www.wikidata.de-de.nina.az
Walter Pfrimer 22 Dezember 1881 in Marburg an der Drau Herzogtum Steiermark Osterreich Ungarn 31 Mai 1968 in Judenburg war ein osterreichischer Rechtsanwalt und Burschenschafter sowie Grundervater und langjahriger Leiter des Steirischen Heimatschutzes des grossten und wichtigsten Segments der osterreichischen Heimwehrbewegung 1931 initiierte er den Pfrimer Putsch der die Heimwehr in Osterreich an die Macht bringen wollte Walter PfrimerWalter Pfrimer rechts in Heimwehruniform neben dem Bundesfuhrer vom Osterreichischen Heimatschutz Richard Steidle links auf der Heimwehr Tribune auf der Neuklosterwiese beim Aufmarsch der Heimwehr und des Schutzbundes in Wiener Neustadt am 7 Oktober 1928 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWahrend seines Studiums wurde er 1902 Mitglied der Burschenschaft Ostmark Graz In einem stark deutschnationalen Umfeld aufgewachsen und politisch sozialisiert war Pfrimer ein uberzeugter Deutschnationaler und erklarter Gegner der Sozialdemokratie Politische Parteien und den Parlamentarismus lehnte er strikt ab und trat offen fur ein autoritares politisches System und den Anschluss Osterreichs ans Deutsche Reich ein Pfrimer begrundete 1918 den Deutschen Volksrat in Judenburg und fuhrte diese Organisation 1922 in den Steirischen Heimatschutz uber Sein politischer Aufstieg hatte vor allem mit seinen organisatorischen Fahigkeiten zu tun ansonsten war er als Anfuhrer wenig geeignet Walter Pfrimer hatte keinerlei Ausstrahlung Verglichen mit anderen politischen Fuhrern seiner Zeit war er schon bei Jahren ausserdem beleibt physisch unattraktiv fast taub und ein schlechter Redner Bruce F Pauley Hahnenschwanz und Hakenkreuz 1 S 78 Als Landesleiter des Steirischen Heimatschutzes war Pfrimer massgeblich fur den radikalen deutschnational antisemitischen Kurs innerhalb des Steirischen Heimatschutzes und damit verbunden die zunehmende innenpolitische Radikalisierung in der Steiermark wahrend der Zwischenkriegszeit verantwortlich Seine Machtstellung als Bundesfuhrer der osterreichischen Heimwehrbewegung nutzte Pfrimer im September 1931 zu einem Staatsstreich gegen die Regierung von Bundeskanzler Karl Buresch dessen Ziel es war in Osterreich eine Heimwehrregierung an die Macht zu bringen die das politische System Osterreichs im Sinne der Heimwehren grundlegend hatte umgestalten sollen Das Scheitern dieses Staatsstreiches der nach seinem Urheber Pfrimer Putsch genannt wird liess die osterreichische Heimwehrbewegung in einem weitgehend zerrutteten Zustand zuruck und forderte innerhalb des Steirischen Heimatschutzes jene Krafte die fur eine politische Zusammenarbeit mit den aufstrebenden Nationalsozialisten eintraten Pfrimer selbst fluchtete zunachst uber die Grenze nach Marburg im Konigreich Jugoslawien stellte sich jedoch danach einem Gerichtsverfahren in Osterreich und wurde im Dezember 1931 freigesprochen Pfrimer stand dem Nationalsozialismus ideologisch nah und trug durch sein politisches Agierens wesentlich dazu bei das Terrain fur die NSDAP politisch aufzubereiten Enttauscht vom Standestaat trat er am 24 April 1933 auch offiziell der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 608 595 2 Nach dem Anschluss 1938 wurde Pfrimer zwar in den Grossdeutschen Reichstag gewahlt ein Gremium das zu dieser Zeit keinerlei politische Macht mehr hatte trat aber ansonsten kaum mehr in der Offentlichkeit auf Nach dem Zweiten Weltkrieg war er von 1945 bis 1947 inhaftiert Danach war er wieder als Rechtsanwalt tatig Seinen Lebensabend verbrachte er in Judenburg wo er auch starb und begraben wurde Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 4 M Q Winter Heidelberg 2000 ISBN 3 8253 1118 X S 316 317 Christian Zechner Walter Pfrimer Ein deutschnationaler Heimatschutzfuhrer als Wegbereiter des Nationalsozialismus in der Steiermark Phil Dipl Graz 2004 Wiltschegg Walter Die Heimwehr Eine unwiderstehliche Volksbewegung Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1985 ISBN 3 7028 0221 5 Studien und Quellen zur osterreichischen Zeitgeschichte Bd 7 Walter Pfrimer Heimwehrfuhrer und Putschist In Heimo Halbrainer Gerald Lamprecht Nationalsozialismus in der Steiermark Opfer Tater Gegner Studien Verlag Innsbruck 2015 Nationalsozialismus in den osterreichischen Bundeslandern 4 ISBN 978 3 7065 4872 4 S 59 61 Weblinks BearbeitenEintrag zu Walter Pfrimer im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Walter Pfrimer in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Bruce F Pauley Hahnenschwanz und Hakenkreuz Der Steirische Heimatschutz und der osterreichische Nationalsozialismus 1918 1934 Europa Verlag Wien u a 1972 ISBN 3 203 50383 9 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 15471412Normdaten Person GND 124769764 lobid OGND AKS VIAF 37860126 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfrimer WalterKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Heimwehrfuhrer und Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 22 Dezember 1881GEBURTSORT Marburg an der DrauSTERBEDATUM 31 Mai 1968STERBEORT Judenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Pfrimer amp oldid 225441319