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Hermann Hoth 12 April 1885 in Neuruppin Provinz Brandenburg 25 Januar 1971 in Goslar war ein deutscher Heeresoffizier seit 1940 Generaloberst der in der Koniglich Preussischen Armee in der Reichswehr und in der Wehrmacht diente Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er als Befehlshaber von Grossverbanden des Heeres auf verschiedenen Kriegsschauplatzen eingesetzt Nach dem Krieg wurde er wegen seiner Beteiligung an Kriegsverbrechen im Prozess Oberkommando der Wehrmacht angeklagt und zu 15 Jahren Haft verurteilt Hermann Hoth 1941 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserreich und Erster Weltkrieg 1 2 Weimarer Republik 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 1 Vorkriegszeit 1 3 2 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegszeit 2 Eigene Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaiserreich und Erster Weltkrieg Bearbeiten Als Sohn eines Sanitatsoffiziers trat Hoth 1896 in das Preussische Kadettenkorps in Potsdam ein und begann 1904 seinen Dienst beim Heer als Fahnrich im 4 Thuringischen Infanterie Regiment Nr 72 in Torgau Nach dem Besuch der Kriegsschule Danzig wurde er Anfang 1905 zum Leutnant befordert Ab 1907 diente er als Bataillonsadjutant in seinem Regiment und wurde 1910 fur drei Jahre zur Preussischen Kriegsakademie in Berlin kommandiert Im April 1914 kam er im Range eines Oberleutnants zum Grossen Generalstab Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er dem Generalstab der 8 Armee in Ostpreussen zugeteilt und dort im November 1914 zum Hauptmann befordert Zuvor hatte er am 20 September das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhalten 1 1915 diente er einige Monate als Dritter Generalstabsoffizier Ic im Generalstab der 10 Armee Am 2 August 1915 erhielt er das Eiserne Kreuz erster Klasse 1 Nach Einsatzen als Bataillonskommandeur und Chef einer Feldflieger Abteilung diente er von Herbst 1916 bis Sommer 1918 im Stab des Kommandierenden Generals der Luftstreitkrafte Am 16 August 1918 wurde er mit dem Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet 1 Bei Kriegsende 1918 war er Erster Generalstabsoffizier Ia der 30 Infanterie Division Weimarer Republik Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er in die vorlaufige Reichswehr ubernommen und diente anfangs als Kompaniechef ab 1921 in der Organisationsabteilung T 2 des Truppenamtes 1923 wurde er zum Ersten Generalstabsoffizier im Stab des Infanteriefuhrers II in Stettin ernannt und hier 1924 zum Major befordert 1925 kehrte er ins Reichswehrministerium zuruck wo er als Referent in der Heeres Ausbildungsabteilung T 4 verwendet wurde Ab Januar 1929 diente er als Kommandeur des I Bataillons des 4 Preussischen Infanterie Regiments in Stargard und wurde dort im Februar 1929 zum Oberstleutnant befordert Im November 1930 wurde er in den Stab des Gruppenkommandos 1 in Berlin versetzt und kehrte 1932 als Kommandeur des 17 Infanterie Regiments Braunschweig in den Truppendienst zuruck Im Oktober 1933 wechselte er zum Wehrgaukommando Lubeck und wurde dort am 1 Februar 1934 zum Standortkommandanten ernannt Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Vorkriegszeit Bearbeiten Am 1 Oktober 1934 wurde er unter gleichzeitiger Beforderung zum Generalmajor zum Infanteriefuhrer III in Liegnitz ernannt und bildete hier bis zum 1 Oktober 1935 die 18 Infanterie Division Am 1 Oktober 1936 erfolgte die Beforderung zum Generalleutnant Am 1 Oktober 1938 wurde er mit der Aufstellung des XV Armeekorps mot in Jena beauftragt dem die bis dahin drei leichten Divisionen des Heeres unterstellt wurden Ruckwirkend zum 1 November 1938 wurde er hier zum General der Infanterie befordert Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Generaloberst Hoth mit Generalfeldmarschall Erich von Manstein bei einer Besprechung zum Unternehmen Zitadelle Juni 1943Als das Deutsche Reich mit dem Uberfall auf Polen am 1 September 1939 den Zweiten Weltkrieg begann unterstand Hoths XV Armeekorps mot der 10 Armee Am 27 Oktober 1939 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen 1 Mit der 10 Armee nahm er im Mai und Juni 1940 auch am Frankreich Feldzug teil Ihm gelang es bei Dinant die Maas zu uberqueren Fur seine Verdienste beim Frankreich Feldzug wurde er am 19 Juli 1940 zum Generaloberst befordert Der Stab seines XV Armeekorps wurde am 16 November 1940 in Panzergruppe 3 umbenannt Hoth blieb ihr Kommandeur Am 30 Marz 1941 nahm Hoth in der Neuen Reichskanzlei an einem Vortrag Adolf Hitlers vor den Kommandeuren der Grossverbande von Heer Luftwaffe und Marine ab Armeekommando teil welche das Unternehmen Barbarossa durchfuhren sollten Hitler erlauterte dabei seine Vorstellung fur den Vernichtungskampf gegen die Sowjetunion und den Bolschewismus Hoth fertigte dabei handschriftliche Notizen an welche in den Akten der Panzergruppe 3 archiviert wurden und eine wichtige Quelle zu diesem Vortrag sind wobei Hitler den vorgesehenen Vernichtungskrieg darlegte Nur uber die Ermordung der Juden wurde dabei nicht gesprochen 2 Am 28 Juni 1941 eroberte Hoth mit seiner Panzergruppe beim Unternehmen Barbarossa die Stadt Minsk und am 9 Juli 1941 Wizebsk wofur er am 17 Juli das Eichenlaub zum Ritterkreuz erhielt Am 5 Oktober 1941 wurde er zum Oberbefehlshaber der 17 Armee ernannt Diese nahm im Mai 1942 unter seiner Fuhrung an der Schlacht bei Charkow teil Hoth vertrat die Auffassung dass der Ostfeldzug anders zu Ende gefuhrt werden musse als z B der Krieg gegen die Franzosen und gehorte zu jenen Offizieren die den beruchtigten Kommissarbefehl und den Reichenau Erlass umsetzten und weitergaben 3 4 Am 17 November 1941 forderte er seine Soldaten auf kein Mitleid oder Weichheit gegenuber der Bevolkerung zu zeigen keine Sorglosigkeit und Gutmutigkeit gegenuber Partisanen dafur aber Herrentum und NS Weltanschauung gesunde Gefuhle des Hasses und der Uberlegenheit sowie Verstandnis fur die erbarmungslose Ausrottung von Kommunisten und Juden 3 Hoth gehorte zu den Generalen die in ihren Befehlen ihre Ubereinstimmung mit den Massenmorden der Einsatzgruppen im ruckwartigen Gebiet zum Ausdruck brachten und an ihrer Zustimmung zur Ausrottung der judischen Bevolkerung keinen Zweifel liessen Die Notwendigkeit harter Massnahmen gegen volks und artfremde Elemente muss gerade von den Soldaten verstanden werden Diese Kreise sind die geistigen Stutzen des Bolschewismus die Zutrager seiner Mordorganisation die Helfer der Partisanen Es ist die gleiche judische Menschenklasse die auch unserem Vaterlande durch ihr volk und kulturfeindliches Wirken so viel geschadet hat heute in der ganzen Welt deutschfdl Stromungen fordert und Trager der Rache sein will Ihre Ausrottung ist ein Gebot der Selbsterhaltung aus einem Befehl an die 17 Armee vom 17 Oktober 1941 5 Sein letztes Truppenkommando erhielt Hoth am 1 Juni 1942 als er die Nachfolge von Generaloberst Richard Ruoff als Oberbefehlshaber der 4 Panzerarmee antrat Vom 12 bis zum 23 Dezember 1942 versuchte er mit der an Truppenstarke erheblich reduzierten 4 Panzerarmee Gruppe Hoth vergeblich die 6 Armee in Stalingrad unter General Friedrich Paulus zu entsetzen Unternehmen Wintergewitter Vom Sommer bis zum Herbst 1943 hielt Hoths 4 Panzerarmee die strategisch wichtige Dneprlinie was ihm am 15 September die Schwerter zum Eichenlaub einbrachte 1 Im Herbst 1943 wurde Hoths Frontlinie in der Ukraine von der Roten Armee durchbrochen so dass die Stadt Kiew verloren ging Schlacht am Dnepr Am 10 Dezember wurde Hoth deswegen von Hitler seines Kommandos enthoben Im April 1945 wurde er als Befehlshaber Saale dann Befehlshaber Erzgebirge reaktiviert und blieb unter dem Armee Oberkommando 7 bis Kriegsende Nachkriegszeit Bearbeiten Im Prozess Oberkommando der Wehrmacht dem letzten der Nurnberger Prozesse wurde Hoth wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 15 Jahren Haft wegen der Weitergabe des Kommissarbefehls und besonders brutalem Vorgehen gegen die Zivilbevolkerung verurteilt Vom Vorwurf des Verbrechens gegen den Frieden und Planung eines Angriffskrieges wurde er freigesprochen 6 Sein Verteidiger war Heinz Muller Torgow Die Strafe verbusste er im amerikanischen Kriegsverbrechergefangnis Landsberg 1954 wurde er amnestiert und vorzeitig aus der Haft entlassen Eigene Veroffentlichungen BearbeitenPanzer Operationen Die Panzergruppe 3 und der operative Gedanke der deutschen Fuhrung Sommer 1941 Kurt Vowinckel Verlag Heidelberg 1956Literatur BearbeitenHermann Hoth im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Jurgen Forster Autor MGFA Hrsg Die Wehrmacht im NS Staat Eine strukturgeschichtliche Analyse Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58098 3 Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2006 ISBN 3 486 58341 7 Janusz Piekalkiewicz Unternehmen Zitadelle Pawlak Verlag Herrsching 1989 ISBN 3 88199 579 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Hoth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hermann Hoth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Robert Thoms Hermann Hoth Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Nachlass Bundesarchiv N 503Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2007 ISBN 3 486 58341 7 S 635 abgerufen uber De Gruyter Online Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2006 S 1 13 a b Jurgen Forster Die Wehrmacht im NS Staat Eine strukturgeschichtliche Analyse Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2007 ISBN 3 486 58098 1 S 64 Der Reichenau Befehl im NS Archiv Abgedruckt in Verbrechen der Wehrmacht Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 1944 Ausstellungskatalog Hamburg 2002 S 90 Valerie Genevieve Hebert Befehlsempfanger und Helden oder Verschworer und Verbrecher In NMT die Nurnberger Militartribunale zwischen Geschichte Gerechtigkeit und Rechtschopfung Hrsg Priemel und Stiller Hamburger Edition 2013 ISBN 978 3 86854 278 3 S 280 ff Generaloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert Strauss von Viettinghoff Weiss ZeitzlerGeneraloberste der Luftwaffe Dessloch Grauert Jeschonnek Keller Korten Loerzer Lohr Rudel Student Stumpff Udet WeiseGeneraladmirale der Kriegsmarine Albrecht Boehm Carls von Friedeburg Kummetz Marschall Saalwachter Schniewind Schultze Warzecha WitzellSS Oberst Gruppenfuhrer und Generaloberste der Waffen SS Dietrich Hausser Normdaten Person GND 124345581 lobid OGND AKS LCCN n87836432 VIAF 50158409 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoth HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Generaloberst und KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 12 April 1885GEBURTSORT NeuruppinSTERBEDATUM 25 Januar 1971STERBEORT Goslar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Hoth amp oldid 234591034