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Surimono japanisch 刷 り 物 oder 摺 り 物 Drucksache ist eine besondere Form des japanischen Farbholzschnitts Der Begriff bezeichnet Grusskarten die von Einzelpersonen Dichtervereinigungen Unternehmen wie Restaurants oder Theater in Auftrag gegeben und zu verschiedenen Anlassen an Freunde und Bekannte verschenkt wurden Im Unterschied zu den ublichen Farbholzschnitten waren Surimono nicht fur den kommerziellen Verkauf bestimmt Surimono von Hokusai Frauen am Meerufer Yoko nagaban um 1810Produziert wurden Surimono uber einen Zeitraum von annahernd 150 Jahren zwischen ca 1730 und ca 1880 Die meisten Entwurfe fur die Drucke stammen dabei von Kunstlern des Ukiyo e aber auch Kunstler anderer japanischer Malschulen haben Vorlagen fur Surimono gezeichnet Die Formate der Drucke reichen von kleinen Blattern mit den Massen 6 cm 8 cm bis hin zu Grossformaten mit den Abmessungen 36 cm 58 cm Viele der heute noch erhaltenen Surimono wurden in einem aufwendigen und kostenintensiven Druckverfahren hergestellt das auch Gold und Silbereffekte einschliessen konnte Bereits Ende des 19 Jahrhunderts wurden sie bei Sammlern japanischer Farbholzschnitte aus Europa und den USA zu begehrten Objekten seit der 2 Halfte des 20 Jahrhunderts werden sie auch in Japan hoch geschatzt Inhaltsverzeichnis 1 Anlasse und Arten 2 Gestaltung und Kunstler 3 Druck und Formate 4 Sammeln von Surimono 5 Ausstellung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAnlasse und Arten BearbeitenDie ersten Surimono entstanden in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Anlass fur ihren Druck waren Gelegenheiten wie die Namensanderung eines Schauspielers oder Kunstlers die Einladung zu einer Musik oder Theaterauffuhrung oder zum Beispiel die Ankundigung einer Ladeneroffnung Verschickt wurden sie auch als Abschiedsgeschenk bei Antritt einer langeren Reise oder anlasslich der im Buddhismus vorgeschriebenen Totengedenktage 1 Der haufigste Anlass waren jedoch Drucke rund um das Neujahrsfest Saitan Surimono die sich thematisch nach den Motiven Neujahr Saitan 歳旦 Fruhlingsvergnugen Shunkyō 春興 und Geschenke zum Jahresende Seibo 歳暮 unterteilten 2 Nach 1840 kamen solche Gelegenheits Surimono aus der Mode und sind nur noch selten nachweisbar nbsp Keisai Eisen Shikishiban um 1825 nbsp Kikugawa Eishin Shikishiban um 1820 nbsp Kubo Shunman Shikishiban um 1820 nbsp Harukawa Goshichi Shikishiban um 1825Den Hohepunkt erlebte die Surimono Produktion in Form der mit zumindest einem 31 silbigen Scherzgedicht einem Kyōka 狂歌 bedruckten Surimono Zu Beginn des 19 Jahrhunderts hatte sich die Kyōka Bewegung uber ganz Japan verbreitet und insbesondere in Edo gab es in jedem Stadtbezirk mindestens einen Dichterzirkel Kyōka Surimono entwickelten sich aus Neujahrs Surimono die von den Leitern der Dichterzirkel mit einem Gedicht versehen und an Schuler und Mitglieder verteilt wurden 2 und aus den Kyōka ehon Buchern mit Kyōka Gedichten Besonders gelungene Gedichte die auf Dichterwettbewerben ausgezeichnet worden waren wurden auf Einzelblatter gedruckt und unter den Clubmitgliedern verschenkt Auftraggeber waren die Leiter der Zirkel oder auch die Verfasser der Gedichte selbst Wer es sich leisten konnte gab besonders aufwendig gestaltete Drucke in Auftrag Aus der Zeit von ca 1810 bis ca 1830 stammen die am aufwendigsten gedruckten und die am sorgfaltigsten gestalteten Surimono 3 nbsp Toyokuni I Portrat von Ichikawa Danjurō I links 1 Auflage um 1820 rechts 2 Auflage um 1832 ShikishibanEine Unterform der Kyōka Surimono waren die Theater Surimono Shibai Surimono 芝居刷物 Sie wurden von Dichterzirkeln publiziert deren Mitglieder als eifrige Verehrer des Kabuki Theaters in Erscheinung traten Insbesondere im Umkreis des Zirkels Mimasu Mimasu ren 三升連 der in Edo beheimatet war gab man Surimono in Auftrag um herausragende Schauspieler zu feiern die zugleich auch das bevorzugte Motiv auf Drucken dieser Art waren 4 5 Im Laufe der 1830er Jahre kam die Herstellung von Surimono fast vollstandig zum Erliegen 6 Die Kyōka Bewegung hatte ihren Hohepunkt uberschritten Die Hungerkatastrophen der fruhen Tempō Jahre 1830 1843 und die darauf folgende allgemeine Wirtschaftskrise hatten offensichtlich ihre Spuren hinterlassen Anfang der 1840er Jahre unternahm das Bakufu einen Versuch den Schwierigkeiten im Land mit Hilfe der Tempō Reformen zu begegnen nbsp Egoyomi von Harunobu fur das Jahr 1765 Chuban 中判 Die Reformgesetze enthielten unter anderem eine ganze Reihe sogenannter Anti Luxus Bestimmungen Obwohl ein direktes Verbot zur Herstellung von Surimono darin nicht enthalten war wurden in den 1840er Jahren keine gedruckt Erst in den 1850er Jahren wurden wieder welche produziert jedoch in viel geringerem Masse als zuvor Besonders in Kamigata heute Ōsaka lassen sich Haikai Surimono nachweisen die uberwiegend von Kunstlern der Shijō Schule gestaltet wurden 7 Aber sowohl in Bezug auf die Druckausfuhrung als auch im Hinblick auf die kunstlerische Gestaltung erreichten sie nie mehr den hohen Standard der Jahre von 1810 bis 1830 8 Die bereits in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts aufgekommenen Bildkalender die Egoyomi 絵暦 wurden ab dem Ende des 18 Jahrhunderts typischerweise auch mit einem Gedicht versehen und als Daishō Surimono 大小刷物 Drucke der langen und kurzen Monate bezeichnet Sie sind eine Unterform der Surimono 9 10 Eine weitere Sonderform der Surimono sind Efutō 絵封筒 verzierte Briefumschlage In sie wurden Briefe aber auch die eigentlichen Surimono eingelegt und verschickt Sie konnten ebenfalls aufwendig gestaltet und von Kunstlerhand entworfen sein 11 Gelegentlich wird in der Literatur von Sammlern und Handlern der Begriff Shunga Surimono fur solche Shunga Drucke gebraucht die in ihrer Druckqualitat mit derjenigen der besten Surimono Drucke vergleichbar sind 4 Da Shunga jedoch fur den kommerziellen Verkauf bestimmte Erzeugnisse des japanischen Verlagswesens waren ist diese Bezeichnung nicht korrekt 12 Gestaltung und Kunstler Bearbeiten nbsp Unsigniert Gedicht mit Nadeln Shikishiban um 1820Surimono hatten ublicherweise keinen Titel Ausnahmen hiervon bilden lediglich einige wenige Drucke die als Teil einer Serie erschienen sind Die meisten sind illustriert und mit zumindest einem Gedicht bedruckt Manche sind nur illustriert und waren moglicherweise als Beilage fur eine handgeschriebene Einladung gedacht oder konnten beschrieben werden Von den Surimono die ausschliesslich mit Gedichten bedruckt waren sind die wenigsten erhalten da sie nicht als sammelwurdig betrachtet wurden 10 nbsp Gyokusen Mann mit Gedicht Tate e Koban um 1800Viele Kyōka Surimono tragen zwei Gedichte manche auch drei oder mehr Auf Haikai Surimono finden sich bis zu 100 Gedichte 2 13 Soweit die Drucke Gedichte enthalten sind sie immer signiert jedoch nicht mit den wahren Namen des Verfassers sondern mit einem Pseudonym wie es dem allgemeinen Brauch in den Dichtervereinigungen entsprach 3 In der Regel ist es nicht moglich den tatsachlichen Namen des Dichters ausfindig zu machen Aber soweit bekannt finden sich unter den Autoren Daimyō 3 Samurai Berufsdichter sowie einfache Kaufleute und Handwerker Mit der Gestaltung der Schrift auf den Drucken wurden in vielen Fallen spezielle Kalligraphen beauftragt Diese bemuhten sich dem Schriftbild durch gleichzeitige Verwendung verschiedener Schriftstile durch Zeilenteilung durch Versetzen der Zeilen und durch Aufteilung der Schriftblocke eine dekorative Wirkung zu geben 14 In einigen Ausnahmefallen haben die Kalligraphen auch auf den Drucken signiert 15 Die Motive auf den illustrierten Blattern reichten von Stillleben mit erlesenen Gegenstanden Schreibutensilien Musikinstrumente Rustungsteile usw uber schone Frauen Bijin Figuren und Oberkorperportraits von Schauspielern Landschafts Tier und Pflanzendarstellungen bis hin zu einfachen grafischen Elementen 16 nbsp Hokusai Stillleben Shikishiban um 1820Die Illustrationen fur die Drucke wurden fast immer von einem Grafiker bzw Kunstler allein entworfen Vielfach sind sie von Vertretern des Ukiyo e gestaltet Am bekanntesten unter ihnen ist Katsushika Hokusai der Entwurfe fur einige hundert Surimono geliefert hat Einige seiner Schuler wie Hokuba Shinsai und insbesondere Hokkei zeichneten ebenfalls sehr erfolgreich Vorlagen fur Surimono Auch Keisai Eisen und Angehorige der Utagawa Schule wie Toyokuni I Toyoshige Kuniyoshi Kunisada Hiroshige und andere wurden haufig mit dem Entwurf von Surimono beauftragt Von Kunisada allein sind mehr als 250 Surimono Drucke bekannt 17 Auftrage fur die Gestaltung von Surimono gingen jedoch auch an Kunstler die ansonsten keine Farbholzschnitte entworfen haben bzw nicht zum Kreis der Ukiyo e Kunstler gehorten z B an den Ukiyo e Maler Sunayama Gosei 18 den Dichter Yashima Gakutei 19 an Maler der Shijō Schule wie Kō Sukoku II 20 und Matsukawa Hanzan 21 den Rimpa Maler Sakai Hōitsu 22 die Nanga Maler Ishikawa Kazan 23 und Kubo Shunman 24 den Kanō Maler Oishi Matora 25 und viele andere Insbesondere Gakutei und Shunman der auch als Verleger fur Surimono tatig war 8 zahlen zu den bedeutendsten Surimono Kunstlern Einige wenige Drucke sind von mehreren Kunstlern gemeinsam entworfen worden Solche Gemeinschaftsarbeiten finden sich bei Darstellungen der Sieben Glucksgotter anderen Neujahrsdrucken und einigen Gedachtnisbildern Shini e 死絵 Z B tragt ein Neujahrsdruck von Kunstlern der Utagawa Schule zehn unterschiedliche Signaturen 26 Druck und Formate Bearbeiten nbsp Matsukawa Hanzan Haikai Surimono mit 21 Gedichten Daiōban um 1852Mit der Gestaltung und Produktion der Surimono wurden meistens die bekannten Verleger der Farbholzschnitte beauftragt Sie verteilten die Aufgaben und organisierten den Produktionsprozess Wahrscheinlich ist allerdings dass die Auftraggeber Wunsche in Bezug auf den Kunstler der den Entwurf des Bildteils liefern sollte ausserten und die Verleger den Wunschkandidaten engagierten Da Surimono nicht fur den kommerziellen Verkauf bestimmt waren mussten sie nicht der Zensur vorgelegt werden und tragen folglich keine Zensur oder Verlegersiegel 27 Sehr haufig wurden Surimono in einem aufwendigen Druckverfahren hergestellt Im Wesentlichen gab es allerdings keinen Unterschied zu normalen Farbholzschnitten Nur das verwendete Papier war regelmassig von bester Qualitat Hōsho gami 奉書紙 wie es auch fur Kalligraphien benutzt wurde und die Farbpalette war in den meisten Fallen dezenter Wie auf anderen Luxus Farbholzschnitten auch finden sich Farbschattierung Blinddruck Polierung Glimmerpulver und Metalleffekte wie Kupfer Silber und Goldimitation Wie aufwendig ein Druck gestaltet war hing nicht zuletzt von der Finanzkraft des Auftraggebers ab In den meisten Fallen war die Anwendung der aufwendigen Drucktechniken den Kyōka Surimono des 2 und 3 Jahrzehnts des 19 Jahrhunderts vorbehalten 28 nbsp Kunisada vollstandig erhaltenes Einladungs Surimono Daiōban um 1825Der grosste Unterschied zur Produktion normaler Farbholzschnitte war bei den Kyōka und Haikai Surimono die Beauftragung eines weiteren Kunstlers des Kalligraphen fur die Ausfuhrung der Schrift und die Beauftragung von speziellen Holzschneidern fur das Schneiden der besonderen Druckplatte fur die Schrift Die Herstellung dieser speziellen Druckplatten in anderen Werkstatten ist daran ersichtlich dass die Position der Texte von einem Druck zum anderen leicht abweicht und dass daher keine Passmarken Kentō vorhanden waren die die millimetergenaue Ubereinstimmung mit den anderen Druckplatten garantiert hatten 8 Surimono hatten dem Zweck entsprechend regelmassig nur kleine Auflagen von vielleicht 100 bis 200 Exemplaren pro Druck 2 Zumeist entstanden sie als Einzeldrucke gelegentlich finden sich auch zusammengehorige Diptychen und Triptychen Speziell von Kyōka Drucken existieren ganze Serien mit uber 20 Blattern 29 In Einzelfallen wurden solche Serien in leicht veranderter Form ohne Gedicht bzw in der Offentlichkeit bekannte Gedichte und ohne Signet des Dichterzirkels von den Verlegern nochmals gedruckt und kommerziell verkauft Die Auflagen durften in solchen Fallen mit denen einfacher Farbholzschnitte vergleichbar gewesen sein und bei einer Stuckzahl zwischen 500 und 1000 Exemplaren gelegen haben 2 Die Masse der Drucke variierten je nachdem wie gross der ursprungliche Papierbogen Daiōban auch Ō ōban 大大判 Masse 39 44 cm 54 58 cm war aus dem die Papiere fur den Druck geschnitten wurden 30 nbsp Toyokuni I und andere Die sieben Glucksgotter Yoko e Ōban um 1825Bis ca 1780 waren Drucke im halben Koban Format 小判 am gebrauchlichsten Zumeist waren die Surimono bis dahin ohne besondere Drucktechniken hergestellt worden 1 Danach fanden immer aufwendigere Druckverfahren Anwendung und das grossere Koban Format wurde zum am haufigsten verwendeten Format Masse 13 15 cm 18 22 cm Es entstand aus einem in acht gleiche Teile geschnittenen Grundbogen und wurde sowohl in vertikaler Tate e 縦絵 als auch horizontaler Yoko e 横絵 Ausrichtung bedruckt 31 Zu Beginn des 19 Jahrhunderts kam zunehmend das Shikishiban Format 色紙判 in Gebrauch das auch als Kakuban 角判 bezeichnet wird Masse 18 19 5 cm 19 22 cm Hierzu wurde der Grundbogen in sechs gleiche Teile zerschnitten die ein annahernd quadratisches Blatt ergaben Ab ca 1810 war es bis in die 1830er Jahre das Standardformat fur Surimono 11 Ein sehr breites Format ist das Yoko nagaban 横長判 Es ergab sich wenn der Grundbogen der Hohe nach in zwei Halften geteilt wurde Masse 19 5 22 cm 54 58 cm Ursprunglich war jedoch haufig bei Drucken im Yoko nagaban Format der gesamte Grundbogen bedruckt Auf der einen Halfte befand sich dabei die Illustration mit dem Gedicht oder den Gedichten auf der anderen Halfte war das Programm der Veranstaltung zu lesen zu der eingeladen wurde Auf den meisten existierenden Drucken ist dieser Textteil der auf der oberen oder unteren Halfte stehen konnte abgeschnitten und verloren sodass das Yoko nagaban ubrig geblieben ist 11 Gelegentlich finden sich Drucke im Daiōban Format bei denen der gesamte Papierbogen mit Illustration und oder Gedichten bedruckt wurde In wenigen Ausnahmefallen ist das Surimono auf ein normales horizontales Ōban Format 大判 gedruckt wie es fur die meisten Farbholzschnitte der spaten Edo Zeit verwendet wurde 32 Sammeln von Surimono Bearbeiten nbsp Kunisada rechts Original links gefalschte Hokkei Signatur Shikishiban um 1825Soweit Surimono Einladungen einfache Grussbotschaften oder Ahnliches enthielten gab es selten Anlass sie fur langere Zeit aufzubewahren Die wenigsten dieser Drucke sind erhalten geblieben Kyōka und Haikai Vereinigungen umfassten bis zu einige hundert Mitglieder unter denen die von der eigenen Vereinigung hergestellten Drucke verteilt wurden Die Mitglieder sammelten die Drucke in Alben und vererbten sie innerhalb der Familie Nur einige wenige dieser Alben sind bis heute vollstandig erhalten und befinden sich im Besitz von Museen Die meisten sind durch Brand und Wasser im Laufe der Jahrzehnte vernichtet worden 33 nbsp Surimono Nachdruck mit der Signatur Hokusais Shikishiban um 1920 der originale Druck war von Hokkei um 1820Was nicht zerstort war kam im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts zusammen mit Zehntausenden anderer Holzschnitte in den Westen vor allem nach Grossbritannien Frankreich und in die USA Surimono fanden zunachst in Frankreich Beachtung ab ca 1880 und mit Beginn des 20 Jahrhunderts auch in den USA Die besten Blatter erreichten auf Auktionen fast dieselben Preise wie die begehrten Landschaftsdrucke von Hokusai 34 nbsp Detail aus einem Hokkei Druck um 1820 links Original rechts spaterer NachdruckDie zu dieser Zeit verkauften Drucke waren aus der Blutezeit des Surimono Druckes in Japan Sie reprasentierten die mit hohem finanziellen Aufwand hergestellten Kyōka Drucke und waren regelmassig in bestem Erhaltungszustand da ihre Aufbewahrung in Alben sie vor dem Verbleichen der Farben geschutzt hatte Soweit Surimono die heutzutage verkauft werden auf dieselben Quellen zuruckzufuhren sind ihre Sammlungsgeschichte nachvollziehbar ist und die Farben der Drucke nicht durch falsche Aufbewahrung zerstort sind erzielen sie auf Auktionen noch immer sehr hohe Preise 35 Dass Surimono selten und bei Sammlern hoch begehrt sind erkannten japanische Handler bereits Ende des 19 Jahrhunderts Eine der Methoden zur Erzielung hoherer Erlose war das Falschen von Signaturen auf Drucken von weniger gesuchten Kunstlern so wurde zum Beispiel aus einem Kunisada schon einmal ein Hokkei oder ein Hiroshige In grosserem Umfang wurden die Betrugereien jedoch durch den Neudruck originaler Vorlagen ermoglicht Von den Drucken begehrter Kunstler wie Hokusai Gakutei und Shunman wurden Faksimile angefertigt 36 nbsp Gakutai Shikishiban um 1830 rechts Original links spaterer NachdruckEs entstanden ganze Druckserien die speziell fur den westlichen Markt bestimmt waren wie die Umschlage mit englischsprachigem Aufdruck zeigen in denen sie verpackt waren 36 Skrupellose Handler verkauften solche Drucke ohne die Umschlage auch gerne als Originale Es findet sich kaum eine grosse Sammlung in den Museen des Westens die nicht solche Nachdrucke enthalt 37 Auf den ersten Blick sind diese Nachdrucke kaum von den Originalen zu unterscheiden Papier und Druckqualitat sind ahnlich aufwendig wie bei den Vorlagen Erst beim zweiten Blick offenbart sich dass die Linienfuhrung steifer und der Druck insgesamt weniger fein ausgefuhrt ist Roger Keyes bezeichnete diese fruhen Nachdrucke als A Surimono um sie von den spateren schlechter gedruckten Varianten zu unterscheiden bei denen regelmassig Papier von schlechterer Qualitat verwendet und auf die besonderen Merkmale wie Polierung und Metalleffekte verzichtet wurde Nach Keyes sind die spatesten dieser Drucke die D Surimono in den 1930er Jahren entstanden 38 Surimono sind ein beliebtes aber wegen der vielen auf den Markt befindlichen Nachdrucke auch ein sehr schwieriges Sammelgebiet 39 Ausstellung Bearbeiten2008 Surimono Die Kunst der Anspielung in Japanischen Holzdrucken Museum Rietberg ZurichSiehe auch BearbeitenListe von Fachbegriffen des japanischen HolzschnittsLiteratur BearbeitenJohn T Carpenter Broschure anlasslich der Sonderausstellung Surimono Die Kunst der Anspielung in japanischen Holzdrucken im Museum Rietberg Zurich Zurich 2008 John T Carpenter Reading Surimono The Interplay of Text and Image in Japanese Prints Leiden 2008 ISBN 90 04 16841 9 Joan B Murviss John T Carpenter The Frank Lloyd Wright Collection of Surimono New York 1995 ISBN 0 8348 0327 5 Edith Polster Alfred H Marks Surimono Prints by Elbow Washington D C 1980 Friedrich B Schwan Handbuch Japanischer Holzschnitt Hintergrunde Techniken Themen und Motive Iudicium Munchen 2003 ISBN 3 89129 749 1 Steffi Schmidt Setsuko Kuwabara Surimono Kostbare japanische Farbholzschnitte aus dem Museum fur Ostasiatische Kunst Berlin Berlin 1990 ISBN 3 496 01071 1 S Noma Hrsg surimono In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 1483 Doris Spalinger Hrsg Surimono Die Kunst der Anspielung in Japanischen Holzschnitten Verlag Museum Rietberg Zurich 2008 ISBN 978 3 907077 43 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Surimono Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Haikai Surimono Database Waseda Universitat abgerufen am 30 Juli 2012 englisch Durchsuchbar nach Anlassen wie Jahreszeiten etc Eintrag im Japanese Architecture and Art Net Users System englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Murviss Carpenter S 15 a b c d e Schwan S 149 a b c Carpenter Broschure S 8 a b Schwan S 150 Carpenter Broschure S 14 Carpenter Broschure S 7 Schmidt S 12 a b c Murviss Carpenter S 17 Murviss Carpenter S 14 a b Carpenter Broschure S 2 a b c Schwan S 151 Schwan S 122 und S 521 in Schmidt S 216 f ein Beispiel von einem anonymen Kunstler mit 93 Gedichten Schmidt S 15 Schmidt S 14 Schmidt S 23 ff Sammlung von ca 240 Kunisada Surimono im Kunisada Project englisch aufgerufen am 30 Juli 2012 Beispiel in Schmidt S 42 f Beispiel in Schmidt S 30 f Beispiel in Schmidt S 202 f Beispiel in Schmidt S 44 f Beispiel in Schmidt S 52 f Beispiel in Schmidt S 122 f Beispiel in Schmidt S 184 f Beispiel in der Datenbank des Spencer Museum of Art Inventarnummer 0000 1518 Siehe hierzu Kunisada Project A collection of some Kunisada Surimono Beasts and others joined work by ten students of Toyokuni I Kunimitsu I Toyokuni II Toyotoshi son of Toyokuni I Kunishige Kunisada Kunitsugu Kunitsuna Kuniyoshi Kunimune Kunihide englisch dort auch weitere Beispiele von Koproduktionen mehrerer Kunstler aufgerufen am 10 August 2012 Schwan S 146 Schwan S 147 Carpenter Broschure S 7 Carpenter Broschure S 5 in Murviss Carpenter S 16 wird eine von Hokusai gestaltete Surimono Serie erwahnt die 36 Blatter umfasste Schwan S 147 Carpenter Broschure S 271 282 S 150 f Schwan S 148 f S 273 Richard Lane Images from the Floating World Alpine Fine Arts Collection London 1978 ISBN 0 88168 889 4 S 309 Murviss Carpenter S 21 f Murviss Carpenter S 22 ff Siehe z B Pierre Berge amp Associes Ukiyo e ou les images du monde flottant Peintures estampes livres et dessins de la Chine et du Japon Provenant de la Collection personnelle de Huguette Beres de la Galerie Beres et d une collection privee europeenne Auktionskatalog Band I bis IV Paris 2010 a b Murviss Carpenter S 20 Hiroko Johnson Early Provenance Histories S 36 In A Marks und S R Quintanilla Dreams and Diversions Seattle 2010 berichtet von einem dreisten Beispiel eines Betruges wonach die Handler Hayashi Kyugo und Takamizawa Enji im Jahr 1919 auf einen Schlag 1500 gefalschte japanische Holzschnitte an den Amerikaner Frank Lloyd Wright verkauften Roger Keyes in The Art of Surimono Privately Published Japanese Woodblock Prints and Books in the Chester Beatty Library Dublin 2 Band Anhang New York 1985 Bruce Brooks Pfeiffer Collecting Japanese Art In Murviss Carpenter S 3 9 nbsp Dieser Artikel wurde am 11 August 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4245946 1 lobid OGND AKS LCCN no2006053742 VIAF 128897116 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Surimono amp oldid 230879601