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Geschichte der Deutschen Post in den Kolonien und im Ausland ist ein 1939 beim Konkordia Verlag des Nationalsozialisten Reinhold Rudolph erschienenes Buch Herausgegeben vom Ministerialrat Willy Schmidt und Amtsrat Hans Werner mit Genehmigung des Reichspostministeriums und einem Vorwort von Adolf Hitler fand es eine grosse Verbreitung Es sollte ein zentrales Element des Kolonialrevisionismus der NS Politik und Propaganda sein um die ideologische Basis fur ein Wiederaufleben des deutschen Kolonialismus und die Ruckgewinnung der nach dem Ersten Weltkrieg verlorenen Kolonien zu legen Der Erfassungszeitraum beginnt in den 1880er Jahren und endet nach dem Ersten Weltkrieg 1918 Die technischen Themen sind die Post und die Telekommunikation Dazu gehoren auch Beitrage uber den Bau von Funkverbindungen und Bahntrassen sowie die Ausbeutung der indigenen Bevolkerung Umschlag des Buchs Ausgabe 1939 Das Buch kam nach dem Zweiten Weltkrieg in die Entnazifizierung und war in den Bibliotheken der DDR nicht frei zuganglich Unter Historikern der Bundesrepublik gilt das 466 Seiten umfassende Werk als wichtige Quelle zum Postwesen in den Kolonien und in China bis 1918 nicht zuletzt wegen der Texte leitender Angestellter oder Prasidenten in den Postniederlassungen in Deutsch West und Ostafrika Togo Kamerun Deutsch Neuguinea China der Turkei und Marokko Das Buch enthalt auch zahlreiche Statistiken Gehaltslisten 1 Vertrage und Gesetzestexte etwa die Verordnung des Reichskanzlers betreffend die Haussklaverei in Kamerun vom 21 Februar 1902 2 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Textbeispiele 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDie Geschichte der Deutschen Post in den Kolonien und im Ausland hatte ihren Anfang im November 1935 bei einer vom Reichspostministerium organisierten Zusammenkunft ehemaliger Kolonialbeamter der Reichspost Der Prasident des Reichspostzentralamts Paul Peglow forderte die Kollegen auf alles Schrifttum uber die Tatigkeit der Deutschen Reichspost in den fruheren deutschen Schutzgebieten und im Ausland zu sammeln die Stoffsammlung durch eigene Beitrage der Kameraden und deren Frauen zu erweitern Zwei Jahre spater waren alle Aufsatze versammelt aber es fehlten Fotografien und Statistiken Diese trug Oberpostrat Willy Schmidt zusammen Er arbeitete im Reichspostministerium und hatte gute Verbindungen zum Kolonialpolitischen Amt der NSDAP Ende 1939 erschien das Buch in Ganzleinen mit Schutzumschlag zum Preis von 9 Reichsmark Angehorige der Reichspost konnten es fur 5 Reichsmark erwerben Zu der Zeit konzipierte die Reichspost den Aufbau neuer Posteinrichtungen in den ehemaligen Kolonien Zwei Jahre spater war die erste Auflage des bereits vergriffen Die Neuauflage 1942 enthielt euphorisiert von den ersten Erfolgen deutscher Truppen im Zweiten Weltkrieg einen offenen Aufruf der Reichspost zum Krieg und zu gewalttatiger Herrschaftsausubung im Ausland In den Archiven befinden sich nur noch wenige Exemplare der Geschichte der Deutschen Post in den Kolonien und im Ausland Der Sammlungsleiter des Museums fur Kommunikation Berlin Veit Didezuneit nennt in seinem Fachartikel in Das Archiv 4 2021 das Buch eine postgeschichtliche Dokumentation und kolonialrevisionistische Propaganda 3 Textbeispiele Bearbeiten Bei der Auskundung der Telegrafen Linie von Duala nach Edea im Jahre 1903 musste ich bereits an den letzten Eingeborenenhutten in Duala die Arbeit mit Kompass und Uhr beginnen weil ein Landweg nicht bekannt war man hatte bis dahin fur Reisen nach Edea den bequemeren Wasserweg vorgezogen Noch innerhalb des ersten Tagesmarschs entdeckte ich ein in den Karten nicht enthaltenes Dorf Und in diesem Dorf gab es sogar fast 20 Jahre nach der Inbesitznahme ein paar alte Frauen die nach ihren Angaben bisher noch nie einen Weissen gesehen hatten Seite 197 Autor ist Postdirektor Peglow Die Gebuhren fur Ferngesprache von Kamerun aus betrugen fur die Gesprachseinheit bis 25 Kilometer 40 Mark bis 1000 Kilometer 3 Mark Seite 204 Bemerkenswert ist dass der Bau des 100 Meter hohen Funk Turmes unter Leitung nur eines Ingenieurs und eines Monteurs von Telefunken durch angeworbene Eingeborene ausgefuhrt worden ist Gewiss ein Zeichen der Brauchbarkeit der Neger auch fur solche nicht ganz einfachen Arbeiten in luftiger Hohe Seite 206 Weblinks BearbeitenDeutsche Nationalbibliothek https d nb info 107515975XInhaltsverzeichnis bei der Deutschen Digitalen Bibliothek https d nb info 107515975X 04Einzelnachweise Bearbeiten So ist das Vertragswerk von 1903 zwischen der Reichspostverwaltung und dem indigenen Postmitarbeiter Oscar Nio Mandenge aus Duala nachzulesen Das zunachst sechsjahrige Abkommen mit dem Posthulfsbeamten umfasste ein Jahresgehalt von 360 Mark und freie moblierte Wohnungen bei Versetzung ausserhalb der Hauptstadt Postboten so steht in der Auflistung der Vergutungen von Farbigen erhielten im ersten Jahr zwischen 120 und 180 Mark Die Verordnung galt bei Zeitgenossen als Versuch die Sklaverei aufzuheben etwa indem sie den Verkauf von Haussklaven unter Strafe stellte und den Kindern von Haussklaven den Status von Halbfreien zugestand Ausgabe 2021 4 Bucher In DGPT Abgerufen am 28 Dezember 2021 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Deutschen Post in den Kolonien und im Ausland Buch amp oldid 223536147