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Eduard Wilhelm Hans Liebert seit 1900 von Liebert 16 April 1850 in Rendsburg 14 November 1934 in Tscheidt war ein preussischer Offizier zuletzt General der Infanterie sowie Gouverneur von Deutsch Ostafrika Er war ausserdem von 1907 bis 1914 Mitglied des Reichstages und betatigte sich zudem als Militarschriftsteller Eduard von Liebert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarlaufbahn 1 3 Politiker 1 4 Familie 2 Veroffentlichungen 3 Auszeichnungen Stand 1902 4 Verweise 4 1 Literatur 4 2 Weblinks 4 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Er entstammte einer schlesischen Familie und war der Sohn des preussischen Majors im Generalstabs Friedrich Wilhelm Liebert 1805 1853 und dessen Ehefrau Friederike Karoline geborene Schindler 1829 1908 1 Militarlaufbahn Bearbeiten Nach seiner Erziehung im Kadettenkorps wurde Liebert am 13 Juni 1866 als Portepee Fahnrich dem 3 Posenschen Infanterie Regiment Nr 58 der Preussischen Armee in Glogau uberwiesen Im Deutschen Krieg nahm er an den Schlachten bei Nachod Skalitz und Koniggratz sowie den Gefechten bei Schweinschadel und Gradlitz teil Wahrend des Krieges wurde er zum Sekondeleutnant befordert Ab 1 Oktober 1869 war er Adjutant des II Bataillons In dieser Stellung nahm Liebert wahrend des Krieges gegen Frankreich 1870 71 an der Einschliessung von Paris den Schlachten bei Worth in der er leicht verwundet wurde am Mont Valerien sowie den Gefechten bei Malmaison und Garches teil Fur seine Leistungen erhielt er das Eiserne Kreuz II Klasse Vom 20 Juni bis 19 September 1872 diente Liebert als Adjutant der 20 Infanterie Brigade in Posen und absolvierte ab 1 Oktober 1872 fur drei Jahre die Kriegsakademie Wahrend dieser Zeit war er vom 23 Juli bis zum 30 September 1874 zur Dienstleistung beim Posenschen Feldartillerie Regiment Nr 20 kommandiert Vom 1 bis 21 Juli 1875 nahm er an einer Ubungsreise des Generalstabes des V Armee Korps teil und wurde wahrend des Manovers am 6 Juli zur Fuhrung auslandischer Offiziere abgestellt Unter Stellung a la suite wurde Liebert am 1 Januar 1876 als Lehrer zur Kriegsschule nach Hannover versetzt Vom 3 Januar bis zum 20 Februar 1877 wurde er zur Dienstleistung beim Konigs Ulanen Regiment 1 Hannoversches Nr 13 abkommandiert Im Jahr darauf war Liebert zur Teilnahme an einer Ubungsreise des X Armee Korps vom 1 bis 12 August 1878 abkommandiert Unter der Belassung in seinem Kommando wurde Liebert am 15 August 1878 a la suite des 1 Westfalischen Infanterie Regiments Nr 13 gestellt und am 17 September zum Hauptmann befordert Gemeinsam mit dem Kartografen Julius Iwan Kettler sowie dem Tropen erfahrenen Konsul G A Wilhelmy dem hannoverschen Oberlehrer Mejer und dem Physik Professor Gustav von Quintus Icilius gehorte der Kriegschullehrer Eduard Liebert zu den insgesamt zwolf Burgern die am 27 September 1878 zunachst ein Provisorisches Komitee fur die Stiftung einer Geographischen Gesellschaft zu Hannover bildeten 2 Als Hauptmann war Liebert vom 3 Januar bis 19 Februar 1879 zur Dienstleistung beim Hannoverschen Fusilier Regiment Nr 73 kommandiert Anschliessend folgte seine Versetzung in den Grossen Generalstab und ab 23 Dezember 1880 eine Tatigkeit als Lehrer an der Kriegsschule Metz Unter Belassung in seinem Kommando im Grossen Generalstab wurde er am 2 April in den Generalstab der Armee versetzt Liebert war vom 1 Januar 1882 bis zum 4 Dezember 1884 Mitglied der Ober Militar Examinierungs Kommission Seit dem 18 April 1882 war er zum Generalstab des III Armee Korps nach Berlin versetzt worden Vom 1 November 1882 bis zum 30 September 1884 war er als Lehrer an der Kriegsakademie tatig Ab dem 13 September 1882 war er Mitglied der Studienkommission fur die Kriegsschulen Zum Grossen Generalstab wurde er am 13 Dezember 1883 versetzt In das 2 Hanseatische Infanterie Regiments Nr 76 nach Hamburg wurde Liebert am 4 Dezember 1884 versetzt und zum Chef der 3 Kompanie ernannt bevor er am 5 Dezember 1885 unter der Uberweisung zum Grossen Generalstab in den Generalstab der Armee zuruckversetzt wurde Als Erster Generalstabsoffizier folgte am 29 Dezember 1885 seine Versetzung in den Generalstab der 12 Division in Neisse und am 20 Februar 1886 die Beforderung zum uberzahligen Major Am 20 September 1887 wieder in den Grossen Generalstab versetzt war Liebert zeitgleich vom 1 November 1887 bis 6 Februar 1891 auch Lehrer an der Kriegsakademie Mit der Fuhrung der Gesandtschaft des Sultans von Zanzibar wurde er in der Zeit vom 25 September bis zum 9 Oktober 1889 betraut 3 Vom 1 April 1889 bis zum 1 Juli 1890 wurde er mit der Stellvertretung des Reichskommissars fur Ostafrika beauftragt Am 7 Februar 1891 wurde Liebert als Erster Generalstabsoffizier in den Generalstab des X Armee Korps nach Hannover versetzt und am 16 Mai 1891 zum Oberstleutnant befordert In dieser Stellung erhielt er am 29 Marz 1892 den Rang und die Gebuhrnisse eines Abteilungschefs Unter Beibehaltung dieses Kommandos und unter Stellung a la suite des Generalstabes der Armee wurde er am 17 Mai 1892 in den Nebenetat des Grossen Generalstabs versetzt bevor man Liebert schliesslich am 28 Juli 1892 zum Chef des Generalstabes des X Armee Korps ernannte Unter gleichzeitiger Beforderung zum Oberst war er ab dem 14 Mai 1894 Kommandeur des in Frankfurt Oder stationierten Grenadier Regiments Prinz Carl von Preussen 2 Brandenburgisches Nr 12 Beim chinesischen Vizekonig Li Hung Chang leistete er vom 9 Juni bis 4 Juli 1896 Ehrendienst 4 nbsp Generalmajor Liebert als Gouverneur von Deutsch OstafrikaZu dem Zweck einer Verwendung als Gouverneur in Deutsch Ostafrika schied Liebert am 3 Dezember 1896 aus der Preussischen Armee und trat unter Stellung a la suite der Schutztruppe fur Deutsch Ostafrika in den Kolonialdienst uber 5 Fur die Dauer der Beurlaubung des Oberstleutnants Lothar von Trotha wurde er am 16 Februar 1897 zugleich mit den Geschaften des Kommandeurs der Schutztruppe beauftragt Am 20 Juli zum Generalmajor befordert wurden ihm die Geschafte des Kommandeurs der Schutztruppe am 22 September 1897 bis auf Weiteres ubertragen Zum 1 Januar 1900 wurde Liebert durch Wilhelm II in den erblichen Adelsstand erhoben 6 Als Gouverneur der Kolonie zog er sich vor allem durch massive Steuererhohungen den dortigen Unmut zu Unter der Enthebung von seinen Stellungen als Folge der von ihm herbeigefuhrten Unruhen in Deutsch Ostafrika wurde Liebert am 13 Marz 1901 wieder in der Preussischen Armee angestellt Zunachst befand er sich bei den Offizieren von der Armee wurde am 9 April mit der Fuhrung der 6 Division in Brandenburg beauftragt und mit seiner Beforderung zum Generalleutnant am 18 Mai 1901 zum Kommandeur ernannt In Genehmigung seines Abschiedsgesuches wurde Liebert am 7 April 1903 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Liebert am 4 Oktober 1914 reaktiviert und zunachst als Kommandant von Lodz eingesetzt Bereits am 7 November wurde er von diesem Posten enthoben und seine Mobilmachungsbestimmung aufgehoben Erst am 14 Januar 1915 wurde er abermals reaktiviert und zum Kommandeur der 15 Reserve Division ernannt mit der er in der Folgezeit an der Westfront wahrend der Herbstschlacht in der Champagne zum Einsatz kam 7 In dieser Stellung verlieh ihm Wilhelm II am 27 Januar 1916 den Charakter als General der Infanterie Das Patent zu diesem Dienstgrad erhielt Liebert dann mit der Ubernahme als Fuhrer des Generalkommandos z b V Nr 54 am 25 Februar 1917 Mit diesem war Liebert bei der 7 Armee an den erfolgreichen Abwehrkampfen an der Aisne beteiligt und wurde fur seine Leistungen am 6 Juni 1917 mit dem Orden Pour le Merite ausgezeichnet Kurz darauf enthob man ihn am 17 Juni aufgrund des Uberschreitens der Altersgrenze von seinem Posten und versetzte Liebert unter Verleihung des Kronenordens I Klasse mit Schwertern in den endgultigen Ruhestand Politiker Bearbeiten Im Jahr 1904 wurde Liebert Grundungsvorsitzender des Reichsverbands gegen die Sozialdemokratie in Berlin Mitglied der Hauptleitung des Alldeutschen Verbands Mitglied im Vorstand der Deutschen Kolonialgesellschaft und war 1909 einer der Initiatoren des rechtskonservativen Deutschen Frauenbunds Von 1907 bis 1914 war er Mitglied des Reichstags als Abgeordneter der Reichs und Freikonservativen Partei RFKP Im Alldeutschen Verband verfocht Liebert mehrfach die Rassentheorien So hielt er auf dem Verbandstag am 27 und 28 Mai 1904 in Lubeck einen Vortrag uber Die Zukunftsentwicklung unserer Kolonien in dem er sich gegen einen angeblichen Rassenverderb in den Deutschen Kolonien aussprach Auf dem Erfurter Verbandstag vom 6 September 1912 griff er die vom Reichstag beschlossene Rechtsgultigkeit der Mischehen in den Kolonien an bzw bezeichnete den diesbezuglichen Antrag als jedem Rassengefuhl und Rassenstolz ins Gesicht schlagend 8 Kurz vor Auflosung des Preussischen Herrenhauses wurde Liebert 1918 noch zu dessen Mitglied berufen Liebert betatigte sich auch als Militarschriftsteller und bediente sich dabei gelegentlich des Pseudonyms Sarmatikus Dieses Pseudonym benutzte er fur seine 1880 erarbeitete osteuropaische Kriegsstudie die er unter gleichem Pseudonym noch einmal 1886 neu bearbeitete Darin beschrieb er die gesamte Region zwischen Weichsel Djepr und dem Kaukasus als mogliches Zielgebiet deutscher Eroberung und Kolonisierung das Teil eines kunftigen deutschen Kontinentalimperiums werden sollte 9 1929 trat er in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ein Familie Bearbeiten Liebert hatte sich am 27 April 1876 in Kiel mit Helene Dittmer verheiratet Sie war die Tochter des Weingrosshandlers und Kaufmanns Ernst Dittmer 1856 1898 Aus der Ehe ging die Tochter Elsa 1877 hervor die den Badekommissar Hans von Moser heiratete Nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1899 in Daressalam deren Schwester Maria Charlotte 1872 Veroffentlichungen BearbeitenDeutschland Heldenzeit 1870 71 Schlachtschilderungen 1914 Feldmarschall Neithardt von Gneisenau Ein Lebensbild 1914 Generalfeldmarschall Graf Hellmuth von Moltke Eine Lebensskizze 1914 Aus einem bewegten Leben Erinnerungen 1925 Auszeichnungen Stand 1902 BearbeitenRoter Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub und Schwertern 10 Russischer Orden der Heiligen Anna III Klasse 10 Kommandeur des Ordens Heinrichs des Lowen 10 Ordens der Eisernen Krone II Klasse 10 Orden vom Doppelten Drachen 10 Verweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Karl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 2 H O Biblio Verlag Bissendorf 2003 ISBN 3 7648 2516 2 S 339 341 Eduard von Liebert In Militar Wochenblatt Anlasslich seines 50jahrigen Militarjubilaums Nr 102 103 vom 10 Juni 1916 S 2431 2432 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Teil B 1941 S 338 Verlag Justus Perthes Gotha 1941 Acta Borussica Band 9 1900 1909 PDF Datei 2 74 MB Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band I A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 669 670 Horst Grunder Liebert Eduard von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 487 f Digitalisat Harry von Rege Offizier Stammliste des Infanterie Regiments Nr 76 Mauke Hamburg 1902 OCLC 252978009 S 117 119 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser 1908 Zweiter Jahrgang S 651Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard von Liebert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Eduard von Liebert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Eduard von Liebert in den Historischen Pressearchiven der ZBW von Liebert Eduard Wilhelm Hans in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Eduard Wilhelm Hans von Liebert In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Deutsche Biographie Adolf Arnold Hundert Jahre Geographische Gesellschaft zu Hannover 1878 1978 in Wolfgang Eriksen Adolf Arnold Hrsg Hannover und sein Umland Festschrift zur Feier des 100 jahrigen Bestehens der Geographischen Gesellschaft zu Hannover 1878 1978 Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft zu Hannover 1978 Hannover Selbstverlag 1978 S 1 17 hier S 1 3 VIII Jahrgang No 77 Neueste Mittheilungen Verantwortlicher Herausgeber O Hammann Berlin Dienstag den 1 Oktober 1889 1 2 Vorlage Toter Link zefys staatsbibliothek berlin de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Li Hung Chang In Teltower Kreisblatt Staatsbibliothek zu Berlin Ausgabe vom 16 Juni 1896 Oberst Liebert Gouverneur von Deutsch Ostafrika In Von Lubecks Thurmen 6 Jg Ausgabe von Sonnabend den 19 Dezember 1896 A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 117 Die Adelslinie von Liebert starb jedoch mit der Heirat seiner Tochter aus da er keinen mannlichen Nachkommen hatte Bilder aus der Champagne 1914 16 herausgegeben von der Champagne Kriegszeitung des VIII Reserve Korps Dezember 1915 Uwe Lohalm Volkischer Radikalismus Die Geschichte des Deutschvolkischen Schutz und Trutz Bundes 1919 1923 Leibniz Verlag Hamburg 1970 ISBN 3 87473 000 X S 37 Christoph Kamissek Kriegslust und Fernweh Deutsche Soldaten zwischen militarischem Internationalismus und imperialer Nation 1770 1870 Campus Verlag Frankfurt New York 2018 ISBN 978 3 593 50812 2 S 320 324 a b c d e Harry von Rege Offizier Stammliste des Infanterie Regiments Nr 76 Mauke Hamburg 1902 S 118 119 Gouverneure der deutschen Kolonie Deutsch Ostafrika 1885 1918 Hermann von Wissmann Reichskommissar Julius von Soden Friedrich von Schele Hermann von Wissmann Eduard von Liebert Gustav Adolf von Gotzen Albrecht von Rechenberg Heinrich SchneeKommandeure der Schutztruppe fur Deutsch Ostafrika 1891 1918 von Schele von Trotha von Liebert von Gotzen von Schleinitz von Lettow Vorbeck Normdaten Person GND 116996595 lobid OGND AKS LCCN no2015114719 VIAF 89156985 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liebert Eduard vonALTERNATIVNAMEN Liebert Eduard Wilhelm Hans von vollstandiger Name Liebert Eduard Sarmaticus Pseudonym KURZBESCHREIBUNG preussischer Offizier zuletzt General der Infanterie Politiker FKP NSDAP MdR und Militarschriftsteller Gouverneur von Deutsch OstafrikaGEBURTSDATUM 16 April 1850GEBURTSORT RendsburgSTERBEDATUM 14 November 1934STERBEORT Tscheidt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard von Liebert amp oldid 239173887