www.wikidata.de-de.nina.az
Das Portepee IPA pɔʁteˈpeː 1 2 anhoren franzosisch porte epee Degentrage Degengehenk auch Faustriemen und insbesondere in der Schweiz auch Schlagband genannt war ursprunglich eine um Griff und Bugel einer Hiebwaffe sowie um das Handgelenk des Kampfers geschlungene Schlaufe die das Herabfallen der Waffe im Kampf verhindern sollte Spater entwickelte sich daraus ein Standesabzeichen fur Offiziere und Feldwebel Sabel mit PortepeeOffiziersdegen der Royal Navy mit Portepee engl sword knot Schweizer OffiziersdolchBei der Bundeswehr werden noch heute die Feldwebeldienstgrade als Unteroffiziere mit Portepee UmP bezeichnet In der Marine ist der Begriff PUO Portepeeunteroffiziere fur die Bootsleute gebrauchlich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau und Farben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer bereits im 16 Jahrhundert im Franzosischen nachweisbare Begriff bezeichnete zunachst alle Griffschlaufen fur Seitenwaffen Degen Sabel Pallasch Schwert egal ob sie von Mannschaften Unteroffizieren oder Offizieren gefuhrt wurden Das Portepee sollte insbesondere bei berittenen Kampfern einerseits verhindern dass im Kampf die Waffe aus der Hand auf den Boden fallen konnte andererseits ermoglichen eine Feuerwaffe Pistole zu gebrauchen ohne die Klinge in die Scheide stecken zu mussen Portepees hatten dort wo die Leder oder Stoffriemen zur Schlaufe zusammengenaht waren eine Quaste Diese Quaste war fur die niedrigeren Dienstgrade aus Wolle gefertigt Offiziere liessen sich bereits fruh Quasten aus Metallgespinst anfertigen die nicht mehr fransig endeten sondern ein festes nuss oder eichelahnliches Ende hatten Die Halteschlaufen der Soldaten der Kavallerieverbande und der Berittenen Artillerie behielten die deutsche Bezeichnung Faustriemen bei den ubrigen Soldaten hiess sie Troddel Im kaiserlichen Heer der Reichswehr und der Wehrmacht diente der mit Troddeln in verschiedenen Farben versehene Faustriemen als Zierde am Seitengewehr und Unterscheidungsmerkmal von militarischen Einheiten Der ursprungliche Faustriemen der Offiziere und der Unteroffiziere ab Feldwebel aufwarts war in den meisten Heeren mit Silber oder Goldgeflecht versehen und wurde Portepee genannt nbsp Farben der Troddeln und Faustriemen der Wehrmacht nbsp Masse der Troddeln und FaustriemenSchon im 18 Jahrhundert wurde das Portepee in Preussen hauptsachlich Standesabzeichen des Offiziers da es noch keine Rangabzeichen gab und Scharpe und Ringkragen nur im Dienst getragen wurden Mit dem Portepee hatte der Offizier auch ausserhalb des Dienstes Anspruch auf die seinem Rang zustehenden Ehrenbezeugungen Den Feldwebeln der preussischen Armee wurde das Portepee seit 1741 zunachst in Teilen der Garde ab 1789 allgemein zugebilligt Das Abzeichen wurde zunachst am Mannschaftssabel seit 1822 am Offiziersdegen getragen der am Mannschaftskoppel anzulegen war Auch dem 1846 1873 eingefuhrten Dienstgrad Vizefeldwebel war das Portepee erlaubt Seitdem gibt es die Dienstgradgruppe der Unteroffiziere mit bzw ohne Portepee Ferner durften auch uniformierte Staatsbeamte des gehobenen Dienstes das Portepee tragen Das Portepee wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bei Bundeswehr und NVA nicht mehr verwendet Das Metallgespinst der Portepees findet sich noch heute in den Uniformen der Bundeswehr als Kragen und Schulterklappenpaspelierung der Offiziere Generale in Gold ubrige Offiziere in Silber Unteroffiziere mit Portepee haben eine altgoldene Kragenpaspelierung die an das Metallgespinst der Portepees erinnert Beim osterreichischen Bundesheer wird das Portepee noch zur Paradeuniform getragen Aufbau und Farben BearbeitenDas Portepee besteht aus Band Schieber Stangel Kranz und Quaste Die Quasten fur Unteroffiziere im Preussischen Heer hatten die Form einer Eichel In der Wehrmacht wurden nur noch Portepees in Form von Eicheln ausgegeben diese Portepees waren silbern 3 Die Portepees der osterreichischen Offiziere haben eine offene Quaste und sind goldfarben Das Schlagband in der Schweizer Armee ist rot Fur Offiziere kommt eine weisse fur hohere Unteroffiziere eine rot weisse Quaste hinzu Literatur BearbeitenMax Hein Das kleine Buch vom Deutschen Heere Ein Hand und Nachschlagebuch zur Belehrung uber die deutsche Kriegsmacht Nach den neuesten Bestimmungen bearbeitet Lipsius amp Tischer Kiel u a 1901 S 160 f Reprint Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0271 5 Friedrich Altrichter Der Reserveoffizier Ein Handbuch fur den Offizier und Offizieranwarter des Beurlaubtenstandes aller Waffen 6 durchgesehene Auflage E S Mittler amp Sohn Berlin 1938 Hermann Hinterstoisser Das Portepee Ursprung Zweck und Verwendung In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 2 1998 Heft 4 S 36 41 Weblinks BearbeitenFarbsystem und Erklarung zu Faustriemen der deutschen Armeen bis 1918 nbsp Wiktionary Portepee Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten angepasst von Portepee das In duden de Abgerufen am 30 August 2021 angepasst von Eva Maria Krech Eberhard Stock Ursula Hirschfeld Lutz Christian Anders Deutsches Ausspracheworterbuch 1 Auflage Walter de Gruyter Berlin New York 2009 ISBN 978 3 11 018202 6 S 835 Waffen und Ausrustungen SeitenwaffenNormdaten Sachbegriff GND 4354770 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portepee amp oldid 233557460