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Gunter Diehl 8 Februar 1916 in Koln 25 August 1999 in Oberwinter war ein deutscher Diplomat in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDiehl war der Sohn eines Eisenbahnoberinspektors sein Vater stammte aus dem Siegerland 1 Nach dem Besuch des Friedrich Wilhelm Gymnasiums in Koln studierte Diehl Wirtschaftswissenschaften in Koln und Bordeaux mit dem Abschluss als Diplom Volkswirt am 10 Juli 1939 Am 16 Februar 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 April 1938 aufgenommen Mitgliedsnummer 5 518 139 2 Am 17 September 1939 wurde er als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in die Kulturabteilung Auswartiger Dienst aufgenommen Dort traf er im Referat R Rundfunkangelegenheiten auf den spateren Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger Durch die im Dezember 1939 geschlossene Ehe mit Helga von Rautenstrauch wurde er in das Kolner Grossburgertum und den Kolner Klungel aufgenommen Von Rautenstrauch war die Tochter eines Kolner Bankiers deren Familie Rautenstrauch das Kolner Rautenstrauch Joest Museum fur Volkerkunde stiftete 3 Im Mai 1941 wurde er Rundfunkreferent in der Dienststelle des AA in besetzten Belgien Im November 1941 wechselte er in die Zweigstelle der deutschen Botschaft im besetzten Frankreich nach Vichy und hatte dort schliesslich die Amtsbezeichnung eines Kulturreferenten Ihm oblag dabei nicht nur die gesamte Propaganda sondern auch die politische Berichterstattung Laut Kurzbiografie beim Munzinger Archiv hatte Diehl sich zu diesem Zeitpunkt bereits von der nationalsozialistischen Ideologie entfernt 4 Tatsachlich aber hat sich Diehl zu dieser Zeit mehrfach freiwillig zur Waffen SS gemeldet Sein Vorgesetzter in der Rundfunkpolitischen Abteilung der AA Zentrale in Berlin SS Standartenfuhrer Gerd Ruhle verhinderte dass er eingezogen wurde da Diehl ein hervorragender Nationalsozialist und ein tadelloser Charakter sei und Franz Alfred Six SS Brigadefuhrer und Leiter der Kulturpolitischen Abteilung im AA sorgte fur seine Beforderung zum Attache 5 Mitte 1944 ging er mit der geflohenen franzosischen Vichy Regierung nach Sigmaringen und wurde Ende 1944 Verbindungsoffizier des AA beim flamischen und wallonischen Befreiungskomitee und den Waffen SS Divisionen Flandern und Wallonien 6 Uber eine Internierung nach Kriegsende ist nichts bekannt Ein Verfahren zur Entnazifizierung entfiel auf Grund eines Niedersachsischen Amnestiegesetzes 6 Diehl wurde im September 1948 aussenpolitischer Redakteur beim Hamburger Abendblatt In Hamburg wohnte er bei der Witwe von Adolf Ahlers und Mutter von Conrad Ahlers 1950 kehrte er als Referent im Presse und Informationsamt der Bundesregierung in den Offentlichen Dienst nach Bonn zuruck Bei seiner Bewerbung halfen ihm Entlastungszeugnisse von Ernst Achenbach und Gustav Adolf Sonnenhol beide selbst schwer belastet 7 Am 1 Februar 1952 wurde er wieder ins Auswartige Amt ubernommen und leitete das Pressereferat des Aussenamts Staatssekretars Walter Hallstein Nach vier Jahren in der Botschaft in Santiago de Chile unter dem Botschafter und ehemaligem NSDAP Mitglied Carl von Campe war er zwischen 1960 und 1966 als Ministerialdirigent beim Presse und Informationsamt der Bundesregierung das er ab dem 15 November 1967 leitete und seit dem 1 Januar 1968 den Rang eines Staatssekretars hatte Hier hatte er erheblichen Einfluss auf die Regierungspolitik der Grossen Koalition unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger Mit dem Regierungswechsel 1969 ging er zunachst in den einstweiligen Ruhestand sein Nachfolger wurde sein Stellvertreter Conrad Ahlers Als stellvertretender Vorsitzender der 1968 einberufenen Reformkommission fur das AA kam er wieder mit Ernst Achenbach zusammen Von 1970 bis 1977 war er Botschafter in Neu Delhi von 1977 bis 1981 Botschafter in Tokio Ab 1979 war Diehl Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft fur Asienkunde und von 1981 bis 1987 Prasident der Deutschen Gesellschaft fur Auswartige Politik e V Er war Trager des Grossen Bundesverdienstkreuzes 1975 mit Stern 1981 und Schulterband 1986 Ausserdem erhielt er 1965 das Grosse Goldene Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 8 Werke BearbeitenDenken und Handeln Planung in der Aussenpolitik Eurobuch Verlag Lutzeyer Freudenstadt 1970 Ferne Gefahrten Erinnerungen an eine Botschaft in Japan 1987 Bei den Tapferen Diplomatische Reisen in die Aussere Mongolei 1988 Die indischen Jahre Erfahrungen eines deutschen Botschafters 1991 Zwischen Politik und Presse Bonner Erinnerungen 1949 1969 1994 Ordnung und Freiheit Bundesverb Dt Zeitungsverleger e V Bad Godesberg 1968 Denken und Handeln Eurobuch Verlag Lutzeyer Freudenstadt 1970 Japan eine Herausforderung Arbeitgeberverb d Metallindustrie Koln Koln 1983 Europa und Asien Gegner oder Partner Industrie Club Dusseldorf 1983 Die Zukunft der Europaischen Gemeinschaft Fischer Stuttgart 1986 Zwischen Pflicht und Neigung Hase u Koehler Mainz 1988Literatur BearbeitenMaria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 1 Johannes Hurter A F Schoningh Paderborn u a 2000 ISBN 3 506 71840 1 Eckart Conze Norbert Frei Peter Hayes Moshe Zimmermann Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Karl Blessing Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 89667 430 2 Knick in der Gondel In Der Spiegel Nr 39 1968 online Gestorben Gunter Diehl In Der Spiegel Nr 35 1999 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gunter Diehl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gunter Diehl im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Nachlass Bundesarchiv N 1453Einzelnachweise Bearbeiten https www munzinger de search portrait G C3 BCnter Diehl 0 11760 html Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6191270 Munzinger Gunter Diehl Kurzbiografie bei Munzinger Zitat bei Eckart Conze Norbert Frei Peter Hayes Moshe Zimmermann Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Munchen 2010 S 349 a b Eckart Conze Norbert Frei Peter Hayes Moshe Zimmermann Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Munchen 2010 S 349 Eckart Conze Norbert Frei Peter Hayes Moshe Zimmermann Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Munchen 2010 S 654 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Chefs des Presse und Informationsamts der Bundesregierung und Regierungssprecher der Bundesrepublik Deutschland Heinrich Box Paul Bourdin Heinrich Brand Fritz von Twardowski Felix von Eckardt Edmund Forschbach Felix von Eckardt Karl Gunther von Hase Gunter Diehl Conrad Ahlers Rudiger von Wechmar Klaus Bolling Kurt Becker Klaus Bolling Diether Stolze Peter Boenisch Friedhelm Ost Hans Klein Dieter Vogel Peter Hausmann Friedrich Bohl Otto Hauser Uwe Karsten Heye Bela Anda Ulrich Wilhelm Steffen Seibert Steffen Hebestreit Deutsche Botschafter in Japan Gesandte und Botschafter des Deutschen ReichsMax August Scipio von Brandt 1862 1875 Eduard Zappe 1875 Theodor von Holleben 1875 Karl von Eisendecher 1875 Felix Freiherr von Gutschmid 1875 1880 Otto Graf von Donhoff 1880 Karl von Eisendecher 1880 1886 Theodor von Holleben 1886 1892 Felix Freiherr von Gutschmid 1892 1897 Karl Georg von Treutler 1897 1898 Geschaftstrager Kasimir Graf von Leyden 1898 1900 Botho von Wedel 1900 1901 Geschaftstrager Emmerich von Arco Valley 1901 1906 Friedrich Carl von Erckert 1906 Geschaftstrager Alfons Mumm von Schwarzenstein 1906 1911 Arthur Alexander Kaspar von Rex 1911 1914 Wilhelm Solf 1920 Geschaftstrager amp 1921 1928 Wilhelm Albrecht von Schoen 1928 Geschaftstrager Ernst Arthur Voretzsch 1929 1933 Willy Noebel 1933 Geschaftstrager Herbert von Dirksen 1933 1938 Willy Noebel 1938 Geschaftstrager Eugen Ott 1938 1942 Heinrich Georg Stahmer 1943 1945 Botschafter der Bundesrepublik DeutschlandHeinrich Northe 1952 1955 Geschaftstrager Hans Kroll 1955 1958 Wilhelm Haas 1896 1958 1961 Fritz van Briessen 1961 1962 Geschaftstrager Herbert Dittmann 1962 1965 Walter Boss 1965 1966 Geschaftstrager Franz Krapf 1966 1971 Heinrich Rohreke 1971 Geschaftstrager Wilhelm Grewe 1971 1976 Hartmut Schulze Boysen 1976 1977 Geschaftstrager Gunter Diehl 1977 1981 Klaus Blech 1981 1984 Walter Boss 1984 1986 Hans Joachim Hallier 1986 1989 Wilhelm Haas 1931 1990 1994 Heinrich Dietrich Dieckmann 1994 1997 Frank Elbe 1997 1999 Uwe Kaestner 1999 2001 Henrik Schmiegelow 2001 2006 Hans Joachim Daerr 2006 2010 Volker Stanzel 2010 2014 Hans Carl Freiherr von Werthern 2014 2019 Ina Ruth Luise Lepel 2019 2021 Clemens von Goetze seit 2021 Botschafter der Deutschen Demokratischen RepublikSiegfried Fischer 1973 1974 Geschaftstrager Horst Brie 1974 1982 Hans Dieter Jager 1982 1988 Manfred Schmidt 1988 1990 Normdaten Person GND 118826638 lobid OGND AKS LCCN n88083962 VIAF 22938380 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Diehl GunterALTERNATIVNAMEN Diehl GuntherKURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 8 Februar 1916GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 25 August 1999STERBEORT Oberwinter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunter Diehl amp oldid 231496704