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Das Ersatzheer war ein Teil des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg und der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Es war innerhalb des Reichsgebiets stationiert und umfasste Kommando und Verwaltungsbehorden Ausbildungseinheiten sowie Wachtruppen Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben 2 Das Ersatzheer im Zweiten Weltkrieg 3 Wehrkreiskommandos nach 1939 4 Befehlshaber des Ersatzheeres vor und im Zweiten Weltkrieg 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAufgaben BearbeitenDas Ersatzheer hatte insbesondere die Aufgabe in Kriegszeiten fur Verluste den Ersatz an Personal und Material bereitzuhalten Hierzu wurden im Heimatkriegsgebiet Ersatzmannschaften ausgebildet Kriegsmaterial aller Art in Depots bereitgehalten und technische Neuerungen erprobt Es umfasste die Abteilungen der Inspekteure fur die verschiedenen Truppengattungen des Heeres fur die Ausbildung sowie fur die Offiziersausbildung Ausserdem gehorten das Allgemeine Heeresamt das Heereswaffenamt sowie das Heeresverwaltungsamt mit den Wehrkreiskommandos zum Ersatzheer Im Jahre 1944 wurde das Heerespersonalamt ebenfalls dem Ersatzheer unterstellt Die Divisionen hatten im Heimatgebiet Ausbildungseinheiten in Regimentsstarke die dem Ersatzheer unterstanden In diesen Regimentern wurden alle Soldaten die neu eingezogen wurden einer Grundausbildung unterzogen und dann zu der eigentlichen Kampfeinheit geschickt Dem Ersatzheer waren auch alle Soldaten unterstellt die sich im Urlaub in Lazaretten oder sonst zur Rekonvaleszenz oder zur Ausbildung im Reichsgebiet befanden Die Zuordnung zum Ersatzheer erfolgte automatisch und solange bis der Soldat wieder in seine Einheit an der Front zuruckgekehrt war Das Ersatzheer im Zweiten Weltkrieg BearbeitenBei der Mobilmachung am 26 August 1939 wurde aus Teilen des Allgemeinen Heeresamtes AHA eine Abteilung Chef der Heeresrustung und Befehlshaber des Ersatzheeres BdE im Oberkommando des Heeres OKH gebildet Am 1 September 1939 wurde Generaloberst Friedrich Fromm Befehlshaber des Ersatzheeres Das Ersatzheer stellte Ausbildungs und Erganzungstruppenteile fur die im Fronteinsatz stehenden Verbande des Feldheeres Die Personalstarke des Ersatzheeres schwankte erheblich Angaben gerundet 1 Jahr Feldheer Ersatzheer Summe1939 2 741 000 996 000 3 737 0001940 3 650 000 900 000 4 550 0001941 3 800 000 1 200 000 5 000 0001942 4 000 000 1 800 000 5 800 0001943 4 250 000 2 300 000 6 550 0001944 4 000 000 2 510 000 6 510 0001945 3 800 000 1 500 000 5 300 000Da gegen Ende des Krieges immer mehr Soldaten an der Front benotigt wurden nahm die Personalstarke des Ersatzheeres in dieser Zeit immer weiter ab Im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler am 20 Juli 1944 war geplant das Ersatzheer in Alarmbereitschaft zu versetzen damit dieses neuralgische Punkte im Reich kontrollieren konne Nachdem das Attentat gescheitert war ubergab Adolf Hitler das Kommando uber das Ersatzheer an Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler da er den Offizieren der Wehrmacht nicht mehr traute Himmler setzte daraufhin den SS Obergruppenfuhrer Hans Juttner als seinen Stabschef ein Fromm wurde vom Volksgerichtshof wegen Feigheit vor dem Feind zum Tode verurteilt da ihm eine direkte Beteiligung am Attentat nicht nachgewiesen werden konnte und am 12 Marz 1945 im Zuchthaus Brandenburg Gorden durch Erschiessung hingerichtet Gegen Ende des Krieges wurden immer mehr Ausbildungseinheiten gegen die vorruckenden Alliierten eingesetzt Das Ersatzheer bildete dabei das letzte Aufgebot der Wehrmacht Wehrkreiskommandos nach 1939 BearbeitenWehrkreis Gebiet HauptquartierI Ostpreussen Bezirk Bialystok KonigsbergII Pommern Mecklenburg StettinIII Altmark Neumark Brandenburg BerlinIV Sachsen Ost Thuringen Nord Bohmen nordliches Sudetenland DresdenV Elsass Baden Wurttemberg StuttgartVI Westfalen nordliches Rheinland Ost Belgien MunsterVII Sud Bayern MunchenVIII Schlesien ostliches Sudetenland BreslauIX Hessen West Thuringen KasselX Provinz Schleswig Holstein nordliches Hannover HamburgXI Braunschweig Anhalt sudliches Hannover HannoverXII sudliches Rheinland CdZ Gebiet Lothringen Pfalz Luxemburg WiesbadenXIII Nord Bayern nordwestliches Sudetenland NurnbergXVII Gaue Wien Niederdonau Oberdonau mit sudlichem Sudetenland WienXVIII Gaue Salzburg Tirol Vorarlberg Karnten Steiermark mit nordlichem Slowenien SalzburgXX Reichsgau Danzig Westpreussen westliches Ostpreussen DanzigXXI Reichsgau Wartheland PosenBohmen und Mahren Reichsprotektorat Bohmen und Mahren PragBefehlshaber des Ersatzheeres vor und im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten26 August 1939 bis 31 August 1939 General der Infanterie Joachim von Stulpnagel 1 September 1939 bis 20 Juli 1944 Generaloberst Friedrich Fromm ab 21 Juli 1944 Reichsfuhrer SS Heinrich HimmlerLiteratur BearbeitenRudolf Absolon Die Wehrmacht im Dritten Reich 6 Bande Boldt Verlag im Oldenbourg Verlag Munchen 1969 1995 Martin van Crefeld Kampfkraft Organisation und militarische Leistung 1939 1945 4 Aufl Freiburg 2009 engl Originalausgabe 1980 Bernhard R Kroener Die personellen Ressourcen des Dritten Reiches im Spannungsfeld zwischen Wehrmacht Burokratie und Kriegswirtschaft 1939 1942 in ders Rolf Dieter Muller Hans Umbreit Hrsg Kriegsverwaltung Wirtschaft und personelle Ressourcen 1939 1941 Stuttgart 1988 S 703 1003 Christoph R Rass Menschenmaterial Deutsche Soldaten an der Ostfront Innenansichten einer Infanterie Division 1939 1945 Schoningh Verlag Paderborn 2003 Christoph R Rass Die Militargerichte des Ersatzheeres im Westen des Reiches Wehrkreis VI 1939 bis 1944 45 in Geschichte in Koln 51 2004 S 119 145 online Kerstin Theis Wehrmachtjustiz an der Heimatfront Die Militargerichte des Ersatzheeres im Zweiten Weltkrieg de Gruyter Oldenbourg Verlag Berlin 2016 Militarische Vorschrift H Dv 140 Richtlinien fur die Ausbildung im Ersatzheer vom 1 3 1938Weblinks BearbeitenThe German Replacement Army Ersatzheer Bericht der amerikanischen Military Intelligence Division 1944 PDF 5 MB englisch abgerufen am 13 September 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Dirk Richhardt Auswahl und Ausbildung junger Offiziere 1930 1945 Zur sozialen Genese des deutschen Offizierkorps Dissertation Marburg 2002 S 184 unter Verweis auf die benutzten Einzelquellen abgerufen am 11 Mai 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ersatzheer amp oldid 237399819