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Alexander Lohr 20 Mai 1885 in Turnu Severin Konigreich Rumanien 26 Februar 1947 in Belgrad Volksrepublik Jugoslawien war ein osterreichischer Offizier in der k u k Armee im Bundesheer der Ersten Republik und in der Luftwaffe der deutschen Wehrmacht Unter seinem Oberbefehl wurden durch die Bombardierung Belgrads und auf dem Balkan Kriegsverbrechen verubt fur die er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Belgrad verurteilt und hingerichtet wurde Alexander Lohr 1939 Lohr galt als Initiator der k u k Luftfahrttruppen und im republikanischen Osterreich als treibende Kraft der anfangs geheim und unter Bruch des Vertrages von St Germain vorbereiteten osterreichischen Luftstreitkrafte Zum 1 April 1938 kurz nach dem Anschluss Osterreichs wurde er in die Luftwaffe der Wehrmacht ubernommen Er wurde im Marz 1939 zum General der Flieger befordert Lohr befehligte wahrend des Uberfalls auf Polen die Luftflotte 4 die am 25 September 1939 den ersten Grossangriff wahrend der Schlacht um Warschau flog 1 Zu Beginn des Balkanfeldzugs war er fur den volkerrechtswidrigen Luftangriff auf Belgrad da ohne vorherige Kriegserklarung am 6 April 1941 verantwortlich Anschliessend sicherte seine Luftflotte die Luftherrschaft uber der Agais wodurch die Besetzung Kretas durch deutsche Truppen ermoglicht wurde Deutsche Fallschirmjager und aus Osterreich stammende Gebirgsjager verubten dort zahlreiche Massaker Im Ostfeldzug unterstutzte seine Luftflotte die Heeresgruppe Sud Ab Juli 1942 fungierte Lohr als Oberbefehlshaber der 12 Armee und ab 1943 dann als Oberbefehlshaber Sudost und zugleich als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe E Nach dem Krieg geriet er in jugoslawische Kriegsgefangenschaft Dort wurde er wegen der unter seinem Oberbefehl auf dem Balkan verubten Kriegsverbrechen und des Luftangriffes auf Belgrad verurteilt und 1947 hingerichtet Lohr war neben Erhard Raus und Lothar Rendulic einer von drei Osterreichern die in der Wehrmacht bis zum Generaloberst aufstiegen Seine Tatigkeit wurde in Osterreich jahrzehntelang von militarischen Kreisen unkritisch gesehen obwohl Historiker und Offiziere etwa General Hubertus Trauttenberg seit langem darauf hinwiesen dass die verbrecherische Seite Lohrs von der fachlichen kaum zu trennen ist weil diese im Wesentlichen in seiner gegen die Zivilbevolkerung gerichteten Luftkriegstheorie und praxis bestand Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Kindheit und Militarausbildung 3 Erste Militarjahre 4 Erster Weltkrieg 4 1 1914 4 2 1915 4 3 Luftfahrtruppen 1916 17 4 4 1918 5 Volkswehr 6 Bundesheer 6 1 Entwicklung der Luftkriegstheorie 6 2 Geheimaufbau der Fliegertruppe 7 Wehrmacht 7 1 Ubernahme in deutsche Luftwaffe 7 2 Zweiter Weltkrieg 8 Gedenktafeln 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenAlexander war der jungste von drei Sohnen des Ehepaares Lohr P 1 Sein Vater Friedrich Johann Lohr 1850 1915 entstammte einer Fischerfamilie aus Mainz 2 Im Russisch Turkischen Krieg 1877 1878 war er 2 Kapitan auf einem Lazarettschiff auf dem Schwarzen Meer Auf einer seiner Fahrten lernte Friedrich Lohr die Krankenschwester Katherina Heimann auch Heyman 1928 kennen Diese war die Tochter des russischen Militararztes Mihail Alexandrovich Heimann aus Odessa Sie heirateten und zogen in die rumanische Stadt Turnu Severin Das Ehepaar hatte drei Sohne Friedrich 1880 1940 Michael 1882 und Alexander P 1 Aufgrund der Glaubensrichtung seiner Mutter gehorte Alexander der orthodoxen Ostkirche an P 2 Lohrs Grossvater mutterlicherseits war der spatere russische General Wasilij Alexandrowitsch Geiman Alle drei Sohne kampften im Ersten Weltkrieg und uberlebten diesen Friedrich diente nach dem Krieg in der Koniglich Ungarischen Armee stieg bis zum Oberst P 3 auf und starb 1940 wahrend der Unruhen in Siebenburgen P 4 Der Bruder Michael beendete den Ersten Weltkrieg als Hauptmann in Sudrussland Spater diente er in der Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft DDSG In der Direktion der DDSG in Wien arbeitete er anschliessend bis zu seiner Pensionierung P 4 Alexander Lohr war mit seiner Frau Christine verheiratet aus der Ehe ging 1916 die Tochter Gertrud hervor Kindheit und Militarausbildung Bearbeiten nbsp Die Theresianische Militarakademie um 1896Alexander besuchte wie seine beiden Bruder zunachst die reichsdeutsche evangelische Volksschule in Turnu Severin Diese unterrichtete nach preussischem Muster Aufgrund der zahlreichen Nationalitaten im Vielvolkerstaat Donaumonarchie sowie aus familiaren Grunden wuchs Alexander viersprachig auf Neben Deutsch sprach er Russisch Franzosisch und Rumanisch P 2 Da sein Vater kaum Russisch und seine Mutter schlecht Deutsch sprach unterhielt man sich im Hause Lohr auf Franzosisch Nachdem sein Vater dienstlich nach Wien versetzt worden war besuchte Alexander eine dortige Volksschule Nach deren Beendigung strebte er eine Karriere in der k u k Marine an Doch aus gesundheitlichen Grunden wurde ihm dieser Weg verwehrt P 2 Im Januar 1896 kam Alexander auf die Militar Unterrealschule nach Kaschau wo er bis 1900 verblieb Dort erlernte er mit Ungarisch seine funfte Sprache P 5 Die Schule diente dabei zur Vorbereitung auf die Oberrealschule Im Januar 1900 wechselte er auf die Infanterie Kadettenschule nach Temesvar uber wo Alexander bis 1903 die Vorbereitung auf den militarischen Truppendienst im Wirkungskreis eines Subalternoffiziers erhielt 1901 litt er dort an einer schweren Krankheit P 5 1903 wechselte Alexander nach Wien wo er bis 1906 die Theresianische Militarakademie in Wiener Neustadt besuchte P 6 Die Militarakademie war zu dieser Zeit Kaderschmiede fur kunftige Offiziere der Infanterie oder Kavallerie P 6 Wahrend der Sommerferien bereiste Alexander mit seinen beiden Brudern das Russische Kaiserreich das Osmanische Reich Griechenland und Agypten P 6 Bei einem Besuch Verwandter in Odessa war Alexander Zeuge des Aufstandes auf dem Panzerkreuzer Potjomkin Seinen Abschluss am 18 August 1906 erreichte er mit dem Pradikat sehr gut P 7 Am gleichen Tag dem Kaisergeburtstag wurde Lohr als Leutnant ausgemustert und trat zugleich als Freiwilliger in das k u k ungarische Infanterie Regiment Nr 85 von Gaudernak ein Dort wurde er als Zugskommandant eingesetzt 3 Dies markierte den Beginn seiner militarischen Vita P 7 Erste Militarjahre BearbeitenDas k u k ungarische Infanterie Regiment Nr 85 von Gaudernak war bei Lohrs Dienstantritt in Auflosung begriffen Seine Zuteilung innerhalb des Regiments erfolgte zum 3 Bataillon mit Sitz in Leutschau P 8 Bei seinem ersten Einsatz erlebte der junge Leutnant den Nationalitatenstreit als ungarische Behorden die Weihe einer slowakischen Kirche untersagten Die Auseinandersetzung beendete schliesslich die Gendarmerie Lohrs Regiment war zu Sicherungsaufgaben abgestellt Am Ende gab es dreizehn tote Frauen die Kirche blieb ungeweiht P 9 Die Dienstzeit Lohrs bis 1907 verlief ohne weitere Ereignisse Seine Freizeit verbrachte der Leutnant damit seine Sprachkenntnisse zu vertiefen und Land und Leute seines Garnisonsbereichs kennenzulernen 4 Im Oktober 1908 kam es zur bosnischen Annexionskrise In diesem Zusammenhang wurde Lohrs Regiment an die bosnisch serbische Grenze bei Visegrad verlegt P 10 Dort zeichnete er als Pionier fur den Bau eines Bruckenkopfes verantwortlich P 11 Zu Kampfhandlungen kam es nicht Ab Juli 1909 fungierte Lohr als Zugskommandant sowie ab April 1910 zugleich als Stationsoffizier in Vardiste P 11 Bereits am 1 November 1909 war er zum Oberleutnant befordert worden Spater stieg er zum Interimskommandanten der MG Abteilung III in seinem Regiment auf Mit dem Zug seiner Einheit lag Lohr unter primitivsten Verhaltnissen an der serbischen Grenze Seine Dienstzeit verbrachte er grosstenteils mit einsamen Patrouillengangen und Flossfahrten auf der Drina Die sogenannten Generalstabsreisen zu Fuss nutzte Lohr zur Erkundung um sich mit Sitten und Eigenarten der Balkanvolker vertraut zu machen 4 P 11 Diese einsame Zeit nutzte Lohr auch um sich fur seine Laufbahn fortzubilden 1910 lag die MG Abteilung wieder bei Vardiste Nach der erfolgreichen Absolvierung der Vorprufung fur eine kommende Generalstabsausbildung in Sarajewo wurde Lohr im September 1910 zur Aufnahmeprufung an die Kriegsschule Wien befohlen Nach deren Bestehen wurde er zum 1 Oktober als Leutnant an die Kriegsschule abkommandiert 3 Dort erhielt er bis September 1913 eine Ausbildung zum Generalstabsoffizier P 12 Diese schloss er mit dem Pradikat sehr gut ab P 13 Den Abschluss dieser Ausbildung bildete ein Armeemanover in Bohmen Dort war Lohr als Ordonnanzoffizier den Schiedsrichtern der 44 Landwehr Infanterie Division zugeteilt P 14 Nach Absolvierung der Kriegsschule zum 31 Oktober wurde Lohr unter gleichzeitiger Beforderung zum Oberleutnant am 1 November 1913 dem Generalstab zugeteilt und zum Kommando der K u k Verkehrstruppenbrigade in Wien als Generalstabsoffizier kommandiert 3 P 15 Dem Kommando der Verkehrstruppenbrigade unterstanden die Eisenbahnregimenter das Telegraphenregiment sowie die Infanterie und Kavallerietelegraphenkurse der Automobilkader und die Luftschifferabteilung Wahrend seiner Tatigkeit dort kam Lohr erstmals in Kontakt mit der am Beginn stehenden osterreichischen Militarluftfahrt an der er bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges mitwirkte P 16 Erster Weltkrieg Bearbeiten1914 Bearbeiten Im Zuge der Mobilmachung wurde Lohr am 26 Juli als Generalstabsoffizier der Operationsabteilung des Armeeoberkommandos 5 A O K 5 zugeteilt In diesem fungierte er bis zum 22 September zugleich als Fliegerbeobachter 3 Das A O K 5 marschierte im August 1914 in Serbien ein Damit betrat Lohr zum zweiten Mal in seiner noch jungen Militarkarriere serbischen Boden P 17 In der Rolle des Beobachters flog Lohr am 31 August seinen ersten Aufklarungsflug im Raum der Drinamundung Sabac Zavlaka Loznica Weitere Aufklarungsfluge folgten am 1 2 und 9 September 1914 In dieser Zeit nahm Lohr erstmals an einer Bombardierung teil als serbische Truppenansammlungen bei Valjevo angegriffen wurden P 18 Am 23 September wurde Lohr von seinem bisherigen Kommando abgezogen und als Generalstabsoffizier der 29 Infanterie Truppendivision 29 ITD zugeteilt Dort wurde er in der 58 Infanteriebrigade 58 IBrig eingesetzt Mit der Kommandierung zu einer Feldeinheit war Lohrs Karriere bei den Fliegerkraften zunachst vorbei Die 29 ITD hatte bei Lohrs Dienstantritt am 23 September schon schwerste Verluste erlitten Bis 29 September war die Divisionsstarke von 17 000 auf 6 500 Mann gefallen P 19 Der Rest erzwang in diesen Tagen den Ubergang uber die Save Der anschliessende Gegenangriff der Serben konnte erst im Oktober aufgefangen werden Danach trat Lohrs Division zum Gegenangriff an und drang bis Anfang November in den Raum Mistar vor Dabei wurde Lohr durch einen Granatsplitter an der Stirn verwundet Anschliessend marschierte er mit seiner Einheit uber Belgrad bis Pozarevac Anfang Dezember 1914 erreichte die Einheit Topola und zog weiter bis Sespin Dort wurde Lohr durch eine Schrapnellkugel am Fussgelenk zum zweiten Mal verwundet Am Folgetag wurde er am Arm erneut verwundet P 20 Die Gefechte zwischen k u k und serbischen Truppen nahmen bis Mitte Dezember weiter zu Am 15 Dezember war die 29 Infanterie Truppendivision wieder auf ungarischen Boden zuruckgedrangt worden Beide Seiten hatten dabei so hohe Verluste erlitten dass in diesem Kampfgebiet eine zehnmonatige Kampfpause die Folge war P 21 1915 Bearbeiten Am Jahresanfang wurde die 29 ITD mit der 58 IBrig aus ihrem bisherigen Kampfeinsatz herausgelost und an den russischen Kriegsschauplatz in die Karpaten verlegt Dort nahm Lohr an der Ersten Offensive teil die aufgrund von Eis und Schnee am 25 Januar abgebrochen werden musste Anschliessend wurde Lohrs Brigade vorubergehend der 43 Infanterie Truppendivision 43 ITD unterstellt und im Raum Jablonka Radziejowa eingesetzt P 21 Fur Lohrs Einsatze in vorderster Linie beantragte Generalmajor Joseph Poleschensky fur ihn das Militarverdienstkreuz III Klasse Im Februar nahm Lohr an der 2 Karpatenoffensive teil Primarziel war der Entsatz der Festung Przemysl welcher scheiterte Im darauffolgenden Marz war Lohrs Brigade er war seit 1 Marz nunmehr Hauptmann in diesem Gebiet in heftige Abwehr und Stellungskampfe verwickelt Dabei verzeichneten die k u k Truppen sehr hohe Verluste P 22 Im April nahm Lohr an der Osterschlacht in den Karpaten 2 bis 20 April teil In diesen Kampfen die ohne Sieger blieben verloren die Mittelmachte 600 000 bis 800 000 Mann 5 Im folgenden Monat nahm die 58 IBrig zusammen mit Truppen des deutschen Heeres an der Mai Offensive teil Diese fuhrte zum Durchbruch durch die russische Front Lohrs Brigade ruckte dabei vom Beskidenkamm uber Hoczew vor und erreichte bis zum 16 Mai den Raum Larovice Anschliessend kam es zur Schlacht von Lemberg die fur die Mittelmachte siegreich endete Nach der Schlacht wurde Lohr am 18 Juli die Militar Verdienstmedaille verliehen P 23 Zu diesem Zeitpunkt nahm Lohrs Brigade in Nacht und Eilmarschen die Verfolgung der russischen Truppen wahr Dabei kam es zu Nachhutgefechten und Artillerieuberfallen Die vollig ubermudeten Truppen erlitten hierdurch erneut schwere Verluste und Lohr wurde am 23 Juni durch einen Streifschuss am Oberschenkel verwundet P 23 Am 30 Juni 1915 verstarb Lohrs Vater mit 66 Jahren in Wien P 4 Im Juli war Lohrs Brigade der 2 Armee unterstellt und lag am Bug Anschliessend unterstutzte sie die Armee Mackensen auf ihrem Vormarsch nach Warschau In den Monaten August und September nahm Lohrs Brigade an weiteren Vormarschen teil Anfang September erreichte diese den Raum Jasionow Nach einem Angriff am 3 September stand Lohrs Brigade erstmals auf russischem Boden Danach ging der Sommerfeldzug allmahlich in einen Stellungskrieg uber Die folgende Zeit im Stellungskrieg war mit der Ablosung von Bataillonen verbunden Lohrs Frontdienst lief Ende November aus Er wechselte zum 1 Dezember als Konzipient in die Abteilung 5 M Luftfahrtruppe in das k u k Kriegsministerium nach Wien Luftfahrtruppen 1916 17 Bearbeiten Im Kriegsministerium leistete Lohr die nachsten Jahre Dienst beim Aufbau der Organisation der k u k Luftfahrtruppen Zum 1 Mai wurde das Kommando der Luftfahrtruppen im Kriegsministerium eine eigene Abteilung Die Bezeichnung lautete Abteilung 5 L In dieser stieg Lohr bis zum Vorstandsstellvertreter auf In dieser Position war Lohr mit dem Aufbau der Organisation der Luftfahrtruppen LFT betraut Zu seinen Aufgaben gehorte die Etablierung eines Luftfahrzeug Abwehrdienstes und die Neuformation der LFT Ferner zeichnete er fur den Schriftverkehr mit auswartigen Zentralstellen verantwortlich legte die Grundlagen kunftiger Luftfahrausbildungen fest und verfasste dazu zahlreiche Vorschriften P 24 Insbesondere der fliegerische Abwehrdienst auch Heimatschutz genannt verschlang 1916 einen Grossteil von Lohrs Engagement Am 18 August 1916 erhielt er fur seine bisherigen Verdienste die Silberne Militarverdienstmedaille mit Kriegsdekoration verliehen Der weitere Aufbau und die Verstarkung des heimischen Luftraumes fiel ab Sommer 1916 in Lohrs Aufgabengebiet P 25 Bis zum zweiten Halbjahr 1917 konnte durch Lohrs Wirken die Zahl der zur Verfugung stehenden Abwehrflugzeuge erhoht werden Um eine bessere Organisation dieser fliegenden Verbande zu gewahrleisten wurden diese in Staffeln und Geschwader organisiert P 26 Neben der Organisation der Luftfahrtruppen widmete sich Lohr dem Aufbau der fliegerischen Bodenorganisation Lohrs dritte grosse Hauptaufgabe war die Schaffung von Luftfahrzentren fur die fliegerische Ausbildung Fur seine Tatigkeit und seinen Anteil beim Aufbau der Luftfahrtruppen wurde Lohr im Oktober 1917 der Orden der Eisernen Krone III Klasse mit Kriegsdekoration verliehen P 27 1918 Bearbeiten nbsp Eine Albatros D III einer k u k FliegerkompanieMitte Januar 1918 wurde Lohr als Bataillonskommandant zur Truppendienstleistung zum Infanterie Regiment 74 kommandiert Das Regiment lag im Verband Lohrs alter 57 Infanterie Brigade an der Sudwestfront entlang des Piave und war dort mit Stellungsbau beschaftigt In der zweiten Februarhalfte wurde das Regiment aus der Front herausgelost und in die Reserve verlegt P 28 Daraufhin erhielt Lohr die Anweisung sich wieder im Kriegsministerium einzufinden Dort war er ab Marz 1918 erneut als Vorstandsstellvertreter der Abteilung 5 L eingesetzt P 29 1918 hatte sich jedoch die Kriegslage der k u k Luftfahrtruppen gegenuber den italienischen Luftstreitkraften verschlechtert Einer Ubermacht ausgesetzt war Innsbruck am 20 Februar 1918 Ziel eines italienischen Luftangriffs geworden Die Abteilung 5 L um Lohr setzte ihrerseits nun alle Mittel ein um den Schutz weiter auszubauen Dafur wurde das vorhandene Flugmeldenetz erweitert neue Flugwachen aufgestellt und eine Flugwachenkette geschaffen P 30 Auf der anderen Seite wurde nach dem Ausscheiden Russlands aus dem Ersten Weltkrieg im Zuge des Friedensvertrages von Brest Litowsk Lohrs Abteilung vor neue Aufgaben gestellt So sollten alsbald Flug bzw Flugpostlinien nach Odessa Kiew und Budapest eingerichtet werden P 31 Diese Ideen wurden jedoch aufgrund der weiteren Lageentwicklung wieder verworfen Ab August 1918 machten sich die schwindenden Krafte des k u k Abwehrdienstes bemerkbar So warfen am 9 August italienische Flugzeuge Propaganda Flugblatter uber Wien ab Am 31 August bzw am 8 September 1918 wurden die Bahnanlagen von Franzensfeste bzw Lienz bombardiert Dies stellte fur die Abwehr unter Lohr Versagen auf der ganzen Linie dar P 32 Ab September 1918 war aufgrund der politischen und wirtschaftlich verscharften Lage der Verfall der Donaumonarchie nicht mehr aufzuhalten In dieser Zeit erhielt Lohr noch am 23 September den Franz Joseph Orden mit Kriegsdekoration Bereits Mitte September und noch einmal Anfang Oktober 1918 waren die Friedensaufrufe Karls I ungehort verhallt P 33 Am 30 Oktober wurden Waffenstillstandsverhandlungen aufgenommen In diesen letzten Wochen war Lohr fur die Ruckverlegung aller Einheiten in die Heimat verantwortlich die bis 30 Oktober abgeschlossen wurde Am Folgetag wurde von der Entente festgelegt dass Osterreich samtliche Luftfliegerabteilungen aufzulosen hatte Am 3 November 1918 wurde von Unterstaatssekretar Julius Deutsch die Aufstellung der Deutsch Osterreichischen Volkswehr angeordnet Ein dementsprechender Aufstellungsbefehl folgte am 18 November Von den damit verbundenen Anderungen im neuen Staatsamt fur Heereswesen war auch die Abteilung Lohrs im ehemaligen Kriegsministerium betroffen Im November und Dezember 1918 war er mit der Ruckfuhrung und Sicherstellung des Gerates der ehemaligen Luftfahrtruppen befasst um dies den Siegermachten vorzuenthalten was einen schweren internationalen Rechtsbruch darstellte und die neue Republik massiv gefahrdete P 34 Volkswehr BearbeitenNach der Eingliederung der Abteilung 5 L in die Fachgruppe IV Verkehrstruppen unter ihrem Leiter Oberst Theodor Korner wurde Lohr umgehend mit der Aufstellung einer neuen Fliegertruppe betraut Ihre Starke wurde mit 10 Fliegerstaffeln beziffert Anfang 1919 erhielt die Abteilung eine neue Bezeichnungen Lohr war nun als Konzipient dem Referat Organisation militarischer Angelegenheiten des Luftfahrtwesens zugeteilt Das Referat war Bestandteil der Abteilung 11 des Staatsamtes fur Heerwesen StA f Hw P 35 In den nachsten Monaten entstand unter seiner Mitwirkung eine kleine Fliegertruppe bestehend aus zwei Fliegergruppen und sechs Fliegerhorsten P 36 Der im September ausgehandelte Vertrag von Saint Germain beendete die Bestrebungen der jungen Republik nach einer eigenen Fliegertruppe Schon im Vorfeld des Vertrages dessen Bestimmungen erkennbar waren wurde Lohr mit der Reduzierung der bestehenden Fliegertruppe betraut Gemass den Vertragsbestimmungen verblieb Osterreich nach Auflosung der Fliegerabteilung an fliegerischen Kraften nur die Polizeiflugstaffel Thalerhof P 36 Diese bestand aus drei Offizieren und sieben weiteren Personen P 37 Ende April 1920 wurde diese dann ebenfalls aufgelost Bundesheer BearbeitenZum 1 September 1920 wurde Lohr seit 1 Juli im Range eines Majors in das aus der Volkswehr neu gebildete Bundesheer ubernommen Mit dem Wechsel war sein Aufstieg in den Hoheren Dienst verbunden In dieser Laufbahn wurde er im neu geschaffenen Bundesministerium fur Heerwesen der III Sektion Kriegsmaterial der Abteilung 11 zugeteilt P 38 Mitte Februar 1921 fasste die Interalliierte Kontrollkommission den Entschluss zur vollstandigen Zerschlagung der osterreichischen Luftfahrtruppe Der Republik verblieb nur ein einziges Flugzeug fur meteorologische Zwecke P 39 Lohr sagte spater uber die Jahre 1919 20 aus dass die Siegermachte sich nicht sicher waren ob die deutsche Kuh nun bis zum Aussersten zu melken oder zu schlachten ware P 40 Trotz des Verbot des militarischen Flugwesens in Osterreich war Lohr weiterhin davon uberzeugt dass die Zukunft der Luftfahrt gehore Unter diesem Vorsatz wurde unter Umgehung des Vertrages von St Germain im Geheimen am Wiederaufbau der osterreichischen Luftstreitkrafte begonnen Diese Arbeiten beschrankten sich unter ausserster Geheimhaltung zunachst nur auf die Planung und Vorbereitung P 38 Der militarische Charakter von Lohrs Referat fuhrte 1923 dazu dass dieses zum 1 Juni 1923 der Prasidialsektion Abteilung 2 Landesverteidigung zugeteilt wurde Lohrs Aufgabe in diesen Jahren bestand darin andere betroffene Zentralstellen erst einmal von der Existenz der osterreichischen Lufthoheitsrechte zu uberzeugen War dies geschehen sollte in weiteren Schritten der Luftschutz und der Aufbau des militarischen Flugwesens erfolgen Wie wichtig Lohrs Arbeit war wurde im Jahr 1925 deutlich als es 30 gemeldete Luftraumverletzungen fremder militarischer Flugzeuge gegeben hatte In den folgenden Jahren kam es hinsichtlich der Regelung des Luftverkehrs uber osterreichischem Luftraum zu einer Phase der Entspannung Osterreichs Lufthoheit gewann an Bedeutung Bald gab es weitere Staatsvertrage uber den Luftverkehr 1925 mit dem Deutschen Reich 1926 mit Konigreich Ungarn 1928 schlossen die Tschechoslowakei und 1930 auch Italien derartige Vertrage Lohr hatte ab 1924 kontinuierlich am Aufbau des Flugmeldesystems und des Luftschutzes gearbeitet P 41 In den Jahren ab 1928 trat Lohr offensiv in der Offentlichkeit auf um das notige Personal fur seine Wiederbewaffnungsplane zu gewinnen Insbesondere im Kreis der ehemaligen k u k Feldpiloten aus der Polizei Dies gelang ihm ohne Schwierigkeiten da sich Osterreich als besiegte Nation empfand Aufgrund der angespannten Haushaltslage beschrankte sich Lohrs Wiederbewaffnung nur auf passiven Abwehrschutz P 42 Entwicklung der Luftkriegstheorie Bearbeiten nbsp Giulio Douhet gilt als Begrunder der modernen Luftkriegstheorie deren Inhalte Lohr umsetzteIm gleichen Zeitraum widmete sich Lohr dem Studium neuer Luftkriegsmethoden in einem kunftigen Krieg Derartige Studien wurden in dieser Zeit von einem Grossteil der am Ersten Weltkrieg beteiligten Staaten entwickelt Lohr spezialisierte sich dabei auf Methoden der modernen Luftkriegsfuhrung des Italieners Giulio Douhet Dieser vertrat darin u a rucksichtsloses Vorgehen gegen die Zivilbevolkerung insbesondere die Bombardierung von Wohngebieten womit massive Kriegsverbrechen verbunden waren Seiner Theorie zufolge sollte die Luftwaffe den wichtigsten als auch einzigen Schlag mit grosstmoglichstem Spielraum erhalten P 43 Aus diesen Lehren entwickelte Lohr in den weiteren Jahren seine eigene Luftkriegstheorie die er erst 1943 abschloss Ihr Titel lautete Wege des Luftkrieges Im Grundsatz beinhaltete seine Strategie das Prinzip eines Enthauptungsschlages gegen Einrichtungen der Staatsfuhrung Eine Aussage hierzu lautete Aber der Staatsorganismus hat gleich dem Korper eines Lebewesens Stellen an denen eine verhaltnismassig kleine Verletzung ausserordentliche Wirkung hervorruft und zwar umso mehr je hoher Lebewesen beziehungsweise Staaten organisiert sind Seiner weiteren Strategie zufolge bemass Lohr den Luftstreitkraften zwar eine schlachtentscheidende aber keineswegs eine kriegsentscheidende Rolle zu umfassende Angriffe auf das Hinterland eines Gegners lehnte er ab weil er ja sowieso die grossen Stadte in Schutt und Asche legen wollte um durch diesen extremen Terror die Kapitulation des Gegners zu erzwingen P 44 Terror war das Grundprinzip seiner Kampffuhrung 1938 formulierte Lohr seine Theorie des Luftkrieges erneut So konne mittels Fliegerbomben jedes beliebige Ziel angegriffen werden Studiere man den Organismus des Feindstaates in anatomischer und biologischer Hinsicht so finde man Punkte die von einem kurzen Schlag getroffen den gesamten Organismus lahmen Durch seine zahlreichen Publikationen uber Luftstreitkrafte Luftkriegswesen und Luftschutz erlangte Lohr auch in den Nachbarstaaten eine grossere Bekanntheit P 45 Geheimaufbau der Fliegertruppe Bearbeiten nbsp Italienische Fiat Ansaldo A 120 dienten Lohr ab 1931 als SchulungsflugzeugeDie Jahre 1927 bis 1929 markieren Lohrs vollig illegale Bemuhungen zur schrittweisen Aufstellung einer neuen Fliegertruppe unter dem Deckmantel der Geheimhaltung Dazu gehorte gleichfalls die Etablierung einer Pilotenausbildung Erleichtert wurden Lohrs Bemuhungen dahingehend als dass Osterreich 1927 die gleichen Erleichterungen bei der Schaffung einer Zivilluftfahrt erfuhr wie das Deutsche Reich im Jahr davor Allerdings blieb das Verbot der Ausbildung von Heeresangehorigen zu Piloten bestehen Dennoch gestattete die Entente Osterreich in den nachsten sechs Jahren zwolf Offiziere fur den Flugsport auszubilden Im Nachbarland Italien wurden in diesen Jahren bereits ganze Luftflotten aufgestellt Um nicht vollends in Hintertreffen zu gelangen suchte das Bundesheer nun verscharft nach Moglichkeiten mit dem konkreten Aufbau der Fliegertruppe zu beginnen Lohr rannte im weiteren Vorgehen in dieser Sache offene Turen ein Er fand Unterstutzung bei den entsprechenden Dienststellen in denen ehemalige Fliegeroffiziere dienten Und auch im Bundesheer gab es junge flugbegeisterte Offiziere die es kaum erwarten konnten den kunftigen Kern einer Fliegertruppe zu bilden Eine bedeutende Rolle kam dabei der zivilen Osterreichischen Luftverkehrs AG O L A G zu P 46 Die Aufhebung der internationalen Militarkontrolle zum 31 Januar 1928 gewahrte Lohr endlich die erhoffte Freiheit um seine Plane in die Tat umzusetzen Dazu gehorte primar die Ausbildung von Piloten Beobachtern und Technikern Aus Tarnungsgrunden blieb der Personenkreis weiterhin dem Heer zugeordnet 1928 begann mit Hilfe der O L A G die Ausbildung von Sportfliegern Die der Flugzeugwarte sollte bis Fruhjahr 1929 anlaufen Noch im gleichen Jahr begann Lohr mit dem Aufbau einer Fliegerabwehrtruppe durch die Schaffung einer Flak Batterie sowie der Ausbildung kunftiger Flakoffiziere P 47 Im weiteren Verlauf des Jahres festigten sich die Strukturen fur die Ausbildung des Flug und Bodenpersonals Ab Dezember 1928 gab es offiziell ausgeschriebene Kurse hierzu Im Fruhjahr 1929 konnte durch Lohrs Schaffen die erste offentliche Fliegerschule in Aspern ihren Dienst aufnehmen Die Maschinen stellte die O L A G Im Fruhjahr 1929 waren fur das Flugwesen bereits 11 Heeresoffiziere und 12 Chargen ausgebildet worden Nach der Verlegung der Fliegerschule von Aspern nach Graz versammelte sich dort der kunftige Kader an jungen Flugzeugfuhrern Entgegen allen organisatorischen Schwierigkeiten konnte Lohr bis Herbst 1929 die Ausbildung des Flugpersonals zum Laufen bringen P 48 Der Beginn des neuen Jahrzehntes stand im Zeichen des Weiteren schrittweisen Ausbaues der Fliegerkrafte und der Erweiterung der bisherigen Flugplatzanlagen Aufgrund politischer Gegebenheiten orientierte sich Osterreich bei seiner geheimen Wiederbewaffnung am ehemaligen Kriegsgegner Italien Das Konigreich versorgte die junge Republik in den Folgejahren mit Ausrustung und Technik Das 1 Ausbildungsjahr der kunftigen Jagdflieger wurde von Flugunfallen und Kompetenzschwierigkeiten uberschattet P 49 Diese und andere aufsehenerregende Vorfalle in der Offentlichkeit sorgten bei Lohr fur Missstimmung da er befurchtete die Geheimhaltung der noch verbotenen Fliegerkrafte wurde verloren gehen Als Reaktion auf die zahlreichen Flugunfalle erliess Lohr fur das nachste Ausbildungsjahr 1930 1931 verscharfte Bestimmungen P 50 Im Herbst 1930 verfugte seine Fliegertruppe uber 10 Maschinen drei davon waren Hopfer Schulungsmaschinen Am 1 Oktober 1930 trat die osterreichische Luftverkehrsordnung in Kraft Im November besuchte Lohr neben Ungarn das Deutsche Reich um das Flugmotorenwerk Siemens amp Halske zu besichtigen Den Abschluss bildete der Besuch der Ernst Heinkel Flugzeugwerke in Warnemunde Wehrmacht BearbeitenUbernahme in deutsche Luftwaffe Bearbeiten Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich wurde Lohr in die Wehrmacht ubernommen und zum Befehlshaber des Luftwaffenkommandos Osterreichs nunmehr der Donau und Alpenreichsgaue bestellt Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im Marz 1939 wurde er zum General der Flieger und Oberbefehlshaber der neu aufgestellten Luftflotte 4 befordert mit der er am Uberfall auf Polen und am Balkanfeldzug teilnahm Am 6 und 7 April 1941 fand unter dem Kommando von General Lohr der Luftangriff auf Belgrad statt bei dem tausende Menschen ums Leben kamen 6 Der Angriff auf Jugoslawien erfolgte am 6 April 1941 ohne Kriegserklarung Belgrad wurde am gleichen Tag bombardiert obwohl es von Jugoslawien zur offenen Stadt erklart worden war Lohr hatte den Plan zur Bombardierung der Stadt entwickelt der vorsah durch Spreng und Brandbomben Grossbrande zu verursachen um der nachtlichen zweiten Angriffswelle die Zielauffindung zu erleichtern 7 Die durch einen solchen Angriff hohen Opferraten unter der Bevolkerung der Stadt wurden dabei ganz bewusst und geplant in Kauf genommen was nach Warschau der zweite Luftterror Angriff in bisher nie gekanntem Ausmass und somit ein extremes Kriegsverbrechen der Wehrmacht war das sich spater bei Luftangriffen auf deutsche Stadte bitter rachen sollte Bei der Planung und Durchfuhrung der Luftlandeschlacht um Kreta im Mai 1941 war Lohr Chefplaner und gemeinsam mit Kurt Student Oberbefehlshaber 8 Lohr der neben Russisch samtliche wichtige Sprachen der Balkanhalbinsel bis auf das Griechische sprach galt auf der einen Seite als besonders gebildeter Offizier der alten osterreichischen Schule auf der anderen Seite auch als treuer Anhanger der nationalsozialistischen Idee Im Mai 1941 zum Generaloberst befordert wurde Lohr bis Juni 1942 im Sudabschnitt der Ostfront eingesetzt Am 1 August 1942 schliesslich wurde Lohr zum Wehrmachtbefehlshaber Sudost und Oberbefehlshaber der auf der Balkanhalbinsel stationierten 12 Armee bestellt Vom 1 Janner bis zum 26 August 1943 und vom 25 Marz 1945 bis zur deutschen Kapitulation war er Oberbefehlshaber Sudost Vom 26 August 1943 bis 25 Marz 1945 war Generalfeldmarschall Maximilian von Weichs Oberbefehlshaber Sudost Lohr selbst war in dieser Zeit nur Oberbefehlshaber der Heeresgruppe E In seinen Verantwortungsbereich fielen unter anderem Deportationen von mehr als 60 000 Juden aus Griechenland und Albanien 9 Eine strafbare Verantwortung Lohrs fur die Deportationen vor allem von den griechischen Inseln gilt als erwiesen P 51 Am 8 Mai 1945 dem Tag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht befanden sich noch 150 000 Mann der Heeresgruppe Lohr in Jugoslawien Die letzten deutschen Nachhuten waren nur mehr 72 Marschstunden von Karnten entfernt Generaloberst Lohr verhandelte in Griffen bei Volkermarkt mit den Briten uber die Uberfuhrung der noch auf jugoslawischem Gebiet stehenden Teile der Heeresgruppe nach Karnten in britischen Gewahrsam was die Briten jedoch ablehnten Daraufhin gab Lohr den Befehl zur Kapitulation gegenuber den Jugoslawen Er selbst wurde von den Briten an Jugoslawien ausgeliefert und musste sich deshalb am 15 Mai mit seinem engsten Stab ins jugoslawische Maribor Marburg begeben 10 Der Militargerichtshof der Foderativen Volksrepublik Jugoslawien verurteilte ihn in einem Prozess der vom 5 bis 16 Februar 1947 stattfand wegen der durch ihn ohne Kriegserklarung befohlenen Bombardierung Belgrads 1941 zum Tod durch Erschiessen Lohr reichte kein Gnadengesuch ein Das Urteil wurde am 26 Februar 1947 vollstreckt 11 Bei den mitangeklagten Generalen August Schmidhuber Johann Fortner Fritz Neidholdt Joseph Kubler Adalbert Lontschar und Oberst Gunther Tribukeit wurde das Todesurteil durch den Strang vollstreckt 12 Gedenktafeln Bearbeiten nbsp 2015 demontierte Gedenktafel fur Lohr in der StiftskircheIn der dem Verteidigungsministerium gehorenden und von der Osterreichischen Militardiozese genutzten 13 Wiener Stiftskirche befand sich eine von dem Osterreichischen und Wiener Aero Club gestiftete Gedenktafel fur Alexander Lohr Die zu Allerheiligen 1955 angebrachte Tafel erinnert an den wegen seiner Bescheidenheit und Menschlichkeit beliebt gewesenen Heerfuhrer altosterreichischer Pragung 14 Die Tafel war von Beginn an umstritten was dazu fuhrte dass sie bereits bald nach ihrer Anbringung mit roter Farbe uberspruht wurde ja deren Entfernung verlangt worden war P 52 Im September 2014 forderte der Grune Nationalratsabgeordnete Harald Walser erneut die Beseitigung der Gedenktafel fur den Kriegsverbrecher Die Militarseelsorge erwiderte sie wolle zwar den Innenraum der Stiftskirche neu gestalten doch dienten die Gedenktafeln keineswegs der Verherrlichung von Kriegsverbrechen sondern im kirchlichen Raum steht das Gebet fur die Verstorbenen im Vordergrund auch und gerade fur die die sich schuldig gemacht haben 15 Uber der Gedenktafel fur Lohr hangt ein grosses Jesus Relief aus Marmor mit der Aufschrift Sie werden auferstehen Fur die Wiener Tageszeitung Der Standard besteht Unklarheit warum es diese Tafel wieder gibt Denn eine solche Gedenktafel gab es schon einmal sie wurde aber 1986 nach Protesten abmontiert Damals war sie einer der Ausloser fur die Waldheim Affare Kurt Waldheim war namlich Soldat in der Lohr unterstellten Heeresgruppe E 16 Die Tafel wurde am 19 Februar 2015 aus der Kirche entfernt Die anderen Tafeln werden uberpruft und eine erklarende Tafel ist geplant 13 Nach 1955 wurde Lohr auch in der Aula der Landesverteidigungsakademie mit einer Tafel gewurdigt die Jahrzehnte spater wieder entfernt wurde 17 In der Hofburgkapelle wurde 1989 sein Name auf einer Tafel mit dem Titel Felde der Ehre entdeckt Er wurde inzwischen unkenntlich gemacht 17 Literatur BearbeitenLohr Alexander In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 276 Karl Glaubauf Die Volkswehr 1918 20 und die Grundung der Republik Wien 1993 mit zahlreichen Flugzeugabbildungen Franz Menges Lohr Alexander In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 43 f Digitalisat Jaromir Diakow Generaloberst Alexander Lohr Ein Lebensbild Herder Freiburg i Br 1964 Siegwald Ganglmair Generaloberst Alexander Lohr In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende Band 2 Primus Darmstadt 1998 ISBN 3 89678 089 1 S 123 130 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexander Lohr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alexander Lohr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Alexander Lohr im Austria Forum Biographie Die deutschen Heeresgruppen Teil 2 Zweiter Weltkrieg In bundesarchiv de mit weiteren Links Einzelnachweise Bearbeiten Wolfram Wette Hrsg Kriegsverbrechen im 20 Jahrhundert Primus Darmstadt 2001 ISBN 3 89678 417 X S 192 Jaromir Diakow Generaloberst Alexander Lohr Ein Lebensbild Herder Wien 1964 S 15 a b c d Karl Friedrich Hildebrand Dermot Bradley Ernest Henriot Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935 1945 Teil II Band 2 Habermehl Nuber Biblio Verlag Osnabruck 1991 S 308 a b Jaromir Diakow Generaloberst Alexander Lohr Ein Lebensbild Herder Wien 1964 S 16 Wolfdieter Bihl Der Erste Weltkrieg 1914 1918 Bohlau Wien 2010 S 111 Rolf Dieter Muller Der Bombenkrieg 1939 1945 Links Verlag Berlin 2004 ISBN 3 86153 317 0 S 86 Walter Manoschek Serbien ist judenfrei Militarische Besatzungspolitik und Judenvernichtung in Serbien 1941 42 Beitrage zur Militar und Kriegsgeschichte Band 38 Oldenbourg Munchen 1995 ISBN 3 486 56137 5 S 18 Detlef Vogel Operation Strafgericht Die rucksichtslose Bombardierung Belgrads durch die deutsche Luftwaffe am 6 April 1941 In Gerd R Ueberschar Wolfram Wette Hrsg Kriegsverbrechen im 20 Jahrhundert Primus Darmstadt 2001 ISBN 3 89678 417 X S 303 308 Diakow Lohr Alexander In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 276 Raul Hilberg Die Vernichtung der europaischen Juden Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1990 Band 2 ISBN 3 596 24417 X S 749 ff Walter Manoschek Serbien ist judenfrei Militarische Besatzungspolitik und Judenvernichtung in Serbien 1941 42 Beitrage zur Militar und Kriegsgeschichte Band 38 Verlag Oldenbourg Munchen 1995 ISBN 3 486 56137 5 S 23 Kurt W Bohme Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges Die deutschen Kriegsgefangenen in Jugoslawien 1941 1949 Band 1 1 Munchen 1962 S 279 Hermann Frank Meyer Blutiges Edelweiss Die 1 Gebirgs Division im Zweiten Weltkrieg Links Berlin 2008 ISBN 978 3 86153 447 1 S 667 a b Umstrittene Lohr Gedenktafel in Wiener Stiftskirche abgehangt In KathWeb 27 Februar 2015 archiviert vom Original am 27 Februar 2015 abgerufen am 27 Februar 2015 Helmuth Damerau Deutsches Soldatenjahrbuch Band 35 Schild Verlag 1987 S 144 apa red Grune kritisieren NS Gedenktafel fur Lohr in Wiener Stiftskirche An einer Gedenktafel in der Wiener Stiftskirche die an Alexander Lohr erinnert stossen such aktuell die Grunen Dieser sei nachweislich ein NS Kriegsverbrecher und Massenmorder gewesen so der Abgeordnete Harald Walser am Donnerstag In Vienna Online Russmedia Digital GmbH 24 September 2014 abgerufen am 22 Juni 2021 pm Holocaust Emporung uber Gedenktafel fur NS Kriegsverbrecher in Wiener Stiftskirche Die Tafel in Neubau erinnert an den unvergessenen Kameraden Alexander Lohr der 1947 hingerichtet wurde In derstandard at Der Standard 25 September 2014 abgerufen am 22 Juni 2021 a b Stiftskirche Nazi Ehrentafel entfernt 27 Februar 2015 abgerufen am 27 Februar 2015 Erwin Pitsch Alexander Lohr Band 1 Der Generalmajor und Schopfer der Osterreichischen Luftstreitkrafte Osterreichischer Miliz Verlag Salzburg 2004 ISBN 3 901185 21 6 a b S 53 a b c S 54 S 126 a b c S 103 a b S 55 a b c S 56 a b S 57 S 58 S 59 S 60 a b c S 61 S 62 S 63 S 64 S 66 S 72 S 75 S 76 S 77 S 78 a b S 79 S 80 a b S 81 S 86 S 87 S 89 S 90 S 91 S 92 S 94 S 95 S 98 f S 100 S 102 S 104 a b S 106 S 108 a b S 112 S 111 S 109 S 113 S 114 S 115 S 116 f S 118 S 119 S 121 S 122 S 124 S 125 S 45 Armin Scheiderbauer Erwin Pitsch Alexander Lohr Der Generalmajor und Schopfer der Osterreichischen Luftstreitkrafte Osterreichischer Milizverlag Band 21 Osterreichischer Miliz Verlag Salzburg 2001 ISBN 3 901185 21 6 S 28 Generaloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert Strauss von Viettinghoff Weiss ZeitzlerGeneraloberste der Luftwaffe Dessloch Grauert Jeschonnek Keller Korten Loerzer Lohr Rudel Student Stumpff Udet WeiseGeneraladmirale der Kriegsmarine Albrecht Boehm Carls von Friedeburg Kummetz Marschall Saalwachter Schniewind Schultze Warzecha WitzellSS Oberst Gruppenfuhrer und Generaloberste der Waffen SS Dietrich Hausser Normdaten Person GND 124788343 lobid OGND AKS LCCN nr2005014143 VIAF 52632036 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lohr AlexanderKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Generaloberst der deutschen WehrmachtGEBURTSDATUM 20 Mai 1885GEBURTSORT Turnu Severin Osterreich UngarnSTERBEDATUM 26 Februar 1947STERBEORT Belgrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Lohr amp oldid 237190545