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Georg Hans Reinhardt 1 Marz 1887 in Bautzen 24 November 1963 am Tegernsee war ein deutscher Heeresoffizier seit 1942 Generaloberst der in der Sachsischen Armee der Reichswehr und in der Wehrmacht diente Im Nurnberger OKW Prozess wurde er 1948 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt Georg Hans Reinhardt 1941 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Verurteilung wegen Kriegsverbrechen 2 Nachkriegsjahre 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenGeorg Hans Reinhardt war der Sohn des Bankiers Georg Reinhardt und dessen Ehefrau Lisbeth geborene Marbach Er besuchte in seiner Heimatstadt das Gymnasium und legte dort das Abitur ab 1 Schon bald darauf trat er am 25 Marz 1907 als Fahnenjunker in das 8 Infanterie Regiment Prinz Johann Georg Nr 107 der Sachsischen Armee in Leipzig ein Er avancierte 1908 zum Leutnant und wurde im Januar 1912 auch Gerichtsoffizier im III Bataillon Nur kurzzeitig diente er wahrend einer Abkommandierung im 2 Ulanen Regiment Nr 18 von November 1912 bis Februar 1913 nicht in der Infanterie Solche Kommandierungen waren damals ublich um den Horizont der jungen Offiziere uber ihre eigene Waffengattung hinaus zu erweitern Im Juli 1913 erlangte Reinhardt schliesslich den Posten des Regimentsadjutanten 2 Es folgte Beforderung zum Oberleutnant bevor der Erste Weltkrieg ausbrach Dort kampfte er zunachst in Frankreich und spater an der Ostfront Neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes wurde Reinhardt am 22 August 1915 mit dem Ritterkreuz des Militar St Heinrichs Ordens beliehen 3 sowie am 30 August 1918 mit dem Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet 4 Bei Kriegsende war er Hauptmann und Erster Generalstabsoffizier Ia der 192 Infanterie Division 8 Koniglich Sachsische Anschliessend war er bei der Grenzjagerbrigade 19 tatig und wurde am 16 Mai 1920 in die Reichswehr ubernommen Es folgten verschiedene Verwendungen und 1928 wurde er ins Reichswehrministerium kommandiert wo er in der Heeres Ausbildungsabteilung T 4 tatig war 1932 wurde er dann als Oberstleutnant Bataillonskommandeur im 10 Sachs Infanterie Regiment 1933 fur wenige Monate Chef des Stabes der 4 Division Im Herbst 1933 kehrte er ins Reichswehrministerium zuruck wo er Chef der Heeres Ausbildungsabteilung wurde Als solcher wurde er am 1 Februar 1934 zum Oberst und am 1 April 1937 zum Generalmajor befordert Am 12 Oktober 1937 wurde er Kommandeur der 1 Schutzen Brigade der 1 Panzer Division am 10 November 1938 ubernahm er das Kommando uber die 4 Panzer Division Fur die Leistungen seiner Division wahrend des Uberfalls auf Polen der den Beginn des Zweiten Weltkriegs markierte wurde ihm am 27 Oktober 1939 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen nachdem er am 1 Oktober 1939 zum Generalleutnant befordert worden war Am 15 Februar 1940 erfolgte seine Ernennung zum Kommandierenden General des XXXXI Armeekorps mot das er im Westfeldzug fuhrte Fur die Leistungen des Korps beim Durchbruch durch die Ardennen und den Vorstoss zum Armelkanal wurde er am 1 Juni zum General der Panzertruppe befordert Reinhardt nahm Anfang 1941 mit seinem Korps auch am Balkanfeldzug teil Ab Juni 1941 fuhrte Reinhardt das XXXXI Armeekorps im Russlandfeldzug bis vor Leningrad Am 5 Oktober 1941 ubernahm er dann die Panzergruppe 3 die ab 1942 3 Panzerarmee hiess Mit dieser nahm er an der Schlacht um Moskau teil Nachdem ihm am 17 Februar 1942 fur die Leistungen der Panzerarmee wahrend der Abwehrschlachten im Winter 1941 42 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen worden war wurde er Mitte Marz mit Wirkung vom 1 Januar zum Generaloberst befordert Mit seiner Panzerarmee bildete er 1942 und 1943 den Nordflugel der Heeresgruppe Mitte im Raum nordlich von Smolensk und fuhrte dort im Winter 1943 44 erfolgreiche Abwehrkampfe Hierfur erhielt er am 26 Mai 1944 die Schwerter zum Ritterkreuz verliehen Wie die gesamte Heeresgruppe Mitte war jedoch die inzwischen stark geschwachte 3 Panzerarmee der sowjetischen Sommeroffensive Operation Bagration nicht gewachsen Grosse Teile dieser Armee wurden bei der Verteidigung der Region um die Stadt Witebsk gefangen genommen oder aufgerieben Am 16 August 1944 wurde Reinhardt als Nachfolger des in den Westen versetzten Walter Model Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte Es gelang Reinhardt nach den verheerenden Verlusten des Sommers an der ostpreussischen Grenze wieder eine Front aufzubauen Am 26 Januar 1945 wurde er nach dem Zusammenbruch der Front an der Weichsel und nach Meinungsverschiedenheiten mit Adolf Hitler seines Kommandos enthoben und in die Fuhrerreserve versetzt Verurteilung wegen Kriegsverbrechen Bearbeiten Im Juni 1945 wurde Reinhardt von der US amerikanischen Armee verhaftet und im Nurnberger OKW Prozess am 27 Oktober 1948 nach den Anklagepunkten II und III wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu funfzehn Jahren Haft verurteilt Das Gericht hielt den Nachweis individueller Schuld wegen Ausarbeitung und Anordnung von verbrecherischen Befehlen wie dem Kommissarbefehl und dem Kommandobefehl wegen Verbrechen an Kriegsgefangenen und Zivilisten wegen der Verschleppung von Zivilisten zur Zwangsarbeit und wegen Beteiligung oder Unterstutzung der Einsatzgruppen bei Judenmorden im Osten fur erbracht 5 1952 wurde Reinhardt aus dem amerikanischen Kriegsverbrechergefangnis Landsberg aus humanitaren Grunden auf Bewahrung vorzeitig entlassen da seine Tochter einen psychotischen Zusammenbruch erlitten und einen Selbstmordversuch begangen hatte 6 Konrad Adenauer empfing im selben Jahr Reinhardt und andere soldatische Symbolfiguren 7 um die Freilassung weiterer Verurteilter anzumahnen und auf die heftige Kritik an der im Uberleitungsvertrag paraphierten Kriegsverbrecherregelung einzugehen Nachkriegsjahre BearbeitenAb 1954 ubernahm er den Vorsitz der Gesellschaft fur Wehrkunde und verfasste zahlreiche Denkschriften Als offizielle Anerkennung fur diese Arbeit wurde ihm am 24 November 1962 das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen Auszeichnungen Auswahl BearbeitenRitterkreuz des Eisernen Kreuzes am 27 Oktober 1939 4 Ritterkreuz mit Eichenlaub am 17 Februar 1942 Ritterkreuz mit Schwertern am 26 Mai 1944 Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 24 November 1962 Literatur BearbeitenChristoph Clasen Generaloberst Hans Georg Reinhardt Stuttgart 1996 ISBN 3 928666 99 1 Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 2 Auflage R Oldenbourg Verlag Munchen 2006 Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Bd 66 ISBN 978 3 486 58341 0 Weblinks BearbeitenNachlass Bundesarchiv N 245Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Munchen 2007 S 31 654 Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Munchen 2007 S 654 Der Koniglich Sachsische Militar St Heinrichs Orden 1736 1918 Ein Ehrenblatt der Sachsischen Armee Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung Dresden 1937 S 531 a b Auch zu den folgenden Orden Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 57982 6 S 655 abgerufen uber De Gruyter Online Wolfram Wette Fall 12 Der OKW Prozess In Gerd G Ueberschar Hrsg Der Nationalsozialismus vor Gericht 2 Aufl Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 596 13589 3 S 208 Valerie Genevieve Hebert Hitler s Generals on Trial The Last War Crimes Tribunal at Nuremberg University Press of Kansas 2010 ISBN 978 0 7006 1698 5 S 190 Norbert Frei Vergangenheitspolitik Die Anfange der Bundesrepublik und die NS Vergangenheit 2 Aufl Munchen 2002 ISBN 3 423 30720 X S 288 Generaloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert Strauss von Viettinghoff Weiss ZeitzlerGeneraloberste der Luftwaffe Dessloch Grauert Jeschonnek Keller Korten Loerzer Lohr Rudel Student Stumpff Udet WeiseGeneraladmirale der Kriegsmarine Albrecht Boehm Carls von Friedeburg Kummetz Marschall Saalwachter Schniewind Schultze Warzecha WitzellSS Oberst Gruppenfuhrer und Generaloberste der Waffen SS Dietrich Hausser Normdaten Person GND 119363038 lobid OGND AKS LCCN n87836427 VIAF 18030058 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reinhardt Georg HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Militar Heeresgruppenfuhrer und GeneraloberstGEBURTSDATUM 1 Marz 1887GEBURTSORT BautzenSTERBEDATUM 24 November 1963STERBEORT am Tegernsee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Hans Reinhardt amp oldid 229419919