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Operation Uranus russisch Operaciya Uran war die Bezeichnung des sowjetischen Oberkommandos fur eine am 19 November 1942 begonnene Gegenoffensive der Roten Armee an der Ostfront wahrend des Zweiten Weltkrieges Sie war gerichtet gegen die Wehrmacht die am 23 August 1942 den Angriff auf Stalingrad begonnen hatte sowie gegen rumanische und italienische Truppen die die Flanken der deutschen 6 Armee und 4 Panzerarmee deckten Die Operation Uranus fuhrte zur Einschliessung von 330 000 Soldaten der Achsenmachte im Kessel von Stalingrad und gilt als einer der Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs Operation UranusTeil von Zweiter Weltkrieg OstfrontSowjetische Stossrichtungen wahrend der Operation UranusDatum 19 November bis 23 November 1942Ort SowjetunionAusgang Sieg der Roten ArmeeFolgen Einschliessung von 330 000 Mann der Achsentruppen im Stalingrader KesselKonfliktparteienSowjetunion 1923 Sowjetunion Deutsches Reich NS Deutsches ReichRumanien Konigreich RumanienBefehlshaberAndrei Jeremenko Stalingrader Front Konstantin Rokossowski Donfront Nikolai Watutin Sudwestfront Maximilian Freiherr von Weichs Heeresgruppe B Erich von Manstein Heeresgruppe Don Friedrich Paulus 6 Armee Hermann Hoth 4 Panzerarmee Petre Dumitrescu 3 rumanische Armee Constantin Constantinescu Claps 4 rumanische Armee Truppenstarke1 134 500 Soldaten894 Panzer13 451 Geschutze1 916 Flugzeuge davon 1 360 einsatzbereit 1 1 011 500 Soldaten675 Panzer10 290 Geschutze732 1216 FlugzeugeVerlusteunbekannt unbekannt Inhaltsverzeichnis 1 Ziele 2 Beteiligte Truppen 2 1 Truppenverbande der Sowjetunion 2 2 Truppenverbande der Achsenmachte 3 Uberraschungsmoment 4 Der Angriff 4 1 Offensive der Sudwestfront 4 2 Offensive der Stalingrader Front 5 Folgen 6 Sonstiges 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseZiele BearbeitenZiele der sowjetischen Streitkrafte waren die Einkesselung und Vernichtung der deutschen Truppen in und bei Stalingrad und der damit verbundene Entsatz der unter dem Kommando von Generalleutnant Wassili Tschuikow in Stalingrad am westlichen Wolga Ufer kampfenden Truppen der 62 Armee Die Generale Georgi Schukow der spatere Sieger der Schlacht um Berlin und Alexander Wassilewski Chef des sowjetischen Generalstabs hatten die Plane hierzu seit dem September 1942 entwickelt Der eigentliche Operationsplan wurde unter Wassilewskis Leitung ausgearbeitet Zunachst wurden umfangreiche Reserven hinter der Front zusammengezogen Dazu wurden die eigenen Krafte aufgespart und versucht mit einem Minimum eigener Krafte ein Maximum an Kraften in Stalingrad zu binden 2 Wahrend das deutsche Militar alle zur Verfugung stehenden Krafte in die Eroffnungsschlacht warf stellte die sowjetische Militarfuhrung Reserven auf Sie blieb taub gegenuber den Hilferufen nach Verstarkung von der Front und startete in dem Moment als ihre absolute Uberlegenheit gesichert war eine Aktion in der sie jeden Widerstand in der festgelegten Stossrichtung brach so laut dem franzosische Militarattache in Moskau General A Guillaume auch bei der Operation Uranus 3 Konstantin K Rokossowski schrieb nach dem Krieg die Feldherrnkunst bestehe darin den Gegner mit schwachen Kraften ausbluten zu lassen und als Reserve einen Stosskeil bereitzuhalten der ihn endgultig zerschlagt 4 Weiterhin wurden an der Wolga im Norden und Suden von Stalingrad Bruckenkopfe gebildet die als Ausgangsbasis fur die geplante Operation dienen sollten und entschlossen verteidigt Der Bruckenkopf in der Don Schleife von Kremenskaja wurde im Anfang Oktober von deutscher Seite freiwillig dem Gegner uberlassen da der Kampf in Stalingrad immer neue Krafte frass 5 Ferner sahen die sowjetischen Plane eine Operation mit dem Codenamen Saturn vor mit der die deutschen Heeresverbande im Kaukasus vgl Unternehmen Edelweiss durch die Einnahme von Rostow am Don kurz vor der Mundung des Flusses in das Asowsche Meer gelegen abgeschnitten werden sollten Von den Planen betroffen waren nicht nur die 4 Panzerarmee unter Hermann Hoth und die spater in Stalingrad eingekesselte deutsche 6 Armee unter Friedrich Paulus sondern auch die gesamte Heeresgruppe A Etwa gleichzeitig fand die Operation Mars gegen die Heeresgruppe Mitte statt Beteiligte Truppen BearbeitenTruppenverbande der Sowjetunion Bearbeiten nbsp Gesamtlage am 18 November 1942An der weitraumig angelegten Operation waren auf sowjetischer Seite die Sudwestfront unter Nikolai Watutin die Donfront unter Konstantin Rokossowski im Norden sowie die von Andrei Jerjomenko gefuhrte Stalingrader Front im Suden beteiligt Den Hauptschlag fuhrte die Sudwestfront Die Fronten wurden durch die 2 8 16 und 17 Luftarmee unterstutzt General Wassili Tschuikow seit dem 10 September 1942 Kommandeur der in Stalingrad kampfenden 62 Armee wurde erst am Vorabend des Angriffs uber den Angriff informiert um die Kampfbereitschaft seiner Truppen nicht absinken zu lassen oder das Unternehmen zu gefahrden 6 Fur den Angriff wurden 115 Abteilungen mit Katjuscha Raketenwerfern konzentriert die mit 1250 Lafetten und Abschussvorrichtungen uber ein Drittel der gesamten reaktiven Artillerie der Roten Armee verfugten 7 Die sowjetischen Schlachtfliegerverbande fuhrten bei der Offensive mit 555 Maschinen ihren ersten Masseneinsatz durch Im Rahmen der Luftoffensive die am 9 November 1942 in der Felddienstordnung der Roten Armee verankert wurde sollten sie den angreifenden Bodentruppen ununterbrochene Unterstutzung in allen Phasen des Angriffs liefern 8 1942 wurde die Wolga Feldbahn gebaut eine 978 Kilometer lange strategische Bahnstrecke Sie verlauft am ostlichen Wolgaufer vom Bahnhof Ilowlja in der Nahe von Stalingrad dem heutigen Wolgograd zum Bahnhof Swijaschsk bei Kasan und verbindet auch die Bahnhofe Saratow Sysran und Uljanowsk Sie wurde gebaut um nach einem moglichen Verlust des zentralen Eisenbahnknotenpunktes Moskau oder weiterer Gebiete westlich der Wolga eine frontnahe Nord Sud Eisenbahnverbindung zu haben Der erste regelmassige Verkehr auf der gesamten Strecke wurde am 15 Oktober 1942 mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km h begonnen 9 Sudwestfront Generaloberst N F Watutin mit 398 000 Mann 410 Panzern und 4 258 Geschutzen 10 1 Gardearmee Generalleutnant D D Leljuschenko 1 153 197 203 266 und 278 Schutzen Division 5 Panzerarmee Generalmajor P L Romanenko 1 und 26 Panzerkorps 8 Kavallerie Korps 14 und 47 Garde Division 50 119 124 159 210 228 und 346 Schutzen Division 21 Armee Generalleutnant I M Tschistjakow 4 Panzerkorps 3 Garde Kavalleriekorps 3 Garde Division 63 76 96 277 293 und 333 Schutzen Division 17 Luftarmee Generalmajor S A Krassowski 2 Luftarmee Generalmajor K N SmirnowDonfront Generalleutnant K K Rokossowski mit 307 500 Mann 161 Panzer und 4 177 Geschutze 11 65 Armee Generalleutnant P I Batow 4 27 und 40 Garde Division 21 23 24 252 258 304 und 321 Schutzen Division 24 Armee Generalmajor I W Galanin 16 Panzerkorps 49 Garde Division 84 120 173 214 233 260 273 und 289 Schutzen Division 66 Armee Generalleutnant A S Schadow 64 99 116 226 299 und 343 Schutzen Division 16 Luftarmee Generalmajor S I RudenkoStalingrader Front Generaloberst A I Jeremenko mit 429 000 Mann 323 Panzer und 5 016 Geschutze 12 62 Armee Generalleutnant W I Tschuikow 13 37 und 39 Garde Division 45 95 112 124 138 149 193 284 und 308 Schutzen Division 64 Armee Generalmajor M S Schumilow 36 Garde Division 29 38 126 157 204 208 214 229 Schutzen und 7 Kavallerie Division 57 Armee Generalmajor F I Tolbuchin 13 Panzerkorps 143 169 177 und 422 Schutzen Division 51 Armee Generalmajor N I Trufanow 4 mechanisches Korps 4 Kavalleriekorps 15 Garde Division 91 76 126 302 Schutzen Division 28 Armee Generalleutnant W F Gerassimenko 34 Garde Division 248 Schutzen Division 8 Luftarmee Generalmajor T T ChrjukinTruppenverbande der Achsenmachte Bearbeiten Auf deutscher Seite standen im Raum Stalingrad die 6 Armee und die 4 Panzerarmee die rumanische 3 Armee sicherte den Don Abschnitt nordwestlich von Stalingrad und die rumanische 4 Armee deckte untermischt mit der deutschen 4 Panzerarmee den Raum sudlich von Stalingrad bis in die Kalmuckensteppe Diese verfugten uber folgende Verbande 13 Rumanische 3 Armee Generalleutnant Petre Dumitrescu I Armeekorps Generalmajor Teodor Ionescu 7 und 11 Infanterie Division II Armeekorps Generalmajor Nicolae Dăscălescu 9 14 Infanterie Division und 7 Kavallerie Division IV Armeekorps Generalmajor Constantin Sănătescu 13 und 15 Infanterie und 1 Kavallerie Division V Armeekorps Generalmajor Aurelian Sion 5 und 6 Infanterie Division Reserve XVII Armeekorps Generalleutnant Hollidt 62 und 387 Infanterie Division XXXXVIII Panzerkorps Generalleutnant Ferdinand Heim rumanische 1 Panzerdivision 22 Panzer Division 14 Panzer Division Alarmdivision Tschir Deutsche 6 Armee Generaloberst Friedrich Paulus XI Armeekorps mit 44 376 und 384 Infanterie Division VIII Armeekorps mit 76 und 113 Infanterie Division XIV Panzerkorps mit 94 Infanterie 16 Panzer Division 3 und 60 Infanterie Division mot LI Armeekorps mit 71 79 295 305 und 389 Infanterie Division 24 Panzer Division kroat Reg 369 100 Jager DivisionReserve Gruppe LepperDeutsche 4 Panzerarmee Generaloberst Hermann Hoth 16 Infanterie Division mot IV Armeekorps General Erwin Jaenecke mit 371 und 297 Infanterie Division rumanische 20 InfanteriedivisionReserve 29 Infanterie Division mot Rumanische 4 Armee Generalleutnant Constantin Constantinescu VI Armeekorps Generalleutnant Corneliu Dragalina mit 1 4 2 und 18 Infanterie Division VII Armeekorps mit 5 und 8 Kavallerie DivisionUberraschungsmoment BearbeitenFur die sowjetische Fuhrung waren das Uberraschungsmoment und die grundliche Vorbereitung entscheidend fur den Erfolg 14 Die sowjetischen Vorbereitungen fur die Offensive die im offenen Steppengelande erfolgen mussten wurden zwar von der deutschen Seite erkannt aber das Ausmass wurde unterschatzt 15 Fur Generalstabschef Franz Halder war die Sowjetunion zu sehr geschwacht um uns etwa so wie im letzten Winter gefahrlich werden zu konnen 16 Der Stabschef der 6 Armee Arthur Schmidt schrieb in einem Brief Ganz uberraschend kam uns die Lage nicht wenn auch plotzlicher als wir dachten Wir haben alle die Gefahr nicht in ihrer Grosse erkannt uns uberschatzt und den Russen wiedermal unterschatzt 17 Ein Fernschreiben der Heeresgruppe B vom 27 November 1942 an die Heeresgruppe Don konstatierte der Roten Armee bei diesem Angriff Gute Tarnung aller Einzelheiten des Aufmarsches insbesondere der Panzerverbande Weitgehende gelungene Funkstille der Angriffsverbande Fast nur nachtliche Marschbewegungen unauffallige Stosstrupptaetigkeit 18 Die Masse der sowjetischen Panzerbrigaden konnte nicht aufgeklart werden 19 Die Abteilung Fremde Heere meldete erstmals am 7 November Angriffsvorbereitungen im Bruckenkopf Kletskaja und moglicherweise im Raum sudlich der Choper Mundung 20 Ebenfalls am 7 November meldete der deutsche Verbindungsstab bei der 3 rumanischen Armee Erwarten 8 11 starkeren Feindangriff mit Panzern Kletskaja Raspopinskaja 21 Paulus meinte aber wegen der paar Panzer bei Kletskaja solle man sich nicht beunruhigen 22 Am 9 November wurde die Lage als ernster erachtet und beschlossen das XXXXVIII Panzerkorps heranzufuhren Der Ia Oberst i G Winter meinte damit seien alle Vorsichtsmassregeln getroffen worden 23 Am 12 November wurde beschlossen dem aus 2 Panzerdivisionen bestehenden XXXXVIII Panzerkorps die 14 Panzerdivision zuzufuhren 24 Der Chef der im Raum Stalingrad operierenden Fliegerkrafte Wolfram von Richthofen notierte am 16 November 1942 in seinem Tagebuch Die gedankliche Schwache unserer derzeitigen Fuhrung ergibt sich aus der Tatsache dass wir mit 3 PD in Erwartung eines russischen Angriffs herumstehen statt wie bisher selbstverstandlich mit starken Kraftegruppen vorzubrechen und die Russen zu zerschlagen 25 Am 12 Dezember 1942 unterhielten sich Hitler und der neue Generalstabschef Kurt Zeitzler daruber dass in den ersten 24 Stunden keine Gegenmassnahmen eingeleitet wurden weil man den Angriff fur einen der tagelang vorhergehenden Kleckerangriffe hielt Zeitzler ausserte Das hat der Russe von sich aus sehr geschickt gemacht dass er ruhig so anfangt einen in Sicherheit wiegt dass man sagt es sind nur kleine Sachen und auf einmal geht in diesem Raum eine grosse Sache los 26 Nach dem Krieg behauptete Zeitzler hingegen er habe unmittelbar von dem Artillerieschlag der die Offensive einleitete erfahren und gewusst dies sei die Offensive vor der er Hitler seit langem gewarnt habe und er habe sofort mit Hitler telefoniert und ihm die Entscheidung das 48 Panzerkorps zum Gegenangriff einzusetzen abgerungen 27 Der Angriff BearbeitenOffensive der Sudwestfront Bearbeiten Munitionsverbrauch der Donfront vom 19 bis 30 November 1942 28 Typ Granaten82 mm Granatwerfer 185 390120 mm Granatwerfer 29 56545 mm Kanone 68 78476 mm Regimentskanone 27 55676 mm Divisionskanone 119 220122 mm Haubitze 23 472152 mm Haubitze 8 957Am 19 November 1942 um 07 30 Uhr Moskauer Zeit begann der Angriff der Sudwestfront im Norden von Stalingrad mit einem 80 minutigen Artillerieschlag aus 3500 Rohren 70 Rohre pro Kilometer auf die Stellungen der rumanischen 3 Armee General Petre Dumitrescu Um 08 50 Uhr trat aus dem Bruckenkopf von Serafimowitsch die 5 Panzerarmee General Romanenko und aus dem Bruckenkopf von Kletskaja die 21 Armee General Tschistjakow zum Durchbruch nach Suden an Erstmals wandten die sowjetischen Truppen hier das Konzept der Artillerieoffensive an bei dem die Artillerie nicht nur den Angriff vorbereitet sondern in allen Phasen des Kampfes die Truppen Artillerieunterstutzung bekamen Gegen Mittag brach der Widerstand des rumanischen II und IV Korps zusammen Die 293 und 76 Schutzen Division konnten die gegnerische Linien auf 9 km Breite und einer Tiefe von 5 bis 7 km durchbrechen Nach diesem Erfolg fuhrte General Tschistjakow das in Reserve stehende 4 Panzerkorps General Krawtschenko und 3 Garde Kavalleriekorps Plijew ein um den Erfolg der ersten Staffel auszubauen In der Mitte wurde das V Korps durch die 293 und die 76 Schutzen Division im Raum der Dorfer Baschowski Belonemuhin und Raspopinskaja vollstandig eingekesselt Die rumanischen Einheiten im Durchbruchs Abschnitt wurden zerschlagen losten sich auf oder fluchteten in Panik Um 9 45 Uhr deutscher Zeit entschloss sich General Ferdinand Heim ohne den Befehl der Heeresgruppe abzuwarten zum Einsatz des in Reserve stehenden XXXXVIII Panzerkorps nach Nordosten gegen die aus dem Raum Kletskaja angreifende Don Front Um 11 50 Uhr erfolgte jedoch der Befehl der Heeresgruppe das Panzerkorps nach Nordwesten anzusetzen gegen die Sudwestfront die den Hauptschlag fuhrte 29 Zur Strategie der Roten Armee gehorte es zahlreiche gleichzeitige Angriffe auf breiter Front zu fuhren um die Richtung des Hauptschlages zu verschleiern 30 Die 22 Panzerdivision versuchte am Kurtljak Abschnitt dem sowjetischen Vorstoss entgegenzutreten wurde aber durch das sowjetische 1 und 26 Panzerkorps General Rodin bei Tschernyschewskaja uber den Tschir zuruckgedrangt Am Abend des Tages klaffte in der Mitte der rumanischen 3 Armee eine 70 km breite Lucke der Rest war eingekesselt Eingeschlossen waren die rumanische 1 Panzerdivision die 5 6 und 15 Infanterie Division sowie grosse Teile der 13 und 14 Infanterie Division Der Kommandeur der 6 Infanteriedivision Generalmajor Mihai Lascăr ubernahm im Kessel das Oberkommando der Gruppe Lascăr etwa 40 000 Mann Die rumanische 1 Kavallerie Division wurde durch das sowjetische 3 Garde Kavallerie Korps nach Osten gegen das deutsche XI Armeekorps abgedrangt das sich seinerseits durch starke Angriffe der sowjetischen 65 Armee mit der 44 und 384 Infanteriedivision nach Akimowski zuruckkampfen musste wo das VIII Armeekorps bis 20 November einen Bruckenkopf offen hielt Schlechtes Wetter machte den Einsatz der Luftwaffe auf beiden Seiten unmoglich Noch am 21 November versuchte die deutsche 22 Panzerdivision in Richtung Perelasowski vorzustossen um die Verbindung mit der rumanischen 1 Panzerdivision herzustellen und die Gruppe Lascăr zu entsetzen scheiterte jedoch und musste sich am nachsten Tag zum Tschir zuruckkampfen Die rumanische 1 Panzerdivision Generalmajor Radu versuchte ihrerseits vergeblich uber Bolschoje Donschynka auszubrechen aber dieses Dorf befand sich bereits fest in sowjetischer Hand Am Nachmittag des 21 November musste das Armeeoberkommando der 6 Armee seinen Gefechtsstand vor dem heranrollenden sowjetischen 4 Panzerkorps raumen Bei der Verlegung begegneten dem Stab deutsche und rumanische Soldaten in wilder Flucht der 1 Ordonnanzoffizier des Stabes der 6 Armee Wilhelm Adam beschrieb dies mit den Worten Von Angst vor den sowjetischen Panzern gepeitscht jagten LKW Befehlswagen PKW Krader Reiter und pferdebespannte Fahrzeuge nach Westen prallten aufeinander fuhren sich fest sturzten um versperrten den Weg Zwischendurch stiessen druckten schoben walzten sich Fussganger Wer stolperte und zu Boden fiel kam nicht wieder auf die Beine Er wurde zertreten uberfahren platt gewalzt 31 Am 22 November ubermittelte die eingekreiste rumanische Gruppe Lascăr deren weiterer Widerstand um jeden Preis angeordnet worden war ihre letzte Botschaft Nur einem Bataillon vom 15 Infanterie Regiment der 6 Infanteriedivision gelang es vollstandig zum Fluss Tschir zu entkommen Dieses Bataillon unter Major Gheorghe Rasconescu konnte zudem am 26 November die sowjetische 8 Kavalleriedivision daran hindern den wichtigen Flugplatz von Obliwskaja zu besetzen Offensive der Stalingrader Front Bearbeiten Am 20 November um 09 30 Uhr begann der Angriff im Suden Stalingrads durch die 57 Armee General Tolbuchin der Stalingrader Front Jeremenko Das sowjetische 13 Panzerkorps Generalmajor Tanastschischin durchbrach bei Krasnoarmeisk den nordlichen Flugel der rumanischen 4 Armee Die rumanische 20 Division unter General Tataranu wurde dabei nordwarts zum deutschen IV Armeekorps nach Beketowka abgedrangt und spater mit diesem und der 6 Armee eingekesselt Der zweite Angriffskeil das 4 mechanisierte Korps Generalmajor Wolski der 51 Armee General Trufanow durchbrach die Front des rumanischen VI Korps Generalleutnant Dragalina bei der Bahnstation Tundutowo und konnte auch von der deutschen 29 mot Infanteriedivision nicht gestoppt werden Am sudlichen Flugel des Angriffskeiles brach die 61 und 81 Kavallerie Division des 4 Kavalleriekorps unter Generalleutnant T T Schapkin durch die Stellungen des rumanischen VII Korps General Mitrănescu sudlich der Eisenbahnlinie von Krasnoarmeisk uber Abganerowo zum Aksai Abschnitt in Richtung auf Kotelnikowo durch Erst am Nachmittag des 20 November erkannte Generaloberst Paulus die Absicht des Gegners die 6 Armee vollstandig einzukesseln Er loste das Generalkommando XIV aus der nordlichen Front von Stalingrad heraus um mit der 3 mot Infanteriedivision den bedrohten Ruckzugsweg bei Kalatsch am Don offen zu halten General Hube ubernahm in Golubinskaja die Verteidigung der Don Ubergange und erhielt Teile der 14 und 16 Panzerdivision als Verstarkung Dieser Versuch scheiterte als Leutnant Filipow in der Nacht zum 22 November mit zwei Panzern und einem gekaperten deutschen Aufklarungsfahrzeug die Wachen an der Brucke uber den Don bei Kalatsch tauschen konnte und die Brucke handstreichartig besetzte Das zunachst noch der 4 Panzerarmee unterstellte IV Armeekorps wurde nach der Abdrangung in den Kessel am 22 November ebenfalls der 6 Armee unterstellt Bereits am 23 November um 16 Uhr vereinigten sich die Stosskeile des 4 Panzerkorps unter Krawtschenko von der Sudwestfront mit dem 4 mechanisierten Korps der Stalingrader Front an der Bahnstation Sowjetski bei Kalatsch und schnitten ostlich davon die deutschen Truppen zwischen Don und Wolga ab Im Kessel von Stalingrad befanden sich neben der deutschen 6 Armee mit nunmehr funf Generalkommandos und 20 deutschen Divisionen Luftwaffenverbande zwei rumanische Divisionen und ein kroatisches Regiment zusammen insgesamt bis zu 300 000 Soldaten Folgen Bearbeiten nbsp Gelandegewinne der Roten Armee vom November 1942 bis Marz 1943 Gelbe Abschnitte zeigen die Erfolge der Operationen Uranus und Kolzo Unter der Fuhrung des Generalfeldmarschall Erich von Manstein etablierte sich am 26 November 1942 in Nowotscherkask das Hauptquartier der neuen Heeresgruppe Don welche auf Anweisung Hitlers vom Sudwesten her uber Kotelnikowo den Versuch zum Entsatz der 6 Armee fuhren sollte Wenige Tage zuvor hatte sich Manstein mit Generalfeldmarschall von Weichs im Hauptquartier der Heeresgruppe B in Starobelsk in die schwierige Lage der 6 Armee einweisen lassen Neben der eingeschlossenen 6 Armee wurden der Heeresgruppe Don die 4 Panzerarmee einschliesslich der ihr unterstellten Reste der rumanischen 4 Armee zugewiesen Dazu kamen die Kampfgruppen und Alarmeinheiten des XVII Armeekorps am Tschir Abschnitt sowie die Reste der rumanischen 3 Armee Nachdem die uber Morowskaja zugefuhrte 7 Luftwaffen Felddivision bei Nischne Tschirskaja bei sowjetischen Angriffen vollig zerschlagen wurde ubernahm die neu gebildete Armeeabteilung Hollidt die Verteidigung am Tschir In den Tagen nach dem Zusammentreffen des nordlichen und sudlichen Zangenflugels wurde der Korridor der die eingeschlossenen Verbande von der eigenen Front trennte auf bis zu 150 Kilometer verbreitert Rund 60 sowjetische Divisionen bildeten einen Einschliessungsring der auch durch das deutsche Unternehmen Wintergewitter im Dezember nicht durchbrochen werden konnte Die von Luftwaffenchef Hermann Goring zugesagte Luftversorgung des Kessels mit 500 Tonnen pro Tag wurde zu keinem Zeitpunkt auch nur annahernd erreicht und die Lage der eingeschlossenen Truppen folglich von Tag zu Tag aussichtsloser Am 31 Januar bzw 2 Februar 1943 kapitulierten die deutschen Verbande in Stalingrad 110 000 Soldaten der Wehrmacht und verbundeter Truppen kamen in Kriegsgefangenschaft Die Operation Uranus war der erste Erfolg einer grossangelegten sowjetischen Umfassungs Operation wahrend des Krieges Sie und die nachfolgende Niederlage und Kapitulation der in Stalingrad eingeschlossenen Verbande zerstorten endgultig den Mythos der Unbesiegbarkeit der deutschen Wehrmacht der mit der Niederlage vor Moskau im Winter zuvor schon schwer angeschlagen war den die deutsche Wehrmacht sich durch ihre Erfolge vom Kriegsbeginn an bis in die Anfangsphase des Kriegs gegen die Sowjetunion erworben hatte Der Sieg der Roten Armee fuhrte zu einem grossen Schub fur das Selbstbewusstsein der sowjetischen Truppen und Fuhrung Dieser Sieg grundete sich auf die Identifizierung der deutschen Schwachpunkte hauptsachlich die schwachere Kampfkraft der mit Deutschland verbundeten Armeen die uberwiegend mit den Waffen der von Deutschland besiegten Kriegsgegner ausgerustet wurde fur die es haufig keine ausreichende Munition gab Man hatte auch erkannt dass das unbedingte Festhalten Hitlers an von seinen Truppen eroberten Gebieten strategisch wichtige Ruckzuge und Frontverkurzungen verhinderte Es wurde auch offensichtlich dass Deutschland in den Weiten der Sowjetunion die eigenen Truppen nicht ausreichend versorgen konnte was die korperliche Leistungsfahigkeit der Truppen reduzierte und die Kampfkraft der haufig nur notdurftig reparierten Technik verschlechterte Der Verlust an Menschen und Material wahrend der ganzen Schlacht von Stalingrad waren fur das Deutsche Reich schwerer zu verkraften als fur die Sowjetunion die trotz erheblicher Verluste nach und nach den deutschen Truppen das Heft des Handelns aus der Hand nahm und immer haufiger in die Offensive ging Die sowjetische Rustungsindustrie erlangte zudem eine hohe Leistungsfahigkeit und ab Fruhjahr 1943 liefen nun auch noch die Lieferungen aus den USA im Rahmen des Leih und Pachtgesetzes in grossem Masse an was zu einer zunehmenden materiellen Uberlegenheit der Roten Armee fuhrte Am 29 Marz 1945 schrieb Albert Speer an Hitler Noch nie haben in einem Krieg die ausseren Umstande etwa das Wetter eine so ausschlaggebende und ungluckliche Rolle gespielt wie ausgerechnet in diesem technischen aller Kriege der Frost vor Moskau das Nebelwetter bei Stalingrad und der blaue Himmel uber der Winteroffensive 1944 im Westen 32 Sonstiges BearbeitenDer Tag des Beginns der Gegenoffensive der 19 November wurde in der Sowjetunion am 21 Oktober 1944 zum Tag der Artillerie ernannt Die Prawda vom 1 Dezember 1942 behauptete dass Stalin Winston Churchill bereits im August 1942 auf der Karte den Punkt fur die sowjetische Gegenoffensive gezeigt habe 33 Mao Tse Tung schrieb am 12 Oktober 1942 uber die Stalingrader Schlacht Diese Schlacht ist nicht nur der Wendepunkt im Verlaufe des sowjetisch deutschen Krieges und nicht einmal nur der Wendepunkt im Verlauf des gegenwartigen Weltkrieges gegen den Faschismus sie wird auch der Wendepunkt in der gesamten Menschheitsgeschichte sein Er Hitler gibt sich noch keine Rechenschaft uber das Missverhaltnis das zwischen seinen realen Kraften und seinen Gelusten besteht und er ist daher nachdem er sich eine seine Krafte ubersteigende Last aufgeburdet hat jetzt in eine ausweglose Lage geraten Die Sowjetunion aber wird umgekehrt im Verlaufe des Krieges immer starker und starker Die vierte Etappe des Krieges die in diesem Winter beginnt wird Hitler ins Grab bringen 34 Literatur BearbeitenManfred Kehrig Stalingrad Analyse und Dokumentation einer Schlacht Stuttgart 1974 David Jordan Andrew Wiest Atlas des Zweiten Weltkriegs Vom Polenfeldzug bis zur Schlacht um Berlin Tosa Wien 2005 ISBN 3 85492 972 2 Verlagsgruppe Weltbild Hrsg Faksimile Edition Zweiter Weltkrieg Stalingrad Russland IV Reader s Digest Hrsg Der Zweite Weltkrieg Band 2 Von Pearl Harbor bis Stalingrad David M Glantz Jonathan House When Titans Clashed How the Red Army Stopped Hitler University Press of Kansas 1995 ISBN 0 7006 0899 0 Walter Kerr Das Geheimnis Stalingrad Hintergrunde einer Entscheidungsschlacht Econ Verlag 1977 Antony Beevor Stalingrad The fateful siege 1942 43 Penguin 1998 deutsch Stalingrad Bertelsmann 1999 ISBN 3 570 00236 5 und Pantheon 4 Auflage 2010 S 277 305 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Operation Uranus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wolgograd feiert den 65 Jahrestag des Beginns der Gegenoffensive bei Stalingrad RIA Novosti 19 November 2007 Einzelnachweise Bearbeiten Olaf Groehler Geschichte des Luftkriegs Berlin 1981 S 351 Hans Doerr Der Feldzug nach Stalingrad 1942 1943 Utting o J S 68 General A Guillaume Warum siegte die Rote Armee Baden Baden 1949 S 207 und 212 Pawel I Batow Von der Wolga zur Oder Berlin 1965 S 354 Doerr Feldzug nach Stalingrad S 70 Richard Overy Russlands Krieg 1941 1945 Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 2003 S 277 J P Petrow Vors Geschichte des Grossen Vaterlandischen Krieges der Sowjetunion Band 3 Ost Berlin 1964 S 25 Olaf Groehler Geschichte des Luftkriegs Berlin 1981 S 348 350 Naheres und Belege im Artikel Wolga Feldbahn Grigori Fedotowitsch Kriwoschejew Grif Sekretnost sniat Moskau 1993 G F Kriwoschejew Grif sekretnosti snjat Poteri Vooruzennych Sil SSSR v vojnach boevych dejstvijach i voennych konfliktach Statisticeskoe issledovanie Voenno Izdat Moskau 1993 ISBN 5 203 01400 0 Rokossowski Welikaja pobeda na Wolga Moskau 1965 Grigori Fedotowitsch Kriwoschejew Grif Sekretnost sniat Moskau 1993 Kehrig S 662 ff Anatolij G Chor kov Die sowjetische Gegenoffensive bei Stalingrad In Jurgen Forster Stalingrad Ereignis Wirkung Symbol Munchen 1992 S 56 Kehrig S 118 Ausserung gegenuber Ernst von Weizsacker Notiz vom 30 September 1942 Leonidas E Hill Die Weizsacker Papiere 1933 1950 Frankfurt am Main S 303 Zit n MGFA Hrsg Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Stuttgart 1990 Band 6 S 1014 f Brief an Nicolaus von Below vom 1 Dezember 1942 Als Faksimile gedruckt in Schumann Deutschland im zweiten Weltkrieg Bd 3 S 30 f Als Faksimile gedruckt in Schumann Deutschland im zweiten Weltkrieg Bd 3 S 28 Kehrig S 111 Kehrig S 102 Kehrig S 102 f Kehrig S 103 Kehrig S 105 Kehrig S 109 Zit n Kehrig S 110 Helmut Heiber Hitlers Lagebesprechungen Die Protokollfragmente seiner militarischen Konferenzen 1942 1945 Stuttgart 1962 S 101 Kurt Zeitzler Stalingrad In William Richardson Seymor Freidlin The Fatal Decisions Barnsley 2012 S 128 Walter S Dunn Hitler s Nemesis The Red Army 1930 45 Mechanicsburg 2009 S 190 Kehrig S 132 f Raymond L Garthoff Die Sowjetarmee Wesen und Lehre Koln 1955 S 128 Zit n Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg S 1021 f Percy Ernst Schramm Hrsg Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht Bonn o J Band 4 2 Halbband S 1582 M Guss Die amerikanischen Imperialisten als Inspiratoren der Munchner Politik Berlin 1954 S 196 Zit n Leo Stern Probleme der Geschichte des Zweiten Weltkrieges Berlin 1958 Band 2 S 305 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Uranus amp oldid 236425765