www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel oder Abschnitt wurde wegen inhaltlicher Mangel auf der Qualitatssicherungsseite der Redaktion Geschichte eingetragen dort auch Hinweise zur Abarbeitung dieses Wartungsbausteins Dies geschieht um die Qualitat der Artikel im Themengebiet Geschichte auf ein akzeptables Niveau zu bringen Dabei werden Artikel geloscht die nicht signifikant verbessert werden konnen Bitte hilf mit die Mangel dieses Artikels zu beseitigen und beteilige dich bitte an der Diskussion Nomos altgriechisch nomos Plural Nomoi ist der griechische Terminus fur Gesetz aber auch fur Brauch Ubereinkunft Gemeint ist etwas das allgemeine Gultigkeit hat Seit dem 5 Jahrhundert v Chr wurden im antiken Griechenland auch gesetzesformige Regelungen so genannt zu unterscheiden ist aber von Entscheidungen der Volksversammlung einer Polis siehe Psephisma Inhaltsverzeichnis 1 Die Entstehungszeit des Gesetzes 1 1 Die Ableitung vom Naturgesetz 1 2 Die griechische Kritik des Gesetzes 2 Literatur 3 AnmerkungenDie Entstehungszeit des Gesetzes BearbeitenNomos ist nach den Hymnen des Orpheus nach Nemesis Zuteilungen Dike Rechtsprechung und Dikaiosyne Staatsrecht der vierte und historisch letzte Rechtsbegriff der Griechen Wahrend die drei vorherigen Begriffe alle weiblich waren ist das Gesetz mannlich womit gleichzeitig die vollstandige Abkehr vom Mutterrecht Matrilinearitat und die Einfuhrung des Vaterrechts Patrilinearitat angedeutet wird wie es am klarsten von Aischylos in seiner dreiteiligen Orestie dargestellt wird vergleiche aber auch Sophokles Elektra Aischylos gibt in seinem Drama Die Eumeniden dem dritten Teil der Orestie fur das Gesetz eine Entstehungszeit kurz nach dem Trojanischen Krieg an Das erste Strafverfahren war danach die Strafsache Erinnyen gegen Orestes Anklager waren noch die Erinnyen die Racherinnen des Mutterrechts im Ergebnis des Verfahrens verloren sie ihr Amt und ihre Macht Verteidiger und Zeuge war Apollon Gesetzgeberin und vorsitzende Richterin des neu gebildeten Gerichtshofes Athene die sechs beisitzenden Richter waren erstmals athenische Burger Zu dieser Entstehungszeit vergleiche Flavius Josephus 1 der den Griechen vorwirft War ja bei den Griechen doch nicht einmal die Bezeichnung nomos Nomos fur Gesetz von alters her bekannt wie daraus hervorgeht dass Homer das Wort in keinem seiner Gedichte gebraucht Zu seiner Zeit gab es namlich nichts dergleichen sondern die Massen wurden nach unbestimmten Meinungen und durch die Befehle des Konigs gelenkt Deshalb galt auch lange Zeit hindurch nur ungeschriebenes Herkommen das noch dazu in vielen Stucken je nach lt den gt Umstanden wieder geandert wurde Der letzte Satz von Josephus scheint die lange als Tradition mundlich uberlieferte Rechtsprechung zu meinen Freilich durfte Josephus in Bezug auf Homer irren denn zu seiner Zeit gab es sehr wohl schon Gesetze und den Begriff Nomos aber zur Zeit des Trojanischen Krieges von der seine Epen berichten noch nicht Dafur spricht unter anderem eine Stelle in Pausanias Reisen In Griechenland Buch IX 40 6 wo er von den Namen der Stadte Cheironeia und Lebadeia sagt Text redigiert und in spitzen Klammern Einfugung Homer wusste meiner Meinung nach dass sie lt zu seiner Zeit gt schon Cheironeia und Lebadeia hiessen gebrauchte fur sie aber doch die alten Namen Arne und Mideia vergleiche Ilias II 507 Odyssee IV 477 581 XIV 258 wie er ja auch den Fluss Aigyptos und nicht Nil nannte Fur die Deutung dass Homer sehr wohl bereits das Wort Nomos kannte spricht jedenfalls auch die Tatsache dass Hesiod der in etwa ein Zeitgenosse Homers war den Begriff Nomos in seiner Schrift Werke und Tage 275 285 verwendet wo er schreibt Text redigiert und in spitzen Klammern Einfugung Und hor auf das Gesetz schlag Dir Gewalttat ganz aus dem Sinn Dies ist namlich die Ordnung die Zeus den Menschen gegeben lt hat gt Fische und wildes Getier und geflugelte Vogel die sollen eins das and re verzehren denn es gibt kein Gesetz unter ihnen doch den Menschen verlieh er das Gesetz das sich als das weitaus Beste erweist denn ist man gewillt das Gerechte zu sagen wenn man es sieht dann schenkt einem Zeus spater Gluck in Fulle Wenn aber einer bewusst ein Zeugnis mit Meineid beschworend lugt und trugt und unheilbar verblendet das Gesetz verletzt der hinterlasst den kommenden Tagen ein vergehendes Geschlecht Doch wer im Eid ehrlich lt ist gt dessen Geschlecht wird kunftig gedeihen Die Ableitung vom Naturgesetz Bearbeiten Nomos beschreibt zunachst das Naturgesetz und deutet damit an dass das menschliche Gesetz in der Natur beobachtete Prinzipien auf menschliche Verhaltensweisen ubertragt und anwendet Diese Bedeutung des Gesetzes ergibt sich aus dem 65 Orpheus schen Hymnos an Nomos Der Sterblichen und der Unsterblichen heiligen Herrscher rufe ich an Den himmlischen Nomos den Ordner der Sterne Des salzrauschenden Meeres und der Erde heiliges unwandelbares und sicheres Siegel Das Unparteiische der Natur mit steten Gesetzen bewahrend die er tragt Der den grossen Uranus umwandert und den nichtswurdigen Neid mit wirbelnder Art vertreibt Auch erweckt er den Menschen wurdige Ziele des edlen Lebens Denn einzig er selber lenkt allein das Steuer der Lebenden stets Unabwendbar verbindend mit aufrechtesten Meinungen Altehrwurdig vielerfahren dem Freund der Gesetze hold doch dem Widergesetzlichen bringt er Ubel und schweren Verdruss 2 Die Wendung der Sterblichen und der Unsterblichen heiligen Herrscher zeigt dass die Gotter ebenfalls dem Gesetz unterliegen was sich auf die Planetenbahnen bezieht Zusammen mit der Bezeichnung von Nomos als Ordner der Sterne usw wird damit klar ausgedruckt dass Nomos eigentlich das Naturgesetz ist von dem das menschliche Gesetz abgeleitet wurde beziehungsweise dessen Prinzipien auf die Beurteilung menschlicher Verhaltensweisen angewandt wurden Die Aussage der den nichtswurdigen Neid mit wirbelnder Art vertreibt ist in diesem Zusammenhang wohl so zu verstehen dass die Strafe fur gewisse Vergehen als deren Motiv der Neid angesehen wurde die Verbannung war Dies betrifft insbesondere den Aufruhr und die Tyrannei wie sich aus vielen antiken Quellen entnehmen lasst Die Bezeichnungen Altehrwurdig und Vielerfahren sollen ausdrucken dass es seit jeher Regeln des Zusammenlebens gab und dass das Gesetz die Erfahrungen der Vergangenheit verarbeitet in sich aufgenommen hat Die letzten drei Zeilen besagen dass derjenige der sich an das Gesetz halt nichts zu befurchten hat wohingegen sich derjenige der das Gesetz missachtet huten soll Die griechische Kritik des Gesetzes Bearbeiten Dieser im Allgemeinen positiven Bewertung des Nomos Gesetzes steht aber ein Fragment von Pindar gegenuber das sich unter den Bruchstucken die keiner bestimmten Gattung zuzuordnen sind befindet In diesem Fragment XXVIII heisst es Text redigiert und Hervorhebung hinzugefugt Nomos Herrscher uber alle Sterblichen und selbst die Unsterblichen fuhrt mit allmachtiger Hand und nochdas Gewaltsamste macht er zu Recht Des sind mir des Herakles Taten Zeugen der Geryones Rinder zu Eurystheus kyklopischem Tore trieb und hatte sie nicht erbeten und auch nicht gekauft Es handelt sich dabei in der Tat um einen dem gesetzlichen Prinzip selbst innewohnenden Mangel namlich die Moglichkeit die von Menschen gemachten Gesetze nahezu beliebig zu andern den auch Aristophanes in der funften Szene seiner Komodie Die Wolken beschrieb indem er Pheidippides den Sohn von Strepsiades zur Verteidigung der Schlage gegen seinen Vater sagen lasst Text redigiert Pheidippides Gut sag ich dann die Alten sind bekanntlich zweimal Kinder und drum verdienen sie zweimal mehr Prugel als die Jungen da ihre Schuld auch grosser ist wenn sie sich denn vergehen Strepsiades Nein das verbietet den Kindern doch in aller Welt das Gesetz Pheidippides Hat denn aber dies Gesetz nicht ursprunglich ein Mensch wie Du und ich vorgeschlagen und es dann mit Grunden durchgesetzt Und was die Alten durften darf ich nicht den Neuen ein Gesetz schaffen demgemass der Sohn dem Vater die Schlage heimzahlt In der Tat ein solches Gesetz ware vollig legal solange es das formale Ruckwirkungsverbot beachtet was Pheidippides aber ausdrucklich einraumt indem er fortfahrt Text redigiert und in spitzen Klammern Einfugung Pheidippides Die Prugel die wir kriegten noch ehe dies Gesetz erlassen lt war gt die schenken wir Euch uberdies als langst verjahrte Schulden Dieser Mangel fuhrt bei Aristophanes dann zu den Gottern zuruck die vorher aufgegeben worden waren Literatur BearbeitenFelix Heinimann Nomos und Physis Herkunft und Bedeutung einer Antithese im griechischen Denken des 5 Jahrhunderts Basel 1945 Philipp Scheibelreiter Karl Wilhelm Niebuhr Georg Schollgen Nomos In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 25 Hiersemann Stuttgart 2013 ISBN 978 3 7772 1318 7 Sp 978 1106 Anmerkungen Bearbeiten Flavius Josephus Gegen Apion II 15 Text redigiert und Erklarung in eckigen Klammern und Einfugung in spitzen Klammern hinzugefugt Zitiert nach Orpheus Altgriechische Mysterien Ubertragen und Erlautert von J O Plassmann Diederichs gelbe Reihe Band 40 Eugen Diederichs Koln 1982 S 107 Text redigiert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nomos Gesetz amp oldid 238932700