www.wikidata.de-de.nina.az
Das ehemalige Dienstgebaude des Reichspostzentralamts ist ein denkmalgeschutzter architektonisch und technikgeschichtlich bedeutender Postbau im Berliner Ortsteil Tempelhof des Bezirks Tempelhof Schoneberg Reichspostzentralamt Fernmeldeamt 4 Tempelhof Das ehemalige Reichspostzentralamt in der Ringbahnstrasse 130DatenOrt Berlin TempelhofArchitekt Edmund Beisel und Karl PfuhlBaustil Expressionismus Art deco Elemente als BauschmuckBaujahr 1925 1928Koordinaten 52 28 8 3 N 13 22 33 6 O 52 468976 13 376004 Koordinaten 52 28 8 3 N 13 22 33 6 OBesonderheitenBaudenkmal Reichspostzentralamt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Architektur 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebaude steht in der Ringbahnstrasse 130 sudlich der Stadtautobahn A 100 zwischen Schoneberger Strasse und Manteuffelstrasse Bis Ende August 2018 waren verschiedene Abteilungen der Deutschen Telekom AG in dem Gebaude untergebracht danach wurde es beraumt und fur die Unterbringung des Anti Terror Zentrums der Berliner Polizei umgebaut 1 2 Im Juli 2021 zogen erste Teilbereiche des Anti Terror Zentrums ein 3 Im Lagerhaus II ist die Verwaltung des Museums fur Kommunikation Berlin untergebracht Geschichte und Architektur BearbeitenAuf dem Gelande sind zwei machtige Speichergebaude des Garde Train Bataillons vom Ende des 19 Jahrhunderts erhalten geblieben Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg hatte sich die militarische Nutzung erubrigt sodass das Reichspostministerium im Juni 1922 die Gebaude fur die Belange des am 1 Oktober 1920 gegrundeten Telegraphentechnischen Reichsamtes anmietete um Labors Werkstatten Lager und Buroraume einzurichten Aufgrund der rapiden technischen Entwicklung gewann die neue Behorde schnell an Bedeutung Neue Buroflachen und hochspezialisierte Labors wurden benotigt und konnten in den Altbauten nicht untergebracht werden Die Postbaurate Edmund Beisel und Karl Pfuhl legten dem Postminister den Entwurf fur ein neues Hauptgebaude vor und im Mai 1925 konnte mit dem Bau des Gebaudes fur die inzwischen in Reichspostzentralamt umbenannte und aufgewertete Reichsbehorde begonnen werden Von 1929 bis 1933 war Wilhelm Ohnesorge ihr Prasident nbsp Zentrale TreppenhalleDas 1928 vollendete Bauwerk ist ein funfgeschossiger mit blauroten Klinkern verkleideter Stahlskelettbau Die Baukosten betrugen 4 85 Millionen Mark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 19 60 Millionen Euro Das mit Ziegelmustern reich ornamierte Obergeschoss ist zuruckgesetzt Die 172 Meter lange Sudfassade an der Ringbahnstrasse weist eine strenge vertikale Gliederung auf 4 Die ausgepragte Gliederung erfolgt durch zwei vorgeschobene Eckflugel und zwei den Mittelflugel unterbrechende siebengeschossige Turmbauten mit kristallinem Spitzbogenabschluss die auf den Haupteingang verweisen Die schlanken schornsteinartigen Turmaufsatze mit den Antennen existieren nicht mehr In den Turmstuben waren Funkmesslabors untergebracht In den 1970er Jahren wurden am Gebaude als Massnahme gegen die Larmbelastigung vom nahen Flughafen Tempelhof sprossenlose Fenster eingebaut Ruckseitig ist das Gebaude durch eine zweigeschossige Brucke mit dem ehemaligen Speicher Lagergebaude II verbunden Im Inneren setzt die viergeschossige durch Pfeiler gegliederte und mit turkisblauen Keramikplatten aufwendig ausgeschmuckte Treppenhalle mit Lichthof architektonisch einen besonderen Akzent Die originale Oberlichtverglasung mit farbigen und geschliffenen Glasern wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und durch eine einfache Mattverglasung ersetzt Plane fur eine monumentale Erweiterung der Anlage im Stil der Zeit konnten wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs 1939 nicht mehr verwirklicht werden Das Gebaude ist ein herausragendes Beispiel fur den dekorfreudigen norddeutschen Backsteinexpressionismus der 1920er Jahre vergleichbar mit den Bauten von Fritz Hoger Wilhelm Kreis oder Philipp Schaefer 5 Das Reichspostzentralamt war die Geburts und Entwicklungsstatte des Fernsehens In den elektro und funktechnischen Versuchslabors wurden entscheidende Forschungen durchgefuhrt die uber Deutschland hinaus die Entwicklung des Funk Telefon und Telegraphiewesens bestimmten Die aus der Ingenieurschule hervorgegangene Fachhochschule der Deutschen Bundespost Berlin bis 1967 Ingenieurschule bis 1972 Ingenieurakademie der DBP war bis zu ihrer Auflosung im Jahre 1997 in den oberen Geschossen des Gebaudes untergebracht nbsp Haupteingang nbsp Mittelportal Detail nbsp Reichsadler von Josef Thorak uber dem Haupteingang nbsp Zentrale Treppenhalle mit Lichthof nbsp Zentrale Treppenhalle nbsp Zentrale Treppenhalle durchbrochene Trennwand nbsp Verbindungsbrucke zum Speichergebaude links Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichspostzentralamt Sammlung von Bildern Baudenkmal Gesamtanlage Speicher des Garde Train Bataillons amp Reichspostzentralamt 1888 1895 1925 1928 Liste denkmalgeschutzter Gebaude des Post und Fernmeldewesens Fernsehsender Berlin Tempelhof 1950 1951 Historische Zeichnung des Reichspostzentralamtes von 1937 auf einer privaten WebsiteLiteratur BearbeitenReichspostzentralamt Schriftleitung Oberpostrat Harzig Das Reichspostzentralamt Ein Erinnerungsbuch Berlin Reichspost 1929 Druck E Litfass Erben Berlin C2 Falk Jaeger Posthorn amp Reichsadler Die historischen Postbauten in Berlin Nicolai Berlin 1987 ISBN 3 87584 197 2 Martin Worner Architekturfuhrer Berlin Berlin Reimer 2013 ISBN 978 3 496 01380 8 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Berlin Deutscher Kunstverlag 2006 ISBN 3 422 03111 1 Matthias Donath Gabriele Schulz Michael Hofmann Denkmale in Berlin Bezirk Tempelhof Schoneberg Ortsteile Tempelhof Mariendorf Marienfelde und Lichtenrade hrsgg vom Landesdenkmalamt Berlin 2007 Verlag Imhof ISBN 978 3 86568 189 8 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Kraetzer Neues Anti Terror Zentrum entsteht in Tempelhof Sicherheit in Berlin In Berliner Morgenpost 15 Marz 2018 abgerufen am 15 Marz 2018 Ulrich Zawatka Gerlach 125 Millionen Euro fur neue Antiterror Zentrale Berlin Tempelhof In Der Tagesspiegel 22 Juni 2018 abgerufen am 24 Juni 2018 Innere Sicherheit Berlin eroffnet Teile des neuen Anti Terror Zentrums 19 Juli 2021 abgerufen am 23 Juli 2021 Postkarte von 1938 Matthias Donath et al Denkmale in Berlin Bezirk Tempelhof Schoneberg Michael Imhof Verlag ISBN 3865681891 S 100 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dienstgebaude des Reichspostzentralamts amp oldid 232596355