www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Wilhelm Waldemar Fromm 8 Oktober 1888 in Charlottenburg 12 Marz 1945 in Brandenburg an der Havel war ein deutscher Heeresoffizier im Zweiten Weltkrieg zuletzt Generaloberst Von 1939 bis zum Attentat auf Adolf Hitler am Umsturzversuch am 20 Juli 1944 war er Befehlshaber des Ersatzheeres Er beteiligte sich nicht aktiv an den Umsturzplanen tolerierte sie aber und war bereit sich im Falle von Hitlers Tod aktiv zu beteiligen Nach dem Scheitern des Putsches liess er die Verschworer hinrichten Er wurde vom Volksgerichtshof wegen Feigheit vor dem Feind zum Tode verurteilt da ihm eine direkte Beteiligung am Attentat nicht nachgewiesen werden konnte und am 12 Marz 1945 im Zuchthaus Brandenburg Gorden durch Erschiessung hingerichtet Friedrich Fromm 1940 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserreich und Erster Weltkrieg 1 2 Weimarer Republik 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 1 Vorkriegszeit 1 3 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 3 Fromm und der 20 Juli 1944 1 3 4 Tod 2 Sonstiges 3 Filme 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaiserreich und Erster Weltkrieg Bearbeiten Friedrich Fromm wurde am 8 Oktober 1888 in der Wohnung seiner Eltern in der Courbierestrasse 4 in Charlottenburg geboren Sein Vater war der Hauptmann zuletzt Generalleutnant im Ruhestand Johannes Richard Fromm 1851 1914 1 seine Mutter Hedwig Elise Clara Fromm geborene Fromm beide evangelischer Konfession 2 Nach dem Besuch von Gymnasien in Mainz Strassburg und Berlin studierte Fromm zunachst an der Universitat Berlin ehe er am 30 Dezember 1906 als Fahnenjunker in das 2 Thuringische Feldartillerie Regiment Nr 55 in Naumburg an der Saale eintrat Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er Oberleutnant und Adjutant der I Abteilung 1915 erfolgte seine Versetzung als Adjutant zur 38 Feldartillerie Brigade und ab 1917 war der am 18 April 1916 zum Hauptmann beforderte Fromm im Stab der 30 Division Fromm erhielt beide Klassen des Eisernen Kreuzes das Hanseatenkreuz Hamburg und das Osterreichische Militarverdienstkreuz III Klasse mit der Kriegsdekoration sowie das Verwundetenabzeichen in Schwarz 3 Weimarer Republik Bearbeiten nbsp Friedrich Fromm links mit Nevile Henderson Mitte und Hans von Tschammer und Osten 1938 Nach Kriegsende war er zunachst an den Grenzschutzkampfen gegen Polen beteiligt und wurde in die Reichswehr ubernommen Dort setzte man ihn zunachst als Batteriechef im 3 Preussisches Artillerie Regiment in Frankfurt Oder ein Am 1 April 1922 erfolgte seine Versetzung in den Stab der 3 Division Einen Monat nach seiner Beforderung zum Major am 1 Marz 1927 kam Fromm in das 14 Reiter Regiment und wurde bis 31 Mai 1932 zum Reichswehrministerium kommandiert Als Oberstleutnant seit 1 April 1931 erfolgte am 1 Juni 1932 seine Ernennung zum Kommandeur der IV Abteilung des 5 Artillerie Regiments Unter gleichzeitiger Beforderung zum Oberst wurde Fromm am 1 Februar 1933 Chef des Wehramtes im Reichswehrministerium Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Vorkriegszeit Bearbeiten Ab 20 Februar 1934 fungierte Fromm als Chef des Allgemeinen Heeresamtes des Reichswehr bzw des Reichskriegsministeriums und spater im Oberkommando des Heeres In dieser Funktion wurde er am 1 November 1935 zunachst zum Generalmajor sowie am 1 Januar 1938 zum Generalleutnant befordert Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Vor Kriegsausbruch erfolgte am 20 April 1939 seine Beforderung zum General der Artillerie und am 31 August 1939 als Ersatz fur den nach nur drei Tagen von Hitler von diesem Posten abgesetzten Joachim von Stulpnagel die Ernennung zum Chef der Heeresrustung und Befehlshaber des Ersatzheeres zunachst unter Belassung in seiner Stellung als Chef des Allgemeinen Heeresamtes Auf letzterem Posten wurde er im Februar 1940 durch Friedrich Olbricht abgelost Am 13 Juli 1940 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und am 19 Juli erfolgte die Beforderung zum Generaloberst Fromm und der 20 Juli 1944 Bearbeiten Inwieweit Fromm in die Attentatsplane des 20 Juli 1944 eingeweiht war ist ungeklart Von den Verschworungsplanen die in seinem unmittelbaren Umfeld der spatere Attentater Claus Schenk Graf von Stauffenberg war Chef des Stabes bei Fromm und das von General Friedrich Olbricht geleitete Allgemeine Heeresamt eine Fromm direkt unterstehende Behorde geschmiedet wurden hat er gewusst und diese zumindest stillschweigend geduldet Zu einer aktiven Beteiligung am Unternehmen Walkure war er aber nicht bereit Nach Bodo Scheurig war er ein genusssuchtiger Opportunist der nur richtig zu liegen trachtete 4 Nach dem Bombenattentat auf Hitler durch Stauffenberg erhielt er bereits fruh in seinem Hauptquartier im Berliner Bendlerblock durch ein Telefonat mit Generalfeldmarschall Keitel die Meldung Hitler habe die Explosion leicht verletzt uberlebt Daraufhin weigerte er sich vehement den Putsch Stauffenbergs den er fur gescheitert hielt zu unterstutzen und den Walkure Befehl zu unterschreiben wozu nur er berechtigt war Stauffenberg befahl er sich zu erschiessen offenbar in der Hoffnung dadurch seine eigene Mitwisserschaft zu verschleiern Die Verschworer nahmen den Generaloberst daraufhin fest und sperrten ihn in sein Dienstzimmer ein In den Abendstunden wurde Fromm bei der Ersturmung des Gebaudes durch regimetreue Truppen befreit und setzte sich selbst an die Spitze derer die den Aufstand beendeten Auf seine personliche Anordnung hin wurden Stauffenberg sowie dessen drei enge Mitverschworer General Olbricht dessen Chef des Stabes Oberst Mertz von Quirnheim und Stauffenbergs Adjutant Oberleutnant von Haeften durch ein kurzfristig einberufenes Standgericht zum Tode verurteilt und kurz vor oder nach Mitternacht im Innenhof erschossen Seinem fruheren Vorgesetzten dem ehemaligen Chef des Generalstabes des Heeres Generaloberst a D Ludwig Beck gab Fromm auf dessen personliches und massives Drangen hin die Gelegenheit zum Suizid Als das fehlschlug liess er den Schwerverletzten ebenfalls erschiessen Tod Bearbeiten Fromms eigenmachtige Entscheidung die greifbaren Hauptattentater sofort standrechtlich erschiessen zu lassen erzurnte Hitler sehr Zum einen war dies nach militarischem Ehrenkodex eine vergleichsweise wenig ehrenruhrige Hinrichtungsart zum anderen blieb ihnen das Verhor unter Folter durch die Gestapo so erspart und es konnten deshalb keine Informationen uber Mitverschworer gesammelt werden Des Weiteren wurde zunehmend ruchbar dass Fromm moglicherweise auch Kenntnis von den Umsturzplanen gehabt habe Am 14 September wurde er deshalb auf Geheiss Hitlers aus dem Heer entlassen Als Zivilist konnte er vor den Volksgerichtshof gestellt werden und wurde da ihm eine direkte Beteiligung nicht nachzuweisen war wegen Feigheit vor dem Feind zum Tode verurteilt ausserdem wurde seine Wehrwurdigkeit aberkannt was den Verlust aller Orden und Ehrenzeichen zur Folge hatte 5 Fromm wurde am 12 Marz 1945 auf dem Schiessplatz des Zuchthauses Brandenburg Gorden erschossen 6 Sonstiges BearbeitenFromms Tochter war die niedersachsische Landtagsabgeordnete Helga Heinke Filme BearbeitenIm Kinofilm Es geschah am 20 Juli 1955 Regie Georg Wilhelm Pabst wird er von Carl Wery dargestellt Im Kinofilm Der 20 Juli 1955 Regie Falk Harnack wird er von Siegfried Schurenberg dargestellt Im Fernsehfilm Operation Walkure 1971 Regie Franz Peter Wirth wird er von Harry Kalenberg dargestellt Im Fernsehfilm Stauffenberg 2004 Regie Jo Baier wird er von Axel Milberg dargestellt Im Dokudrama Die Stunde der Offiziere 2004 Regie Hans Erich Viet wird er von Hermann Lause dargestellt Im Kinofilm Operation Walkure Das Stauffenberg Attentat 2008 Regie Bryan Singer wird er von Tom Wilkinson dargestellt Literatur BearbeitenArnim Ramm Der 20 Juli vor dem Volksgerichtshof Wissenschaftlicher Verlag Berlin Berlin 2007 ISBN 978 3 86573 264 4 Bernhard R Kroener Der starke Mann im Heimatkriegsgebiet Generaloberst Friedrich Fromm Eine Biographie Schoningh Verlag Paderborn 2005 ISBN 978 3 506 71734 4 Gene Mueller Generaloberst Friedrich Fromm In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 1 Seite 71 78 Primus Verlag Darmstadt 1998 ISBN 3 89678 083 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Fromm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Fromm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Fromm in der Deutschen Digitalen Bibliothek Benjamin Obermuller Friedrich Fromm nicht nur eine Figur um den 20 Juli Rezension der detaillierten Fromm Biographie von Bernhard R Kroener Generaloberst Friedrich Fromm Der starke Mann im Heimatkriegsgebiet Eine Biographie Schoningh Verlag 2005 In Rezensionen 13 Januar 2006 Nachlass Bundesarchiv N 830 Bernhard R Kroener Friedrich Fromm in NDB online Einzelnachweise Bearbeiten Heiratsurkunde Standesamt Wandsbek Nr 21 Jg 1885 Sterbeurkunde Johannes R Fromm Standesamt Wilmersdorf Nr 444 Jg 1914 Digitalisat auf ancestry de Geburtsurkunde Friedrich Fromm Standesamt Charlottenburg Nr 1621 Jg 1888 Digitalisat auf ancestry de Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres E S Mittler amp Sohn Berlin 1930 S 122 Bodo Scheurig Henning von Tresckow Eine Biographie Stalling Oldenburg 1973 S 148 Veit Scherzer Die Ritterkreuztrager Hauptband 2 uberarbeitete Aufl Scherzers Militaer Verlag 2007 ISBN 3 938845 17 1 S 86 ff 106 Friedrich Fromm In Munzinger Archiv Abgerufen am 15 Juli 2008 Generaloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert Strauss von Viettinghoff Weiss ZeitzlerGeneraloberste der Luftwaffe Dessloch Grauert Jeschonnek Keller Korten Loerzer Lohr Rudel Student Stumpff Udet WeiseGeneraladmirale der Kriegsmarine Albrecht Boehm Carls von Friedeburg Kummetz Marschall Saalwachter Schniewind Schultze Warzecha WitzellSS Oberst Gruppenfuhrer und Generaloberste der Waffen SS Dietrich Hausser Normdaten Person GND 118843338 lobid OGND AKS LCCN no2005044664 VIAF 35253644 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fromm FriedrichALTERNATIVNAMEN Fromm Friedrich Wilhelm Waldemar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Heeresoffizier im Zweiten Weltkrieg zuletzt GeneraloberstGEBURTSDATUM 8 Oktober 1888GEBURTSORT Berlin CharlottenburgSTERBEDATUM 12 Marz 1945STERBEORT Brandenburg an der Havel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Fromm amp oldid 238459333