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Der Kuban Bruckenkopf auch Gotenkopf war eine deutsche Auffangstellung auf der Taman Halbinsel in Sudrussland die von Januar bis Oktober 1943 bestand Nach dem Ruckzug der deutschen Truppen aus dem Kaukasus war die Stellung ursprunglich am Unterlauf des Kuban gehalten worden um einen erneuten Angriff auf die Olquellen des Kaukasus zu ermoglichen Nach dem allgemeinen Ruckzug des deutschen Ostheeres auf die Panther Wotan Linie und im Zuge der sowjetischen Noworossijsk Tamaner Operation wurden die im Bruckenkopf befindlichen deutschen Truppen im Unternehmen Krimhild erfolgreich 1 uber die Strasse von Kertsch auf die Krim evakuiert Ostfront 1943 Bruckenkopf ist im sudlichsten Teil Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 2 1 Abwehrkampfe im Kuban Bruckenkopf 1943 2 2 Sowjetische Fuhrung 2 3 Landung bei Noworossisk 2 4 Gliederung der 17 Armee am 7 Juli 1943 2 5 Schlacht bei Krymskaja 2 6 Noworossisk Tamaner Operation 2 7 Unternehmen Krimhild 15 September bis 9 Oktober 1943 3 Kubanschild 4 Trivia 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Rahmen ihrer Sommeroffensive des Jahres 1942 Fall Blau hatte die Wehrmacht im Juli einen Vorstoss in Richtung Kaukasus begonnen mit dem Ziel der Einnahme der Olfelder von Grosny und Baku Innerhalb weniger Wochen stiessen die zur Heeresgruppe A zusammengefassten deutschen Verbande bis zu 500 Kilometer vor Anfang August gelang die Einnahme der Olfelder von Maikop wobei die dortigen Anlagen beim Ruckzug der sowjetischen Verteidiger jedoch nachhaltig zerstort worden waren Wegen Nachschubmangels und Widerstandes der sowjetischen Transkaukasusfront kam der Vormarsch schliesslich vor Grosny und Ordschonikidse zum Stehen ohne dass die operativen Ziele erreicht worden waren Mit der Einschliessung der 6 Armee bei Stalingrad Operation Uranus entstand Ende November ernste Gefahr fur die sudlich des Don stehenden Truppen zudem begannen im Raum sudlich von Mosdok starke sowjetische Gegenangriffe Nachdem auch der Entsatzangriff fur die 6 Armee Unternehmen Wintergewitter abgewehrt worden war erteilte Hitler den Befehl zum Ruckzug aus der Kaukasusregion der am 31 Dezember begann Verlauf BearbeitenAbwehrkampfe im Kuban Bruckenkopf 1943 Bearbeiten Wahrend sich die 1 Panzerarmee noch bis 6 Februar uber Rostow nach Norden zuruckzog und der Heeresgruppe Don unterstellt wurde wurde die 17 Armee Generaloberst Ruoff ab 25 Juni Jaenecke gemeinsam mit dem von der 1 Panzerarmee ubernommenen LII Armeekorps General Ott wahrend der Nordkaukasischen Operation in Richtung Schwarzmeerkuste Krim und auf die Taman Halbinsel zuruckgenommen Dort hatte sich Ende Januar 1943 am Unterlauf des Flusses Kuban eine Auffangstellung gebildet Ursprunglich als Operationsbasis fur einen neuerlichen Vorstoss auf die Olquellen im Raum Grosny gedacht konnte der Bruckenkopf trotz wiederholter Angriffe der sowjetischen Nordkaukasusfront uber Monate hinweg gehalten werden Am 1 Februar hatte das deutsche XXXXIV Armeekorps Gruppe Angelis eine feste Verteidigung im Suden von Krasnodar mit der 125 und 198 Infanterie Division aufgebaut welche durch die sowjetische 56 Armee blockiert wurde Die 101 Jager Division Generalmajor Vogel hatte eine starke Verteidigungsstellung sudlich von Krasnodar bei Shendzhiy eingenommen Die ostlichen Zugange nach Krasnodar wurden vom XXXXIX Gebirgskorps gesichert Am Morgen des 12 Februar gab die Nachhut der 198 Infanterie Division Krasnodar auf und sprengte die Brucke uber den Kuban Nordlich davon war bei diesen Kampfen General Haccius der Kommandeur der 46 Infanterie Division gefallen Am 24 Februar gingen das LII Armeekorps und das XXXXIX Gebirgskorps hinter dem Protoka Fluss auf die sogenannte Poseidon Linie zuruck wahrend sudlich des Kuban Abschnittes die Gruppe Angelis gegenuber Gretschkos 56 Armee uber Sewerskaja zuruckging und die Verteidigung im Raum Krymskaja ubernahm Bis zum 25 Februar musste sich die 17 Armee auf eine besser zu haltende Linie zuruckziehen in der zwolf deutsche und vier rumanische Divisionen eine etwa 120 km lange Front hielten Ende Februar verlief die Front im Bruckenkopf von Nord nach Sud an der Linie Petrowskaja Poltawskaja Slawjanskaja Troizkaja Krymskaja Abinskaja bis zur Kuste nach Noworossijsk Die deutschen und rumanischen Truppen benotigten im Schnitt 4000 t Versorgungsguter taglich die durch die Kriegsmarine mit kleinen Schiffen wie Marinefahrprahmen uber die Strasse von Kertsch transportiert wurden 2 Sowjetische Fuhrung Bearbeiten Am sudlichen Kusten Abschnitt im Raum Tuapse befand sich das Hauptquartier der sowjetischen Schwarzmeergruppe General Iwan Petrow gebildet aus der 18 46 47 und 56 Armee von der 5 Luftarmee Generalleutnant Sergei K Gorjunow und der Schwarzmeerflotte Vizeadmiral F S Oktjabrski unterstutzt Das Kommando der Transkaukasusfront fungierte weiter und loste die logistische Arbeit fur den Nachschub und Ersatz Nordkaukasus Front Generaloberst Iwan Iwanowitsch Maslennikow 9 Armee Generalmajor Konstantin A Korotejew 11 Schutzenkorps Generalmajor Iwan A Rubanjuk 37 Armee Generalmajor Pjotr M Koslow 58 Armee Generalmajor Kondrat S Melnik 4 Luftarmee Generalmajor Nikolai F Naumenko Transkaukasus Front General Iwan W Tjulenjew 18 Armee Generalmajor Alexander I Ryschow 46 Armee Generalmajor Iwan P Roslji 47 Armee Generalleutnant K N Lesselidse 56 Armee Generalmajor Andrei A Gretschko 5 Luftarmee Generalleutnant Sergei K Gorjunow Frontreserve 10 Schutzen Corps 4 Garde Kavallerie Korps 9 und 10 Garde und 10 Kavallerie Division 5 Garde Kavallerie Korps 11 und 12 Garde und 63 Kavallerie Division 3 Landung bei Noworossisk Bearbeiten nbsp Frontlage im Februar und April 1943Anfang Februar lagen vor dem nordlichen Frontabschnitt des deutschen LII Armeekorps die Truppen der sowjetischen 9 und 58 Armee an der Linie Brjnkowskaja und Warenikowskaja und versuchten den Durchbruch in Richtung auf Slawjanskaja die 56 Armee ruckte von Suden nach Krasnodar vor Die Stawka plante den Hauptangriff aber im Suden Wahrend die sowjetische 47 Armee die Stellungen der deutschen Gruppe Wetzel V A K vor Noworossijsk aus dem Osten angriff versuchte die Schwarzmeerflotte die feindlichen Verteidigungsanlagen am 4 Februar durch amphibische Truppenlandungen sowjetische 18 Armee in der Osereika Bucht und bei Stanitschka im Rucken der deutschen Front aufzurollen Ein weiterer Ablenkungsangriff wurde gleichzeitig mit Zerstorern im Hafen von Anapa durchgefuhrt Die zuerst verfugbare deutsche 198 Infanterie Division wurde gegen den sowjetischen Bruckenkopf angesetzt Das Grenadier Regiment 305 kampfte unter schweren Bedingungen im Hauserkampf bei Stanitschka und erlitt schwere Verluste Am 8 Februar fuhrte auch die 73 Infanterie Division Gegenangriffe gegen den Landungsabschnitt bei Stanitschka durch konnte die gefestigten sowjetischen Stellungen am Myschako Berg aber nicht sturmen Der am 17 April beginnende Gegenangriff des deutschen V Armeekorps gegen den sowjetischen Bruckenkopf Unternehmen Neptun versuchte den sowjetischen Bruckenkopf vergeblich zu zerschlagen Der Bodenangriff durch die 4 Gebirgs Division Generalleutnant Kress wurde durch Luftangriffe mit Stukas und anderen Bodenangriffsflugzeugen unterstutzt Bei diesem Unternehmen fuhrte das I Fliegerkorps 2 der Luftflotte 4 insgesamt 1 560 Einsatze uber dem Kuban Bruckenkopf durch Auch der am nachsten Tag erfolgte Angriff der 125 Infanterie Division Generalleutnant Helmut Friebe gegen den westlichen Hang der Myschako Stellung blieb stecken Auf der anderen Seite gelang ebenso wenig der Ausbruch des sowjetischen 16 Schutzenkorps sudlich von Noworossijsk Admiral Oktjabrski wurde am 23 April vom Oberkommando der Marine wegen seiner Fuhrungsschwachen durch Admiral L A Wladimirski ersetzt und der Reserve zugeteilt Im nordlichen Sektor des Kuban Bruckenkopfes wurde bereits im Marz 1943 das LII Armeekorps herausgezogen und in den Raum Charkow zur Armee Abteilung Kempf abgegeben Die dortige Fuhrung verblieb jetzt alleine beim XXXXIX Gebirgskorps dem bald auch die 46 Infanterie Division entzogen wurde Gliederung der 17 Armee am 7 Juli 1943 Bearbeiten V Armeekorps General der Infanterie Wetzel ab 1 Juli Allmendinger mit 4 Gebirgs und 73 Infanterie Division sowie rumanische 1 Gebirgs Division XXXXIV Armeekorps General der Artillerie de Angelis mit 97 und 101 Jager Division 79 98 und 125 Infanterie Division sowie rumanische 10 Infanterie Division Rumanisches Kavallerie Korps Generalmajor Gheorghe Cealik mit rumanischer 19 Infanterie sowie 6 und 9 Kavallerie Division XXXXIX Gebirgskorps General der Gebirgstruppe Konrad mit Teilen 13 Panzer sowie 50 und 370 Infanterie Division 4 Schlacht bei Krymskaja Bearbeiten Am 4 Mai 1943 hatte die 97 Jager Division Generalleutnant Rupp jetzt General Muller Krymskaja aufgeben mussen Am 16 Juli leitete Artilleriefeuer der sowjetischen 56 Armee General Gretschko eine neue Offensive westlich dieser Ortschaft ein Der erste Hauptschlag richtete sich gegen die Stellungen auf der Hohe 114 1 Ein zweiter Angriff lag auf die Hohe 121 4 die von Teilen der 98 Infanterie Division General Gareis verteidigt wurde Beide Punkte mussten von der Wehrmacht gehalten werden weil ansonsten eine sowjetische Offensive auf die Taman Halbinsel moglich gewesen ware Auf beiden Seiten wurden auch starkere Luftkampfe gefuhrt deutsche Sturzbomber bombardierten erfolgreich sowjetische Truppenkonzentrationen Tagelange Artillerieduelle erreichten am 22 Juli ihren Hohepunkt Am 24 Juli folgte ein neuer Hohepunkt um die Hohe 114 1 die 97 Jager Division hielt ihre Positionen hatten aber hohe Verluste Am 26 Juli schien die Angriffskraft der sowjetischen Truppen gegen Mittag erschopft aber um 16 00 Uhr wurden mit der zweiten Staffel 80 Panzer auf das Schlachtfeld geworfen gefolgt von zwei frischen Schutzen Regimentern Die Abwehrschlacht wurde durch die Sturmgeschutz Brigade 191 unterstutzt Bis zum 27 Juli verlor die 98 Infanterie Division 42 Offiziere 188 Unteroffiziere und 1537 Soldaten Noworossisk Tamaner Operation Bearbeiten Am Abend vom 9 auf 10 September landete die sowjetische Flotte unter Konteradmiral Cholostjakow etwa 8 930 Soldaten unter starken Feuerschutz auf 129 Landungsbooten in der Bucht von Noworossisk Den Stadtbezirk verteidigten Teile der 73 Infanterie Division Generalleutnant Bohme der 101 Jager Division und der rumanischen 1 Gebirgs Division Im westlichen Teil von Noworossisk und gegen den sowjetischen Bruckenkopf bei Stanichka kampfte noch immer die 4 Gebirgs Division Am 16 September konnten Truppen unter Generalleutnant Konstantin N Lesselidse die Stadt vollstandig besetzen Nordlich davon griff die sowjetische 56 Armee zusatzlich bei Kiewskoje gegen den Abschnitt der 79 Infanterie Division General Kreipe an Unternehmen Krimhild 15 September bis 9 Oktober 1943 Bearbeiten nbsp Frontlage im September und Oktober 1943Angesichts der geanderten Gesamtsituation an der Ostfront Niederlage der Wehrmacht in der Schlacht um Kursk allgemeiner Ruckzug der Heeresgruppe Sud an den Dnepr wurde am 3 September die Aufgabe des Kuban Bruckenkopfes beschlossen Der Abtransport uber die an der schmalsten Stelle etwa vier Kilometer breite Strasse von Kertsch erfolgte teils mit Marinefahrprahmen teils mit einer uber die Meerenge gespannten Materialseilbahn Eine von der Organisation Todt errichtete kombinierte Strassen und Eisenbahnbrucke uber die Meerenge wurde kurz vor ihrer Fertigstellung gesprengt Am 25 September erfolgte auch im Norden des Bruckenkopfes im Raum 6 km westlich von Blagowetschenskaja eine weitere sowjetische Landung welche den Ruckzug der 370 Infanterie Division Generalleutnant Becker aus dem Verteidigungs Abschnitt zwischen Temrjuk und Golubiszkaja erzwang Von der Landseite her drangte das 11 Schutzenkorps der sowjetischen 9 Armee beidseitig der Strasse Kurtschanskaja Temrjuk gegen die Stellung der 50 Infanterie Division Generalleutnant Sixt vor Die Truppen der 56 Armee brachen uber Starotitarowskaja und Taman zur Spitze der Halbinsel durch Die 17 Armee hatte sich bereits im sogenannten Kleinen Gotenkopf auf eine kleinere Zwischenstellung abgesetzt im Norden hielt die Gruppe Becker 50 und 370 Division in der Mitte die Gruppe Konrad 97 Jager und 98 Inf Division und am Sud Abschnitt die Gruppe Sixt 4 Gebirgs und rumanische 19 Division Das freigemachte V Armeekorps wurde auf die Krim verlegt das XXXXIV Armeekorps wurde samt den Divisionen 9 101 und 125 zur 6 Armee an die untere Dnjepr Front abgegeben Die Raumung des gesamten Bruckenkopfes war am 9 Oktober 1943 abgeschlossen Bis zum 9 Oktober wurden 239 669 Soldaten 16 311 Verwundete 27 456 Zivilisten sowie 115 477 Tonnen Kriegsgut vor allem Munition 21 230 Kraftfahrzeuge 74 Panzer 1 815 Geschutze und 74 657 Pferde auf die Krim evakuiert Die Luftwaffe flog von einem Feldflughafen bei Slawjanskaja im Bruckenkopf weitere 15 661 Mann aus Damit war der Ruckzug aus dem nordwestlichen Kaukasus 1943 eine der wenigen militarischen Ruckzugsoperationen der Wehrmacht bei der die Masse der eingesetzten Truppen und des schweren Gerates nicht verloren gingen Kubanschild Bearbeiten Hauptartikel Kubanschild nbsp Kubanschild Replik Am 20 September 1943 wurde von Adolf Hitler der Kubanschild gestiftet Mit diesem wurden die deutschen Teilnehmer ausgezeichnet die seit dem 1 Februar 1943 an den Kampfen am Kuban Bruckenkopf zu Lande in der Luft oder zu Wasser beteiligt gewesen waren Die Grosse des Kubanschildes betrug 52 62 mm mit einer Tuchunterlage von 64 77 mm er wurde auf dem linken Armel getragen Trivia BearbeitenDer Kuban Bruckenkopf bildete den historischen Rahmen fur die Handlung des Buches Das geduldige Fleisch von Willi Heinrich Das Buch war die Grundlage fur den Kriegsfilm Steiner Das Eiserne Kreuz von Sam Peckinpah Siehe auch BearbeitenKubanschild Kertsch Eltigener OperationLiteratur BearbeitenFriedrich Forstmeier Die Raumung des Kuban Bruckenkopfes im Herbst 1943 Wehr und Wissen Verlags Gesellschaft Darmstadt 1964 Beitrage zur Wehrforschung 2 3 ISSN 0067 5253 Robert Forzych The Kuban 1943 The Wehrmacht s last stand in the Caucasus Osprey Publishing Oxford 2018 David R Galbraith The Defence and Evacuation of the Kuban Bridgehead January October 1943 History National University of Ireland Maynooth Supervisor of Research Dr Harry Laver July 2014 Andrei A Gretschko Bitva za Kavkaz 2 izd M 1973 Zavyalov A S Kalyadin T E Bitva za Kavkaz 1942 1943 Moskau 1957 Einzelnachweise Bearbeiten Berthold Seewald Kuban Bruckenkopf 1943 So gelang der Wehrmacht ihr Ruckzug In DIE WELT 26 September 2018 welt de abgerufen am 4 Januar 2023 a b Karl Heinz Frieser Klaus Schmider Klaus Schonherr Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Die Ostfront 1943 44 Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2007 ISBN 978 3 421 06235 2 S 452 R Forzych The Kuban 1943 S 21 Schramm OKW Kriegstagebuch Band II S 731 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuban Bruckenkopf amp oldid 239244661