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Der Bezirk Bialystok war eine Verwaltungseinheit wahrend der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg Er lag sudostlich Ostpreussens im Nordosten des heutigen Polen und zu einem kleineren Teil im angrenzenden Weissrussland Das Gebiet lag ostlich der sogenannten deutsch sowjetischen Interessengrenze Knapp vier Wochen nach Unterzeichnung des Deutsch sowjetischen Nichtangriffspakts wurde es nach der Sowjetischen Besetzung Ostpolens im September 1939 in die Weissrussische Sozialistische Sowjetrepublik eingegliedert Nach dem Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges im Juni 1941 wurde dieser nunmehr westliche Teil Weissrusslands der bis 1939 zum polnischen Staat gehort hatte CdZ Gebiet Dieses Gebiet stand als Bezirk Bialystok von 1941 bis 1944 45 unter deutscher Herrschaft jedoch ohne formlich in das Deutsche Reich eingegliedert zu werden Im Gegensatz zu den anderen Gebieten ostlich der deutsch sowjetischen Interessengrenze die die Sowjetunion wahrend des Zweiten Weltkriegs annektiert hatte kam der Grossteil des Gebietes 1945 an Polen zuruck Bezirk Bialystok Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verwaltungsgliederung 3 Amtschef 4 Bevolkerung 5 Auf dem Weg zur vollstandigen Eingliederung 6 Ortsnamen 7 Kreise im Bezirk Bialystok 1944 7 1 Stadtkreis 7 2 Landkreise 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion ordnete der erste Erlass uber die Einfuhrung der Zivilverwaltung in den neu besetzten Ostgebieten vom 17 Juli 1941 die Ubernahme der Zivilverwaltung im Bezirk Bialystok an Dessen Grenze verlief von der Sudostspitze Ostpreussens Suwalken Zipfel den Njemen entlang bis Mosty ausschliesslich Grodno einschliesslich Wolkowysk und Pruschany bis zum Bug westlich Brest und von dort entlang der bisherigen Grenzen zum Generalgouvernement und zu Ostpreussen Die Ubergabe des Bezirks Bialystok erfolgte am 1 August 1941 gleichzeitig schied er aus dem Operationsgebiet des Heeres aus und Teile ostwarts der bisherigen Grenze zur Sowjetunion wurden als neuer Amtsbezirk Troszyn dem Landkreis Scharfenwiese angegliedert Damit erhielt die Stadt Scharfenwiese nunmehr etwas mehr Hinterland in ostlicher Richtung Sitz der Verwaltung des Bezirkes Bialystok war die Stadt Bialystok Zunachst zum Zivilkommissar und dann zum Chef der Zivilverwaltung in Bialystok wurde der ostpreussische Oberprasident und Gauleiter Erich Koch aus Konigsberg Preussen ernannt Zum 1 November 1941 trat die Stadt Grodno nebst Umfeld vom Reichskommissariat Ostland zum Bezirk Bialystok Zum 20 Oktober 1943 wurde die Sudgrenze des Landkreises Sudauen in der Provinz Ostpreussen zum Bezirk Bialystok begradigt und auf die Nordseite des Augustow Kanals zuruckverlegt Im Juli August 1944 wurde der Bezirk Bialystok bis zur Narew Biebrza Linie von Osten her durch Truppen der Roten Armee besetzt Die Behorde des Chefs der Zivilverwaltung wurde nach Bartenstein verlegt Im Januar 1945 besetzte die Rote Armee die letzten Teile des Bezirks Bialystok d h den Restteil der Landkreise Lomscha und Grajewo Verwaltungsgliederung BearbeitenDer ca 31 000 km grosse Bezirk Bialystok umfasste zunachst den Stadtkreis Bialystok und die Landkreise Augustowo Bialystok Bielsk Grajewo Lomscha Pruzana Sokolka und Wolkowysk Am 1 September 1941 wurde u a das Gebiet um Grodno in das Reichskommissariat Ostland integriert Der Erlass uber die Abgrenzung des Bezirkes Bialystok vom 18 September 1941 trennte das Gebiet um Grodno vom Reichskommissariat Ostland ab und gliederte es am 1 November 1941 in den Bezirk Bialystok ein Danach trat eine Neugliederung der Kreise in Kraft Der Landkreis Augustowo wurde auf die Landkreise Grajewo und Grodno aufgeteilt der Landkreis Pruzana wurde mit dem Landkreis Bielsk vereinigt Am 20 Oktober 1943 wurde die Grenze zum ostpreussischen Landkreis Sudauen Regierungsbezirk Gumbinnen zugunsten des Bezirkes Bialystok begradigt Weitere Gebietsveranderungen fanden bis Kriegsende nicht mehr statt Amtschef BearbeitenWaldemar Magunia Juni 1941 bis Januar 1942 Fritz Brix Januar 1942 1945 1 Bevolkerung BearbeitenDer Bezirk Bialystok hatte zu Beginn 1 382 000 Einwohner Hiervon waren 830 000 polnischer 300 000 weissruthenischer weissrussischer 200 000 ukrainischer 50 000 judischer und 2 000 deutscher Herkunft Auf dem Weg zur vollstandigen Eingliederung BearbeitenSeit dem 1 Januar 1942 galt als alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel die Reichsmark Zum 1 April 1942 wurde das deutsche Post und Fernmelderecht eingefuhrt Der Bezirk Bialystok gehorte nun zur Reichspostdirektion Gumbinnen Ab 1 August 1942 galt das ostpreussische Kennzeichen I C fur Kraftfahrzeuge Seit dem 1 November 1942 galt im gesamten Bezirk das deutsche burgerliche Straf und Strafverfahrensrecht Dementsprechend wurden Amtsgerichte in Bialystok und Grodno unter dem Landgericht Bialystok gebildet das dem Oberlandesgericht Konigsberg Pr nachgeordnet war sowie zusatzlich das Sondergericht Bialystok Zum 1 Dezember 1942 wurde der allgemeine Reichs Postdienst ubernommen Ostpreussen und der Bezirk Bialystok erhielten spater gemeinsam die Postleitzahl 5 b Am 1 Mai 1943 wurde fur die nicht reichsdeutschen Bewohner des Bezirks Bialystok eine zweijahrige Dienstleistungspflicht eingefuhrt unter der Zustandigkeit der Arbeitsamter Zuletzt wurden ab 1 November 1943 auch die Vorschriften uber die Hitler Jugend HJ noch eingefuhrt unter der Leitung des Fuhrers des Gebietes Ostpreussen der HJ Ortsnamen BearbeitenWesentliche Umbenennungen ausser lautlichen Angleichungen wie zum Beispiel Lomza Lomscha sind nicht mehr durchgefuhrt worden Kreise im Bezirk Bialystok 1944 Bearbeiten nbsp Karte des Bezirks Bialystok hier als Sud Ostpreussen bezeichnet gedruckt im Juli 1944Stadtkreis Bearbeiten BialystokLandkreise Bearbeiten Bialystok Bielsk Grajewo Grodno Lomscha Sokolka WolkowyskLiteratur BearbeitenMarcin Markiewicz Biuletyn Instytutu Pamieci Narodowej Hrsg Instytut Pamieci Narodowej Nr 12 1 2003 2004 ISSN 1641 9561 Represje hitlerowskie wobec wsi bialostockiej S 65 68 polnisch gov pl Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bezirk Bialystok Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Herstellung der Wahrheit Strafverfahren gegen ehemalige Angehorige der Sicherheitspolizei fur den Bezirk Bialystok Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bezirk Bialystok amp oldid 216709699