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Als japanischen Farbholzschnitt bezeichnet man eine bestimmte Art von Druckgrafik die in Japan in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts entstanden ist und deren Traditionen bis heute mit wenigen Ausnahmen ausschliesslich von japanischen Kunstlern ununterbrochen fortgefuhrt werden Die grosse Welle vor Kanagawa aus der Serie 36 Ansichten des Berges Fuji von Katsushika Hokusai Reproduktion des Originals von ca 1830 ist eines der weltweit bekanntesten Beispiele des japanischen Farbholzschnittes Inhaltsverzeichnis 1 Stilmittel 2 Geschichte 3 Herstellungsprozess 3 1 Material 3 2 Mitarbeiter 4 Veroffentlichungsweise 4 1 Formate 4 2 Themen 4 3 Buchzerlegung im Westen 5 Der japanische Farbholzschnitt in Europa 5 1 Einfluss auf die europaische Kunst 6 Meister des klassischen japanischen Farbholzschnitts Auswahl 7 Shin Hanga 7 1 Meister des Shin Hanga Holzschnitts Auswahl 8 Schulen 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksStilmittel BearbeitenKennzeichnend fur den klassischen japanischen Farbholzschnitt ist das Fehlen von Licht und Schatteneffekten Gegenstande und Personen werden mit klaren flussigen Linien gezeichnet Flachen sind farbig gefullt oder leer gelassen und Formen sind haufig stilisiert Ziel der Darstellung ist wie in der gesamten klassischen chinesischen und japanischen Malerei nicht die naturgetreue Wiedergabe eines Sujets sondern die Darstellung seines Wesens seines Charakters Der Kunstler deutet nur an das Bild selbst setzt sich erst im Kopf des Betrachters zusammen Ein weiteres Merkmal der Farbholzschnitte und der Malerei ist das Fehlen einer Perspektive bzw das Fehlen eines eindeutigen Bildmittelpunktes Die Illusion der raumlichen Tiefe wird durch sich uberlagernde aus dem Bild herausreichende Gegenstande und durch neben bzw hintereinander gestellte Szenen erzielt Japanischen Kunstlern war die westliche perspektivische Darstellung zwar spatestens seit Mitte der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts bekannt Eingesetzt wurde diese Technik jedoch nur in bestimmten Zusammenhangen z B um den Eindruck von Fremdartigkeit zu erwecken bzw die Fremdartigkeit selbst darzustellen oder wie im Fall der Chushingura Darstellungen um die von staatlicher Seite verbotene Darstellung realer Gegebenheiten die sich nach 1500 ereignet hatten in eine scheinbar ferne und fremde Welt zu entrucken Geschichte BearbeitenDie Technik des Holzschnitts ist in Japan seit dem 8 Jahrhundert nachgewiesen wie Texte mit Darstellungen von Gottheiten belegen Bis ins 15 Jahrhundert blieben die Darstellungen auf religiose Themen beschrankt und der Buchdruck war das Monopol von Schrein und Tempeldruckereien Die ersten kommerziellen Verlage entstanden um 1600 in Kyōto ab 1670 in Osaka und ab 1730 in Edo dem heutigen Tokio wo der Schwerpunkt von Anfang an auf Unterhaltungsliteratur mit einem hohen Anteil an Illustrationen lag Die ersten Einzeldruckbilder tauchten in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts auf zunachst einfache Schwarz Weiss Bilder dann um 1700 erste mit einer oder maximal zwei Farben handkolorierte Drucke Drucke mit drei Druckplatten schwarz rosa grun fanden sich ab 1740 und der echte Vielfarbendruck war ab ca 1765 in Gebrauch Von da an wurden die Drucke Nishiki e jap 錦絵 Brokatbilder genannt nbsp Anonym um 1625 nbsp Hishikawa Moronobu um 1680 nbsp Torii Kiyonobu I um 1710 nbsp Torii Kiyomitsu um 1710 nbsp Anonym Torii Schule um 1720 nbsp Okumura Masanobu zugeschrieben um 1825 nbsp Torii Kiyoshige 1748 nbsp Torii Kiyohiro um 1755 nbsp Suzuki Harunobu um 1770 nbsp Katsukawa Shun ei 1795Noch uber das Ende der Edo Zeit im Jahr 1865 hinaus wurden mehrere Millionen Farbholzschnitte gedruckt Sie erfreuten sich gleichermassen beim stadtischen Gross und Kleinburgertum wie auch bei einfachen Handwerkern Kaufleuten und niederen Arbeitern grosster Beliebtheit Der immense Erfolg der Farbholzschnitte begrundete sich in der Tatsache dass sie das Lebensgefuhl und den Erfahrungshintergrund der angewachsenen stadtischen Bevolkerung zum Ausdruck brachten indem sie den Stil und die Inhalte der Ukiyo e Malerei ubernahmen und einem breiten Publikum zuganglich machten Wahrend Gemalde fur den grossten Teil der Bevolkerung unerschwinglich und unzuganglich waren da sie oft ein Jahreseinkommen kosteten war ein normaler Farbholzschnitt bereits fur den Preis einer einfachen Mahlzeit zu haben Die Verleger und Kunstler der Farbholzschnitte waren standigen Einschrankungen durch staatliche Zensur unterworfen Dies betraf dargestellte Sujets Namensnennungen von Schauspielern oder Kurtisanen Beschrankungen in der Drucktechnik zeitweiliges Verbot aller Kabuki Drucke usw Verstosse gegen diese Verbote wurden zwar teilweise schwer geahndet oft nahmen die offiziellen Zensoren es mit der Durchsetzung der staatlichen Auflagen allerdings nicht allzu genau Aufs Strengste uberwacht und sanktioniert wurde jedoch das Verbot der Darstellung von Mitgliedern der herrschenden Tokugawa Familie und der Darstellung bzw Kommentierung realer politischer Gegebenheiten die sich nach dem Jahr 1500 ereignet hatten Erst unmittelbar vor dem Ende der Tokugawa Regierung wurde auch dieses Verbot unterlaufen nbsp Eishōsai Chōki um 1795 nbsp Kitagawa Utamaro 1804 nbsp Katsushika Hokusai 1834 35 nbsp Utagawa Kuniyoshi 1835 nbsp Keisai Eisen 1840 nbsp Utagawa Hiroshige um 1840 nbsp Utagawa Yoshitora 1862 nbsp Utagawa Kunisada 1863 nbsp Utagawa Toyonobu 1883 nbsp Toyohara Kunichika um 1893Zentrum der Produktion von Farbholzschnitten war Edo Von dort fanden sie als Reiseandenken mitgebracht oder von fahrenden Handlern verkauft Verbreitung im ganzen Land Stars des Kabuki Theaters die Frauen der Bordelle und erfolgreiche Sumō Ringer hatten uberall in Japan Verehrer Zweites Zentrum der Produktion war Osaka wo sich eine ahnliche Bevolkerungsstruktur wie in Edo herausgebildet hatte Osaka Drucke waren stilisierter als Edo Drucke und zeichneten sich durch ihre im Durchschnitt bessere Druckqualitat aus Drucke aus Nagasaki sollten als Reiseandenken mitgebracht Freunden und Bekannten das Leben der dort verkehrenden Hollander und Chinesen zeigen Ahnliche Drucke allerdings in schlechterer Qualitat wurden mit der Offnung Japans ab ca 1860 in Yokohama gefertigt um das Leben der dort ansassigen Amerikaner und Europaer zu schildern Seit Beginn des 20 Jahrhunderts ist es in Japan ublich alle bis dahin erschienenen Holzschnitte und Farbholzschnitte als Ukiyo e hanga Drucke von Bildern der fliessenden Welt zu bezeichnen Fur einige Drucke insbesondere Kacho e und Meisho e und Kunstler wie Katsushika Hokusai und die Kunstler der Meiji Zeit sollte dies jedoch differenzierter betrachtet werden Ab 1900 entstanden neue Formen des japanischen Farbholzschnitts die Shin hanga und die Sōsaku hanga Herstellungsprozess Bearbeiten nbsp Moderner Ukiyo e Workshop in Tsukuba nbsp Ukiyo e Holzschnitt in der ProduktionMaterial Bearbeiten Fur den Druck verwendet wurden passend zurechtgesagte und sorgfaltig geglattete Holzplatten meist aus dem Holz des wilden Kirschbaums Ebenfalls zur Anwendung kamen gelegentlich Druckplatten aus dem Holz des Trompeten und des Buchsbaumes Gedruckt wurde auf Japanpapier das aus verschiedenen Pflanzenarten hergestellt wurde Am haufigsten Verwendung fand dabei das aus dem Bast des Maulbeerbaums hergestellte Kozo gami Dieses Papier gab es in unterschiedlichen Qualitaten von sehr dunn und fast transparent bis hin zu relativ dick und cremeweiss Gemeinsam war allen Papiersorten ihre hohe Reissfestigkeit Elastizitat und Saugfahigkeit Die Farben wurden bis ca 1860 auf pflanzlicher und mineralischer Basis hergestellt Sie zeichnen sich durch hohe Brillanz aus haben jedoch den Nachteil unter Licht und oder Feuchtigkeitseinfluss zu verblassen oder oxidiert zu werden insbesondere aus Quecksilberverbindungen hergestellte Orangetone die sich dunkelbraun verfarben Die einzige nicht verblassende Farbe war das Schwarz das als Tusche aus verkohlten Holz oder Baumharzblocken gewonnen wurde Ab 1820 war in Japan als erste kunstlich hergestellte Farbe Preussischblau bekannt das aufgrund seiner Leuchtkraft ab ca 1830 in zunehmendem Masse auch fur den Druck der Farbholzschnitte verwendet wurde 1860 wurden Anilinfarben nach Japan eingefuhrt die auch bei den Farbholzschnitten zunehmend die althergebrachten Farben ersetzten Viele sogenannte Meiji Drucke zeichnen sich durch den intensiven Gebrauch von Rottonen aus Mitarbeiter Bearbeiten Die Herstellung eines fertigen Farbholzschnittdrucks erfolgte in mehreren Schritten An der Herstellung eines klassischen japanischen Holzschnittes waren stets vier Personen beteiligt Der Verleger Er gab den Auftrag fur ein Thema oder ein Motiv an einen Kunstler stellte die Finanzierung der Rohstoffe Druckplatten Papier und Farben sicher koordinierte die Arbeiten der beteiligten Personen und war fur die Verbreitung und den Verkauf verantwortlich Der Kunstler Er lieferte Ideen fur die Gestaltung des Themas bzw Motivs fertigte unter Umstanden mehrere Entwurfe und zeichnete dann den festgelegten Entwurf mit Tusche und Pinsel auf dunnes Papier Details des Bildhintergrundes der Kleidung und der sonstigen Gegenstande konnten dabei auch von seinen Schulern oder erfahrenen Kopisten hinzugefugt werden Der fertige Entwurf wurde dann in eine Reinzeichnung umgesetzt die als Vorlage an die Holzschneider gegeben wurde Die Holzschneider Zunachst wurde eine Druckplatte angefertigt die nur die spater in schwarz erscheinenden Konturen des Druckes enthielt Verschiedene Holzschneider teilten sich die Arbeit Die einen waren fur die groben Konturen der Gebaude Pflanzen und Gewander zustandig und der Hauptverantwortliche der als einziger berechtigt war auf dem Druck zu signieren fertigte die bis zu einen Zehntelmillimeter dunnen Linien der Gesichter Frisuren und Hande Der Drucker Er erhielt zunachst den fertigen Konturenblock von dem er zunachst nur Schwarzdrucke erstellte Auf diesen zeichnete der Kunstler dann die Umrisse und Details der Farbflachen ein wobei fur jeden Farbton ein eigener Abzug benutzt wurde Anhand dieser Vorgaben fertigten die Holzschneider die Farbdruckplatten und gegebenenfalls weitere Platten fur Sondereffekte wie Blind oder Glimmerdruck Jetzt stellte der Drucker die vollstandigen Drucke fertig Hierfur musste er grosste Sorgfalt walten lassen damit die Passmarken der Druckplatten auf den Bruchteil eines Millimeters ubereinstimmten Unter Umstanden wurden die fertigen Drucke noch einer Nachbehandlung unterzogen wie z B dem Polieren einzelner Farbbereiche Nach den Tenpō Reformen im Jahr 1842 wurde die Anzahl der Farbplatten auf acht begrenzt Zuvor waren zehn bis zwanzig Druckplatten durchaus ublich der Rekord soll im Jahr 1841 bei 78 fur einen einzigen Druck verwendeten Platten gelegen haben Veroffentlichungsweise BearbeitenFarbholzschnitte erschienen sehr haufig als Einzelblattdrucke die unabhangig vom Format als Ichimai e bezeichnet werden Darunter fallen alle zu kommerziellen Zwecken veroffentlichten Einzelblatter Mehrblattdrucke Diptychon Triptychon etc alle Serien und Facherdrucke Nicht zu den Ichimai e zu zahlen sind die privat herausgegebenen Surimono Grusskarten die zu verschiedenen Anlassen wie Neujahr oder zur Ankundigung und Einladung zu privaten Musik und Tanzveranstaltungen an Freunde und Bekannte verschenkt wurden und die ebenfalls als Einzelblatt in Serien und in Mehrfachdrucken produziert wurden Sie zeichnen sich haufig durch eine uberdurchschnittlich hohe Druckqualitat aus Farbholzschnitte und Schwarz Weiss Holzschnitte wurden auch als Buchillustrationen hergestellt Formate Bearbeiten Neben vielen anderen Papierformaten war fur den Vielfarbendruck das vertikale Ōban Format das gebrauchlichste ca 24 36 cm ebenfalls recht haufig in Gebrauch war das Chuban Format ca 18 27 cm Fur Surimono die zunachst in unterschiedlichen Formaten erschienen wurde ab ca 1810 fast ausschliesslich das shikishiban Format verwendet ca 18 18 cm Themen Bearbeiten Themen der Einzeldrucke teilweise mit Angabe von Sonderthemen Kabuki e Szenen aus den Stucken des volkstumlichen japanischen Kabuki Theaters Yakusha e Portrats der Kabuki Schauspieler in besonderen Rollen aber auch in ihrer Freizeit Shini e Gedachtnisbilder verstorbener Schauspieler aber auch anderer Personlichkeiten Bijin ga Portrats schoner Frauen Kurtisanen Geisha und Prostituierter Sumō e Portrats von Sumō Ringern Darstellungen beruhmter Kampfe und bedeutender Turniere Musha e Kriegerbilder beruhmte Schlachten der Vergangenheit und Portrats bedeutender Personlichkeiten der chinesischen und japanischen Geschichte Chushingura e Schilderung des Rachfeldzugs der 47 herrenlosen Samurai Meisho e Bilder beruhmter Statten Landschaftsbilder Tōkaidō e Darstellung der Stationen der Tōkai Handelsstrasse zwischen Edo und Kyōto Kacho e Naturbilder Darstellung von Pflanzen und Tieren Genji e ca ab 1840 Szenen aus dem klassischen Roman Genji Monogatari um das Leben der Reichen und Schonen unter Umgehung der Zensurbestimmungen darstellen zu konnenDaneben gab es auch Scherzbilder Andachtsbilder Brettspiele samt Zubehor Bilderdrucke fur Kinder Marchen und Legendenbilder und Bilder der Schutz und Glucksgottheiten Die Themen der illustrierten Bucher umfassten ebenfalls die oben aufgefuhrten Richtungen Der grosste Teil der Buchpublikationen waren jedoch illustrierte zeitgenossische populare Romane und Erzahlungen Einen wichtigen Zweig der Buchproduktion stellten die Shunga Fruhlingsbilder erotische Zeichnungen mit oftmals freizugigen Darstellungen dar deren Verkauf offiziell verboten war die sich nichtsdestoweniger aber einer starken Nachfrage erfreuten Buchzerlegung im Westen Bearbeiten Die zahlreichen illustrierten Bucher der spaten Edo Zeit wurden und werden im Westen haufig zerlegt um die Seiten einzeln zu verkaufen Viele wenn nicht gar die meisten Schwarz Weiss Drucke und japanischen Farbholzschnitte in kleineren Formaten waren ursprunglich Bestandteil eines Buches Der japanische Farbholzschnitt in Europa BearbeitenDer franzosische Maler und Grafiker Felix Bracquemond ruhmte sich zwar im Jahr 1856 als erster japanische Farbholzschnitte in Europa entdeckt zu haben in Form von zusammengeknulltem Verpackungsmaterial in Kisten mit Kunstgegenstanden Tatsachlich kamen jedoch die ersten japanischen Holzschnitte und gedruckten Bucher bereits Ende des 17 Jahrhunderts uber den vor Nagasaki gelegenen niederlandischen Handelsposten Deshima nach Europa und bereits Ende des 18 Jahrhunderts fanden sich nachweislich Einzeldrucke und illustrierte Bucher in Museen in London Paris und Stockholm Der deutsche Arzt Philipp Franz von Siebold brachte 1830 eine umfangreiche Sammlung japanischer Farbholzschnitte und Bucher nach Leiden in den Niederlanden mit wo ein Teil ab 1837 offentlich ausgestellt wurde Diese Exponate blieben aber von der Offentlichkeit unbeachtet ebenso wie die ab 1853 von amerikanischen englischen und franzosischen Seefahrern als Andenken aus Japan mitgebrachten Farbholzschnitte Erst die beiden Weltausstellungen 1862 in London und 1867 in Paris auf denen neben anderen Erzeugnissen japanischen Kunsthandwerks auch aktuelle Farbholzschnitte prasentiert wurden liessen Kunstinteressierte auf den Reiz der japanischen Produkte aufmerksam werden Kunstler Kritiker und Sammler zeigen sich tief beeindruckt von der handwerklichen Qualitat und der kunstlerischen Ausdruckskraft der exotischen fernostlichen Werke Als japanisches Kunsthandwerk wie Metall Lack und Bambusarbeiten ab ca 1870 zu einer Welle des Japonismus vor allem in Pariser Salons fuhrte begann man auch japanische Farbholzschnitte zu sammeln Bracquemond und die Gebruder Goncourt waren die ersten bedeutenden Sammler japanischer Farbholzschnitte in Paris und bald fanden sich Nachahmer unter anderem die Maler Edouard Manet Claude Monet Edgar Degas und Vincent van Gogh sowie die Schriftsteller Charles Baudelaire und Emile Zola Bedient wurde die Sammelleidenschaft bald durch spezialisierte Handler wie Siegfried Bing 1838 1905 oder Tadamasa Hayashi 1853 1906 Einfluss auf die europaische Kunst Bearbeiten nbsp Regenschauer uber der grossen Brucke in Atake Original 1856 1858 von Hiroshige links und seine Umsetzung 1887 durch Vincent van Gogh rechts Augenscheinlich und offenkundig ist der Einfluss japanischer Holzschnitte auf Vincent van Gogh Zunachst versuchte dieser sich noch in japonisierten Bildern wie z B seiner bekannten Eisen Geisha oder zwei Olbildern die Motiven von Utagawa Hiroshige nachempfunden sind Danach setzte er die wesentlichen Elemente des japanischen Farbholzschnittes klare Linienfuhrung stilisierte Formen und farbig gefullte Flachen konsequent in die Technik der westlichen Olmalerei um Weitere kongeniale Kunstler wie Paul Gauguin und Henri Toulouse Lautrec griffen Aspekte dieser Technik in ihrer Malerei auf Unter anderem hat Edvard Munch auch Farbholzschnitte nach japanischen Vorbildern geschaffen Auch die Plakatmalerei des Jugendstils die Malerei der Wiener Secession und viele Expressionisten wie James Ensor Paula Modersohn Becker Marianne von Werefkin 1 und Alexej Jawlensky 2 wurden durch Stilelemente des japanischen Farbholzschnittes beeinflusst Meister des klassischen japanischen Farbholzschnitts Auswahl BearbeitenHishikawa Moronobu ca 1630 1694 Kaiketsudō Ando tatig 1704 1710 Nishikawa Sukenobu 1671 1750 51 Okumura Masanobu 1686 1764 Suzuki Harunobu ca 1725 1770 Katsukawa Shunshō 1726 1793 Isoda Koryusai 1735 1790 Utagawa Toyoharu 1735 1814 Ippitsusai Bunchō tatig 1755 1790 Kitagawa Utamaro 1753 1806 Torii Kiyonaga 1752 1815 Hosoda Eishi 1756 1829 Eishōsai Chōki tatig 1780 1809 Tōshusai Sharaku tatig 1794 1795 Utagawa Toyokuni I 1769 1825 Katsushika Hokusai 1760 1849 Kikugawa Eizan tatig 1804 1829 Keisai Eisen 1790 1848 Utagawa Kunisada 1786 1865 Utagawa Kuniyoshi 1798 1861 Utagawa Hiroshige 1797 1858 Toyohara Kunichika 1835 1900 Toyohara Chikanobu 1838 1912 Tsukioka Yoshitoshi 1839 1892 Shin Hanga BearbeitenZu Beginn des 20 Jahrhunderts waren die Kunstler der stark formalisierten Darstellungen des Ukiyo e allmahlich uberdrussig Gleichzeitig gelangten immer mehr europaische Einflusse nach Japan vor allem der Impressionismus hatte starke Auswirkungen auf die japanischen Kunstler Die Stilsprache des klassisch japanischen Holzschnitts wurde zwar grundsatzlich beibehalten aber man stellte Personen jetzt individueller dar und spielte mit Licht und Schatten Derartige Bilder bezeichnet man als Shin hanga neue Drucke Eine grosse Rolle fur die Verbreitung der neuen Kunstrichtung spielte der Verleger Shōzaburō Watanabe 1885 1962 der zahlreiche Kunstler fur sich arbeiten liess und auch Exportabsichten verfolgte Ausserhalb Japans entwickelte sich insbesondere in den Vereinigten Staaten ein Markt fur Shin Hanga Grafiken vor allem als amerikanische Besatzungssoldaten nach dem Zweiten Weltkrieg die Bilder mit in ihre Heimat brachten So entstanden in den USA einige grosse Shin Hanga Sammlungen Hauptartikel Shin hanga Meister des Shin Hanga Holzschnitts Auswahl Bearbeiten Shinsui Itō 1898 1972 Hasui Kawase 1883 1957 Hiroshi Yoshida 1876 1950 Shikō Munakata 1903 1975 Schulen BearbeitenKatsukawa Schule Utagawa SchuleSiehe auch BearbeitenListe von Fachbegriffen des japanischen Holzschnitts BlockdruckLiteratur BearbeitenFur Einsteiger und Interessierte Ellis Tinios Japanese Prints London 2010 ISBN 978 0 7141 2453 7 englisch Fachliteratur Julius Kurth Geschichte des japanischen Holzschnitts 3 Bande Leipzig 1925 1929 Richard Lane Images from the Floating World Fribourg 1978 ISBN 0 88168 889 4 englisch Friedrich B Schwan Handbuch japanischer Holzschnitt Munchen 2003 ISBN 3 8912 9749 1 Amy Reigle Newland Hrsg The Hotei Encyclopedia of Japanese Woodblock Prints 2 Bande Amsterdam 2005 ISBN 90 74822 65 7 englisch Andreas Marks Japanese Woodblock Prints Artists Publishers and Masterworks 1680 1900 North Clarendon 2010 ISBN 978 4 8053 1055 7 englisch Hendrick Luhl Die Schatze der Kamigata Japanische Farbholzschnitte aus Osaka 1780 1880 Nunnerich Asmus Verlag Mainz 2012 ISBN 978 3 943904 16 1 Einzelnachweise Bearbeiten Bernd Fathke Marianne Werefkin Munchen 2001 S 133 ff Bernd Fathke Jawlensky und seine Weggefahrten in neuem Licht Munchen 2004 S 127 138Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Japanischer Farbholzschnitt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Viewing Japanese Prints englisch A Guide to the Ukiyo e Sites of the Internet englisch Japanese Woodblock Print Search englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Japanischer Farbholzschnitt amp oldid 236192928