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Maximilian de Angelis 2 Oktober 1889 in Budapest Osterreich Ungarn 6 Dezember 1974 in Graz war ein osterreichischer Generalmajor deutscher General der Artillerie und Oberbefehlshaber zweier Armeen im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 1 2 Zwischenkriegszeit 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegszeit 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAngelis war der Sohn eines k u k Hauptmanns Nach dem Besuch der Militar Unterrealschule in Eisenstadt und der Militar Oberrealschule in Mahrisch Weisskirchen kam er an die Theresianische Militarakademie in Wiener Neustadt und wurde am 18 August 1908 als Leutnant zum k u k Feldkanonenregiment 42 in Steyr ausgemustert Erster Weltkrieg Bearbeiten Nach der Beforderung zum Oberleutnant am 1 August 1914 und der Ernennung zum Kommandanten der 2 Batterie des Regiments am 7 September 1914 zog er in die Kampfe nach Galizien und Sudpolen Am 1 Juli 1915 wurde de Angelis in den Stab der Kaiserjagerdivision versetzt und fand dort ab dem 9 Oktober 1916 als Generalstabsoffizier in der 2 Kaiserjagerbrigade Verwendung Kurzzeitig wurde er in die 1 Kaiserjagerbrigade bzw zur 88 Infanteriebrigade versetzt Wahrend dieser Zeit wurde er am 1 Mai 1917 zum Hauptmann befordert Zwischenkriegszeit Bearbeiten Am 3 November 1918 geriet er in italienische Kriegsgefangenschaft aus der er am 12 Oktober 1919 entlassen wurde Danach trat Angelis als Hauptmann in das osterreichische Bundesheer ein und wurde am 8 Juli 1921 zum Major ernannt Ab dem 1 Januar 1926 arbeitete der Stabsoffizier im Generalstab des Brigadekommandos 3 in St Polten und wurde von dort am 1 November 1927 als Taktiklehrer an die Heeresschule Enns versetzt Wahrend seiner dortigen Lehrtatigkeit erhielt er am 15 Januar 1929 die Beforderung zum Oberstleutnant worauf er am 1 September 1933 zum stellvertretenden Kommandanten der Offiziersakademie ernannt und am 28 Juni 1933 Oberst wurde Nach seiner Ernennung zum stellvertretenden Kommandanten der 1 Brigade am 1 September 1933 kam de Angelis am 1 September 1934 in das Bundesministerium fur Landesverteidigung zur dortigen Abrustungs Konferenz Chef Abteilung 1 Am 1 August 1935 wurde er als stellvertretender Kommandant und Lehrer fur Operative Kriegsfuhrung der Hoheren Offizierskurse nach Wien versetzt Er gehorte zu den eifrigsten Anhangern des Nationalsozialismus im Bundesheer und hielt sich wahrend des Juli Putsches 1934 bereit nach Erfolg der Putschisten das Militarische Kommando in der Stadt Wien zu ubernehmen Ab 1937 stand er an der Spitze des 1936 gegrundeten illegalen Nationalsozialistischen Soldatenringes NSR Im Marz 1938 war er drei Tage lang Staatssekretar fur Landesverteidigung im kurzlebigen Kabinett Seyss Inquart Seyss Inquart berief ihn am 13 Marz 1938 einen Tag nach dem Anschluss Osterreichs in sein Amt und machte ihn zum Leiter des Ministeriums als Nachfolger von General der Infanterie Wilhelm Zehner der einen Monat spater am 11 April 1938 in Wien unter mysteriosen Umstanden ums Leben kam In dieser Funktion hatte Angelis wesentlichen Einfluss an der Eingliederung des Osterreichischen Bundesheeres in die deutsche Wehrmacht Er war Mitglied der ominosen Muffkommission benannt nach dem deutschen Militarattache Wolfgang Muff die Material gegen Offiziere zusammentrug die von den Nazis fur nicht tragbar erklart werden sollten und Ausserdienststellungen Pensionierungen und Bezugskurzungen wie zu Alfred Jansa oder Alois Windisch bewirkte 1 Nach seiner Beforderung zum Generalmajor am 13 Marz 1938 wurde er am 1 Juli 1938 in den Stab des Infanterie Regiments 30 kommandiert am 5 August 1938 erfolgte jedoch die Versetzung als Offizier z V zum Oberbefehlshaber des Heeres nach Juterbog Am 10 November 1938 wurde er Artilleriekommandeur XV in Jena und am 19 Juni 1939 in den Stab des Heeresgruppen Kommandos 3 versetzt Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Beim Uberfall auf Polen wurde Angelis Kommandeur der 76 Infanterie Division welche beim Westwall zum Einsatz kam Diese Division wurde im Westfeldzug bei Verdun und Toul eingesetzt am 1 August wurde Angelis zum Generalleutnant ernannt Beim Angriff auf die Sowjetunion fuhrte er seine Division aus Rumanien gegen Jassy und Tiraspol uber Krementschug nach Artemowsk Am 26 Januar 1942 wurde er mit der Fuhrung des XXXXIV Armeekorps beauftragt am 9 Februar 1942 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und am 1 Marz 1942 wurde er General der Artillerie Als Kommandierender General fuhrte er seine Soldaten beim Zweiten Teil der Sommeroffensive 1942 in den Westkaukasus bis kurz vor Tuapse Uber die Kampfhandlungen dort gab er Ernst Junger ein Lagebild und dieser berichtet daruber in seinen Kaukasischen Aufzeichnungen Im Jahr 1943 folgten Kampfe um den Kuban Bruckenkopf und ab Oktober der Einsatz am sudlichen Flugel der neu aufgestellten 6 Armee in der Sudukraine wo ihm fur seine Fuhrung am 12 November 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen wurde Vom 22 November bis zum 19 Dezember 1943 fuhrte er in Vertretung von Karl Adolf Hollidt die 6 Armee Am 8 April 1944 wurde er erneut mit der Fuhrung der 6 Armee beauftragt die inzwischen bis zum Dnister zuruckgedrangt worden war Vom 18 Juli 1944 bis zur Kapitulation war er als Nachfolger Franz Bohmes Oberbefehlshaber der 2 Panzerarmee in Jugoslawien Er fuhrte diese Armee uber Belgrad Sudwestungarn und die sudostliche Steiermark nach Karnten und in die Steiermark zuruck Nachkriegszeit Bearbeiten Ab 9 Mai 1945 war Angelis in US amerikanischer Kriegsgefangenschaft geraten wurde aber am 4 April 1946 in jugoslawische Gefangenschaft ubergeben wo er am 11 Oktober 1948 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden ist Kurz nach diesem Urteil erfolgte am 5 Marz 1949 zusammen mit Generalfeldmarschall Ewald von Kleist seine Auslieferung an die Sowjetunion 2 Dort wurde er auf Grundlage des Artikels 1 des 43 Erlasses des Prasidiums des Obersten Sowjets vom 19 April 1943 Verbrechen deutsch faschistischer Ubeltater gegen die sowjetische Zivilbevolkerung im Februar 1952 zu zweimal 25 Jahren verurteilt Hinzu kam eine Anklage auf Grundlage des Gesetzes Nr 10 des Kontrollrates von Deutschland vom 20 Dezember 1945 Verbrechen gegen den Frieden Kriegsverbrechen Verbrechen gegen die Menschlichkeit welche seine NS Vergangenheit im Vorfeld des Anschlusses 1938 behandelte 3 Am 11 Oktober 1955 wurde Angelis nach dem Besuch von Konrad Adenauer in Moskau entlassen Er blieb zunachst in Hannover danach in Munchen um einem osterreichischen Haftbefehl zu entgehen Erst nach einer Amnestie kehrte er nach Graz zuruck Da er keine osterreichische Pension erhielt fuhr er bis zu seinem Tode jeden Monat nach Munchen um dort seine deutsche Pension in Empfang zu nehmen 3 Er verstarb schliesslich am 6 Dezember 1974 im Alter von 85 Jahren und wurde auf dem St Leonhard Friedhof in Graz beigesetzt Auszeichnungen BearbeitenOsterreichisches Militarverdienstkreuz III Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern mit Wiederholungsspange fur zweimalige Verleihung Osterreichische Militarverdienstmedaille in Bronze am Bande des Militarverdienstkreuzes mit Schwertern Osterreichische Militarverdienstmedaille in Silber am Bande des Militarverdienstkreuzes mit Schwertern Karl Truppenkreuz Osterreichische Kriegserinnerungsmedaille mit Schwertern Ritterkreuz I Klasse des osterreichischen Verdienstordens 1936 4 Eisernes Kreuz 1939 II Klasse am 13 Mai 1940 Eisernes Kreuz 1939 I Klasse am 1 Juni 1940 Militarorden Michael der Tapfere III Klasse am 19 September 1941 Medaille Winterschlacht im Osten 1941 42 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub 5 Ritterkreuz am 9 Februar 1942 Eichenlaub am 12 November 1943 323 Verleihung Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 1 Abberger Bitthorn Biblio Verlag Osnabruck 1993 ISBN 3 7648 2423 9 S 69 70 Ludwig Jedlicka Ein Heer im Schatten der Parteien Die militarpolitische Lage Osterreichs 1918 1938 Bohlau Graz Wien 1955 Die Streitkrafte der Republik Osterreich 1918 1968 Katalog zur Sonderausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien 1968 Marcel Stein Osterreichs Generale im Deutschen Heer 1938 1945 Biblio Verlag Bissendorf 2002 ISBN 3 7648 2358 5 Weblinks BearbeitenBiografie Memento vom 26 Oktober 2009 auf WebCite bei Axis Biographical Research englisch Informationen uber die Eingliederung des Bundesheeres in die deutsche WehrmachtEinzelnachweise Bearbeiten Ausstellung Einmarsch 38 im Heeresgeschichtlichen Museum Wien 2008 H A Das Schicksal des Generals v Kleist In Die Zeit Nr 37 14 September 1950 a b Marcel Stein Osterreichs Generale im Deutschen Heer 1938 1945 Bissendorf 2002 S 292 Aus dem Verordnungsblatt Nr 7 In Oesterreichische Wehrzeitung 5 Juni 1936 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung daz Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 193 Normdaten Person GND 125309330X lobid OGND AKS VIAF 1745164721387502340005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Angelis Maximilian deKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher Offizier zuletzt General der Artillerie im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 2 Oktober 1889GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM 6 Dezember 1974STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian de Angelis amp oldid 239459391