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Hans Krebs 26 April 1888 in Iglau Osterreich Ungarn 15 Februar 1947 in Prag Tschechoslowakei war ein deutschbohmischer Publizist sowie deutschnationaler und spater nationalsozialistischer Politiker Er war von 1918 bis 1931 Hauptgeschaftsfuhrer der DNSAP in der Tschechoslowakei von 1925 bis 1933 Abgeordneter in der tschechoslowakischen Nationalversammlung Nach seiner Flucht in das nationalsozialistische Deutsche Reich war er von 1936 bis 1945 Mitglied des Reichstages Gauleiter nach der Annexion des Sudetenlandes zudem Regierungsprasident von Aussig sowie ab 1940 SS Brigadefuhrer Nach Kriegsende wurde er in der Tschechoslowakei zum Tode verurteilt und hingerichtet Hans Krebs Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Krebs war der Sohn eines Iglauer Tuchmachers und Gastwirts In seiner Heimatstadt besuchte er die Volksschule und Oberrealschule Er engagierte sich in der deutschnationalen Arbeiterbewegung und wurde Mitglied der Deutschen Arbeiterpartei in Aussig 1 Fur die Arbeiterpartei gab er als Redakteur in Aussig Wien und Iglau die Parteizeitung Deutsche Volkswehr heraus und war seit 1917 Landessekretar in Bohmen Am Ersten Weltkrieg 1914 1918 nahm er als Angehoriger der k u k Armee teil 2 Nach Kriegsende 1918 dem Zerfall der Monarchie Osterreich Ungarn und der Grundung der Tschechoslowakei schloss sich Hans Krebs der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei DNSAP in an deren Hauptgeschaftsfuhrer er 1918 bis 1931 wurde 3 Er ubernahm die Hauptschriftleitung der Nationalsozialistischen Korrespondenz in Bohmen 1 und wurde Stadtverordneter in Aussig Von 1925 bis 1933 war er DNSAP Abgeordneter im Prager Parlament Von 1930 bis 1932 war er auch Landesobmann des Volkssportverbandes der Partei Im Zuge des sogenannten Volkssportprozesses hob das Parlament 1933 seine Abgeordneten Immunitat auf und Krebs wurde verhaftet Im Juli 1933 wurde er gegen Gelobnis und Kaution aus der Haft entlassen und floh in das Deutsche Reich 4 nbsp Hans Krebs vor dem Mikrofon Herbst 1938 Aufnahme aus dem BundesarchivIn Deutschland wurde er Pressereferent des Reichsministerium des Inneren in Berlin und war Reichshauptstellenleiter fur die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP Mitgliedsnummer 86 Vom 29 Marz 1936 bis zur Befreiung vom Nationalsozialismus im Mai 1945 gehorte Krebs dem Reichstag als Abgeordneter der NSDAP mit einem Mandat fur den Wahlkreis 3 Berlin Ost an Adolf Hitler verlieh ihm den Rang eines Gauleiters des Reichsgau Sudetenland Krebs gehorte der SS SS Nr 292 802 an und wurde 1940 zum SS Brigadefuhrer ernannt nbsp Links nach rechts Wilhelm Stuckart Wilhelm Frick Adolf von Bomhard Konrad Henlein und Hans Krebs bei einem Staatsbesuch im Sudetenland am 23 September 1938Hans Krebs beteiligte sich nach der Sudetenkrise an der Besetzung der Tschechoslowakei durch Truppen des Deutschen Reiches Nach dem Munchner Abkommen im Oktober 1938 der Annexion des Sudetenlandes und dem Anschluss als Reichsgau Sudetenland an das Deutsche Reich war er vom 1 April 1939 bis 1945 Regierungsprasident in Regierungsbezirk Aussig 4 In diese Zeit fielen 1938 das Novemberpogrom und die Zerstorung der Synagoge in Aussig Unter Krebs wurden nach 1941 die Juden der Stadt in das nahe gelegene KZ Theresienstadt mit Weitertransport in Vernichtungslager deportiert Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 der Besetzung durch Truppen der Sowjetunion Rote Armee und der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei wurde Hans Krebs 1947 in Prag mit weiteren ehemaligen Abgeordneten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei angeklagt Von einem Volksgerichtshof im Prager Parlament wurde er wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und hingerichtet 4 Schriften Auswahl BearbeitenKrebs war Verfasser zahlreicher Bucher und Artikel 1937 veroffentlichte er zusammen mit Emil Lehmann das Buch Sudetendeutsche Landeskunde Nach Kriegsende im Mai 1945 wurden alle seine Schriften in der sowjetischen Besatzungszone der spateren Deutschen Demokratischen Republik DDR auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 5 Katechismus der deutschen Arbeiterbewegung Osterreichs Hedeler Leipzig 1917 Macht und Recht Eine geschichtspolitische Betrachtung Sudetendeutscher Verlag Reichenberg Bohmen 1922 Der Kahr Freitag 1923 Hrsg zus mit Otto Prager des Buches Weltfront Eine Sammlung von Aufsatzen antisemitischer Fuhrer aller Volker Weltfront Aussig 1926 Beitrage u a von Alfred Rosenberg Tibor von Eckhardt und Theodor Fritsch Erweiterte Neuauflage jetzt mit Co Hrsg Eugen Frhr v Engelhardt Die Weltfront Stimmen zur Judenfrage 1 Folge Nibelungen Berlin amp Leipzig 1935 neue Autoren u a Alf Wilhelm Frick Theodor Fritsch Friedrich Grimm Oswald Mosley Madison Grant 2 unverand Aufl 1938 Geleitwort Institut zum Studium der Judenfrage 6 Paneuropa oder Mitteleuropa Franz Eher Munchen 1931 Masaryk und der deutsche Nationalsozialismus Uber die Grundsatze und Ziele der D N S A P in den Sudetengebieten und die Hitlerbewegung im Deutschen Reiche Deutsche nationalsozialistische Arbeiterpartei Abg Hans Krebs Kleine Wallstr 12 N S P Aussig 1931 Der Kampf um die sudetendeutsche Autonomie Grosse Wallstr 15 N S P Aussig 1933 mit Emil Lehmann Wir Sudetendeutschen 3 Auflage Runge Berlin 1938 Kampf in Bohmen 4 Auflage Volk und Reich Berlin 1938 mit Siegfried Zoglmann Sudetendeutschland marschiert Verlag fur soziale Ethik und Kunstpflege Dr Friedrich Osmer Berlin 1938 Sudetendeutschland marschiert In Erich Kuhne Hrsg Sudetendeutscher Schicksalskampf Die massgebende Darstellung der sudetendeutschen Not in ihren Grundlagen Zusammenhangen und Auswirkungen Leipzig 1938 S 53 62 Prag und Moskau 1938 Kampf in Bohmen 1938 Literatur BearbeitenHeribert Sturm Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Institut Band 2 R Oldenbourg Munchen 1984 ISBN 3 486 52551 4 S 295 mit weiteren Literaturhinweisen Wilhelm Kosch Biographisches Staatshandbuch 1 2 1963 Goldinger Krebs Hans In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 240 Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 Kraatz Menges 2 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 25036 3 S 44 Mahrischer Grenzbote Nr 128 1976 F 4 Ernst Kienast Der grossdeutsche Reichstag 1939 1943 Beitrage zur Heimatkunde des Aussig Karbitzer Bezirk Band 18 1939 S 22 24 Fritz Wertheimer Von deutschen Parteien und Parteifuhrern im Ausland 2 Auflage Zentral Verlag Berlin 1930 S 192 Krebs Hans in Mads Ole Balling Von Reval bis Bukarest Statistisch Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Kopenhagen 1991 S 313Weblinks BearbeitenHans Krebs in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Literatur von und uber Hans Krebs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Hans Krebs in den Historischen Pressearchiven der ZBW Weltfront als Digitalisat in der Freimann Sammlung der Universitatsbibliothek der Goethe Universitat Frankfurt am Main urn nbn de hebis 30 180014906009 Ahnentafel abgerufen am 19 Dezember 2014Einzelnachweise Bearbeiten a b Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 Kraatz Menges Munchen 2006 S 44 Goldinger Krebs Hans In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 240 Michael Schwartz Funktionare mit Vergangenheit Das Grundungsprasidium des Bundes der Vertriebenen und das Dritte Reich Oldenbourg Munchen 2013 S 224 a b c Mads Ole Balling Zur soziokulturellen Struktur der deutschen Abgeordneten in der Tschechoslowakei und anderen ostmitteleuropaischen Staaten 1919 1945 In Bohemia Zeitschrift fur Geschichte und Kultur der bohmischen Lander Band 36 1995 Nummer 1 S 39 56 hier S 54 Digitalisat Deutsche Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Liste der auszusondernden Literatur Zentralverlag Berlin 1946 Transkript Buchstabe K In Polunbi de genaue Inhalts und Autorenangabe In Carola L Gottzmann Petra Horner Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs De Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019338 1 S 397 Normdaten Person GND 120745909 lobid OGND AKS LCCN n98110509 VIAF 851766 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krebs HansKURZBESCHREIBUNG deutsch bohmischer Publizist und Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 26 April 1888GEBURTSORT IglauSTERBEDATUM 15 Februar 1947STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Krebs Politiker amp oldid 235838338