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Heinrich Wirschinger 17 Juni 1875 in Augsburg 18 Februar 1950 war ein deutscher Verwaltungsjurist und wahrend der Zeit des Nationalsozialismus als Regierungsprasident in Bayern tatig Leben Bearbeiten1885 bis 1894 besuchte er ein humanistisches Gymnasium Er war Einjahrig Freiwilliger bei einem Feldartillerie Regiment 1894 bis 1898 folgte das Studium der Rechtswissenschaften in Munchen Der Vorbereitungsdienst zum Staatskonkurs 1901 erfolgte in Munchen und Fussen 1902 war er Regierungsakzessist im Staatsministerium des Innern am 1 Juli 1904 Bezirksamtsassessor in Oberdorf Ab 15 Marz 1907 war er im Staatsministerium des Innern fur Kirchen und Schulangelegenheiten tatig ab 1 Juni 1911 als Regierungsassessor und ab 1 Juli 1913 als Bezirksamtmann ab 1 Juli 1914 in Amberg 1914 bis 1916 folgte der Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg Ab dem 16 Mai 1918 war er als Regierungsrat bei der Regierung der Pfalz tatig Ab dem 16 November 1919 war er im Staatsministerium des Innern tatig ab dem 1 April 1920 als Oberregierungsrat und ab 1 Oktober 1921 als Ministerialrat Personal und Gesundheitsreferent 1922 war er Vorsitzender der Prufungskommission fur Nahrungsmittelchemiker an der Universitat Munchen und erhielt 1927 den Titel Dr med vet h c Munchen Vom 1 Dezember 1929 bis zum 31 Mai 1934 war er als Regierungsprasident von Niederbayern zunachst in Landshut tatig und wurde dann ab dem 1 April 1932 im Zuge der Staatsvereinfachung zum Regierungsprasidenten der Regierung von Niederbayern und Oberpfalz mit Sitz in Regensburg ernannt Als hohem Staatsbeamten war Wirschinger sicher bewusst dass er unabhangig von den herrschenden Einstellungen in der NSDAP als der Partei die zu dieser Zeit die Staatsregierung stellte der Staatsregierung dienen und ihren Anweisungen folgen musste Jedoch erkannte er dass Staat und Staatsorgane immer mehr zu blossen Instrumenten zum Nutzen der NSDAP herabgestuft wurden Er aber wollte unterscheiden zwischen dem neuen Staat und seinen Gesetzen und den haufig willkurlichen Massnahmen der NSDAP und ihren Gliederungen die im Widerspruch zu geltenden Gesetzen standen In wiederholten Eingaben appellierte er an die Staatsregierung das Gewaltmonopol des Staates nicht der Strasse zu uberlassen und den Staat nicht von einer Partei entmachten zu lassen wenn z B Sonderkommissare der SA Personen in Schutzhaft nahmen 1 Seine Einstellungen blieben der ortlichen NSDAP nicht verborgen und Ende Marz 1933 organisierte die Regensburger SA Demonstrationen gegen Wirschinger belagerte das Gebaude der Regierung und forderte die Absetzung des Regierungsprasidenten Auch die Regensburger NSDAP Parteizeitung die Bayerische Ostwacht forderte Wirschinger auf die Stimme des Volkes zu berucksichtigen denn sonst werde das Volk vor seiner Person nicht Halt machen Auch seine Eingaben an die bayerische Regierung blieben unbeachtet und hatten keinerlei Auswirkung denn in Munchen war bei Fragen der Sicherheit der Ministerprasident Ludwig Siebert ohne Einfluss In diesen Fragen gaben Scharfmacher den Ton an wie der Gauleiter und Innenminister Adolf Wagner und die Polizeichefs Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich So blieb Wirschinger im Amt und wurde erst am 1 Juni 1934 in den einstweiligen und dann am 1 August 1934 in den endgultigen Ruhestand versetzt nachdem er dem ortlichen Gauleiter Hans Schemm erklart hatte dass er als Beamter zwar ruckhaltlos hinter dem neuen Staat stehe aber nicht hinter den Weltanschauungen der nationalsozialistischen Partei 1 In der Folgezeit lebte Wirschinger in Grafrath bei Munchen Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte er bei der amerikanischen Militarregierung in Bayern ein Gesuch um Wiederverwendung Daraufhin wurde er vom 26 Juli 1945 bis zum 31 August 1946 im Staatsministerium des Innern als Leiter der Abteilung offentliche Gesundheit und Wohlfahrt eingesetzt Vom 14 September bis Anfang Oktober 1945 war er mit der Fuhrung der Geschafte des Staatsministers des Innern beauftragt Am 1 Oktober 1946 ging er in den Ruhestand 2 Literatur BearbeitenJoachim Lilla Wirschinger Heinrich in ders Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 1 11 September 2012 Annemarie Liebler Geschichte der Regierung von Niederbayern Herbert Utz Verlag 2008 Einzelnachweise Bearbeiten a b Dieter Albrecht Regensburg im Wandel Studien zur Geschichte der Stadt im 19 und 20 Jahrhundert Hrsg Museen und Archiv der Stadt Regensburg Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs Band 2 Mittelbayerische Verlags Gesellschaft mbH Regensburg 1984 ISBN 3 921114 11 X S 223 Protokolle des Bayerischen Ministerrats Kabinett Schaffer S 27 Generalkommissare des Unterdonaukreises bis 1837 Regierungsprasidenten von Niederbayern Hermann von Beisler Friedrich von Wulffen Johann Baptist von Zenetti Karl Joseph von Kunsberg Langenstadt Johann Baptist von Zenetti Karl von Schrenck Wilhelm von Benning Alois August von Schilcher Gustav von Hohe Felix Friedrich von Lipowsky Ludwig Fuchs von Bimbach und Dornheim Ludwig von Meixner Rudolf von Andrian Werburg Ferdinand von Pracher Friedrich von Chlingensperg Heinrich Wirschinger Franz Schwede Wilhelm von Holzschuher Friedrich Wimmer Hermann Edler von Gassler kommissarisch Gerhard Bommel Ernst Falkner Franz Wein Josef Ulrich Ludwig Hopfner Johann Riederer Gottfried Schmid Herbert Zeitler Friedrich Giehl Walter Zitzelsberger Heinz Grunwald Rainer Haselbeck Siehe auch Unterdonaukreis Niederbayern und Regierung von Niederbayern Generalkommissare des Regenkreises bis 1837 Regierungsprasidenten der Oberpfalz Max von Lodron Konrad Heinrich von Dornberg Franz Arnold Linck Eduard von Schenk Friedrich von Zu Rhein Karl von Schrenck Georg Karl von Welden Friedrich von Zu Rhein Karl Joseph von Kunsberg Langenstadt Max von Gutschneider Max von Pracher Friedrich von Ziegler Hartmann Fugger von Kirchberg Karl Theodor von Lutz Friedrich von Brettreich Anton Freiherr von Aretin Wolfgang Poll Hubert Freiherr von Gumppenberg Peuerbach Theodor von Winterstein Ludwig von Rucker Julius Hahn Heinrich Wirschinger Franz Schwede Wilhelm von Holzschuher Friedrich Wimmer Hermann Edler von Gassler kommissarisch Gerhard Bommel Ernst Falkner Franz Wein Josef Ulrich Georg Zizler Ernst Emmerig Karl Krampol Alfons Metzger Wilhelm Weidinger Wolfgang Kunert Brigitta Brunner Axel Bartelt Walter Jonas Siehe auch Regenkreis Oberpfalz und Regierung der Oberpfalz Normdaten Person GND 143238310 lobid OGND AKS VIAF 162373360 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wirschinger HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher VerwaltungsjuristGEBURTSDATUM 17 Juni 1875GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 18 Februar 1950 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Wirschinger amp oldid 227143022