bismarcks Politikstile im Wandel Schoningh Paderborn u a 2003 ISBN 3 506 79223 7 Otto von Bismarck Stiftung Wissenschaftliche Reihe 5 S 91 126 Horst Grunder Liebert Eduard v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 487 f Digitalisat zugl Dissertation 1998 Inhaltsverzeichnis online PDF 0 1 MB Normdaten Korperschaft GND 121858 X lobid OGND AKS VIAF 133888316 Anmerkung Weiterer GND Eintrag 4246435 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freikonservative Partei amp oldid 230403052