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Felix von Eckardt 18 Juni 1903 in Berlin 11 Mai 1979 auf Capri war ein deutscher Journalist Drehbuchautor und Politiker der CDU In der Zeit des Nationalsozialismus arbeitete er an einigen regimefreundlichen Filmen mit Nach dem Krieg avancierte er zum Auge Ohr und Sprachrohr Konrad Adenauers 1 Felix von Eckardt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Beim Film 1 2 Zeitungsmacher in Bremen 1 3 Bundespressechef und Staatssekretar 2 Personliches 3 Ehrungen 4 Werke 5 Filmografie 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenFelix Heinrich Fedor von Eckardt wuchs in Hamburg auf Nach dem Besuch eines Realgymnasiums gehorte er von 1916 bis 1918 zur Preussischen Kadettenanstalt zuletzt an der Hauptkadettenanstalt Berlin Lichterfelde wo er auf den Soldatenberuf vorbereitet werden sollte Stattdessen absolvierte er nach dem Ersten Weltkrieg eine Banklehre Dann machte er eine journalistische Ausbildung beim Stuttgarter Tageblatt arbeitete ab 1922 furs vaterliche Hamburger Fremdenblatt ab 1926 fur die Munchner Neusten Nachrichten 2 1927 war er als aussenpolitischer Berichterstatter beim Ullstein Verlag dann von 1928 bis 1929 als Auslandskorrespondent der neuen Berliner Tageszeitung Tempo tatig Von 1929 bis 1932 wirkte er als Presseattache an der deutschen Gesandtschaft in Brussel zugleich auch Vertreter des Wolff schen Telegraphen Bureaus Danach verfasste er Reportagen und Feuilletons fur verschiedene Verlage Beim Film Bearbeiten Durch Vermittlung des befreundeten Regisseurs Fritz Wendhausen gelang von Eckardt 1936 der Einstieg ins Filmgeschaft Er schrieb vor allem Drehbucher zu Revuefilmen und Kriminalfilmen aber auch eindeutigen Propagandafilmen wie Panzerkreuzer Sebastopol Weisse Sklaven Kopf hoch Johannes Menschen im Sturm und das Bismarck Epos Die Entlassung Er verdiente bereits 1937 gut genug um einen bei Neustrelitz gelegenen 100 Morgen grossen Gutshof zu erwerben 3 Felix von Eckardt ist immer auf der Seite der Gewinner Im Krieg braucht er nicht Soldat zu werden er ist Drehbuchschreiber der UFA und kriegswichtig Was er schreibt gefallt dem Reichspropagandaminister Joseph Goebbels 4 5 Zeitungsmacher in Bremen Bearbeiten nbsp Burgermeister Wilhelm Kaisen und Felix von EckardtNach dem Zweiten Weltkrieg floh von Eckardt 1945 von seinem ostdeutschen Gutshof nach Bremen Er liebaugelte mit dem Chefredakteursposten beim Weser Kurier da ihm jedoch die Amerikaner aufgrund seiner jungsten Vergangenheit die Lizenz verweigerten musste er sich zunachst mit der Leitung des Ressorts Politik begnugen 6 Stattdessen erhielt das SPD Mitglied Hans Hackmack die Lizenz Gunther Schwarberg der zu jener Zeit bei dem Bremer Blatt volontierte schrieb uber von Eckardt Er gibt den Ton der Zeitung an Er schreibt die Leitartikel und die Kommentare 7 Seine Texte lagen auf der Linie der Verharmlosung des deutschen Faschismus und standen ganz im Zeichen des heraufkommenden Kalten Krieges 8 1947 schliesslich wurde von Eckardt ebenfalls die Lizenz gewahrt wodurch er auch zum Miteigentumer des florierenden Weser Kuriers werden konnte 9 Daneben war er bis Mai 1952 Landesvorsitzender der Europa Union in Bremen 10 Bundespressechef und Staatssekretar Bearbeiten nbsp Felix von Eckardt 1961 mit geistlichen Wurdentragern Bonn1952 folgte Eckardt dem Ruf in Bonn ein Presse und Informationsamt der Bundesregierung aufzubauen Damit war er faktisch Regierungssprecher Ab Mai 1955 bis 1956 fungierte er als Beobachter bei den Vereinten Nationen in New York Von Eckardt der als Vertrauter von Bundeskanzler Konrad Adenauer galt 11 begleitete diesen bei seiner Reise nach Moskau im September 1955 Im Juli 1956 wurde er erneut Regierungssprecher 1958 stieg er zum beamteten Staatssekretar im Bundeskanzleramt auf Dieses Amt bekleidete er bis 1962 Von Juli 1962 bis Oktober 1965 war er Bevollmachtigter der Bundesrepublik in Berlin Von 1965 bis 1972 gehorte von Eckardt dem Deutschen Bundestag an Er hatte fur die Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU ein Direktmandat im Wahlkreis Wilhelmshaven errungen Am 8 Februar 1962 stellte sich Staatssekretar von Eckardt mit Schwarbergs Worten schutzend vor den Reichswehr Major Waldemar Pabst der den Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht befohlen hat und jetzt Waffenhandler in Dusseldorf ist Eckardt schrieb im Bulletin der Bundesregierung Pabst bestreitet nicht seine Verantwortung fur die standrechtlichen Erschiessungen aber er versichert es in hochster Not und in der Uberzeugung getan zu haben nur so den Burgerkrieg beenden und Deutschland vor dem Kommunismus retten zu konnen 12 Pabst wurde nie belangt Personliches BearbeitenNeben seiner streng antikommunistischen Einstellung hatte das Verhalten des gutbetuchten von Eckardt stutzerhafte Zuge 13 Der Hundeliebhaber Pferdenarr und HSV Fan war auch fur eine Westen Sammlung bekannt Bei Bremen hatte er ab 1945 erneut auf einem grossen Bauernhof gewohnt 14 Seit 1973 lebte er in Hamburg Er war der Sohn des Journalisten Felix von Eckardt 12 Juli 1866 in Riga 5 Juni 1936 in Hamburg und dessen Ehefrau Eva Maria Victoria geb Geffcken einer Tochter von Friedrich Heinrich Geffcken Von Eckardts Grossvater war Generalkonsul Julius von Eckardt verheiratet mit Isabella David Tochter des Leipziger Konzertmeisters Ferdinand David Von Eckardt selbst war mit der Hamburger Kaufmannstochter Edith Peters verheiratet Das Ehepaar hatte zwei Sohne Von Eckardt starb 1979 auf Capri an einem Herzinfarkt Ehrungen Bearbeiten1955 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern 1955 Kommandeur mit Stern des Falkenordens 1956 Grosskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik 1956 Grosses Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern fur Verdienste um die Republik Osterreich 15 1962 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband 1969 Konrad Adenauer Preis der Deutschland Stiftung fur Publizistik 2001 wurde die Felix von Eckardt Strasse in Bremen Obervieland nach ihm benannt Werke BearbeitenEin unordentliches Leben Erinnerungen Dusseldorf Wien 1967 Im Zeichen der Mitbestimmung Stuttgart 1969Filmografie Bearbeiten1936 Familienparade 1936 Panzerkreuzer Sebastopol Weisse Sklaven 1936 Rolf hat ein Geheimnis Kurzspielfilm 1937 Kristall oder Porzellan Kurzspielfilm 1937 Mit versiegelter Order 1938 Ich liebe Dich 1938 Der Optimist 1939 Wir tanzen um die Welt 1940 Stern von Rio 1941 Kopf hoch Johannes 1941 Immer nur Du 1941 Menschen im Sturm Idee 1942 Weisse Wasche 1942 Die Entlassung 1942 Die grosse Nummer 1943 Die Wirtin zum Weissen Rossl 1943 Die schwache Stunde auch Dialog Regie 1943 Leichtes Blut 1943 Seine beste Rolle 1944 Der Meisterdetektiv 1944 Der Tater ist unter uns Idee 1946 Peter Voss der Millionendieb 1950 Wenn eine Frau liebtLiteratur BearbeitenStefan Bruggemann Felix von Eckardt als politischer Kommunikator Bonn 2016 376 S Dissertation der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Andreas Grau Felix von Eckardt Kurzbiografie der Konrad Adenauer Stiftung https www kas de de web geschichte der cdu personen biogramm detail content felix von eckardt v1 abgerufen am 20 Oktober 2020 Walter Henkels 99 Bonner Kopfe Durchgesehene und erganzte Ausgabe Fischer Bucherei Frankfurt am Main 1965 S 81f Johannes Hurter Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 5 T Z Nachtrage Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 5 Bernd Isphording Gerhard Keiper Martin Kroger Schoningh Paderborn u a 2014 ISBN 978 3 506 71844 0 S 430 Jorg Schoning Felix von Eckardt Autor In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 7 1986 Gunther Schwarberg Das vergess ich nie Erinnerungen aus einem Reporterleben Steidl Verlag Gottingen 2007 Von Bremen nach Bonn Bericht uber Felix von Eckardt in der Sonderveroffentlichung des Weser Kuriers vom 19 September 2020 75 Jahre Weser Kurier https www weser kurier de bremen bremen stadt artikel wie der weserkurier zur zeitung fuer bremen wurde arid 1932845 html Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 2 C F John Paddy Carstairs Peter Fitz Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 507 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felix von Eckardt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Felix von Eckardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Felix von Eckardt in der Internet Movie Database englisch Felix von Eckardt im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Kurzbiographie auf dem Adenauer Portal der Konrad Adenauer Stiftung und der Stiftung Bundeskanzler Adenauer HausEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten kas abgerufen am 20 Oktober 2020 Spiegel 6 Februar 1957 abgerufen am 14 Februar 2012 Spiegel 6 Februar 1957 abgerufen am 14 Februar 2012 Gunther Schwarberg Das vergess ich nie Erinnerungen aus einem Reporterleben Gottingen 2007 Seite 157 Andreas Grau Felix von Eckardt Konrad Adenauer Stiftung abgerufen am 21 Mai 2023 Als vielbeschaftigter Drehbuchautor war von Eckardt fur das NS Regime offenbar wertvoller als ein Frontsoldat Schwarberg Gottingen 2007 Seite 100 101 Schwarberg Gottingen 2007 Seite 157 So behauptete von Eckhardt die deutsche Friedensbewegung sei von der Sowjetunion gesteuert wobei die Faden in einer Leitstelle West zusammenliefen vgl Schwarberg Seite 139 140 Schwarberg Gottingen 2007 Seite 159 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X S 217 Spiegel 6 Februar 1957 abgerufen am 14 Februar 2012 Schwarberg Gottingen 2007 Seite 159 Spiegel 6 Februar 1957 abgerufen am 14 Februar 2012 Schwarberg Gottingen 2007 Seite 157 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF Datei 6 59 MB VorgangerAmtNachfolgerHans RiesserLeiter der Standigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen 1955 1956Georg von Broich OppertChefs des Presse und Informationsamts der Bundesregierung und Regierungssprecher der Bundesrepublik Deutschland Heinrich Box Paul Bourdin Heinrich Brand Fritz von Twardowski Felix von Eckardt Edmund Forschbach Felix von Eckardt Karl Gunther von Hase Gunter Diehl Conrad Ahlers Rudiger von Wechmar Klaus Bolling Kurt Becker Klaus Bolling Diether Stolze Peter Boenisch Friedhelm Ost Hans Klein Dieter Vogel Peter Hausmann Friedrich Bohl Otto Hauser Uwe Karsten Heye Bela Anda Ulrich Wilhelm Steffen Seibert Steffen Hebestreit Normdaten Person GND 118528726 lobid OGND AKS LCCN no98080636 VIAF 13098696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eckardt Felix vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Drehbuchautor und Politiker CDU GEBURTSDATUM 18 Juni 1903GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 11 Mai 1979STERBEORT Capri Abgerufen von https de wikipedia 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