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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Der gleichnamige Maler findet sich unter Wilhelm List Maler Siegmund Wilhelm Walther List 14 Mai 1880 in Oberkirchberg bei Ulm 16 August 1971 in Garmisch Partenkirchen war ein deutscher Heeresoffizier seit 1940 Generalfeldmarschall und wahrend des Zweiten Weltkrieges Oberbefehlshaber verschiedener Armeen und Heeresgruppen Er wurde im Prozess Generale in Sudosteuropa 1948 als Kriegsverbrecher verurteilt Wilhelm List 1935 in der Uniform eines Generals der Infanterie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Bayerische Armee 1 3 Weimarer Republik 1 4 Zeit des Nationalsozialismus 1 4 1 Vorkriegszeit 1 4 2 Zweiter Weltkrieg 1 5 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten List war der Sohn des praktischen Arztes Walter List 1853 1907 Er heiratete 1911 Hedwig Kleinschroth Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor 1 2 Bayerische Armee Bearbeiten List trat nach dem Besuch des Luitpold Gymnasiums 1898 als Zweijahrig Freiwilliger in das 1 Pionierbataillon der Bayerischen Armee ein 1900 wurde er zum Leutnant befordert und zum 3 Pionierbataillon versetzt Nach seiner Kommandierung zur Artillerie und Ingenieur Schule diente List ab 1904 uber mehrere Jahre als Bataillonsadjutant Von 1908 bis 1911 absolvierte List die Kriegsakademie die ihm die Qualifikation fur den Generalstab den Militar Eisenbahndienst und das Lehrfach Festungskrieg aussprach 1 1912 folgte dann seine Kommandierung zur Zentralstelle des Generalstabs sowie im Jahr darauf die Beforderung zum Hauptmann Daran schlossen sich Kommandierungen zum 1 Infanterie Regiment Konig und zur Festung Ingolstadt an In der Zeit bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er in der Zentralstelle des Generalstabs verwendet Nach Kriegsausbruch 1914 wurde List zunachst als Generalstabsoffizier im II Armee Korps eingesetzt Im Winter 1915 erkrankte er schwer und musste operiert werden Nach seiner Genesung diente er erst als Zweiter Generalstabsoffizier Ib in der Armeeabteilung Strantz und ab 1917 als Erster Generalstabsoffizier Ia der 8 Reserve Division Im Januar 1918 wurde List zum Major befordert Zum Kriegsende war er im Kriegsministerium eingesetzt Fur sein Wirken wahrend des Krieges hatte man ihn mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes dem Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern dem Bayerischen Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern und Krone dem Ritterkreuz des Friedrichs Ordens sowie dem Verwundetenabzeichen in Schwarz ausgezeichnet Die Verbundeten Osterreicher wurdigten ihn mit dem Militarverdienstkreuz III Klasse mit Kriegsdekoration und die Bulgaren mit dem Ritterkreuz des Militar Verdienstordens 3 Weimarer Republik Bearbeiten In den fruhen 1920er Jahren war List als Angehoriger des Freikorps Epp an verschiedenen Einsatzen gegen die Raterepublik beteiligt Im Ubergangsheer diente er im Stab des Gruppenkommandos 4 in Munchen aus dem spater das Wehrkreiskommando VII hervorging Von April 1923 bis Oktober 1924 war List Kommandeur des III Jager Bataillons im 19 Bayerisches Infanterie Regiment in Kempten Allgau das hier auch auf eine Gebirgsverwendung hin ausgebildet wurde Die folgenden rund zehn Jahre war List uberwiegend im Ausbildungswesen der Reichswehr tatig Von 1924 an war er inzwischen zum Oberstleutnant befordert zwei Jahre lang als Erster Generalstabsoffizier der 7 Division und Leiter der Fuhrergehilfenausbildung im Wehrkreis VII eingesetzt 1926 wechselte er in das Reichswehrministerium um dort zunachst als Referent der Heeresausbildungsabteilung T 4 eingesetzt zu werden Am 1 Marz 1927 wurde List zum Oberst befordert und gleichzeitig mit der Leitung der Abteilung betraut Am 1 Februar 1930 ubernahm er die Leitung der Infanterieschule in der Dresdener Albertstadt In dieser Dienststellung wurde List am 1 Oktober 1930 zum Generalmajor und 1932 zum Generalleutnant befordert Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Vorkriegszeit Bearbeiten Am 1 Oktober 1933 wurde List dann Befehlshaber im Wehrkreis IV Dresden und Kommandeur der 4 Division Zwei Jahre spater am 1 Oktober 1935 wurde List zum General der Infanterie ernannt und war jetzt Kommandierender General des IV Armeekorps Im Februar 1938 ubernahm List die Position des Oberbefehlshabers des Heeresgruppenkommandos 2 in Kassel Bereits am 1 April wurde List nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich Oberbefehlshaber des Heeresgruppenkommandos 5 in Wien mit der Aufgabe das osterreichische Bundesheer in die Wehrmacht einzugliedern Am 1 April 1939 wurde er zum Generaloberst befordert Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Als Oberbefehlshaber der 14 Armee nahm List am Uberfall auf Polen 1939 teil und erhielt am 30 September das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 4 Beim Westfeldzug unterstand sein jetzt in 12 Armee umbenannter Grossverband der Heeresgruppe A im Zentrum der Front Fur seinen wesentlichen Anteil am Sieg uber Frankreich wurde er am 19 Juli 1940 zum Generalfeldmarschall befordert ebenso 11 weitere Generale Im Balkanfeldzug mit Beginn am 6 April 1941 war List Oberbefehlshaber der 12 Armee und in dieser Stellung Chef der gesamten deutschen Bodenoperationen gegen Griechenland und Ostjugoslawien Am 21 April nahm List die griechische Kapitulation entgegen nachdem bereits am 17 April das Konigreich Jugoslawien kapituliert hatte Am Rande der griechischen Kapitulation kam es zu Verwicklungen mit dem damaligen deutschen Verbundeten Italien List liess von Hitler angewiesen die Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde ohne Beteiligung italienischer Offiziere vornehmen Nachdem der italienische Diktator Mussolini bei Hitler dagegen protestierte sandte dieser den Chef des Wehrmachtfuhrungsstabes Alfred Jodl nach Griechenland um den Akt der Kapitulation ein zweites Mal diesmal mit italienischer Beteiligung durchzufuhren Nach dem Abschluss des Balkanfeldzuges wurde List Wehrmachtbefehlshaber Sudost In dieser Funktion unterstanden ihm die Militarbefehlshaber Serbien sowie Nord und Sudgriechenland Am 4 Oktober 1941 gab er den Befehl Sammellager fur Geiseln zu errichten um diese beim Widerstand von Partisanen zu erschiessen 5 Am 17 Oktober befahl er die Ermordung von uber 200 Bewohnern der Dorfer Ano und Kato Kerdylia Aufgrund einer Erkrankung gab List seinen Posten im Oktober 1941 wieder ab Anfang 1942 erhielt List von Hitler den Auftrag einer Inspektionsreise durch das von Deutschland seit 1940 besetzte Norwegen um die Abwehrbereitschaft gegen eine eventuelle britische Landung an der norwegischen Westkuste zu ermitteln List dem keine ubermassige Nahe zum Nationalsozialismus nachgesagt werden kann und der diese Einstellung auch Hitler gegenuber nicht verbarg wurde dann allerdings erst auf Fursprache verschiedener Offiziere aus Wehrmacht und Heeresfuhrung mit einer neuen Aufgabe betraut Im Juli 1942 verschiedene Quellen geben den 1 Juli 1942 und den 10 Juli 1942 an 5 6 bekam List den Oberbefehl uber die neugebildete Heeresgruppe A im Suden der Ostfront In dieser Stellung kam es schon bald zu Streitigkeiten mit Hitler uber die Operationsfuhrung Bereits am 10 September wurde List von seinen Aufgaben als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A wieder entbunden Im Mai 1945 wurde er von US amerikanischen Truppen in Garmisch Partenkirchen gefangen genommen Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Wilhelm List links und Walter Kuntze rechts beim Freigang im Gefangnishof wahrend des Geiselprozesses nbsp Wilhelm List und Maximilian von Weichs beim Prozess der Sudost Generale Nurnberg 12 Mai 1947 nbsp List 1948 bei seiner VerurteilungBei den Nurnberger Prozessen in dem sogenannten Geiselprozess auch als Prozess der Sudost Generale bekannt wurde Wilhelm List 1948 zu lebenslanger Haft verurteilt In seinem Schlusswort nahm er noch einmal Stellung zu den Morden an Zivilisten und versuchte jegliche Schuld von sich zu weisen Die Schuld verbleibt bei denjenigen die diesen Kampf von Anbeginn grausam und hinterhaltig auf Balkan Art gefuhrt haben 6 Der US amerikanische Hochkommissar John Jay McCloy lehnte am 31 Januar 1951 nach Rucksprache mit einem Beratenden Ausschuss ein Gnadengesuch fur List ab In einer Mitteilung an die Presse erklarte er Ebensowenig kann ich irgendwelche mildernde Umstande fur den Nachdruck finden mit dem sie hier ist auch Walter Kuntze gemeint die Terrorisierung der ihnen unterstellte Gebiete durchgefuhrt haben Personlich unterzeichnete Befehle dokumentieren diesen Tatbestand Ihr hoher Rang schuf gewissermassen die Atmosphare fur die verubten Brutalitaten und ihre eigenen Befehle konnen nur als Aufhetzung zu Exzessen gedeutet werden In diesen Fallen liegt tatsachlich mehr vor als die blosse Weitergabe eines zweifellos illegalen Befehls so schlimm auch dies bereits an sich gewesen ware Auch wenn man sich bemuht den zermurbenden Charakter der Partisanen und Guerillakriegsfuhrung voll zu berucksichtigen mit der Offiziere in diesem Feldzug es zu tun hatten so kann man sich der vom Ausschuss festgestellten Tatsache nicht verschliessen diese in hohem Masse verantwortlichen Offiziere haben die durch militarische Rucksichten zu rechtfertigenden Grenzen weit uberschritten sowohl durch Handlungen als auch durch Unterlassungen Das Gericht hat anerkannt dass im aussersten Fall und als letzter Ausweg das Erschiessen von Geiseln eine Begleiterscheinung dieser Art von Kriegsfuhrung waren Die Beweisaufnahme hat jedoch ergeben dass bei vielen Exekutionen Hunderte von Zigeunern Juden und anderen Personen getotet wurden die mit irgendwelchen Zwischenfallen denen deutsche Truppen ausgesetzt waren nicht im geringsten Zusammenhang standen weder raumlich noch ursachlich Uberdies standen die Festnahmen und Erschiessungen von Geiseln in einem willkurlichen und masslos ubersteigerten Verhaltnis zu den Verstossen durch die diese Massnahmen hervorgerufen wurden Der Ausschuss weist auf die Moglichkeit hin den Gesundheitszustand von List und Kuntze beides Manner vorruckenden Alters eine weitere arztliche Untersuchung wunschenswert erscheinen lasse zwecks Feststellung ob eine Entlassung wegen Haftunfahigkeit angebracht ist List der schwer erkrankt war wurde 1952 aus der Haft in Landsberg entlassen Bis zu seinem Tod 1971 lebte er in Garmisch Partenkirchen Literatur BearbeitenOthmar Hackl Die Bayerische Kriegsakademie 1867 1914 C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1989 ISBN 3 406 10490 8 S 511 512 Friedrich Christian Stahl Generalfeldmarschall Wilhelm List In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende Band 2 Primus Darmstadt 1998 ISBN 3 89678 089 1 S 116 122 Reinhard Stumpf List Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 698 f Digitalisat Alexander Kluge 30 April 1945 Suhrkamp Berlin 2014 ISBN 978 3 518 42420 9 S 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm List Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitungsartikel uber Wilhelm List in den Historischen Pressearchiven der ZBW Nachlass BArch N 527Einzelnachweise Bearbeiten a b Othmar Hackl Die Bayerische Kriegsakademie 1867 1914 C H Beck Munchen 1989 ISBN 3 406 10490 8 S 511 Herr Wilhelm List General Feldmarschall In Munchner Merkur Garmisch Partenkirchner Tagblatt Nr 188 18 August 1971 S 14 Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres Mittler amp Sohn Berlin S 108 Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 510 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 374 mit Bezug auf die Quelle BAL 503 ARZ 54 66 a b Zitat bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Taschenbuch 2005 S 375 Generalfeldmarschalle und Grossadmirale der Wehrmacht GeneralfeldmarschalleWerner von Blomberg Hermann Goring Walther von Brauchitsch Albert Kesselring Wilhelm Keitel Gunther von Kluge Wilhelm Ritter von Leeb Fedor von Bock Wilhelm List Erwin von Witzleben Walter von Reichenau Erhard Milch Hugo Sperrle Gerd von Rundstedt Erwin Rommel Georg von Kuchler Erich von Manstein Friedrich Paulus Ewald von Kleist Maximilian von Weichs Ernst Busch Wolfram Freiherr von Richthofen Walter Model Ferdinand Schorner Robert Ritter von Greim Eduard Freiherr von Bohm Ermolli ehrenhalber GrossadmiraleErich Raeder Karl Donitz Normdaten Person GND 128569697 lobid OGND AKS LCCN no97030783 VIAF 72447754 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME List WilhelmALTERNATIVNAMEN List Siegmund Wilhelm Walther vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher GeneralfeldmarschallGEBURTSDATUM 14 Mai 1880GEBURTSORT Oberkirchberg bei UlmSTERBEDATUM 16 August 1971STERBEORT Garmisch Partenkirchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm List amp oldid 239109551