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Ein Wehrmachtbefehlshaber WBF Schreibung vereinzelt auch mit Fugen s als Wehrmachtsbefehlshaber war im Zweiten Weltkrieg ein territorialer Befehlshaber mit militarischen Hoheitsrechten in von der Wehrmacht besetzten Landern die eine Zivilverwaltung hatten Kommandoflagge fur einen WehrmachtbefehlshaberDie vom Deutschen Reich okkupierten Gebiete unterstanden entweder einer Militarverwaltung oder einer Zivilverwaltung Wehrmachtbefehlshaber gab es nur in Landern die einer deutschen Zivilverwaltung unterstanden also von einem Reichskommissar oder einem Chef der Zivilverwaltung CdZ verwaltet wurden Die Wehrmachtbefehlshaber hatten keine zivilen Verwaltungsaufgaben die vollziehende Gewalt lag beim Chef der zivilen Verwaltung Wehrmachtbefehlshaber stutzten sich auf ein Netz von Kommandanturen Ihre Kompetenzen entsprachen meist denen eines Kommandierenden Generals oder Befehlshabers in einem Wehrkreis Ihre Unterstellung war nicht einheitlich geregelt Teils unterstanden sie Adolf Hitler unmittelbar teils erhielten sie ihre Weisungen vom Oberkommando der Wehrmacht Die Wehrmachtbefehlshaber kommandierten die Truppen aller Wehrmachtteile Heer Luftwaffe Marine in ihrem Befehlsbereich und waren neben der Polizei fur Sicherheitsaufgaben sowie die Ausnutzung des Landes fur die Versorgung der Wehrmacht verantwortlich Wehrmachtbefehlshaber vertraten gegenuber den Reichskommissaren oder anderen zivilen Verwaltungsspitzen die militarischen Interessen Wenn zivile Bereiche tangiert wurden ubernahmen allerdings diese die Umsetzung der militarischen Forderungen in eigener Verantwortung Zu Anordnungen auf dem zivilen Sektor waren Wehrmachtbefehlshaber nur im militarischen Ausnahmefall berechtigt Inhaltsverzeichnis 1 Wehrmachtbefehlshaber in den besetzten Gebieten 1 1 Danemark 1 2 Norwegen 1 3 Niederlande 1 4 Balkan 1 5 Ukraine 1 5 1 Geschichte 1 5 2 Gliederung 1 5 3 Wehrmachtbefehlshaber Ukraine 1 6 Ostland 1 7 Weissruthenien 1 8 Belgien und Nordfrankreich 1 9 Sardinien und Korsika 2 Wehrkreisbefehlshaber 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseWehrmachtbefehlshaber in den besetzten Gebieten BearbeitenDanemark Bearbeiten Ab April 1940 bestand die Dienststellung des Befehlshabers der deutschen Truppen in Danemark welcher ab Juli 1940 dem Befehlshaber des Ersatzheeres unterstand Am 14 November 1943 wurde vom OKW mit sofortiger Wirkung die Umbenennung dieser Dienststellung in Wehrmachtbefehlshaber Danemark angeordnet Befehlshaber der deutschen Truppen bzw Wehrmachtbefehlshaber in Danemark waren Leonhard Kaupisch 9 April 1940 bis 31 Mai 1940 Erich Ludke 1 Juni 1940 bis 27 September 1942 Hermann von Hanneken 12 Oktober 1942 bis 27 Januar 1945 Georg Lindemann 27 Januar bis 6 Mai 1945 Siehe auch Danemark unter deutscher Besatzung Norwegen Bearbeiten Ahnlich wie in Danemark wurde nach der deutschen Invasion Norwegens im April 1940 der Befehlshaber der dort eingesetzten Truppen General Nikolaus von Falkenhorst zum Befehlshaber der deutschen Truppen in Norwegen ernannt Im Juli 1940 wurde auf Anordnung des Chefs OKW die Bezeichnung in Wehrmachtbefehlshaber in Norwegen geandert Dieser war ab Dezember 1940 zugleich Oberbefehlshaber des Armeeoberkommandos Norwegen Nach der Auflosung des AOK Norwegen im Dezember 1944 ging die Position des Wehrmachtbefehlshabers auf den jeweiligen Oberbefehlshaber des Gebirgs AOK 20 uber Befehlshaber der deutschen Truppen bzw Wehrmachtbefehlshaber in Norwegen waren Nikolaus von Falkenhorst April 1940 bis Dezember 1944 Lothar Rendulic Dezember 1944 bis Januar 1945 Franz Bohme Januar bis zur Gefangennahme im Mai 1945 Siehe auch Norwegen unter deutscher Besatzung Niederlande Bearbeiten In den Niederlanden wurde nach der Einsetzung eines Reichskommissars im Mai 1940 die Stellung eines Wehrmachtbefehlshabers geschaffen Dieser erhielt mit Verfugung vom 17 Mai 1942 die Dienststellung und Befugnisse eines Armeeoberbefehlshabers Im November 1944 wurde aus dem Stab des Wehrmachtbefehlshabers die 25 Armee gebildet Wehrmachtbefehlshaber in den Niederlanden war Friedrich Christiansen Mai 1940 bis April 1945 Siehe auch Die Niederlande unter deutscher Besatzung 1940 1945 Balkan Bearbeiten Nach dem Balkanfeldzug wurde der Oberbefehlshaber der 12 Armee als Oberbefehlshaber der deutschen Truppen auf dem Balkan spater als Wehrmachtbefehlshaber Sudost bezeichnet Fur den Wehrmachtbefehlshaber Sudost galt eine Ausnahmeregelung Er hatte zusatzlich zum Oberbefehl fur alle Kampf und Besatzungstruppen in Serbien noch die Funktion eines Militarverwaltungschefs mit vollziehender Gewalt siehe bei Militarbefehlshaber Als Truppenkommandeur unterstand er dem OKW als Inhaber der vollziehenden Gewalt dem Oberbefehlshaber des Heeres Grund fur diese Zusammenlegung der Aufgaben in einer Hand war der starke bewaffnete Widerstand durch insbesondere die Einheiten der kommunistischen Widerstandsbewegung Tito Partisanen sowie durch nationalistische Gegenwehr Tschetniks in Jugoslawien Mit der Umwandlung des Armeeoberkommandos 12 zum Heeresgruppenkommando E am 1 Januar 1943 anderte sich die Bezeichnung in Oberbefehlshaber Sudost Wehrmachtbefehlshaber Sudost waren Generalfeldmarschall Wilhelm List 1941 General der Pioniere Walter Kuntze 1941 bis 1942 Generaloberst Alexander Lohr 1942 bis 1943 Ukraine Bearbeiten Geschichte Bearbeiten Der Wehrmachtsbefehlshaber Ukraine wurde am 1 September 1941 in Kiew fur das Gebiet des Reichskommissariat Ukraine aufgestellt Am 21 Juli 1944 wurde die Dienststelle aufgelost Gliederung Bearbeiten Oberfeldkommandantur 393 Shitomir spater Kiew Sicherungs Gebiet 2 Ukraine Oberfeldkommandantur 579 Rowno Sicherungs Gebiet Wolhynien Podolien oder 1 Ukraine 1942 454 Sicherungs Division slowakische Sicherungs Division 10 rumanische Division1943 LXII Reserve Korps mit 143 Reserve Division und 147 Reserve DivisionNovember 1943 444 Sicherungs Division koniglich ungarisches VII Armeekorps LXII Reserve KorpsWehrmachtbefehlshaber Ukraine Bearbeiten Generalleutnant z V Waldemar Henrici bis Oktober 1942 1 General der Flieger Karl KitzingerOstland Bearbeiten Siehe Wehrmachtbefehlshaber Ostland Weissruthenien Bearbeiten Wehrmachtbefehlshaber in Weissruthenien war General der Kavallerie Edwin Graf von Rothkirch und Trach 20 April bis 27 Oktober 1944 Belgien und Nordfrankreich Bearbeiten Mit der Einsetzung von Josef Grohe als Reichskommissar fur die besetzen Gebiete in Belgien und Nordfrankreich im Juli 1944 wurde die bisherige Stellung des Militarbefehlshabers Belgien und Nordfrankreich in die eines Wehrmachtbefehlshabers umgewandelt Aufgrund der wenig spater erfolgten Besetzung des Gebiets durch die Alliierten wurde die Befehlsstelle schon nach kurzer Zeit wieder abgewickelt Wehrmachtbefehlshaber Belgien Nordfrankreich war Martin Grase 15 Juli bis 13 September 1944 Sardinien und Korsika Bearbeiten Wehrmachtbefehlshaber auf Sardinien und Korsika war Generalleutnant Fridolin von Senger und Etterlin September bis Oktober 1943 Wehrkreisbefehlshaber BearbeitenWehrkreisbefehlshaber gab es nur in Gebieten die formell oder faktisch annektiert waren In diesen Landern wurden eigene Wehrkreise gebildet wie beispielsweise in Osterreich den Donau und Alpenreichsgauen Danzig Westpreussen Protektorat Bohmen und Mahren oder im Wartheland oder das Land wurde einem benachbarten Wehrkreis angegliedert wie Luxemburg Sie unterstanden dem OKH Befehlshaber des Ersatzheeres Siehe auch BearbeitenOberbefehlshaber Militarbefehlshaber SS und PolizeifuhrerLiteratur BearbeitenBundesarchiv Hrsg Europa unterm Hakenkreuz Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus achtbandige Dokumentenedition Heidelberg ISBN 3 326 00411 7 Georg Tessin Verbande und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 Band 14 Biblio Verlag Osnabruck 1980 S 244 Einzelnachweise Bearbeiten Wehrmachtbefehlshaber Ukraine war bis zum Oktober 1942 ein General Henrici und danach der General der Flieger Kitzinger Laut Justiz und NS Verbrechen Lfd Nr 683 Ausschnitt Urteil des LG Hannover vom 27 Juni 1968 Ks 1 68 Memento vom 31 August 2006 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrmachtbefehlshaber amp oldid 236365088