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Unter Volkswehr werden im Allgemeinen militarisch organisierte bewaffnete Verbande wie eine Miliz oder eine Burgerwehr verstanden die wie schon der Name zum Ausdruck bringt der Volkssouveranitat unterstehen Inhaltsverzeichnis 1 Die Idee der Volkswehren in der Marzrevolution von 1848 2 Die Deutschosterreichische Volkswehr 1918 1920 2 1 Die Volkswehr in den Bundeslandern 2 2 Das Ende der Volkswehr und seine politischen Folgen 3 Museale Rezeption 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 Weblinks 6 1 Zur Marzrevolution 1848 6 2 Zur Deutschosterreichischen VolkswehrDie Idee der Volkswehren in der Marzrevolution von 1848 BearbeitenWahrend der Marzrevolution von 1848 wurden Forderungen nach allgemeiner Wehrpflicht Volksbewaffnung kommunal aufgestellten Volkswehren mit freier Wahl ihrer Fuhrer und regionalen Militarschulen erhoben Seine Wurzeln hat der Volkswehrgedanke in der Franzosischen Revolution als im Bedarfsfall die Nationalgarde mit aufgebotenen Burgerwehren aufgestockt wurde Levee en masse Die Volkswehr entsprach im Wesentlichen der wahrend der Marzrevolution herausgebildeten Organisationsform Mehrere entsprechende Volkswehrentwurfe wurden in der Frankfurter Nationalversammlung und in der preussischen Nationalversammlung eingereicht unter anderem die Charte Waldeck vom 26 Juli 1848 und der Entwurf zu einem Wehrgesetze auf den Grundlagen der Gemeinde Ordnung vom 10 August 1848 Die Forderung nach einer Volkswehr beruhte auf dem Staatsverstandnis der Volkssouveranitat Sie fugte sich in den Rahmen der Arbeiterbewegung tauchte aber vereinzelt auch im Militar auf Zwischen November 1848 und Februar 1849 kam es daher zu mehr als 300 Militargerichtsverfahren In Pillau wurden vier Offiziere zu drei Jahren Festungshaft verurteilt weil sie einen entsprechenden Antrag an die Nationalversammlung unterzeichnet hatten Zu den bekanntesten Offizieren die fur die Volkswehr eintraten gehorte auch Wilhelm Rustow Auf Drangen des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm IV wurde er am 6 August 1850 in Abwesenheit schliesslich zu 31 5 Jahren Festungshaft verurteilt In seinem im Dezember 1849 erschienenen Buch Der deutsche Militarstaat vor und wahrend der Revolution untermauerte Rustow die Idee einer Volkswehr die er im Schweizer Exil zusammen mit anderen darunter Emil Rothpletz in der Schweizer Armee umsetzen konnte In Deutschland und Osterreich wurde die Idee der Volkswehren von Monarchen und oberen Militars auf das Entschiedenste bekampft und verfolgt sowie erforderliche Heeresreformen aus Furcht davor verschleppt Schliesslich gehorte das Militar zu den Konigsrechten die man dem Volk nicht abtreten wollte Dies wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg moglich In einer demokratischen Republik ist namlich das Volk der Souveran und nicht ein Konig oder irgendeine Dynastie Daher hat auch das Staatsvolk selbst uber sein Heer wie es etwa in der Schweiz schon seit Jahrhunderten der Fall ist zu entscheiden Die Volkswehren tauchten deshalb erst wieder am Ende des Ersten Weltkrieges im Rahmen der Novemberrevolution und der Munchner Raterepublik auf als die monarchische Gewalt bei den Kriegsverlierern keinen Einfluss mehr hatte allerdings nur fur kurze Zeit wieder auf Zunachst befurchteten die Siegermachte namlich eine gewaltige Steigerung des Militarpotentials der Kriegsverlierer durch die Volksbewaffnung und wollten daher einem naheliegenden Revanchekrieg schon von vornherein die Basis entziehen Anschliessend war es dann der Faschismus der sich im Beispiel Spaniens Franquismus als Platzhalter der monarchischen Systeme verstand und daher die Verfugungsgewalt uber das Heer fur sich und seine Fuhrer beanspruchte Im Falle von Francisco Franco oder beim Fuhrereid auf Adolf Hitler wurden die Soldaten personlich vereidigt Bei der demokratisch republikanischen Volkssouveranitat kann es naheliegenderweise keinen personlichen Eid geben sondern ein Gelobnis auf die Republik wie es heute auch in Osterreich der Fall ist Da aber umgangssprachlich auch in demokratisch republikanischen Staaten haufig immer noch von der Vereidigung der Soldaten gesprochen wird sind die Unterschiede zwischen dem Eid auf eine Person und einem Gelobnis auf eine staatliche Institution wie etwa die Republik Osterreich noch immer weitgehend unbekannt So hatte Hitler die neue Wehrmacht niemals durch einen personlichen Eid an sich binden durfen Verfassungskonform ware ein Gelobnis auf die Weimarer Republik gewesen Die Deutschosterreichische Volkswehr 1918 1920 Bearbeiten nbsp Uniform eines Oberleutnants der Deutschosterreichischen VolkswehrDie Deutschosterreichische Volkswehr war das erste provisorische Heer der Republik Deutschosterreich Das in Spitzenzeiten an die 50 000 Mann starke Ubergangsheer bestand aus Teilen der ehemaligen osterreichisch ungarischen Armee die den Krieg zum Teil im Hinterland erlebt hatten und aus freiwilligen Kriegsheimkehrern die im Mannschaftsstand meist dem sozialistischen Lager angehorten Es dienten aber auch viele adelige Offiziere wie etwa Theodor Korner Erwin Lahousen Vivremont Alexander Lohr und viele andere in diesem ersten provisorischen Heer der damaligen Republik Deutschosterreich Eine Starke dieser Volkswehr war dass sie mehrheitlich aus voll ausgebildeten Soldaten bestand deren uberwiegender Teil noch dazu uber mehrjahrige Fronterfahrung verfugte Somit war sie wesentlich kampfkraftiger als ihr das eine spatere ideologisch determinierte Geschichtsschreibung zubilligen wollte Ihre besondere Schwache allerdings war ihre durchaus zeitbedingte teilweise krasse Disziplinlosigkeit die erst allmahlich durch ein Dienstreglement gemildert werden konnte Dies war vor allem das Verdienst des damaligen Staatssekretars fur Heereswesen Julius Deutsch und seiner leitenden Mitarbeiter darunter die Obersten Theodor Korner und Karl Schneller Oberkommandierender der Volkswehr war Feldmarschallleutnant Adolf von Boog ein schon in der Monarchie wegen seiner Eigenwilligkeit umstrittener Offizier Am 8 November 1918 legte er sein Gelobnis ab als deutscher Mann in heisser Liebe fur mein deutsches Volk und bei seiner staatsburgerlichen Ehre als deutscher Burger und Soldat 1 Er war also Oberkommandierender der deutschosterreichischen Volkswehr und gleichzeitig deutscher Burger und Soldat Er musste aber schon 1919 zurucktreten da er neben der Volkswehr sieben geheime Offiziersregimenter aufgestellt hatte Mit diesen wollte er in Deutsch Westungarn dem heutigen Burgenland einmarschieren Noch schlechtere Bedingungen fur Osterreich bei den Friedensverhandlungen von 1920 waren die Folge gewesen auch wenn die Siegermachte schon aus sprachlichen und vielen anderen Grunden nicht abgeneigt waren Deutsch Westungarn Osterreich zuzusprechen Aber eben im Rahmen von Verhandlungen und nicht im Zuge neuer Kampfe Auch Soldaten aus dem Unteroffiziersbereich konnten in der Volkswehr Offiziere namlich Volkswehr Leutnante werden Der spatere Gauleiter von Niederosterreich Hauptmann Josef Leopold war einer dieser ursprunglich 107 Volkswehr Leutnante Die ideologische Zuordnung der Volkswehr ist schwierig weil sie unter anderem auch ein Arbeitsbeschaffungsprogramm fur Kriegsheimkehrer war Viele traten auch wegen des guten Soldes immerhin das Dreifache eines Arbeiterlohnes und wegen der sicheren Verpflegung ein waren also keineswegs primar ideologisch motiviert Hervorgegangen aus einer Geheimorganisation innerhalb der K u k Armee entwickelte sich diese Rumpfarmee in den einzelnen Bundeslandern vollig unterschiedlich aber immer den jeweiligen politischen Verhaltnissen des Heimat Bundeslandes angepasst Starkste Teilorganisation war die Wiener Volkswehr da damals die Bundeslander Wien und Niederosterreich noch nicht voneinander getrennt waren Folgerichtig gliederte sie sich auch in die Befehlsbereiche Wien Stadt und Wien Land auch als Wien Provinz bezeichnet Auch ideologisch gab es Unterschiede zwischen den einzelnen Landes Organisationen So schloss man in Oberosterreich direkt an die monarchistische Tradition der Habsburger Armee an in Wien lag man jedoch strikt auf republikanischem Kurs Zu bewaffneten Einsatzen teils gemeinsam mit Einheiten der paramilitarischen Heimwehr kam es beim Kampf um Karnten 1918 19 wo diese Deutschosterreichische Volkswehr als offizielles Heer der Republik unter dem Kommando des spateren Vizekanzlers Oberstleutnant Ludwig Hulgerth die offizielle staatliche Tragerin dieses Abwehrkampfes war und bei der Niederschlagung des Aufstands der kommunistischen Roten Garde unter der Fuhrung des damaligen Oberleutnants Egon Erwin Kisch am 12 November 1918 in Wien Diese Deutschosterreichische Volkswehr vereitelte auch 1919 am Grundonnerstag und am 15 Juli zwei weitere kommunistische Umsturzversuche und verhinderte so in Wien die Errichtung einer Raterepublik Die Volkswehr in den Bundeslandern Bearbeiten Die Volkswehr Wien Stadt gliederte sich in sechs Unterbefehlsbereiche namlich die Kreise A bis E und Arsenal Mit Stichtag 11 Janner 1919 verfugte sie uber 35 Bataillone mit einem Gesamtstand von 18 929 Mann 2 Der Befehlsbereich Wien Land auch Wien Provinz genannt gliederte sich in funf Kreise und zwar in den Kreis I mit dem Kommando in Krems an der Donau und den Bataillonen in Krems Gmund und Waidhofen den Kreis II Kommando in Ganserndorf mit den unterstellten Teilen zum Teil Depotwachen in Floridsdorf Korneuburg und Stockerau den Kreis III mit dem Kommando in Hietzing zwei Bataillonen in Wiener Neustadt und einem in Neunkirchen und den Kreis V mit dem Kommando in Sankt Polten wo auch zwei Bataillone garnisonierten das dritte war in Melk stationiert Der Kreis Deutsch Sudmahren bildete das letzte Organisationselement Kreis IV blieb aber Fragment Am 1 April 1919 wies der Befehlsbereich Wien Land einen Verpflegungsstand von 12 867 Mann auf 3 In der Salzburger Volkswehr sollten nach einer Einigung zwischen Offizieren und Mannschaften sogar die Dienstgradabzeichen abgeschafft werden was durch das Staatsamt aber nicht genehmigt wurde Der Befehlsbereich Salzburg der bis zum 29 Marz 1919 dem Tiroler Landesbefehlshaber unterstand verfugte uber die Volkswehr Bataillone I III in Salzburg Stadt Dazu kam noch eine Tross Staffel ebenfalls in Salzburg sowie eine zwei Kompanien starke Wachabteilung in Hallein Der Gesamtstand betrug Ende Dezember 1919 29 Offiziere und 1917 Mann die uberwiegend in der Grenzuberwachung eingesetzt waren 4 In Oberosterreich das erst seit 1 Janner 1919 einen eigenen Befehlsbereich bildete gliederte sich die Volkswehr in vier Unterbefehlsbereiche und zwar in den Kreis Linz der unter anderem neben zwei Bataillonen auch uber eine Marine Abteilung eine Fliegerstaffel eine Tross Staffel eine Kraftfahrtruppe sowie die Sappeur Hilfskompanien 1 und 2 und die Eisenbahnkompanie Wegscheid verfugte Dem Kreis Muhlkreis unterstanden die Bataillone in Freistadt und Rohrbach sowie die Kompanien in Perg und Leonfelden Der Traunkreis verfugte uber die Bataillone Wels Vocklabruck Scharding sowie die Kompanien in Gmunden Eferding und Grieskirchen Der Kreis Steyr bestand aus den Bataillonen Steyr I und II Die oberosterreichische Volkswehr erreichte am 31 Dezember 1918 mit 263 Offizieren und 8 963 Mann ihren Hochststand 5 Der Kreis Deutsch Sudbohmen wollte sich zunachst Oberosterreich anschliessen Infolge der raschen Besetzung durch tschechisches Militar der kein Widerstand entgegengesetzt wurde mussten schon Mitte Dezember 1918 die Ersatz Bataillone der ehemaligen Regimenter 93 und 99 nach Mauthausen und Mistelbach zuruckgenommen werden Da sie Fluchtlingsstatus hatten wurden sie zwar formell in die Volkswehr eingegliedert um ihre Versorgung sicherzustellen Sie waren jedoch ebenso wie das Deutsch Sudmahrische Bataillon nicht fur eine militarische Verwendung vorgesehen Damit war der Bohmerwald Gau fur Deutsch Osterreich endgultig verloren Im hochkonservativen Tirol brachte man der Volkswehr aus politischen Grunden starke Ressentiments entgegen Daher wurde auch nicht in jedem Bezirk ein eigenes Bataillon aufgestellt Anfang Dezember 1918 bestanden daher lediglich das VWB I mit drei Kompanien in Innsbruck das zweite VWB mit zwei Kompanien ebenfalls in Innsbruck und einer in Hall die VWB Schwaz Kitzbuhel Landeck und das Volkswehrkommando in Lienz das lediglich aus einer selbstandigen Kompanie gebildet wurde Ende Dezember 1918 erreichte auch die Tiroler Volkswehr ihren Hochststand mit insgesamt 2 460 Angehorigen 6 Schon am 23 Dezember war durch die Tiroler Landesversammlung einhellig der Abbau der Volkswehr beschlossen worden Man wollte also das politisch hochst ungeliebte Kind so rasch wie moglich wieder loswerden weswegen der Abbau Beschluss noch vor der einschlagigen Weisung aus Wien erfolgte Auch in Vorarlberg blieb die Volkswehr militarisch und politisch bedeutungslos Sie bestand lediglich aus einem Bataillon in Bregenz und Kompanien in Feldkirch Bludenz und Lustenau Mit Jahresende 1918 erreichte auch sie ihren Hochststand mit 24 Offizieren und 933 Mann 7 In Karnten ging der Aufbau der Volkswehr infolge der slowenischen Bedrohung besonders rasch vor sich Schon Anfang Dezember 1918 standen etwa 2500 Mann zur Verfugung Die Karntner Volkswehr verfugte neben sechs Bataillonen und vier selbstandigen Kompanien auch uber eine aus 14 Maschinen bestehende Fliegerstaffel unter dem Kommando von Hauptmann Yllam die Volkswehr Marinekompanie Velden und die Volkswehr Artillerieabteilung Klagenfurt die aus zwei Feldkanonen Batterien einer Haubitzenbatterie und einer Flakbatterie bestand Auch einige Panzerautos und ein aus zwei Waggons bestehender mit Maschinengewehren armierter Panzerzug waren verfugbar Gemeinsam mit den Heimwehren und unterstutzt von Volkswehr Jagern des Tiroler Halb Bataillons Hauptmann von Dragoni und Teilen der Wiener Volkswehr Artillerie gelang es in Karnten im sogenannten Karntner Abwehrkampf eine Volksabstimmung uber die Landesgrenzen zu erreichen 8 Vollig anders als in Karnten dachte und handelte man in der Steiermark Hier lag man voll auf der Linie der Bundesregierung die die Friedensverhandlungen von denen sie sich die Losung der Grenzprobleme versprach nicht durch Abwehrkampfe gefahrden wollte Daruber hinaus vertrat die Regierung die Ansicht dass die Chancen Deutsch Osterreichs fur einen Anschluss an die Weimarer Republik am gunstigsten waren wenn der neue Staat moglichst klein sei da die Siegermachte einen relevanten territorialen Zugewinn des Kriegsverlierers Deutschland niemals zulassen wurden Der kampflose Verzicht auf staatliches Territorium sollte deshalb nach der unzutreffenden Ansicht der deutschosterreichischen Bundesregierung die Siegermachte fur den Anschlussgedanken gewinnen Dies erklart auch weshalb die Grenzkampfe durch die Regierung nicht oder wie in Karnten zunachst nur sehr zogernd unterstutzt wurden Am 1 November 1918 begann mit dem Uberfall auf Marburg die systematische Besetzung der Sudsteiermark durch sudslawische Truppen der aufgrund der eben dargestellten Strategie kein Widerstand entgegengesetzt wurde Daran konnte auch der Marburger Blut Sonntag am 27 Janner 1919 nichts andern obwohl slowenische Soldaten eine Demonstration mit Gewalt auflosten wobei es zahlreiche Tote gab Am 28 Dezember 1918 wies die steirische Volkswehr einen Stand von 181 Offizieren und 6 443 Mann aus In Graz waren bis zu diesem Zeitpunkt die Bataillone 1 bis 3 und 9 bis 11 mit einer durchschnittlichen Starke von 400 Mann aufgestellt worden Das Technische Bataillon das Trainbataillon die berittene Volkswehr und die Volkswehr Artillerie Abteilung mit acht Geschutzen garnisonierten ebenfalls in der steirischen Landeshauptstadt Weitere Bataillone waren in Leibnitz Bruck Judenburg Leoben und Deutschlandsberg aufgestellt worden Diese Verbande wurden vor allem im Grenzschutz gegen Ungarn und gegen kommunistische Unruhen in Graz eingesetzt Ein Gegenangriff gegen die slowenischen Besatzer in der Untersteiermark wurde durch Dr Deutsch am 10 Februar 1919 telefonisch ausdrucklich verboten um die Friedensverhandlungen nicht zu gefahrden Wertvolle sudsteirische Gebiete gingen damit fur immer verloren 9 Das Ende der Volkswehr und seine politischen Folgen Bearbeiten Da durch den Vertrag von Saint Germain en Laye nur die Errichtung eines Berufsheeres von 30 000 Mann gestattet wurde fand die Volkswehr keine Fortsetzung mehr in der Ersten Republik Hauptgrund fur die ganz besonders von den Italienern betriebene Abschaffung der Volkswehr war deren Angst die Volkswehr konnte fur die Ruckeroberung Sudtirols eingesetzt werden Gerade das Tiroler Volkswehr Bataillon Hauptmann von Dragoni hatte sich im Karntner Abwehrkampf etwa bei der Ruckeroberung des Karawankentunnels extrem bewahrt sodass man von italienischer Seite bestrebt war diese Gefahr von vornherein zu bannen Stattdessen wurde seit 1920 ein militarisch inferior schwaches oktroyiertes Bundesheer organisiert das durch den neuen Verteidigungsminister Carl Vaugoin mit dienstlichen Mitteln Disziplinarmassnahmen etc radikal umpolitisiert wurde bis das ideologisch monokolore Heer des austrofaschistischen Standestaates entstanden war Viele der damals aus dem Heer gedrangten ehemaligen Volkswehrmitglieder schlossen sich darauf hin dem 1924 gegrundeten sozialistischen Republikanischen Schutzbund an Zwei militarische Formationen namlich Bundesheer und Schutzbund waren somit entstanden als dritte gesellte sich rasch die Heimwehr dazu Dadurch waren dann die ideologischen Gegensatze nicht nur politisch vorhanden sondern auch militarisch klar manifestiert und operationabel Damit lagen tragischerweise auch die Voraussetzungen vor diese innenpolitischen Gegensatze militarisch austragen zu konnen wie etwa im Februar 1934 wovon Adolf Hitler und seine Nationalsozialisten in jeder Hinsicht enorm profitierten obwohl der Naziputsch im Juni 1934 durch das Bundesheer die Polizei und die Gendarmerie noch niedergeschlagen werden konnte Denn unter den gegebenen Konstellationen Osterreich nicht nur politisch uneinig sondern noch dazu militarisch in drei Bundesheer Heimwehr und Schutzbund wenn auch ungleich starke Lager gespalten war es nur eine Frage der Zeit bis das Land Hitler als leichte Beute in die Hande fiel 1938 war es dann soweit Das Bundesheer leistete keinen Widerstand gegen den Einmarsch der deutschen Wehrmacht und auch Bundeskanzler Kurt Schuschnigg der verhaftet wurde bildete keine Exilregierung im Ausland Damit war Osterreich Teil des Deutschen Reiches geworden Museale Rezeption BearbeitenIm Wiener Heeresgeschichtlichen Museum ist die Figurine eines Oberleutnants der deutsch osterreichischen Volkswehr ausgestellt Daran ist ersichtlich dass sich die Uniformierung der Volkswehr aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation bis auf die nunmehr auf den Armeln angebrachten Dienstgradabzeichen kaum von jener der k u k Armee unterschieden 10 Literatur BearbeitenMartin Prieschl Volkswehr und Bundesheer in Oberosterreich 1918 1938 In Oberosterreichisches Landesarchiv Hrsg Oberosterreich 1918 1938 III Linz 2015 ISBN 978 3 902801 23 4 S 279 318 Roland Schaffer Die Volkswehr in der Steiermark 1918 1920 Milizverlag Salzburg 2012 ISBN 978 3 901185 47 2 Peter Fichtenbauer Christian Ortner Die Geschichte der osterreichischen Armee von Maria Theresia bis zur Gegenwart in Essays und bildlichen Darstellungen Verlag Militaria Wien 2015 ISBN 978 3 902526 71 7 Julius Deutsch Aus Osterreichs Revolution Militarpolitische Erinnerungen Wien o J 1923 Karl Glaubauf Die Volkswehr 1918 1920 und die Grundung der Republik Osterreichische Militargeschichte Sonderband 1993 1 Wien 1993 ISBN 3 901208 08 9 Ludwig Jedlicka Ein Heer im Schatten der Parteien Die militarpolitische Lage Osterreichs 1918 1938 Wien 1956 Theodor Korner Denkschrift uber das Heerwesen der Republik Wien 1924 Norbert Leser Die Revolution die keine war In Wiener Zeitung 8 November 2008 Martin Prieschl Das erste Heer der Republik Die Entstehung der Volkswehr In Truppendienst Zeitschrift fur Ausbildung Fuhrung und Einsatz Nr 309 S 214 219 Martin Prieschl Das erste Heer der Republik Die Einsatze der Volkswehr In Truppendienst Zeitschrift fur Ausbildung Fuhrung und Einsatz Nr 310 S 313 319 Wilhelm Rustow Der deutsche Militarstaat vor und wahrend der Revolution Konigsberg Pr 1850 und Zurich 1851 Wolfgang Rebitsch Volkswehr und Bundesheer in Tirol von 1918 1938 Mit Berucksichtigung der Wehrverbande Phil Diss Innsbruck 1976 Anton Staudinger Die Ereignisse in den Landern Deutschosterreichs im Herbst 1918 In Ludwig Jedlicka Ende und Anfang Osterreich 1918 19 Wien und die Bundeslander Salzburg 1969 Franz Mehring Zur Kriegsgeschichte und Militarfrage Gesammelte Schriften Band 8 Dietz Verlag Berlin 1967 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Glaubauf Die Volkswehr und die Grundung der Republik S 28 Karl Glaubauf Die Volkswehr und die Grundung der Republik S 56 Karl Glaubauf Die Volkswehr und die Grundung der Republik S 59 Karl Glaubauf Die Volkswehr und die Grundung der Republik S 137 Karl Glaubauf Die Volkswehr und die Grundung der Republik S 136 Karl Glaubauf Die Volkswehr und die Grundung der Republik S 125 Karl Glaubauf Die Volkswehr und die Grundung der Republik S 137 Vgl dazu insbesondere zur detaillierten Dislokation und zum Abwehrkampf Karl Glaubauf Die Volkswehr und die Grundung der Republik S 105 116 Karl Glaubauf Die Volkswehr und die Grundung der Republik S 118 Heeresgeschichtliches Museum Militarhistorisches Institut Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal Verlag Militaria Wien 2016 ISBN 978 3 902551 69 6 S 134 Weblinks BearbeitenZur Marzrevolution 1848 Bearbeiten Originaltext der Charte Waldeck vom 26 Juli 1848 auf documentArchiv de Zur Deutschosterreichischen Volkswehr Bearbeiten Eintrag zu Volkswehr im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Die Wiener Volkswehr 1918 1920 und die Grundung der Republik Essay von Karl Glaubauf im Austria Forum Volkswehr im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Die Einsatze der Volkswehr detaillierter Artikel in Truppendienst Fachzeitschrift des Bundesheeres Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volkswehr amp 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