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Die Turkenlinie war eine 1865 vom Britischen Indo European Telegraph Department In Betrieb genommene internationale Telegraphenverbindung Hauptrouten der britisch indischen Telekommunikation bis zum Ersten Weltkrieg Die 1865 in Betrieb genommene Turkenlinie in Blau In den Zwischenstationen der Leitung wurden die eingehenden Telegramme auf Papierstreifen geschrieben und dann per Taste weitergesendet Geschichte BearbeitenDie 1863 begonnene Telegraphenlinie fuhrte von London via Paris Wien Istanbul Bagdad Basra nach Karachi Diese Leitung verkurzte den Nachrichtenaustausch zwischen Grossbritannien und seiner Kolonie Indien von mehreren Wochen bzw Monaten auf mehrere Stunden bzw Tage Sie war die erste von Erfolg gekronte Kommunikationslinie ihrer Art Federfuhrend bei ihrer Errichtung war die deutsche Firma Siemens 1 2 Zuvor hatte Grossbritannien im Jahr 1859 vergeblich versucht ein Seekabel entlang des Roten Meers zu verlegen Von Aden sollte ein weiteres Seekabel direkt nach Bombay fuhren Das Kabel im Roten Meer wurde zwischen Suez und Aden verlegt Zwischen Alexandria und Sues bestand eine Landverbindung Zwischen Alexandria und Frankreich bzw Italien bestanden bereits mehrere Unterwasserkabelverbindungen Nach kurzer Zeit horten die Seekabel jedoch auf zu funktionieren Die Korallenriffe zerrissen die Leitungen in der Stromung Zudem wurde die Landverbindung zwischen Alexandria und Suez durch Einheimische sabotiert Erst zehn Jahre spater konnte eine erfolgreicher Verbindung durch das Rote Meer realisiert werden Daher beschloss die Britische Regierung eine Linie durch das Osmanische Reich und Persien zu realisieren Landleitungen zogen bei einem Bruch nicht den Totalverlust der Leitung nach sich Anderseits mussten diese standig bewacht werden und waren extremen Wetterbedingungen besonders in Persien ausgesetzt John Henry Grenner nahm 1860 im Auftrag der Britischen Regierung Verhandlungen mit der Regierung in Istanbul auf Bestehende Telegraphenleitungen zwischen Istanbul und Bagdad sollten weitgehend mitverwendet werden Zwischen Basra und Fao sollte ein neues Seekabel gelegt werden Zeitgleich bemuhte sich der Sondergesandte der britischen Regierung Henry R Rawlinson um eine Konzession in Persien Auch in Persien bestanden bereits Telegraphenleitungen doch diese waren unzuverlassig sie bildeten das Ziel von Sabotage durch Rebellen und Banditen die Drahte und die eisernen Masten stahlen Deswegen wurden zwei Leitungen durch das Land geplant Der Schah von Persien gab 1871 sein Einverstandnis fur den Bau der Leitungen Auch die turkische Regierung gab im selben Jahr ihre Zustimmung In Persien grundete die britische Regierung eine Schutztruppe zur Sicherung der Leitungen Auch die Schweiz beteiligte sich an dem Projekt So wurde eine Direktleitung Zwischen Basel und St Gallen gelegt St Gallen ubermittelte die Telegramme an den Knoten in Bregenz Osterreich verfugte bereits seit 1850 uber Telegraphenleitungen zwischen Vorarlberg und Wien Auch eine Leitung zwischen London Paris und St Luis existierte seit 1851 In diesem Jahr war das erste erfolgreiche Unterwasserkabel im Armelkanal verlegt worden Am 13 November 1851 konnte die Leitung dem offentlichen Verkehr ubergeben werden Bereits ein Jahr zuvor war ein Kabel durch den Kanal gelegt worden Aber bereits nach mehreren Stunden versagte diese Leitung ihren Dienst Ein Fischer aus Boulogne hatte das Kabel mit einem Beil zerhackt 3 Das Netz des Fischers hatte sich mit der Leitung verfangen Er versuchte sein Netz zu befreien indem er die Leitung an Bord zog und sie zerstuckelte Die Kabelenden schmiss er wieder ins Meer Zur damaligen Zeit gab es keine Moglichkeit die treibenden Kabel wieder einzuziehen Im Februar 1865 konnten die ersten Telegramme zwischen London und Karachi ausgetauscht werden Die Laufzeit eines Telegrammes betrug weniger als neun Stunden Normalerweise wurde fur die Ubermittlung eines Telegrammes mit vier bis funf Tagen gerechnet Dabei ist zu bedenken dass ein Telegramm im Osmanischen Reich uber 135 Zwischenstationen lief Telegramme wurden mit Morsecode gesendet und in den Stationen auf Papier geschrieben Die Nachricht wurde nach dem Empfang per Morsetaste weitergesendet Ein Telegramm von London nach Karachi war extrem teuer und kostete 78 Franken fur 20 Worter 1870 bekam die Turkenlinie Konkurrenz durch die Indo Europaische Linie der Firma Siemens welche uber Deutschland Russland nach Persien und dann weiter nach Karachi lief 4 Literatur BearbeitenIn 28 Minuten von London nach Kalkutta Schriftenreihe des Museums fur Kommunikation Bern 2000 ISBN 3 905313 68 5Einzelnachweise Bearbeiten Cord Christian Troebst Der himmlische Funke Die abenteuerliche Geschichte der Nachrichtentechnik Tredition GmbH ISBN 978 3 347 10828 8 Deutschlandfunk Eine Lange Nacht uber Telegramme Jedes Wort zahlt In 28 Minuten von London nach Kalkutta S 128 130 In 28 Minuten von London nach Kalkutta S 152 162 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turkenlinie amp oldid 221631704