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Die Telegrafie auch Telegraphie geschrieben 1 von altgriechisch tῆle tele deutsch fern und grafein graphein einritzen schreiben siehe auch graphie ist die Ubermittlung codierter Nachrichten uber eine geographische Distanz bei der keine Objekte zwischen Sende und Empfangsort bewegt werden Hierbei werden die Bestandteile eines zu ubermittelnden Textes wie Buchstaben Ziffern und Satz und ahnliche Zeichen als einzelne Zeichen ubertragen Im Gegensatz zum Sprechfunk und der Telefonie wird bei der Telegrafie nicht gesprochen stattdessen werden die Zeichen uber einen Code ubertragen Telegrafen Reliefschreiber 1861 gebaut von Siegfried MarcusDiese Schreibtelegrafen von G Hasler Bern waren bei der Gotthardbahn im EinsatzDie Anfange der Telegrafie konnen bis in die Antike zuruckverfolgt werden Eine ubertragene Nachricht hiess telegrafische Depesche und ab 1852 auch Telegramm Im Jahr 1898 wurde das erste bezahlte Funktelegramm ubermittelt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Formen der Telegrafie 2 Optische Telegrafie 3 Kabelgebundene Telegrafie 3 1 Entwicklung der elektrischen Telegrafie 3 2 Telegrafie mit Morsezeichen 4 Drahtlose Telegrafie 4 1 Telegrafie per Funk 4 2 Lichttelegrafie 5 Endgerate und Telegrafiearten 6 Verwandte Themen 7 Vernetzung 8 Literatur 8 1 Hochschulschriften 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseFormen der Telegrafie BearbeitenEs bestehen verschiedene Formen der Telegrafie Die alteste ist die optische bei der die Codes von Menschen noch manuell erzeugt und ausgewertet wurden Besondere Telegrafen waren fruher neben dem optischen Telegrafen auch Semaphor genannt die Feuer Feld Eisenbahn Haus und Schiffstelegrafen Bei der jungeren der elektrischen bzw elektromagnetischen Telegrafie bei der die Zeichen bereits in Form von Morsezeichen ubertragen wurden dementsprechend auch Morsetelegrafie genannt war es ebenfalls noch notwendig diese manuell zu erzeugen Erst mit dem Zeigertelegrafen und spater dem Fernschreiber wurde die Buchstabenkodierung automatisch durchgefuhrt Je nach technischem Entwicklungsstand der verwendeten Gerate wuchsen die uberbruckbaren Entfernungen besonders mit den Erfindungen Unterseekabel und Funkentelegrafie im Ausgang des 19 Jahrhunderts Spatestens um das Jahr 2000 endete aber die Verwendung von Telegrafietechnik in fast allen Bereichen wie kommerziellen Anwendungen und im Verkehrswesen wie im maritimen Bereich beispielsweise im Seefunk oder im Flugverkehr beispielsweise bei ungerichteten Funkfeuern NDB Im Amateurfunkdienst und teilweise zur militarischen Nachrichtenubermittlung wird die Telegrafie bis in die Gegenwart genutzt Optische Telegrafie Bearbeiten Hauptartikel Optische Telegrafie nbsp Gemalde 1820 mit einem Chappe Signalturm auf dem Montmartre nbsp Signalgast der US Navy 2003 Im griechischen Drama Agamemnon aus dem Jahre 458 v Chr wird eine Form von Telegrafie mit optischer Ubertragung erwahnt In der Neuzeit wurden ebenfalls Gerate entwickelt die einen optischen Ubertragungsweg benutzten allerdings nicht mehr in der historischen Form per Feuer oder Rauchsignalen In Europa begann das Zeitalter dieser moderneren optischen Telegrafie im 17 Jahrhundert Sehr erfolgreich wurde das Turmsystem Claude Chappes In Frankreich gab es beispielsweise uber 500 Stationen Die Ubertragung einer Nachricht uber eine Strecke von 20 Stationen dauerte lediglich etwa 2 Minuten Das Chappe System arbeitete mit Zahlencodes und Worterbuchern Es wurden also normalerweise keine einzelnen Buchstaben sondern Seite Position in einem Signalbuch ubertragen Oft bestand eine Kodierung aus einem gesamten Satz Aber auch einzelne Buchstaben konnten mit dem System ubertragen werden Das franzosische System hatte 92 verschiedene Kodierungsmoglichkeiten Damit konnten also 92 X 92 Kodierungen erfasst werden Das System war extrem teuer in der Installierung und im Betrieb Allein bei der Linie Paris Bayonne waren 250 Personen beschaftigt Auf der Linie wurden zwischen 1823 und 1846 insgesamt 6900 Depeschen versendet also im Schnitt 355 pro Jahr Das System war nur bei gutem Wetter einsetzbar obwohl es Bemuhungen gab die Telegraphen zu beleuchten Auch war es storanfallig Abhorsicher war das System auch nicht Ein betrunkener Telegraphenmitarbeiter konnte eine gesamte Strecke lahmlegen Auch Preussen betrieb von 1832 bis 1849 eine Linie zwischen Berlin und Koblenz 145 Telegrafisten bemannten 62 Stationen Dabei handelte es sich ausschliesslich um Militarangehorige Die Errichtung der Linie kostete 200 000 Taler der jahrliche Betrieb zirka 53 000 Taler Das System konnte im Sommer 6 Stunden im Winter 3 Stunden pro Tag genutzt werden Der Wartungsaufwand war enorm 3 Die aufkommenden Techniken der elektrischen bzw Funkentelegrafie im 19 Jahrhundert losten die optische Telegrafie ab Dennoch gibt es bis in die Gegenwart verschiedene Verfahren bei denen der optische Ubertragungsweg noch immer Anwendung findet beispielsweise mit Lichtsignalen insbesondere bei Marineschiffen Kabelgebundene Telegrafie Bearbeiten nbsp Elektrischer Telegraf 1 Sendestation 2 Empfangsstation 3 Manipulator 4 Batterie Stromquelle 5 Masse 6 Leitung 7 Elektromagnet 8 Pragestempel 9 Papierrolle 10 Schreibwalze 11 Vorzugswalze 12 Papierstreifen nbsp Erinnerungstafel zum Gauss Weber Telegrafen 1833 in Gottingen nbsp Telegrafenleitungen 1901 nbsp Beschluss der Schweizer Bundesregierung uber die Wahl eines Telegraphenaspiranten 1887 Entwicklung der elektrischen Telegrafie Bearbeiten Die kabelgebundene elektrische Telegrafie konnte sich erst nach 1730 durch die Erkenntnis dass sich elektrischer Strom entlang eines Leiters bewegt entwickeln Elektrolyt Telegrafen waren erst nach der Erfindung der Voltaschen Saule durch Alessandro Volta im Jahr 1800 moglich 1774 entwickelte und prasentierte Georges Louis Le Sage in Berlin die weltweit erste Form der elektrischen Telegrafie wobei er 24 parallel verlaufende Drahte benutzte einen fur jeden Buchstaben des Alphabets Dieser Telegraph verband zwei Raume miteinander Es war ein elektrostatischer Telegraf der durch elektrische Leitung Goldblattchen bewegte Einer der ersten Pioniere auf dem Gebiet der elektrischen Telegrafie war der aus Barcelona stammende Arzt Meteorologe und Physiker Francesc Salva i Campillo Salva fuhrte sein System 1795 der Reial Academia de Ciencies i Arts de Barcelona vor Salva meinte damals schon es wurde eines Tages moglich sein elektrische Impulse auch drahtlos zu ubertragen 1804 baut Francesc Salva i Campillo in Spanien einen Elektrolyt Telegrafen mit 26 Leitungen an deren Enden sich Glasrohrchen befinden in denen sich Flussigkeit bei einem Stromstoss zersetzt Der Anatom Samuel Thomas von Soemmerring konstruierte 1809 in Munchen einen elektrischen Telegrafen bei dem jedes Zeichen durch einen eigenen Leiter ubertragen und durch elektrochemische Zersetzung des Wassers signalisiert wurde Das Original befand sich bis 1905 im Besitz des Physikalischen Vereins in Frankfurt am Main Es steht heute im Deutschen Museum in Munchen das Museum fur Kommunikation Frankfurt besitzt ein Modell seiner Konstruktion Nach den Forschungsarbeiten Michael Faradays zur elektromagnetischen Induktion im Jahre 1832 fuhrten Wilhelm Weber und Carl Friedrich Gauss 1833 Versuche mit einem elektromagnetischen Telegrafen durch Im selben Jahr gelang ihnen die erste telegrafische Nachrichtenubertragung vom damaligen Physikalische Kabinett heute Papendiek 14 Gebaude der Niedersachsischen Staats und Universitatsbibliothek Gottingen bei der Paulinerkirche in der Gottinger Innenstadt zur Gottinger Sternwarte Zur Nachrichtenubertragung dienten positive oder negative Spannungspulse die durch gezieltes Umpolen und Auf und Abbewegen einer Induktionsspule erzeugt wurden Die Spule wurde hierzu uber ein Bundel magnetisierter Stahlschienen geschoben Ein Nachbau den Weber fur die Weltausstellung 1873 in Wien in Auftrag gab wird in der historischen Sammlung des Ersten Physikalischen Instituts der Universitat Gottingen aufbewahrt Ein weiterer Nachbau befindet sich in der Telekommunikationsabteilung des deutschen Museums in Munchen 1835 entwickelte Paul Schilling von Canstadt in St Petersburg einen Nadeltelegrafen der durch die Ausschlage einer kompassahnlich gelagerten Magnetnadel die Ziffern 1 bis 10 angab Diesen sah der Englander William Fothergill Cooke 1836 in Heidelberg Zusammen mit Charles Wheatstone schuf dieser daraufhin 1837 die erste betriebssichere Signalleitung fur eine Eisenbahnstrecke in England Die Eisenbahngesellschaften trieben die Entwicklung massgeblich voran um Informationen schneller als die Zuge selbst zu ubertragen 4 Dieses System wurde dann auch fur die ersten offentlich genutzten elektrischen Telegrafiestrecken verwendet in Deutschland zum Beispiel auf der ersten langeren europaischen Linie Bremen Bremerhaven Der unterirdische Ausbau des Telegrafienetzes des Deutschen Reiches begann 1876 auf der Versuchsstrecke Berlin Halle S Leipzig Ab 1881 bestanden uber 30 000 km Netz zwischen Konigsberg Pr und Koln sowie in Nord Sud Richtung zwischen Kiel und Kehl Carl August von Steinheil konstruierte 1836 den ersten Drucktelegrafen baute 1837 in Munchen eine 5 km lange funktionierende Telegrafie Verbindung und entdeckte 1838 bei Versuchen an den Gleisen der Ludwigseisenbahn in Furth die elektrische Erdruckleitung was fur die Telegrafie eine wesentliche Vereinfachung bedeutete 5 Er ubermittelte Nachrichten mit Hilfe eines eigenen Codes der Steinheilschrift Telegrafie mit Morsezeichen Bearbeiten Ein nachhaltiger Fortschritt kam 1837 mit dem von Samuel Morse konstruierten und 1844 verbesserten Schreibtelegrafen Um 1850 hatte sich Morses Technik auf den deutschen Telegrafenlinien die sich in wenigen Jahren zu einem zusammenhangenden Netz geschlossen hatten durchgesetzt Mit der Verlegung von Seekabeln wurde 1850 begonnen Dover Calais Der erste Versuch ein Seekabel zwischen Europa und Nordamerika zu verlegen gelang 1858 das Kabel funktionierte jedoch nur einige Wochen und musste dann als unbrauchbar aufgegeben werden Erst 1866 nach weiteren kostspieligen Fehlschlagen wurde eine dauerhafte Telegrafenverbindung von Valentia Irland nach Heart s Content Neufundland hergestellt nbsp Eisenbahnen und Telegraphendichte der Erde Karte um 1900Im Jahr der Erfindung des elektrischen Telegrafen 1833 begann Israel Beer Josaphat aus Kassel in Gottingen seine Banklehre Er begriff die Moglichkeiten der Erfindung und baute unter dem Namen Paul Julius Reuter ab 1851 von London aus die Nachrichtenagentur Reuters Telegraphic Comp Incorporated auf Die Turkenlinie zwischen England und Indien ging 1865 in Betrieb Um 1870 waren grosse Teile der Erde schon verkabelt Weil es nur wenig Erfahrung mit der Lebensdauer insbesondere von Tiefseekabeln gab bauten die Kabelbetreiber immer weiter Zwischen den Telekommunikationsministerien der Lander wurden Vertrage uber Nutzung und Weiterleitung geschlossen Haufig musste man wegen defekter eigener Telegrafiekabel auf die anderer Nationen ausweichen Der Hauptgrund fur eine sich verschlechternde Ubertragungsqualitat war die Korrosion der Isolierung der Kupferadern Ende des 19 Jahrhunderts nahm die Nutzung der Telegrafie stark zu So liefen zum Beispiel 1871 in einer typischen Woche etwa 60 000 telegrafische Nachrichten uber die britischen Postamter ein Jahr spater waren es bereits uber 200 000 6 Mit der Einfuhrung des Fernschreibers begann der Niedergang der landgebundenen Telegrafie In Australien und den USA endete sie in den 1960er Jahren 7 Drahtlose Telegrafie BearbeitenTelegrafie per Funk Bearbeiten nbsp Morsetaste 1904 nbsp Morsetaste der Firma G HaslerDiese Morsetasten waren um 1900 bei der Gotthardbahn im Einsatz nbsp Eisenbahner und Telegrafistinnen der Norwegischen Staatsbahn um 1900Der Physiker Ferdinand Braun bekam 1909 den Nobelpreis fur Physik fur seinen Beitrag zur Entwicklung der Telegrafie per Funk Er teilte sich den Preis mit Guglielmo Marconi dem die praktische Umsetzung und die erste transatlantische Funkubertragung gelang Braun hatte am 20 September 1898 eine erste drahtlose Nachrichtenubermittlung am Physikalischen Institut in Strassburg aufgebaut die kurz darauf 30 km bis in den Vogesenort Mutzig reichte Marconi grundete 1897 die Wireless Telegraph and Signal Company und errichtete zunachst versuchsweise die erste kabellose Verbindung uber den Bristolkanal Im gleichen Jahr errichtete Braun von Cuxhaven aus eine 3 km bis zur Kugelbake reichende Funkverbindung Das erste bezahlte Funktelegramm der Geschichte wurde ein Jahr spater gesendet Es wurde von Marconi fur Lord Kelvin von der Isle of Wight nach Bournemouth verschickt Am 24 September 1900 wurde eine solche Verbindung uber die 62 km lange Strecke Cuxhaven Helgoland geschaffen Am 12 Dezember 1901 gelang Marconi die erste transatlantische Funkubertragung zwischen Poldhu Halbinsel The Lizard Cornwall und St John s Neufundland Fur die Funktelegrafie wurden in der Anfangszeit sogenannte Knallfunkensender eingesetzt ab 1908 vorwiegend die daraus abgeleiteten Loschfunkensender Loschfunkensender nutzen die gedampften Schwingungen die bei der elektrischen Ladung uber einen Funken entstehen Die Verwendung von Funkenstrecken die der Funktechnik ihren Namen gab wurde schon bald durch andere Techniken ersetzt 8 Die hochfrequenten Schwingungen wurden mit Hilfe einer Morsetaste nach dem Morsecode getastet und in eine Antenne eingespeist sodass sie als Funkwellen abgestrahlt wurden Der Empfanger bestand in der Anfangszeit aus einem sogenannten Koharer auch Fritter genannt einem heute nicht mehr gebrauchlichen Bauelement das in Abhangigkeit von hochfrequenten Schwingungen seinen elektrischen Widerstand andert Im ersten Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts wurde der Fritter nach und nach durch Moglichkeiten zum Horempfang von Telegrafiesignalen ersetzt 9 Im Vergleich mit der Alternative Sprechfunk also drahtloser Telefonie hat die drahtlose Telegrafie Vor und Nachteile Auch wenn wahrend der ersten Jahrzehnte die Telegrafisten immer schneller geworden waren 10 S 103 ist die Textubertragung deutlich langsamer als beim Sprechen Die freiwillige Zusatzprufung Morsen zum Amateurfunkzeugnis wird von der Bundesnetzagentur wahlweise mit 5 oder 12 Wortern zu je 5 Zeichen pro Minute abgenommen 11 60 oder mehr Worter pro Minute werden nur von hervorragenden Konnern der Schnelltelegrafie erreicht 10 S 44 Zum Vergleich bei einer Stichprobe deutschsprachiger Fernsehnachrichten wurde ein Sprechtempo von 130 Wortern pro Minute ermittelt 12 Andererseits konnen mit dieser schmalbandigen Betriebsart aus technischen und psychoakustischen Grunden Signale auch schwache trotz Rauschen und ahnlicher Storungen zuverlassiger empfangen werden 13 14 Die Morsetelegrafie wurde lange Zeit in der Schifffahrt eingesetzt Bis Ende 1999 war Seeschiffen international vorgeschrieben Notrufe in Morsecode absetzen zu konnen 7 Die grosse deutsche Kustenfunkstelle Norddeich Radio beendete ihre Kurzwellen Telegraphie am 30 September 1996 einen Tag vor ihrem Kurzwellen Sprechfunkdienst 15 Morsetelegrafie CW ist bis heute eine der gangigen Betriebsarten fur Funkverbindungen zwischen Funkamateuren Nach verschiedenen Schatzungen kann die Halfte von ihnen morsen 14 bzw sind ein Siebtel der deutschen Funkamateure aktive Morsetelegrafen 16 Auch spezielle Vereine widmen sich der Amateurfunktelegrafie 17 Neben den standardisierten Abkurzungen fur den zeitsparenden Gebrauch im Funkverkehr haben sich im Amateurfunk zahlreiche weitere eingeburgert In der deutschen Kolonie Kamerun kam die Funktelegrafie ab 1908 ins Spiel Dem dortigen Postprasidenten Peglow schien das nichts uberraschend Neues denn die Kunst des drahtlosen Telegraphierens an sich war dort schon seit alten Zeiten bekannt namlich rein akustisch also ohne Medienbruch mit Nachrichtentrommeln 18 Lichttelegrafie Bearbeiten Eine drahtlose Ubertragungstechnik wie sie auch die Funkentelegrafie anwendet ist die Lichttelegrafie Sie entstand infolge der Erfindung des Photophons von Alexander Graham Bell und Charles Sumner Tainter aus dem Jahre 1880 19 Hierbei wurden Buchstaben und Ziffern als akustische Morsesignale in einem mit Selenzelle erzeugten und mehreren Spiegeln abgelenkten und dann gebundelten Lichtstrahl gesendet Durch Siemens amp Halske in Deutschland und in Grossbritannien im Auftrag der Admiralitat erfolgte 1916 bis 1917 im Ersten Weltkrieg jeweils das Entwickeln militarischer Photophone mit einer speziellen Kombination aus u a Spiegel Bogenlampe fur eine Distanz von bis zu 15 Kilometern 20 21 Auch im Zweiten Weltkrieg kam es nochmals zum Einsatz von Geraten basierend auf dem Photophonprinzip Bis in die Gegenwart entwickelten Technikamateure das Prinzip mittels Laser Infrarot und jungst LED Technik weiter und erreichten dabei Ubertragungen uber Entfernungen bis etwa 100 Kilometer Endgerate und Telegrafiearten BearbeitenSchreibtelegraf ab 1833 ein Aufzeichnungsgerat der Morseschrift Estienne Apparat 19 Jahrhundert eine andere Form des Schreibtelegrafen Zeigertelegraf ab 1839 ein einfach zu bedienendes Telegrafiegerat Akustische Telegrafie Typendrucktelegraf ab 1855 ein Telegrafiegerat mit Buchstabentastatur Bildtelegrafie ab 1901 ein Vorlaufer des Faxgerates Hellschreiber ab 1929 ein Fernschreiber auf Basis von Bildpunkten Fernschreiber ab 1933 ahnelt einer Kombination aus Schreibmaschine und Telefon wurde bis 2007 uber das Telex Netz genutztVerwandte Themen BearbeitenTelegrafenkongresse stimmten im 19 Jahrhundert die landerubergreifende Telegrafie ab Telegrafenschulen waren ebenfalls im 19 Jahrhundert notig um in der noch komplizierten Technik auszubilden Telegrafentruppen sind militarische Einheiten zur Telegrafie Die Erdtelegraphie wurde im Ersten Weltkrieg eingesetzt Die Telegrafengleichung ist eine Verallgemeinerung der Wellengleichung sie wurde zuerst bei Seekabeln verwendet Vernetzung BearbeitenTelegrafie stellte die erste Form weltumspannender Vernetzung von adressiertem Datenverkehr dar bevor in der Folge Telefonie samt Fax und spater Internet diese Funktion verbesserten und teilweise ablosten Zuvor konnten Informationen nur durch materielles Reisen einer Person oder Versand von Poststucken zusammengetragen werden Durch Schiffsfahrten und Nachforschungen stellte der osterreichische Geowissenschafter Ferdinand von Hochstetter 1868 erstmals einen Zusammenhang zwischen einem Erdbeben in Peru und fernen Wellen im Pazifik etwa in Neuseeland her und beschrieb somit erstmals das Phanomen Tsunami und zwar bevor hier noch entsprechend weitlaufende Kommunikationsnetze in Form von Seekabel oder Funk vorlagen Literatur BearbeitenPatrice Flichy Tele Geschichte der modernen Kommunikation Originaltitel Une histoire de la communication moderne ubersetzt von Bodo Schulze Campus Frankfurt am Main New York NY 1994 ISBN 3 593 35011 4 Detlev Kasten 100 Jahre Telegraphenamt Hamburg In Postgeschichtliche Blatter Gesellschaft fur deutsche Postgeschichte Hamburg 1968 ISSN 0722 4354 Alfred Lohr Elektrische Nachrichtentechnik In Bremen wird hell 100 Jahre Leben und Arbeiten mit Elektrizitat Hausschild Bremen 1993 ISBN 3 926598 95 6 S 301 319 zu den otischen und elektrischen Telegrafen in Bremen Franz Pichler Elektrisches Schreiben in die Ferne die Telegraphie in Osterreich technische Entwicklung 1846 1906 Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik Band 12 Trauner Linz 2007 ISBN 978 3 85499 204 2 Tom Standage The Victorian Internet Berkley Trade 1999 ISBN 0 425 17169 8 dt Das viktorianische Internet die erstaunliche Geschichte des Telegraphen und der Online Pioniere des 19 Jahrhunderts ubersetzt von Annemarie Pumpernig Midas St Gallen Zurich 1999 ISBN 978 3 907100 72 1 K Ulrich Die Anfange der Kabeltelegrafie In Ausbau Heft 3 1960 Paul Christiani Verlag Konstanz 1960 S 222 232 Hans Pieper Kilian Kunzi Kurt Stadelmann Museum fur Kommunikation Bern In 28 Minuten von London nach Kalkutta Aufsatze zur Telegrafiegeschichte Chronos Verlag Zurich 2000 ISBN 3 905313 68 5Hochschulschriften Bearbeiten Horst A Wessel Die Entwicklung des elektrischen Nachrichtenwesens in Deutschland und die rheinische Industrie Von den Anfangen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges Zeitschrift fur Unternehmensgeschichte Beiheft 25 Steiner Wiesbaden 1983 ISBN 3 515 03324 6 Dissertation an der Universitat Bonn 1979 XX 1097 Seiten mit graphischen Darstellungen 25 cm Christian Holtorf Das erste transatlantische Telegraphenkabel von 1858 und seine Auswirkungen auf die Vorstellungen von Raum und Zeit Berlin 2009 DNB 1000397645 Dissertation HU Berlin 2009 323 Blatter mit Illustrationen Kt 30 cm Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Telegrafie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Telegrafie Quellen und Volltexte nbsp Wiktionary Telegrafie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur zur Telegrafie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Akten und Bibliotheksbestande zur Geschichte der Telegrafie Schweiz Historisches Archiv und Bibliothek PTT Die Kunst der Radiotelegrafie von William G Pierpont PDF 3 6 MB Lehrbuch fur den Morsecode Arbeitsgemeinschaft Telegrafie unterstutzt den Amateurfunkbetrieb in der Betriebsart Morsen Telegrafie Fax und Schreibtechnik im technikum29 Museumsexponate Telegraph Instruments of Europe Museumsexponate aus der Sammlung Fons Vanden Berghen sehenswert Der erste Draht zur neuen Welt von Peter Leusch auf Deutschlandfunk Kultur vom 9 Mai 2013 Als Frankreich die Telegrafie lieben lernte von Theodor Kissel auf Spektrum der Wissenschaft vom 7 August 2019 Gauss Weber Telegraf in Gottingen Bildersammlung uber Telegrafenanlagen und VermittlungstechnikEinzelnachweise Bearbeiten Telegrafie Telegraphie die In Duden Online Bibliographisches Institut GmbH abgerufen am 7 September 2017 R W Simons Guglielmo Marconi and Early Systems of Wireless Communications GEC Review Vol 11 No 1 1996 S 47 PDF 1 1 MB englisch abgerufen am 3 Dezember 2020 Museum fur Kommunikation Bern In 28 Minuten von London nach Kalkutta Aufsatze zur Telegrafiegeschichte Chronos Verlag Zurich 2000 ISBN 3 905313 68 5 Seite 22 folgende Propylaen Technikgeschichte Band 4 Netzwerke Stahl und Strom 1990 bis 1992 Propylaen Verlag Berlin S 216 Carl August von Steinheil Benutzung der Eisenbahn bey Anlage galvanischer Telegraphie Bericht an das Kgl General Conservatorium in Munchen 1838 Archiv fur Post und Telegraphie Zum Andenken Steinheils Berlin Juli 1888 No 13 Abdruck beider Schriften in Rundfunk und Museum Zeitschrift des Rundfunkmuseums der Stadt Furth Heft 72 Marz 2010 S 25 ff The Mechanics Magazine Museum Resister Journal and Gazette London 1872 S 31 a b Morse Telegraph History In Electronics Notes Abgerufen am 22 April 2020 englisch Eckart Moltrecht Lektion 17 Die Modulation In Online zur Amateurfunkprufung Klasse 3 DARC 2004 S 1 abgerufen am 22 April 2020 Hans Joachim Ellissen Drahtlose Telegrafie mit gedampften Wellen II In Archiv fur deutsche Postgeschichte Heft 2 1993 1993 abgerufen am 22 April 2020 a b William G Pierpont Die Kunst der Radiotelegrafie Ubersetzung von Olaf Rettkowski 2007 Nicht mehr online verfugbar 19 Juli 2001 archiviert vom Original am 28 Oktober 2018 abgerufen am 22 April 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www raes ab ca Verfugung Nr 4 2007 In Amtsblatt der Regulierungsbehorde Bundesnetzagentur 1 Februar 2007 abgerufen am 22 April 2020 Christian Gebhard Sprechtempo im Sprachvergleich Eine Untersuchung phonologischer und kultureller Aspekte anhand von Nachrichtensendungen Philosophische Fakultat II der Humboldt Universitat zu Berlin 18 Juli 2012 S 111 abgerufen am 22 April 2020 Ludwig Szopinski Bandbreite und Signal Rauschverhaltnis S N fur die A1A Morsetelegrafie In Morsetelegrafieseite DK5KE Abgerufen am 22 April 2020 a b Jennifer Fraczek Morsetelegraphie In Golem de 27 November 2015 abgerufen am 22 April 2020 Rolf Marschner Norddeich Radio begeht seinen 60 Geburtstag In 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