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Dieser Artikel befasst sich mit dem General Walter Kuntze Zu anderen Personen siehe Walter Kunze und Walther Kunze Walter Kuntze 23 Februar 1883 in Pritzerbe 1 April 1960 in Detmold war ein deutscher General der Pioniere im Zweiten Weltkrieg Wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Jugoslawien wurde er im Geiselmord Prozess 1948 zu lebenslanger Haft verurteilt 1953 wurde er begnadigt und entlassen Kuntze 1948 bei seiner Verurteilung im Fall Nr 7 der Nurnberger Nachfolgeprozesse Inhaltsverzeichnis 1 Leben bis 1933 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Nach 1945 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben bis 1933 BearbeitenKuntze trat nach seinem Abitur und einer Ausbildung im Maschinenbau am 24 Marz 1902 als Fahnenjunker in das Pionier Bataillon Nr 5 der preussischen Armee in Glogau ein Dort wurde er am 18 Oktober 1902 zum Fahnrich und am 18 August 1903 zum Leutnant befordert Am 1 Oktober 1905 erfolgte Kuntzes Kommandierung an die Militartechnische Akademie nach Berlin um seine Ausbildung weiter zu vertiefen Anschliessend kam er am 15 Juni 1907 zum Pionier Bataillon Nr 16 nach Metz Am 17 Mai 1910 wurde er in das Pionier Bataillon Nr 9 nach Harburg und ab 1 Oktober 1912 in das Pionier Bataillon Nr 26 nach Graudenz versetzt In der Zwischenzeit hatte man ihn am 18 August 1911 zum Oberleutnant befordert und vom 1 Oktober 1911 bis 16 Juli 1914 an die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs ubernahm Kuntze als Chef die 2 Kompanie des Bataillons an der Ostfront in Ostpreussen In dieser Funktion wurde Kuntze am 8 November 1914 zum Hauptmann befordert und am 14 November so schwer verwundet 1 dass er erst im Mai 1917 wieder dienstfahig war Zunachst setzte man ihn beim AOK 4 dann beim AOK 7 ein Am 2 August ernannt man Kuntze zum Ia im Stab der 4 Kavallerie Division und ab September 1918 hatte er die gleiche Stelle bei der 89 Infanterie Division inne Fur sein Wirken wahrend des Krieges hatte er neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern das Verwundetenabzeichen in Schwarz den Bayerischen Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern das Hanseatenkreuz der Stadt Hamburg sowie von den Verbundeten das Osterreichische Militarverdienstkreuz III Klasse mit der Kriegsdekoration den Eisernen Halbmond und das Offizierskreuz des Bulgarischen Militarverdienstorden erhalten 2 Nach Kriegsende wurde Kuntze in die Reichswehr ubernommen als Referent in der Abteilung Fremde Heere im Reichswehrministerium verwendet und am 1 April 1923 zum Major befordert Als solcher fungierte er ab 1 November 1923 als Kompaniechef im Pionier Bataillon 3 in Custrin und ab 1 Oktober 1925 gehorte er dem Stab des Gruppenkommandos 1 in Berlin an Man versetzte Kuntze am 1 Mai 1928 nach Konigsberg und ubertrug ihm das Kommando uber das Pionier Bataillon 1 Von dort kam Oberstleutnant Kuntze seit 1 Februar 1929 am 1 Marz 1930 wieder in das Reichswehrministerium dieses Mal als Chef des Stabes der Inspektion der Pioniere und Festungen In 5 Am 1 Oktober 1931 wurde Kuntze zum Oberst befordert und als solcher ein Jahr spater zum Hoheren Pionier Offizier beim Gruppenkommando 1 ernannt Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenKuntze erhielt am 1 September 1934 die Beforderung zum Generalmajor und wurde am 15 Mai 1935 mit der Fuhrung der Division Munster beauftragt die seit 15 Oktober 1935 die Bezeichnung 6 Infanterie Division fuhrte und deren Kommandeur er ab diesem Zeitpunkt war nbsp Kuntze rechts und Wilhelm List im Gefangnishof wahrend des Geiselmordprozesses1936 wurde er zum Generalleutnant befordert und gab das Kommando uber die Division 1938 ab nachdem er zum General der Pioniere befordert und wenig spater zum Kommandeur des Kommandostabes Kaiserslautern ernannt wurde In dieser Funktion war Kuntze fur die Erkundung und Festlegung des Westwalls zwischen Merzig und dem Rhein verantwortlich Kurze Zeit darauf erfolgte die Ernennung zum Kommandierenden General der Grenztruppen Saarpfalz Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs erfolgte die Umbenennung des Generalkommandos in XXIV Armeekorps und Kuntze ubernahm am 15 Februar 1940 das neu aufgestellte XXXXII Armeekorps das er im Westfeldzug und zu Beginn des Uberfalls auf die Sowjetunion 1941 kommandierte Kuntze gab im Oktober 1941 das Kommando ab wurde in die Fuhrerreserve versetzt und am 18 Oktober 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet 3 Nun war er Stellvertreter des Generalfeldmarschalls als Oberkommandierender Sudost Wilhelm List und ubernahm ab Oktober 1941 bis Juli 1942 dessen Funktion Vom 8 August bis 14 September 1942 kam er ein weiteres Mal in die Fuhrerreserve und war dann Chef des Ausbildungswesens im Ersatzheer bis zum 14 Marz 1945 als er zum Kommandierenden General des stellvertretenden III Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis III ernannt wurde Nach 1945 BearbeitenAm 2 Mai 1945 geriet Kuntze in Mecklenburg in britische Kriegsgefangenschaft und wurde spater den US Militarbehorden ubergeben 1947 wurde er im Geiselmord Prozess einem der zwolf Nurnberger Nachfolgeprozesse in der Funktion als Oberbefehlshaber der Wehrmacht in Jugoslawien wie sein Vorganger Wilhelm List wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt und wegen Inhaftierung einer funfstelligen Zahl von Juden und Zigeunern in Sammel oder Konzentrationslagern und Erschiessung von 3 200 Juden und Zigeunern in Serbien in der Zeit vom 27 bis zum 30 Oktober 1941 zu lebenslanger Haft verurteilt 4 Wie viele andere hochrangige Wehrmachtsoffiziere wurde Kuntze im Vorfeld der westdeutschen Remilitarisierung von dem amerikanischen Hochkommissar John McCloy 1953 begnadigt 5 Kuntzes Vorganger List war die Begnadigung von McCloy verweigert worden er kam 1952 allerdings aus gesundheitlichen Grunden aus der Haft frei Literatur BearbeitenBeate Ihmel Tuchel Fall 7 Der Prozess gegen die Sud Ost Generale gegen Wilhelm List und andere Gerd R Ueberschar Hrsg Der Nationalsozialismus vor Gericht Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943 1952 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 596 13589 3 Martin Zoller Kazimirz Leszczynski Hrsg Fall 7 Das Urteil im Geiselmordprozess gefallt vom Militargerichtshof V der Vereinigten Staaten von America VEB Verlag der Wissenschaften Berlin 1965 Dermot Bradley Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 7 Knabe Luz Biblio Verlag Bissendorf 2004 ISBN 3 7648 2902 8 S 317 318 Walter Manoschek Serbien ist judenfrei Militarische Besatzungspolitik und Judenvernichtung in Serbien 1941 42 Munchen 1995 2 Auflage Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Kuntze Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Walter Kuntze im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Einzelnachweise Bearbeiten Deutsche Verlustlisten des Ersten Weltkrieges Ausgabe 257 vom 6 Dezember 1914 Preussen 95 S 3412 Pionier Bataillon Nr 26 Graudenz 2 Feld Kompagnie Lodz am 14 u vom 18 bis 20 11 14 Hptm Walter Kuntze Berlin leicht verwundet Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres Mittler amp Sohn Berlin 1930 S 116 Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 485 Martin Zoller Kazimierz Leszczynski Hrsg Fall 7 Das Urteil im Geiselmordprozess gefallt am 19 Februar 1948 vom Militargerichtshof V der Vereinigten Staaten von Amerika Berlin DDR 1965 S 80 106 119 122 131f 134 175f 222f Beate Ihmel Tuchel Fall 7 Der Prozess gegen die Sud Ost Generale gegen Wilhelm List und andere In Gerd R Ueberschar Hrsg Der Nationalsozialismus vor Gericht Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943 1952 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 596 13589 3 S 152 Normdaten Person GND 133544338 lobid OGND AKS VIAF 38109979 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuntze WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Pioniere im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 23 Februar 1883GEBURTSORT PritzerbeSTERBEDATUM 1 April 1960STERBEORT Detmold Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Kuntze amp oldid 232758530