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Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Osterreichs Hitlerbewegung kurz NSDAP Hitlerbewegung oder NSDAP Hitlerbewegung war eine osterreichische nationalsozialistische Partei in der Ersten Republik die 1926 aus der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei DNSAP hervorgegangen ist Sie verstand sich als Schwesterpartei der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP in der Weimarer Republik und unterstellte sich Adolf Hitler als Fuhrer Anfanglich eine unbedeutende politische Splittergruppe entwickelte sie sich Anfang der 1930er Jahre zu einer Massenpartei und wurde 1933 verboten Sie bestand im Untergrund weiter und ihre Mitglieder versuchten durch einen Putsch und durch teilweise terroristische Subversion an die Macht zu gelangen Mit dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich im Marz 1938 wurde die Partei als Teil der nun grossdeutschen NSDAP reorganisiert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der NSDAP Hitlerbewegung 1 1 Vorgeschichte 1 2 1926 1931 Die Hitlerbewegung als Kleinstpartei 1 3 1932 1933 Aufstieg zur Massenpartei 1 4 1933 1938 Betatigung in der Illegalitat 1 4 1 Putschversuch und Krise 1 4 2 Unterwanderung des Staates 1 4 3 Vorbereitung des Anschlusses von innen 1 5 1938 1945 Anschluss und Reorganisation 2 Parteiorganisationen und parteinahe Organisationen 2 1 Sturmabteilung SA 2 2 Schutzstaffel SS 2 3 Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund NSDStB 2 4 Hitlerjugend HJ 2 5 Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation NSBO 2 6 NS Soldatenring NSR 3 Mitglieder und Wahler 3 1 Mitgliederzahlen 3 2 Altersstruktur und Geschlecht der Anhangerschaft 3 3 Soziookonomische Struktur der Anhangerschaft 3 4 Mitgliedsnummern 4 Parteinahe Medien 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseGeschichte der NSDAP Hitlerbewegung BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die ideologischen Vorlaufer des osterreichischen Nationalsozialisten sind bei den deutschnationalen Burschenschaften des 19 Jahrhunderts zu finden sowie besonders bei der Alldeutschen Bewegung Georg von Schonerers dessen rassischer Antisemitismus und Antiklerikalismus spater von der volkischen Bewegung und den Nationalsozialisten ubernommen wurden Organisatorisch reichen die Wurzeln der osterreichischen NSDAP zuruck zur Grundung der Deutschen Arbeiterpartei DAP 1903 04 aus deutsch volkischen Gehilfen und Arbeitervereinen in den nordbohmischen Industriegebieten wo sich deutschsprachige Arbeiter durch den Zuzug tschechisch sprechender Arbeiter aus Zentralbohmen wirtschaftlich bedroht fuhlten Die Partei wollte eine Zusammenfassung aller Schaffenden auf dem Boden des eigenen Volkstums und benannte sich 1918 in Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei DNSAP um Durch den Zerfall der Habsburgermonarchie spaltete sich auch die DNSAP Wahrend aus den Hauptbetatigungsgebieten der Partei die tschechoslowakische DNSAP hervorging war die osterreichische DNSAP nur eine unbedeutende Splitterpartei was sich bei der Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung im Februar 1919 und der Nationalratswahl im Oktober 1920 mit schwachen Wahlergebnissen bemerkbar machte die Partei erzielte keine Mandate Eine noch kleinere Splittergruppe bestand im nun polnischen Schlesien Uber zwischenstaatliche Tagungen hielt man Kontakt zu den nationalsozialistischen Parteien in den Sudetengebieten Schlesien und Deutschland Als Emblem wurde ab 1920 das Hakenkreuz gefuhrt Es wurde eine militarisch organisierte Ordnertruppe aufgestellt die 1923 in Vaterlandischer Schutzbund umbenannt wurde und die auch als Sturmabteilung SA bezeichnet wurde In der deutschen NSDAP ubernahm Adolf Hitler 1921 die Macht und fuhrte die Partei mit diktatorischen Vollmachten In dem Mass wie die deutsche NSDAP wuchs vergrosserte sich auch ihr Einfluss auf den zwischenstaatlichen Konferenzen Im August 1923 forderte Hitler von den osterreichischen Nationalsozialisten erfolgreich die Wahlenthaltung bei der anstehenden Nationalratswahl Der steigende Einfluss Hitlers fuhrte zu einem grundlegenden Konflikt in der Frage ob die osterreichische Partei ihre Politik selbstandig oder in bedingungsloser Unterwerfung unter Hitler gestalten sollte 1926 kam es schliesslich zur Spaltung Unter der Leitung des Mittelschullehrers Richard Suchenwirth und des Fuhrers der niederosterreichischen SA Josef Leopold grundeten etwa 150 250 vor allem jungere und aktivistische Parteimitglieder am 4 Mai den Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterverein der sich die Zusatzbezeichnung Hitlerbewegung gab Dieser unterstellte sich organisatorisch am 11 Mai der Munchner NSDAP Zentrale ubernahm das 25 Punkte Programm und erkannte Hitler als Fuhrer an Am 15 Juli versicherte in Munchen auch der Fuhrer der osterreichischen SA Hermann Reschny Hitler seine uneingeschrankte Loyalitat Hitler forderte am 12 August auf einer Versammlung in Passau von den beiden rivalisierenden Gruppen eine Erklarung uber ihre bedingungslose Unterwerfung oder deren Verweigerung Wahrend die bisherige Partei eine Erklarung veroffentlichte wonach sie die organisatorische Selbstandigkeit beibehalten werde akzeptierten Vertreter der Hitlerbewegung die Forderung noch am selben Tag Sie erklarten ihr neuer Verband die NSDAP Osterreichs Hitlerbewegung gliedere sich als Gau Osterreich in die Gesamtbewegung ein und bilde mit dieser eine organisatorische und ideenmassige Einheit Die alte bisherige nationalsozialistischen Partei die sich ebenfalls zeitweilig NSDAP nannte 1 wurde nun zur Unterscheidung nach ihrem Fuhrer Karl Schulz Schulz Gruppe genannt und ihre Vertreter wahlten als Parteiuniform graue statt brauner Hemden 1926 1931 Die Hitlerbewegung als Kleinstpartei Bearbeiten Bei einer Fuhrertagung in Munchen am 28 August 1926 wurde Osterreich in acht Gaue eingeteilt die sich mit Ausnahme der zusammengefassten Lander Tirol und Vorarlberg mit den Landesgrenzen deckten Zum Landesleiter mit Sitz in Wien ernannte Hitler den bis dahin weitgehend unbekannten pensionierten Oberst Friedrich Jankovic Suchenwirth wurde Propagandaleiter Bei der Nationalratswahl in Osterreich 1927 beteiligte sich die NSDAP am Volkischsozialen Block einem kurzfristigen Bundnis mit den Bund der Freien von Hans Kipper Es wurden 26 991 Stimmen erreicht nicht genug fur ein Mandat Im niederosterreichischen Wahlkreis Viertel unter dem Manhartsberg Korneuburg kandidierte die NSDAP selbstandig und erhielt dort 779 Stimmen Bei der zeitgleich durchgefuhrten Karntner Landtagswahl konnten die Nationalsozialisten einen Sitz im Landtag erreichen Jankovic trat bereits vor der Wahl im April 1927 als Landesleiter zuruck weil er mit der Entwicklung der Partei nicht mehr einverstanden war Es kam auch in der neuen Bewegung zu Eifersuchteleien und Intrigen verschiedene Seiten wandten sich regelmassig Unterstutzung suchend nach Munchen Daher verfasste Hitler am 31 Mai 1927 ein Rundschreiben in dem er betonte dass die Reichsleitung es ablehne sich mit den Streitigkeiten der osterreichischen Parteigenossen in 1 Linie zu befassen Er komme bei solchen nur als letzte und endgultig entscheidende Beschwerde Instanz in Betracht Er forderte Disziplin und eine strenge Befolgung des Fuhrerprinzips ein Das Amt des Landesleiters blieb vorlaufig unbesetzt als Vertrauensmann der Reichsparteileitung wurde der steirische Parteifuhrer Heinrich Schmidt eingesetzt Bei einem Parteitag am 3 August 1927 in Freilassing sollte die Lage geklart werden Auch Vertreter der Schulz Gruppe waren erschienen die eine Vereinigung der beiden Gruppen forderten und dass ein gemeinsamer Parteitag einen Fuhrer fur Osterreich wahlen solle Damit stiessen sie auf vehementen Widerstand Hitlers der ihnen vorwarf das 1925 durchgesetzte Fuhrerprinzip auszuhohlen Die Landesleitungen der NSDAP Hitlerbewegung blieben weiterhin Munchen unterstellt wo Gregor Strasser als Bevollmachtigter fur die osterreichische Partei eingesetzt wurde Da der Mitgliederstand im Westen Osterreichs sehr niedrig blieb wurden die Bundeslander Salzburg Tirol und Vorarlberg 1928 1932 zu einem einzigen Westgau zusammengelegt Da die osterreichischen Gaufuhrer weiterhin zerstritten waren und zunehmend Wahlerfolge die Aufmerksamkeit der Funktionare der deutschen NSDAP erforderten ersuchte die Munchener Parteizentrale 1929 den sudetendeutschen DNSAP Politiker Hans Krebs als Aussenstehenden die Landesleitung in Osterreich zu ubernehmen Als Abgeordneter zum tschechoslowakischen Abgeordnetenhaus hatte er jedoch wenig Zeit die verworrene Situation unter den osterreichischen Nationalsozialisten zu regeln Aus zeitlichen und geografischen Grunden verlegte er den Sitz der Landesleitung von Wien nach Linz Er bemuhte sich gegen das von Hitler verfochtene Fuhrerprinzip und letztlich erfolglos um eine Einigung von Hitlerbewegung und Schulz Gruppe Im Marz 1930 resignierte er und gab die Landesleitung wieder ab Der kometenhafte Aufstieg der NSDAP in Deutschland bei der Reichstagswahl im September 1930 bei der sie von einer politischen Randerscheinung zur zweitstarksten Kraft im Reichstag avancierte spiegelte sich nicht in der osterreichischen NSDAP wider Im Oktober 1930 kam es zu Verhandlungen zwischen Ernst Rudiger Starhemberg dem Fuhrer der Heimwehr mit Gregor Strasser und Hitler uber ein mogliches Wahlbundnis fur die anstehende Nationalratswahl am 9 November Diese scheiterten jedoch an der Frage welche Bewegung die Fuhrung des Bundnisses ubernehmen durfe Bei der Wahl erzielte die Hitlerbewegung mit 111 627 Stimmen nur etwa halb so viele Stimmen wie die neugeschaffene Heimwehrpartei Heimatblock Im Gegensatz zu dieser verfehlte die Hitlerbewegung wieder den Einzug in das Parlament jedoch war ein Aufwartstrend zu beobachten der Stimmenanteil wurde gegenuber der letzten Nationalratswahl vervierfacht Gemass Organisationsstatut der NSDAP waren die sechs Gauleiter ab 1932 wieder sieben der osterreichischen Landesleitung und diese der Reichsleitung in Munchen unterstellt Da sich bislang keine starke Landesleitung etabliert hatte konnten die Gauleiter ihre Machtposition ausbauen Besonders erfolgreich waren darin Walther Oberhaidacher in der Steiermark und Alfred Frauenfeld in Wien Oberhaidacher der seit 1928 Gauleiter der Steiermark und seit 1929 Grazer Gemeinderat war verscharfte vor dem Hintergrund der einsetzenden Weltwirtschaftskrise erfolgreich die antisemitische antimarxistische und antiliberale Agitation Die steirische NSDAP konnte das deutschnationale Vereinswesen durchdringen und erhielt erheblichen Zuzug speziell vom Steirischen Heimatschutz der 1931 durch den gescheiterten Putschversuch seines Fuhrers Walter Pfrimer in eine Krise geschlittert war Viele Anhanger wechselten auch von der Grossdeutschen Volkspartei GDVP zur Hitlerbewegung Als Frauenfeld 1930 die Leitung des Wiener Gaus den Hitler 1927 28 vorubergehend wegen Disziplinlosigkeit aufgelost hatte ubernahm hatte die Partei dort etwas uber 1 000 Mitglieder Unter Frauenfelds Fuhrung vervierfachte sich der Mitgliederstand bis April 1931 was zum Teil auch an der Sogwirkung der Erfolge der NSDAP bei der deutschen Reichstagswahl lag Bei den Wiener Hochschulwahlen im Februar 1931 wurde der bislang nur eine marginale Rolle spielende Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund NSDStB zur starksten Fraktion An den Wiener Hochschulen entstand der Eindruck dass drei von vier Studenten Nationalsozialisten waren oder mit ihnen sympathisierten Im Fruhjahr 1931 setzte sich der Aufwartstrend in einer Reihe von Gemeinde und Landtagswahlen fort Im Juli 1931 ernannte Hitler den oberosterreichischen Gauleiter Alfred Proksch zum verantwortlichen politischen Landesleiter fur Osterreich Somit blieb der Sitz der Parteileitung in Linz Als Landesgeschaftsfuhrer bzw ab August 1932 Landesinspekteur wurde Theo Habicht bestellt der eine Art Oberaufsicht uber die osterreichische NSDAP darstellte und damit die tatsachliche Leitung der Partei innehatte Dieser bemuhte sich darum moglichst alle innerparteilichen Rivalitaten zu beseitigen Wo es ihm notig erschien war dies auch mit Funktionsenthebungen oder Parteiausschlussen verbunden wie etwa von Heinrich Suske dem Leiter des Westgaus Administrativ verhinderte Habicht dass einzelne Gaue direkt mit der Munchner Reichsleitung in Verbindung traten dies war nur mehr uber die Linzer Landesleitung moglich Dadurch wurde die Landesleitung gestarkt und das Erscheinungsbild der Partei nach aussen verbessert Habicht verfolgte das Ziel die Sympathisanten von Heimwehr Grossdeutsche und Landbund fur die NSDAP zu gewinnen Dadurch sollten diese am rechten politischen Spektrum mit der Hitlerbewegung konkurrierenden Organisationen zu Parteifuhrungen ohne Basis gemacht werden Im Oktober 1931 gelang es uber eine Kampfgemeinschaft mit dem Steirischen Heimatschutz einen ersten Keil in die Heimwehrbewegung zu treiben Wahrend die Hitlerbewegung nun die deutschnationalen Heimwehren in der Steiermark in Karnten Salzburg und im Waldviertel als Vertreter des wahren Deutschtums lobt uberschuttete sie die anderen den pro osterreichischen Kurs Starhembergs unterstutzenden Heimwehren mit Spott und Hohn Dies ging dem Steirischen Heimatschutz jedoch zu weit und das Bundnis wurde mit Jahresende 1931 wieder gelost 1932 1933 Aufstieg zur Massenpartei Bearbeiten Im Fruhjahr 1932 gelang der osterreichischen NSDAP der Durchbruch zur Massenpartei Es fanden Landtagswahlen in Wien Niederosterreich und Salzburg statt womit zwei Drittel der osterreichischen Wahlberechtigten an die Urnen gerufen wurden Mit 336 334 Stimmen erzielte die NSDAP Hitlerbewegung 16 3 Prozent der gultigen Stimmen Das waren im Vergleich zur Nationalratswahl 1930 bei der die Partei in diesen Bundeslandern 66 416 Stimmen erzielte eine Verfunffachung des Stimmenanteils 29 Nationalsozialisten zogen nun in die drei Landesparlamente ein Auch bei den zugleich stattfindenden Gemeinderatswahlen in Karnten und der Steiermark wurden grosse Zugewinne erzielt Die neuen Wahlerstimmen kamen zum Grossteil von der ehemaligen Parteibasis der GDVP in den grossen Stadten auch von der Christlichsozialen Partei CS In den folgenden Jahren ging ihr Wachstum vor allem auf Kosten der Heimwehren weiter Walter Pfrimer forderte den Beitritt der Heimwehr zur NSDAP Da dies der Steirische Heimatschutz ablehnte demissionierte er am 4 Mai 1932 und grundete den Deutschen Heimatschutz mit dem er in die SA unter Ernst Rohm eintrat Um nicht noch mehr radikalisierte Heimwehrmitglieder an die NSDAP zu verlieren vollzog der neue Leiter des Steirischen Heimatschutzes Konstantin Kammerhofer den Bruch mit der regierungstreuen Linie von Bundesfuhrer Starhemberg Dennoch wanderten zahlreiche Mitglieder bestarkt durch die Wahlerfolge der NSDAP in Deutschland und in den osterreichischen Bundeslandern zur Hitlerbewegung ab Die anhaltende Wirtschaftskrise und die Machtergreifung Hitlers in Deutschland am 30 Janner 1933 befeuerten die nationalsozialistischen Agitatoren Nachdem es am 4 Marz 1933 zu einer Parlamentskrise und am 5 Marz 1933 in Deutschland zu massiven Wahlgewinnen der NSDAP bei der Reichstagswahl gekommen war schlossen grosse Teile des Steirischen Heimatschutzes der Karntner Heimatschutz und der Tiroler Bund Oberland mit der NSDAP das Bundnis Grossdeutsche Front dem sich wenige Tage spater auch die Grossdeutsche Volkspartei anschloss Am 22 April 1933 schloss der Steirische Heimatschutz mit der NSDAP eine neue Kampfgemeinschaft erkannte Hitler vorbehaltlos als Fuhrer an und trug fortan das Hakenkreuz am Helm Spatestens in der ersten Jahreshalfte 1933 avancierte die osterreichische NSDAP zur dominanten Organisation der politischen Rechten Im Janner 1933 hatte sie 43 129 Mitglieder ein halbes Jahr spater bereits 68 465 Ergebnisse von Gemeinderatswahlen wie jener von Innsbruck am 24 April 1933 wo die NSDAP Hitlerbewegung uber 41 Prozent der Stimmen erzielte signalisierten weiteres Wachstum der Bewegung in den Stadten Angesichts dieses Ruckhalts ubte die Partei Druck auf Bundeskanzler Engelbert Dollfuss aus Neuwahlen anzusetzen und mit der NSDAP eine Koalitionsregierung zu bilden Der sah sich nun jedoch angesichts der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland zu einer doppelten Front gegen Sozialdemokratie und Nationalsozialismus gezwungen Am 4 Mai 1933 erliess die Regierung Dollfuss ein Uniformverbot dass sich insbesondere gegen die SA und SS Formationen richtete Anm 1 Der bayerische Justizminister Hans Frank sprach am 18 Marz 1933 im deutschen Rundfunk von den unterdruckten Parteigenossen in Osterreich Als er im Mai auf Einladung der Wiener und steirischen NSDAP nach Osterreich kam und in Wien und Graz Hetzreden mit unverhohlenen Drohungen gegen Dollfuss hielt wurde er im Auftrag der Bundesregierung uber die Grenze nach Bayern abgeschoben Dies nahm Hitler als Vorwand den Druck auf Osterreich zu erhohen Vor dem Hintergrund des Uniformverbots und der Abschiebung Franks wurde die Tausend Mark Sperre uber Osterreich verhangt Gleichzeitig begannen die osterreichischen Nationalsozialisten mit einer Terroroffensive ungeachtet innerparteilichen Widerstands gemassigterer Mitglieder wie Arthur Seyss Inquart und Carl Bardolff die fur einen evolutionaren Weg zur Macht eintraten und den Terror als jugendliches Rabaukentum verurteilten Da sich die Regierung Dollfuss dem faschistischen Italien Benito Mussolinis angenahert hatte furchteten sie die Anschlage konnten internationale Spannungen auslosen Auftakt der Terrorwelle war ein Attentat auf den Tiroler Heimwehrfuhrer Richard Steidle am 11 Juni 1933 Auf die einsetzende Terrorwelle reagierte die Regierung mit dem Landesverweis fur Habicht und der Schliessung aller Braunen Hauser Parteihauptquartiere Hunderte Nationalsozialisten wurden verhaftet Ein Handgranatenanschlag am 19 Juni 1933 in Krems an der Donau der ein Todesopfer und 29 Verletzte forderte 2 war schliesslich der Anlass fur die Regierung Dollfuss die NSDAP ihre Unterorganisationen und den mit der Partei paktierenden Steirischen Heimatschutz mit der am 20 Juni in Kraft tretenden Verordnung Anm 2 zu verbieten 1933 1938 Betatigung in der Illegalitat Bearbeiten Putschversuch und Krise Bearbeiten Die meisten Gauleiter folgten Habicht nun nach Deutschland ins Exil ebenso SA Fuhrer Reschny In Munchen wurde mit massiver Unterstutzung durch die deutsche NSDAP eine neue Landesleitung in der Nahe des Braunen Hauses eingerichtet Von dort aus wurde bereits am 5 Juli 1933 der Kampf gegen die als illegal bezeichnete Regierung Dollfuss erklart die man des fortgesetzten Verfassungsbruches bezichtigte Die Parteianhanger in Osterreich wurden zur Mundpropaganda zum Aufbau einer illegalen Presse und zum Malen von Hakenkreuzen aufgerufen Vor polizeilicher Verfolgung nach Deutschland geflohene Nationalsozialisten wurden in der Osterreichischen Legion gesammelt die in SA Lagern untergebracht ausgebildet und mit Waffen versorgt wurden Diese militarisch organisierten Legionare im Sommer 1934 sollen es bereits 10 000 gewesen sein unterstutzen Terrorakte in Osterreich schmuggelten Propagandamaterial Sprengstoff und Waffen uber die Grenze und dienten der NSDAP zum Aufbau politischer Drohkulissen nbsp Was sind denn das fur Hohenfeuer Das ist das osterreichische Alpengluhen Karikatur von Eduard Thony im Simplicissimus vom 10 Dezember 1933 nbsp Nationalsozialisten schmahen Bundeskanzler Dollfuss Dollfuss krepiere neben Galgen Inschrift an Burg Hochosterwitz KarntenDas Anhalten des nationalsozialistischen Terrors auch nach dem Parteiverbot veranlasste die Regierung im November 1933 zur Einfuhrung des Standrechts Die dafur etablierten Gerichtshofe verurteilten bis April 1934 rund 50 000 Nationalsozialisten wegen illegaler Betatigung oder Terrorakten NS Sympathisanten im Staatsdienst wurden pensioniert zahlreiche nationale Vereine wurden aufgelost Es wurden Anhaltelager errichtet in denen verurteilte Nationalsozialisten inhaftiert wurden und deren bekanntestes das Anhaltelager Wollersdorf war All diese Massnahmen vermochten den Zulauf den die Bewegung erfuhr nicht zu beenden im August 1934 hatte sie etwa 21 000 Mitglieder mehr als zum Zeitpunkt des Verbots Nach den Februarkampfen 1934 versuchten die illegalen Nationalsozialisten die nun scheinbar heimatlos gewordenen sozialdemokratischen Arbeiter an sich zu binden allerdings mit sehr bescheidenem Erfolg Mehr Anhanger fanden sie in der verschuldeten Bauernschaft und beim burgerlichen Mittelstand die neidisch auf den Wirtschaftsaufschwung im Deutschen Reich blickten Antisemiten wurden mit Aussagen uber angeblich in Osterreich allmachtige Juden fur den Nationalsozialismus gewonnen Habicht der die Osterreichpolitik verhaltnismassig selbstandig betreiben konnte schmiedete gemeinsam mit seinen engen Mitarbeitern Otto Wachter und Rudolf Weydenhammer Umsturzplane Er ging davon aus dass sich die bereits nationalsozialistisch unterwanderte Polizei im Fall eines Staatsstreiches solidarisieren wurde Am 25 Juli 1934 versuchten als Polizisten und Bundesheersoldaten verkleidete SS Manner einen Putsch in dessen Verlauf sie das Bundeskanzleramt und das RAVAG Gebaude in der Wiener Innenstadt sturmten Dabei kam es zu zwei todlichen Schussen auf Bundeskanzler Dollfuss Der Putsch scheiterte und rief massive Reaktionen der europaischen Machte hervor Um die aussenpolitischen Wogen zu glatten war Hitler genotigt seine Politik gegenuber Osterreich zu andern Habicht wurde seines Postens enthoben und die Landesleitung in Munchen wurde kurz darauf aufgelost Franz von Papen wurde deutscher Gesandter in Wien Der praktizierende Katholik sollte im Land die Situation beruhigen Er hatte zuvor Habichts Methoden kritisiert teilte aber dasselbe Ziel einen Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich Die osterreichische Partei war in einer Krise Viele ihrer Mitglieder wurden verhaftet Mitgliederlisten fielen in die Hande der Exekutive Tausende mussten ins Ausland fluchten Wahrend der folgenden Neuorganisation wandelte sich die Bewegung von einer Massen zu einer Elite und Kaderpartei Ihre Anhanger waren gespalten in ein Lager das eine evolutionare Entwicklung zu einer Vereinigung der beiden Lander anstrebte und sich durch den gescheiterten Putsch bestatigt sah und das Lager der Aktivisten die fur eine autonome Weiterverfolgung des terroristischen Konzepts Habichts eintraten Nach dem Ruckzug der deutschen Mutterpartei ohne starke allgemein anerkannte Fuhrung gelassen wurden beide Strategien weiter betrieben Anton Reinthaller versuchte durch Zusammenfassung aller deutsch national gesinnten Osterreicher in einer Nationalen Front die dann zur gemeinsamen Abwehr des Bolschewismus in die Vaterlandische Front VF eintreten sollte Zwar lehnte der neue Kanzler Kurt Schuschnigg entsprechende Vorschlage aufgrund der befurchteten Unterwanderung des Staatsapparats ab und verbot im Oktober 1934 die Tatigkeit der Aktion Reinthaller als getarnte Parteitatigkeit Das Konzept wurde aber in ahnlicher Weise von Kreisen der osterreichischen Nationalsozialisten bis 1938 weiter verfolgt Reinthaller der inzwischen die Landesleitung ubernommen hatte wurde in der Funktion Ende 1934 von seinem Freund Hermann Neubacher abgelost In einer Fuhrerbesprechung in Innsbruck setzten sich aber bald die Aktionisten durch Im Marz 1935 musste Neubacher Josef Leopold mittlerweile zum Gauleiter von Niederosterreich aufgestiegen als Landesleiter anerkennen er selbst wurde stellvertretender Landesleiter Die Fuhrungsfrage gestaltete sich durch Rivalitaten und zeitweise Verhaftungen von Leitern und kommissarischen bzw stellvertretenden Leitern sehr verworren Erst eine Anderung der aussenpolitischen Rahmenbedingungen konnte die krisenhaften Phase der Partei beenden Unterwanderung des Staates Bearbeiten Da Italien 1936 durch Mussolinis Abessinienkrieg aus der Stresa Front ausschied und sich stattdessen an Deutschland annaherte wurde Schuschnigg zu einer Revision seiner Politik gezwungen Er strebte ein volkerrechtlich verbindliches Abkommen mit Deutschland uber die Unabhangigkeit Osterreichs an Im Juliabkommen am 11 Juli 1936 erkannte Deutschland Osterreichs Unabhangigkeit an erklarte die Frage des osterreichischen Nationalsozialismus zu einer innerosterreichischen Angelegenheit und hob die Tausend Mark Sperre auf Im Gegenzug wurde ein Gentlemen s Agreement unterzeichnet worin sich der osterreichische Kanzler verpflichtete eine weitreichende politische Amnestie zu erlassen und Vertreter der nationalen Opposition zur Mitwirkung an der politischen Verantwortung heranzuziehen Schuschnigg beabsichtigte dadurch die gemassigteren NSDAP Mitglieder durch begrenzte Zugestandnisse fur eine pro osterreichische Politik zu gewinnen und so die illegale Bewegung zu spalten Noch am 11 Juli 1936 wurden als Vertreter der nationalen Opposition Edmund Glaise Horstenau und Guido Schmidt in die Regierung aufgenommen Im selben Monat wurden 17 450 Nationalsozialisten amnestiert darunter die meisten Fuhrungspersonlichkeiten der Partei Hitler bestellte die hohen Karntner NS Funktionare Odilo Globocnik und Friedrich Rainer zu sich Sie sollten der Partei in Osterreich die Anordnung uberbringen die deutsche Aussenpolitik nicht durch unbedachte Aktionen zu beeintrachtigen Sie habe Disziplin zu wahren und Politik im Rahmen der VF betreiben Wilhelm Keppler wurde zu Hitlers Verbindungsmann zur osterreichischen Partei ernannt und mit weitreichenden Vollmachten versehen Fuhrende Funktionare der Partei strebten nun eine Unterwanderung von Regierung Verwaltung und Exekutive an um Osterreich allmahlich mit Deutschland gleichzuschalten In Streitigkeiten uber Details setzte sich Leopold gegen die Karntner Gruppe durch und wurde schliesslich Anfang Februar 1937 auch von Hitler bevollmachtigter Landesleiter Er grundete nun auf Plane der Aktion Reinthaller zuruckgreifend und unterstutzt von Sicherheitsminister Odo Neustadter Sturmer den Deutsch Sozialen Volksbund Dieser sollte offiziell die ganze Bandbreite des nationalen Lagers reprasentieren war de facto aber als Tarnorganisation angelegt um NSDAP Mitgliedern den korporativen Beitritt zur VF ermoglichen Als Vertreter dieser nationalen Sammelbewegung bildete Leopold das sogenannte Siebenerkomitee dem neben Leopold der Wiener Gauleiter Leopold Tavs der niederosterreichische Gauleiter Hugo Jury der Journalist Gilbert In der Maur der Jurist Egbert Mannlicher der pensionierte Landesbeamte Ferdinand Wolsegger und der Rektor der Universitat Wien Professor Oswald Menghin angehorten Nach anfanglich ernsthaften Gesprachen erteilte Schuschnigg trotz eifriger Fursprache Neustadter Sturmers dem Beitritt des Volksbunds eine Absage da der Verdacht auf eine Tarnorganisation der illegalen NSDAP im Raum stand Als sich dieser wenig spater bestatigte wurde Neustadter Sturmer die Demission nahegelegt er trat am 21 Marz 1937 zuruck Mit dem Scheitern von Leopolds Projekt wurde ein anderer betont Nationaler fur Schuschnigg bevorzugte Ansprechperson fur den Dialog mit der deutschnationalen Opposition Arthur Seyss Inquart Aus ahnlichem sozialen Milieu kommend wie Schuschnigg praktizierender Katholik wie er Rechtsanwalt und ehemaliger Reserveoffizier stand eine Zusammenarbeit mit dem Kanzler unter einem deutlich besseren Stern als das beim rabaukenhaft auftretenden Leopold der Fall war Seyss Inquart vertrat gegenuber Schuschnigg moderate nationale Ideen und betonte eine Eigenstandigkeit Osterreichs sei fur ihn selbstverstandlich wenngleich er eine Foderation mit dem grosseren deutschen Nachbarstaat als wunschenswertes Fernziel sehe Am 17 Juni 1937 wurde amtlich verlautbart dass die gemassigte nationale Opposition im Rahmen von neu gegrundeten Volkspolitischen Referaten in der VF zur Mitarbeit am Staat eingeladen werden Mit der Leitung der Referate wurde der ehemalige Grossdeutsche Walter Pembaur betraut Seyss Inquart wurde zum Staatsrat ernannt bekam die Aufgabe der inneren Befriedung auferlegt und sollte spater die Fuhrung der Referate ubernehmen Leopold fuhlte sich ubergangen und erliess ein Verbot der Mitarbeit an dem Projekt Nachdem Keppler im August 1937 erfolglos versucht hatte den Streit zwischen den beiden Mannern beizulegen wurde Leopold von Hermann Goring angewiesen sich bloss auf die Organisation der illegalen Partei zu konzentrieren und die Politik Seyss Inquart zu uberlassen Die erhoffte Spaltung der illegalen NSDAP schien einzusetzen Schuschnigg geriet hingegen in der VF unter Druck wo das Volkspolitische Referat aufgrund des einsetzenden Zustroms illegaler Nationalsozialisten als Trojanisches Pferd gesehen wurde Um eine nationalsozialistische Unterwanderung abzufangen wurde mit 1 November 1937 ein Aufnahmestopp fur neue Mitglieder in die VF verfugt Wahrend Seyss Inquart im Sinne des Juliabkommens eine weitere Annaherung an Deutschland und eine starkere Berucksichtigung der nationalen Opposition forderte schmiedete Leopold Putschplane Er plante einen Aufstand so zu organisieren dass eine militarische Intervention des Deutschen Reiches provoziert werden sollte Durch eine polizeiliche Hausdurchsuchung im Sitz des Siebenerkomitees wurde diese spater nach Leopolds Stellvertreter Tavs Plan genannte Strategie fur eine nationalsozialistische Machtubernahme aufgedeckt Schuschnigg war nun bereit der gemassigten Gruppe der nationalen Opposition um Seyss Inquart weitere Zugestandnisse zu machen dafur aber die radikalen Nationalsozialisten um Leopold auszuschalten So wollte er in Verhandlungen mit Deutschland als maximales Zugestandnis einer De facto Gleichschaltung der Aussen Wirtschafts und Militarpolitik zustimmen und zahlreiche gemassigte Nationalsozialisten in beratende Organe des Staates und der VF aufnehmen Seyss Inquart verriet diese Positionen jedoch an Hitler der sie zur Grundlage weitergehender Forderungen machen konnte Bei dem Treffen zwischen den beiden Mannern am 12 Februar 1938 wurde unter Druck Hitlers das Berchtesgadener Abkommen unterzeichnet das weit uber die ursprunglich erwogenen Konzessionen hinausging Neben personellen Anderungen wie die Ernennung Seyss Inquarts zum Sicherheits und Innenminister wurde den Nationalsozialisten die freie Betatigung innerhalb staatlicher Organisationen und der Vaterlandischen Front zugesagt eine neuerliche Amnestie fur verhaftete NSDAP Mitglieder versprochen der freie Zutritt von Nationalsozialisten zum Militardienst gewahrt das Tragen des Hakenkreuzes sowie der Hitlergruss erlaubt Vorbereitung des Anschlusses von innen Bearbeiten Am 16 Februar 1938 ubernahm Seyss Inquart die Bundesleitung des Volkspolitischen Referats unterstutzt von einem Beirat unter der Leitung von Hugo Jury der auch ein Mandat im Staatsrat erhielt Am 21 Februar erklarte Hitler dem zum Rapport angetretenem Leopold dass er sich aus der osterreichischen Politik herauszuhalten habe und gemeinsam mit Tavs In der Maur und Franz Schattenfroh in Deutschland bleiben solle Klausner wurde zum neuen Landesleiter der osterreichischen NSDAP ernannt und angewiesen mit Seyss Inquart eng zusammenzuarbeiten Wahrend viele Landesorganisationen nun den evolutionaren Weg unterstutzen radikalisierte sich die Parteibasis in der Steiermark wo uber den Nationalsozialistischen Soldatenring Bundesheer und Polizei bereits massiv infiltriert waren Der fuhrenden Funktionar der Gauleitung Armin Dadieu und der Fuhrer der SA Brigade 5 Mittelsteiermark Sigfried Uiberreither verfolgten die Taktik durch inszenierte Massenaufmarsche und Unruhen die Entwicklung in die gewunschte Richtung zu beschleunigen Am 19 Februar setzten Massendemonstrationen ein am Abend trugen bei einem behordlich verbotenen Fackelzug 8000 Nationalsozialisten Hakenkreuzfahnen durch die Strassen und skandierten den Hitlergruss Am nachsten Tag wurde eine Reichstagsrede Hitlers im Radio ubertragen was noch starker besuchte Demonstrationen hervorrief Auch in Klagenfurt Salzburg und Wien kam es in den folgenden Tagen zu NS Aufmarschen Teilweise zeigten sich dabei SA und SS bereits in den noch verbotenen Uniformen Im Gegensatz zu den euphorischen Umzugen der Nationalsozialisten hatten die von der VF als Antwort organisierten Aufmarsche mit Ausnahme jener des Osterreichischen Jungvolks einen zwanghaften und angeordneten Charakter Innen und Sicherheitsminister Seyss Inquart verbot am 21 Februar das Tragen von Hakenkreuzabzeichen und das Hissen von Hakenkreuzfahnen und gestattete den Hitlergruss lediglich als Privatgruss nicht fur den Umgang mit Amtern und Behorden Schuschnigg beschloss nun aus der Defensive in die Offensive zu gehen Am 24 Februar hielt er eine ebenfalls ubertragene Rede vor der Bundesversammlung die den Widerstandsgeist der regierungstreuen Krafte unterstutzen sollte Darin bezeichnete er das Berchtesgadener Abkommen als deutschen Frieden und betonte dass die Mitarbeit der nationalen Krafte im Einklang mit den Grundgesetzen der VF zu erfolgen habe und dass die Unabhangigkeit Osterreichs nach wie vor massgeblich sei Die Nationalsozialisten in Graz reagierten heftig auf die Rede Zu Tausenden marschierten sie auf den Marktplatz wo die Rede auch ubertragen wurde und rissen die Lautsprecher und die osterreichischen Fahnen herunter und hissten an ihrer Stelle Hakenkreuzfahnen Um dieser der Politik der NS Landesleitung entgegenstehenden Entwicklung Einhalt zu gebieten reiste Seyss Inquart am 1 Marz nach Graz und traf sich mit Dadieu und weiteren steirischen Funktionaren Die als geheim vereinbarte Besprechung wurde von Dadieu absichtlich publik gemacht sodass es am Abend des 1 Marz mit 20 000 Teilnehmern die bislang grosste Massendemonstration der NSDAP in Osterreich kam Der englische Journalist G E R Gedye der Augenzeuge dieses Aufmarsches war berichtete dass die Spitze des Zuges von 5000 SA Leuten gebildet wurde die ihre verbotenen Braunhemden und Uniformen trugen Graz gehorte nicht langer zu Osterreich es war bereits zu einer Kolonie Nazideutschlands geworden Resignierend musste Seyss Inquart einsehen dass er diese Volksbewegung nicht mehr kontrollieren konnte In Wien gestand er VF Generalsekretar Guido Zernatto seinen Zweifel daran ein den Plan der evolutionaren Entwicklung gegen die Partei verwirklichen zu konnen womit er nicht die Landesleitung unter Klausner meinte sondern die offensichtlich wachsende Anzahl von Gauen die auf die radikale steirische Linie einzuschwenken begannen Schuschnigg wollte nicht die Exekutive gegen die Nationalsozialisten einsetzen da er furchtete damit Deutschland einen geeigneten Vorwand fur ein militarisches Eingreifen zu geben Stattdessen antwortete er auf die ausser Kontrolle geratende Entwicklung der NSDAP am 9 Marz mit der Ankundigung einer Volksbefragung am 13 Marz uber die politische Zukunft Osterreichs Durch die kurzfristige Bekanntgabe sollte der NSDAP nur wenig Zeit fur Gegenpropaganda gegeben werden Die Modalitaten sollten fur einen gunstigen Ausgang sorgen So wurde das Wahlalter auf 24 Jahre angehoben um die vielen jugendlichen NSDAP Anhanger auszuschliessen und in den Lokalen sollten nur Ja Stimmzettel aufliegen wer mit Nein stimmen wollte musste dies auf einem selbst mitgebrachten Papier tun Uber eine Sekretarin Zernattos die illegale Nationalsozialistin war erfuhr die NSDAP Landesleitung bereits am 8 Marz von dem Plan und daher kurz darauf auch Hitler Nach Beratungen erklarte sich die Landesleitung bereit unter bestimmten Bedingungen eine positive Stellungnahme uber die Volksbefragung abzugeben Als ihr jedoch auch die Modalitaten zugespielt worden waren rief sie am 10 Marz zur Stimmenthaltung auf Am 10 Marz traf auch die offizielle Reaktion Deutschlands ein Botschaftsrat Otto von Stein wies darauf hin dass die geplante Volksbefragung keine rein innerosterreichische Angelegenheit sei und forderte ihre Absetzung Schuschnigg wollte das geplante Plebiszit dadurch retten indem er Seyss Inquart die mogliche Berufung der Nationalsozialisten Hans Fischbock Anton Reinthaller und Hugo Jury in ein neues Koalitionskabinett anbot Aufgrund dieser Ankundigung der Erfullung einer langjahrigen Forderung der NSDAP signalisierte Seyss Inquart Zustimmung und versprach fur den folgenden Tag eine Rundfunkerklarung Doch noch wahrend des Gesprachs war Globocnik mit einer Erklarung Hitlers aus Berlin zuruckgekehrt worin er der Partei angesichts der jungsten Entwicklung vollige Handlungsfreiheit erteilte und erklarte dabei hinter ihr zu stehen Ausserdem musse die Volksbefragung abgesagt werden Die Gewahrung der Handlungsfreiheit sahen speziell die steirischen SA Fuhrer als Freibrief endlich durch ein putschartiges Losschlagen die Macht im Staate zu erringen Einen Appell zur Massigung durch die Landesleitung bei einer Versammlung osterreichischer SA Fuhrer am Abend des 10 Marz quittierten sie mit dem Gotz Zitat Zur gleichen Zeit gab Hitler in Deutschland dem Militar Anweisung Vorbereitungen fur Fall Otto den Einmarsch in Osterreich zu treffen 1938 1945 Anschluss und Reorganisation Bearbeiten Hitler beauftragte Goring mit der Durchfuhrung der diplomatischen und militarischen Aktionen Als Schuschnigg am 11 Marz 1938 um 14 30 Uhr unter massiven Drohungen durch Goring der Forderung nach Verschiebung der Volksbefragung zustimmte fasste Goring den Entschluss die ganze und klare Losung durchzufuhren Er bestand nun auch auf dem Rucktritt Schuschniggs sowie der Kanzlerschaft Seyss Inquarts und ubermittelte auch gleich die gewunschte Ministerliste fur das neue Kabinett dabei als Justizminister sein Schwager Franz Hueber Tatsachlich trat Schuschnigg am Abend zuruck Bundesprasident Wilhelm Miklas weigerte sich vorerst jedoch Seyss Inquart zum Bundeskanzler zu ernennen Erst gegen 22 00 Uhr stimmte er einer Bundesregierung Seyss Inquart zu Nachdem um 18 00 eine Rundfunkmeldung die Verschiebung der Volksbefragung verkundet hatte und kurz darauf die Meldung vom Rucktritt des Kanzlers erfolgt war entlud sich der lang aufgestaute Tatendrang und die osterreichischen Nationalsozialisten ubernahmen gegen 19 00 Uhr die Macht in den Bundeslandern Um 20 30 erging der Befehl Rainers an alle Gauleitungen alle offentlichen Amter uber Auftrag des Bundeskanzlers Seyss sofort zu ubernehmen Noch bevor die deutsche Wehrmacht in Osterreich einruckte war das Land nationalsozialistisch regiert 3 In Wien fand diese Revolution von unten gegen 22 00 Uhr statt als die SS Standarte 89 das Bundeskanzleramt besetzte Die neue Regierung Seyss Inquart unternahm in den Nachtstunden vom 11 auf den 12 Marz mehrere erfolglose Versuche einen deutschen Einmarsch zu verhindern der in ihren Augen durch die Machtubernahme der Nationalsozialisten unnotig geworden sei Goring ignorierte dies da er fest entschlossen war keine autonome Entwicklung eines nationalsozialistischen Osterreichs zuzulassen Am fruhen Morgen des 12 Marz 1938 landete Heinrich Himmler mit seinem engsten Stab am Flughafen Aspern und kurz darauf uberschritten deutsche Truppen die Grenze nach Osterreich Himmler wurde von Vizekanzler Glaise Horstenau dem Fuhrer der illegalen SS Ernst Kaltenbrunner und dem Adjutanten Landesleiters Kepplers Edmund Veesenmayer begrusst und die deutschen Truppen trafen auf eine jubelnde Bevolkerung Hitler der bislang eher die blosse Ubernahme der Funktion des osterreichischen Staatsoberhauptes vor Augen gehabt hatte schwenkte angesichts der Begeisterung die ihm am 12 Marz bei seiner Triumphfahrt von Braunau nach Linz entgegenschlug auf die Linie Gorings ein Als Seyss Inquart an diesem Abend in Linz mit Hitler zusammentraf gab er seinen Widerstand gegen einen totalen Anschluss Osterreichs auf Am nachsten Morgen wurde Ministerialdirektor Wilhelm Stuckart beauftragt einen entsprechenden Gesetzestext aufzusetzen Bereits am Nachmittag desselben Tages unterzeichnete die Regierung Seyss Inquart das Bundesgesetz uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich Ab Abend des 13 Marz beauftragte Hitler den Gauleiter der Saarpfalz Josef Burckel die NSDAP in Osterreich zu reorganisieren Auf einen Plan Martin Bormanns zuruckgehend wurde beschlossen in Osterreich die fur das ganze Reich geplante Verwaltungsreform zu erproben Nachdem man die Verwaltung ganz der NSDAP unterstellen wollte wurden die Gauleiter zugleich Reichsstatthalter Burckel der auch die Organisation der gleichzeitig mit der Reichstagswahl am 10 April 1938 stattfindenden Volksabstimmung uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich leitete stampfte in kurzer Zeit einen neuen Fuhrungskader aus dem Boden Er bestimmte Gau Wahlleiter und stellte ihnen Berater aus Deutschland zur Seite Die ehemaligen osterreichischen Parteifuhrer standen verargert und machtlos am Rand Angesichts der massenhaft ins Land stromenden deutschen Parteigenossen die hier diverse Funktionen ubernahmen wuchs der Unmut speziell unter den ostosterreichischen Parteimitgliedern die sich um die Fruchte ihres Sieges betrogen sahen Es begann ein Wettlauf der alten Kampfer und der Illegalen um die Beute Posten in Partei und Verwaltung arisierte Wohnungen Geschafte und Einrichtungsgegenstande Innerhalb weniger Monate war die Verwaltung von Parteimitgliedern durchdrungen Nach Wahl und Abstimmung blieb Burckel als Hitler unterstellter Reichskommissar fur die Wiedervereinigung in Wien und stellte die hochste administrative und politische Autoritat im Land dar Er forcierte die Auflosung der noch vorhandenen osterreichischen Zentralstellen Die Gaue sollten nun unabhangig von Wien verwaltet direkt Berlin unterstellt werden Die Wiener Parteigenossen wurden durch die Abwertung der ehemaligen Haupt zur Provinzstadt zusatzlich verstimmt Am 23 Mai 1938 wurde die endgultige Gaueinteilung und die Liste ihrer neu bestellten Gauleiter von Hitler genehmigt Durch das Ostmarkgesetz vom 14 April 1939 wurde offiziell die organisatorische und politische Eingliederung Osterreichs in das Deutsche Reich finalisiert und das nationalsozialistische Osterreich wurde bis zu seiner Wiedererrichtung Teil des Grossdeutschen Reiches Parteiorganisationen und parteinahe Organisationen BearbeitenSturmabteilung SA Bearbeiten Bereits die DNSAP unterhielt zum Schutz ihrer Versammlungen militarisch organisierte Ordnertrupps die 1923 zum Vaterlandischen Schutzbund umbenannt wurden neben diesem offiziellen Namen aber auch als SA bezeichnet wurden Eine enge Verbindung bestand zum offiziell uberparteilichen Deutschen Turnerbund uber dessen Turnvereine die sportliche Ausbildung der SA Mitglieder erfolgte Wahrend der Verbotszeit dienten die Turnvereine als Tarnorganisationen fur die SA Deutlich mitgliederstarker als die elitare SS bestand mit dieser ab ihrer Grundung eine standige Rivalitat Die nach dem Anschluss ernannten Gauleiter waren bis auf den der Steiermark alle Mitglieder der SS Die SA in Osterreich war wie im restlichen Reich in die zweite Reihe verdrangt worden Sie versuchte ihre verlorene Bedeutung durch exzessives Wuten gegen politische Gegner wie die ehemalige Eliten des autoritaren Standestaats und speziell gegen Juden zuruckzugewinnen Dies wurde etwa bei den Pogromen am 9 10 November 1938 deutlich bei denen allein in Wien 27 Juden ermordet 88 schwer verletzt und mehrere hundert in den Selbstmord getrieben wurden Schutzstaffel SS Bearbeiten Die erste Schutzstaffel Einheit in Osterreich wurde im Marz 1930 in Wien gegrundet SS Sturm 77 spater SS Standarte 11 die im Herbst 1930 ihren ersten Einsatz bei der erfolgreichen Ruckeroberung eines von der Polizei beschlagnahmten SA Feldzeichens hatte Bald folgten die Grundungen weiter Formationen in Niederosterreich Karnten Tirol und der Steiermark Im Juni 1931 wurde die Grundung des SS Abschnitts VIII Osterreich unter der Fuhrung des deutschen SS Standartenfuhrers Josias zu Waldeck und Pyrmont beschlossen Die Leitung war kurze Zeit in Wien dann in Linz angesiedelt Bis Herbst 1932 entstanden in Linz die 37 SS Standarte fur Oberosterreich Salzburg und Tirol und in Graz die 38 SS Standarte fur die Steiermark und Karnten Das Verhaltnis der SS zur SA von der viele Mitglieder abgeworben wurden war gespannt Ab Mai 1932 losten sich teils in rascher Folge mehrere Personen in der Position als Landesleiter ab Karl Taus Walter Graeschke Alfred Bigler Alfred Rodenbucher Bis zum Parteiverbot war die SS in Osterreich auf vier Standarten angewachsen Im Februar 1934 wurde der SS Abschnitt VIII von Heinrich Himmler zum SS Oberabschnitt Donau aufgewertet Bis Sommer 1934 hatte die SS in Osterreich rund 9000 Mitglieder von denen nach dem Juliputsch etwa 1500 nach Deutschland gefluchtet waren 4 Die nach Deutschland gefluchteten SS Angehorigen wurden von den SA Mitgliedern getrennt in anderen Lagern untergebracht und ausgebildet Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund NSDStB Bearbeiten Der radikal antisemitische Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund wurde in Osterreich bereits in den 1920er Jahren nach deutschem Vorbild gegrundet Er war von 1933 bis 1938 zunehmend gewaltbereit und unternahm Aktionen gegen judische und politisch andersdenkende Studenten und Lehrpersonen 5 Gefuhrt wurde er in der Zeit des Parteiverbots von Hubert Freisleben 6 Hitlerjugend HJ Bearbeiten 1928 wurden Vortrage uber die Ziele der Jugendorganisation der Partei die Hitlerjugend HJ gehalten 7 8 Spatestens 1929 wurden in Osterreich Ortsgruppen der HJ gegrundet 9 In der Steiermark avancierte die HJ 1933 zur starksten Jugendorganisation ein Drittel ihrer Mitglieder kam dort aus sozialdemokratischen Familien 10 Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation NSBO Bearbeiten Die ab 1932 auch in Osterreich zu Betriebsratswahlen angetretenen Nationalsozialistische Betriebszellenorganisationen wurden von der GDVP dafur kritisiert die in langjahriger Arbeit aufgebauten nationalen Gewerkschaften zu gefahrden NS Soldatenring NSR Bearbeiten Der Nationalsozialistische Soldatenring war ein 1936 gegrundetes geheimes Netzwerk der Nationalsozialisten im osterreichischen Militar und der Polizei Bei der Schaffung der Frontmiliz sollen ihr ganze SA Kompanien beigetreten sein 11 An seiner Spitze stand Oberst Maximilian de Angelis 12 Mitglieder und Wahler BearbeitenMitgliederzahlen Bearbeiten Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Ungefahre Entwicklung des Mitgliederstands bis 1932 In den 1920er Jahren lag der Mitgliederstand stets unter 5000 Um 1927 wechselten einige Mitglieder zu den von den Christlichsozialen der Grossindustrie Italien und Ungarn unterstutzen Heimwehren Der Mitgliederstand in den westlichen Bundeslandern war zeitweise so gering dass Vorarlberg Tirol und Salzburg zu einem einzigen Gau zusammengefasst wurden Wahrend der Weltwirtschaftskrise verdoppelte sich die Mitgliederzahl jahrlich Zum Zeitpunkt des Parteiverbots betrug der Mitgliederstand 68 465 Auch das Verbot der Partei konnte den Zustrom kaum beschrankten im Juli 1934 wurden bereits rund 87 000 Aufgenommene verzeichnet Allerdings konnten wahrend der Zeit des Parteiverbots keine Beitrittsansuchen abgegeben werden Durch die Verfolgung im autoritaren Standestaat verhielten sich viele Nationalsozialisten still manche mussten fluchten oder wurden verhaftet Dennoch wuchs die Bewegung um etwa 14 000 Neu Mitglieder jahrlich Zugleich verliessen aber auch viele die Partei so dass der Mitgliederstand zeitweise stagnierte oder gar rucklaufig war Nach dem Juliabkommen nahm der Zustrom zu im Februar 1938 sollen es etwa 150 000 illegale Nationalsozialisten gegeben haben Kurz vor dem Anschluss kam es zu einem regelrechten Ansturm auf die Partei durch Opportunisten und so soll es im Marz 1938 etwa 197 900 Mitglieder gegeben haben Bei der spater durchgefuhrten Uberprufung des NS wurdigen Verhalten wahrend der Illegalitat wurden allerdings nicht alle fur wurdig befunden Im Marz 1943 waren mit 693 007 Mitgliedern etwa 10 Prozent der osterreichischen Bevolkerung im Besitz eines Parteibuchs Altersstruktur und Geschlecht der Anhangerschaft Bearbeiten Die NSDAP Hitlerbewegung war eine sehr jugendliche Partei vergleichbar nur mit der Kommunistischen Partei Von 1926 bis 1933 waren 52 Prozent ihrer Neumitglieder 30 Jahre oder junger nahezu 80 Prozent waren 40 Jahre oder junger Altere Generationen waren entsprechend unterreprasentiert Mit dem Aufstieg zur Massenpartei 1931 32 stieg der Altersschnitt um vier Jahre 1933 nochmals um etwa drei Jahre Am starksten vertreten waren auch uber die ganze Zeit des Bestehens gesehen die Geburtenjahrgange 1894 1913 Von den 1938 in die grossdeutsche NSDAP eingegliederten Parteimitgliedern waren 22 Prozent weiblich im Vergleich mit Deutschland und dem Sudetenland der hochste Frauenanteil der nationalsozialistischen Bewegungen Soziookonomische Struktur der Anhangerschaft Bearbeiten Die DAP war noch hauptsachlich gewerkschaftlich gestutzte Arbeiterpartei speziell der Eisenbahner In die DNSAP und der NSDAP Hitlerbewegung zog hingegen der Mittelstand Beamte Angestellte Kleingewerbetreibende Freiberufler ein und wurde zu einer etwa gleich starken Fraktion wie die der Arbeiter Ab der Phase der zunehmenden Wahlerfolge der NSDAP traten der Partei Vertreter aller Gesellschaftsschichten bei wobei der Mittelstand die dominierende Gesellschaftsschicht in der Partei wurde Auch Berufslose wie Studenten Pensionisten und Hausfrauen stellten nun einen grossen Anteil der Mitglieder Die Bauernschaft war bis 1931 fast nicht vertreten nahm dann aber rapide zu als die NSDAP begann Mitglieder von Heimwehr und Landbund anzuziehen Dadurch wurde die zuvor hauptsachlich stadtische Partei auch in kleineren Landgemeinden prasent Wahrend der Arbeiteranteil auch in der Illegalitat zunahm konnte die NSDAP abgesehen von der obersteirischen Schwerindustrie nie in grosserem Umfang Industriearbeiter anziehen Im Jahr 1941 waren die hoheren Beamten praktisch zu 100 Prozent Parteigenossen etwa 60 Prozent der Freiberufler und der Lehrer 50 Prozent der Studenten und 40 Prozent der offentlich Bediensteten Unter den Bauern und Privatangestellte waren etwa 25 30 Prozent Parteimitglieder unter den Arbeitern und Selbstandigen 15 20 Prozent Mitgliedsnummern Bearbeiten Die Mitgliederkartei wurden in enger Abstimmung mit Munchen gefuhrt Wahrend der Zeit der Illegalitat ging die Kartei teilweise nur vorubergehend verloren viele Parteibucher und dokumente wurden aus Angst vor Verfolgung vernichtet Den nach Deutschland geflohenen Mitgliedern wurde die osterreichische Staatsburgerschaft aberkannt Jene davon die daraufhin die deutsche Staatsburgerschaft annahmen konnten der deutschen NSDAP beitreten und bekamen eine neue Mitgliedsnummer Nach dem Anschluss mussten sich im Rahmen der Reorganisation der Partei alle Nationalsozialisten registrieren und einen Antrag auf Neu Anmeldung stellen Burckel stutzte sich bei dieser Erfassung und Aufnahme der Mitgliedschaft auf den fur die Anschluss Abstimmung aufgestellten Mitgliederstab Berucksichtigt wurden dabei alle die angaben sich vor dem 11 Marz 1938 fur den Nationalsozialismus betatigt zu haben Sie bekamen eine vorlaufige Mitgliedskarte und ihre Betatigung fur die Nationalsozialisten wahrend des Parteiverbots wurde uberpruft Diese Uberprufungsverfahren konnten langwierig sein und dauerten oft Monate in manchen Fallen Jahre Jene die bereits vor dem 19 Juni 1933 Parteimitglieder waren und bei denen die Uberprufung eine durchgehende Betatigung fur die Bewegung ergeben hatte bekamen wieder ihre alten prestigetrachtig niedrigen Mitgliedsnummern zugeteilt und konnten den mit Vergunstigungen verbundenen Ehrentitel Alter Kampfer der Ostmark tragen Jene die sich wahrend der Verbotszeit den Nationalsozialisten angeschlossen hatten und deren Betatigung im Sinne der Hitlerbewegung von der Uberprufung bestatigt wurde wurden Illegale genannt erhielten eine regulare Mitgliedskarte und eine Mitgliedsnummer im reservierten Nummernblock zwischen 6 100 001 und 6 420 000 13 Anm 3 Ihnen wurde das symbolische aber rechtlich bindende Aufnahmedatum vom 1 Mai 1938 erster nationaler Tag der Arbeit Grossdeutschlands zugeteilt Im November 1938 wurde die im Altreich bereits seit 1937 bestehende Kategorie Parteianwarter eingefuhrt Sie wurde an jene vergeben die den Antrag zu spat nach Oktober 1938 gestellt oder die fur nicht wurdig genug fur eine Aufnahme in den reservierten Nummernblock befunden wurden Die Kategorie sollte eigentlich nur bis Juni 1940 gefuhrt werden durch die teils chaotische Reorganisation der Partei in Osterreich hielt sie sich jedoch deutlich langer Parteinahe Medien BearbeitenDie Hitlerbewegung legte Wert auf Ausbau der nationalsozialistischen Presse Nach dem Parteiverbot wurde die illegale Presse von Deutschland aus gefordert 14 Eine Auswahl von Zeitschriften die direkt von der NSDAP herausgegeben wurden oder mit ihr stark sympathisierten Deutschosterreichische Tages Zeitung DOTZ Erschien ab 1921 als GDVP nahe Zeitschrift und war ab 1927 im Besitz eines nationalsozialistischen Verlags Am 22 Juli 1933 auf behordliche Anordnung eingestellt 15 Kikeriki Das extrem antisemitische Satireblatt wandte sich Mitte der 1920er Jahre der NSDAP zu Wurde im Juli 1933 auf behordlichen Druck hin eingestellt 16 Volksstimme Gegrundet 1923 als Zeitschrift der DNSAP Erschien wochentlich bzw halbwochentlich bis Juni 1933 17 Der osterreichische Nationalsozialist Parteizeitung 1926 1927 erschien wochentlich 17 Der Kampfruf 1930 bis 1935 teilweise illegal erscheinende Wochenzeitung 17 18 Der Osterreichische Beobachter Erschien 1936 1944 als Organ der NSDAP Er sollte als Ersatz fur verschiedene illegale Zeitungen dienen 14 Der kleine Sturmer In der Zeit der Illegalitat erscheinendes hektografiertes Blatt das sich am Sturmer orientierte 14 Literatur BearbeitenGerhard Botz Die osterreichische NSDAP als asymmetrische Volkspartei Soziale Dynamiken oder burokratische Selbstkonstruktion Hrsg Jurgen W Falter in Junge Kampfer alte Opportunisten Die Mitglieder der NSDAP 1919 1945 Campus Frankfurt New York 2016 S 417 462 ISBN 978 3 593 50614 2 Christiane Rothlander Die Anfange der Wiener SS Bohlau Wien Koln Weimar 2012 ISBN 978 3 205 78468 5 Michael E Holzmann Die osterreichische SA und ihre Illusion von Grossdeutschland Pro Business Berlin 2011 ISBN 978 3 86386 086 8 Robert Kriechbaumer Die grossen Erzahlungen der Politik Politische Kultur und Parteien in Osterreich von der Jahrhundertwende bis 1945 Schriftenreihe des Forschungsinstitutes fur politisch historische Studien der Dr Wilfried Haslauer Bibliothek Salzburg Band 12 Bohlau Wien Koln Weimar 2001 ISBN 3 205 99400 0 S 656 790 Dirk Hanisch Die osterreichischen NSDAP Wahler Eine empirische Analyse ihrer politischen Herkunft und ihres Sozialprofils Helmut Konrad Hrsg Bohlaus Zeitgeschichtliche Bibliothek Band 35 Bohlau Wien Koln Weimar 1998 ISBN 3 205 98714 4 Gerhard Botz Die osterreichischen NSDAP Mitglieder Probleme einer quantitativen Analyse aufgrund der NSDAP Zentralkartei im Berlin Document Center Hrsg Reinhard Mann in Die Nationalsozialisten Analysen faschistischer Bewegungen Reihe Historisch Sozialwissenschaftliche Forschungen Quantitative sozialwissenschaftliche Analysen von historischen und prozess produzierten Daten Vol 9 Klett Cotta Stuttgart 1980 S 98 136 ISBN 3 12 911090 9 Digitalisat Francis L Carsten Faschismus in Osterreich Von Schonerer zu Hitler Wilhelm Fink Munchen 1978 ISBN 3 7705 1408 4 DigitalisatAnmerkungen Bearbeiten Verordnung des Bundeskanzlers vom 4 Mai 1933 womit ein Uniformverbot erlassen wird In BGBl Nr 164 1933 Wien 5 Mai 1933 Online auf ALEX Verordnung der Bundesregierung vom 19 Juni 1933 womit der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei Hitlerbewegung und dem Steirischen Heimatschutz Fuhrung Kammerhofer jede Betatigung in Osterreich verboten wird In BGBl Nr 240 1933 Wien 20 Juni 1933 Online auf ALEX Laut Botz erstreckte sich der Nummernblock bis 6 600 000 jedoch konnte Hertlein uber empirische Stichproben nachweisen dass die Nummern 6 420 001 bis 6 600 000 hauptsachlich fur sudetendeutsche Neumitglieder der NSDAP vergeben wurden Einzelnachweise Bearbeiten Der Zwist der Nationalsozialisten In Salzburger Volksblatt 6 September 1926 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung svb Vgl z B diese Titelseiten Folgenschwerer Handgranatenanschlag auf Hilfspolizei in Krems In Neue Freie Presse 20 Juni 1933 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Handgranatenanschlag in Krems In Tiroler Anzeiger 20 Juni 1933 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung tan Winfried R Garscha Das volkisch deutschnationale Lager und der Anschluss In Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06898 2 S 58 f Michael E Holzmann und steht die Legion auf dem ihr zugewies nen Posten Die Osterreichische Legion als Instrument fruher NS Aggressionspolitik Geschichte Band 152 Lit Munster 2018 ISBN 978 3 643 14039 5 S 117 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund NSDStB In Universitat Wien Abgerufen am 12 Marz 2019 Johannes Koll Da mosaisch zu den Rigorosen nicht zugelassen In Johannes Koll Hrsg Sauberungen an osterreichischen Hochschulen 1934 1945 Voraussetzungen Prozesse Folgen Bohlau Wien Koln Weimar 2017 ISBN 978 3 205 20336 0 S 201 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Unerhorter Uberfall der Hakenkreuzler In Tagblatt 31 Juli 1928 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung tab Die nationalsozialistische Versammlung In Salzburger Volksblatt 19 Dezember 1928 S 9 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung svb Korrespondenzen In Salzburger Volksblatt 8 Marz 1929 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung svb Robert Kriechbaumer Die grossen Erzahlungen der Politik Politische Kultur und Parteien in Osterreich von der Jahrhundertwende bis 1945 Schriftenreihe des Forschungsinstitutes fur politisch historische Studien der Dr Wilfried Haslauer Bibliothek Salzburg Band 12 Bohlau Wien Koln Weimar 2001 ISBN 3 205 99400 0 S 522 Marlene Nowotny Die Machtubernahme in der Beamtenschaft In oe1 orf at 14 Marz 2018 abgerufen am 3 Marz 2019 Nationalsozialistischer Soldatenring In DOW Abgerufen am 3 Marz 2019 Benjamin Hertlein Die sudetendeutschen und osterreichischen NSDAP Mitglieder Ein Vergleich mit den Mitgliedern aus dem Altreich In Jurgen W Falter Hrsg Junge Kampfer alte Opportunisten Die Mitglieder der NSDAP 1919 1945 Campus Frankfurt New York 2016 ISBN 978 3 593 50614 2 S 321 a b c Stephan Roth Herbert Exenberger Die Illegale Flugblattsammlung des DOW In Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Bewahren Erforschen Vermitteln Wien 2008 ISBN 978 3 901142 54 3 S 44 Online PDF 532 kB abgerufen am 21 Oktober 2021 Deutschosterreichische Tages Zeitung im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Das Ende der getarnten Nazipresse In Arbeiter Zeitung 24 Juli 1933 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aze a b c Bernd Beutl Wolfgang Mondschein Fritz Randl Die nationalsozialistische Presse in Osterreich von 1918 bis 1933 Ein Vorbericht In Arbeitskreis fur historische Kommunikationsforschung Hrsg Medien amp Zeit Band 4 95 Jahrgang 10 Wien 1995 S 22 27 Online PDF 2 4 MB abgerufen am 21 Oktober 2021 Der Kampfruf im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Normdaten Korperschaft GND 10023569 4 lobid OGND AKS VIAF 126425776 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Osterreichs Hitlerbewegung amp oldid 235648459