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Der Karntner Abwehrkampf slowenisch Boj za severno mejo Kampf um die Nordgrenze war nach dem Ende des Ersten Weltkriegs die bewaffnete Auseinandersetzung von Verbanden der provisorischen Karntner Landesregierung mit Truppen des SHS Staates um die staatliche Zugehorigkeit der vom SHS Staat beanspruchten Gebiete im Sudosten Karntens deren Bevolkerung zum grossen Teil slowenisch sprach Karntner AbwehrkampfGedenkstein in WernbergDatum 5 Dezember 1918 bis 6 Juni 1919Ort Karnten OsterreichAusgang Sieg des Landes Karnten aufgrund des Ruckzugs der SHS Armee aus den besetzten Karntner Gebieten Folgen Am 10 Oktober 1920 fur Osterreich erfolgreiche Volksabstimmung in SudkarntenKonfliktparteienKonigreich der Serben Kroaten und Slowenen Osterreich Osterreich Land KarntenBefehlshaberRudolf MaisterFranjo Malgaj Arthur LemischLudwig HulgerthHans SteinacherVerluste150 Tote 200 270 Tote800 Verwundete 1 Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 Phase 1 1 2 Phase 2 1 3 Phase 3 1 4 Volksabstimmung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenPhase 1 Bearbeiten nbsp Gedenkplatte eines Denkmals beim Silbersee in Villach das an den Karntner Abwehrkampf erinnert Namentlich genannt werden die Maria Gailer Freiwillige Sturmkompanie Volkswehrbataillon Nr 4 Villacher Alarmkompanie und Heimwehrkompanie sowie Abwehrkampfer und KHD Einsatzleiter von Villach Oskar Kraus nbsp 22 Abwehrkampfer sind am Zentralfriedhof Villach beigesetztNachdem der Karntner Landesausschuss Karnten am 25 Oktober 1918 fur unteilbar erklart hatte drangen am 5 November 1918 Truppen des SHS Staats wie zuvor in der Steiermark auch in Sudostkarnten ein Die SHS Polizei ruckte in das Rosen und untere Gailtal vor Am 11 November 1918 konstituierte sich das Land Karnten und erklarte in seiner Landesverfassung den Beitritt zur Republik Deutschosterreich Am 19 November 1918 wurde mit dem Ferlacher Abkommen eine Demarkationslinie auf Hohe der Stadt Bleiburg und dann Richtung Westen den Flussen Drau Gail und Gailitz folgend festgelegt Schon am 26 November 1918 wurde diese Linie von slowenischen Truppen uberschritten und Ferlach das nordlich der Drau gelegene Volkermarkt sowie die im sudlichen Lavanttal gelegenen Orte Lavamund und Sankt Paul im Lavanttal 2 besetzt Die Karntner Landesregierung verlegte ihren Sitz angesichts dieser Bedrohung nach Spittal an der Drau Am 5 Dezember 1918 beschloss die provisorische Karntner Landesregierung unter dem Landesverweser Arthur Lemisch den bewaffneten Widerstand gegen ein weiteres Vordringen der SHS Truppen die seit dem 1 Dezember dem Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen unterstanden Anlass war ein gemeinsamer Antrag aller Landtagsparteien vertreten durch die Abgeordneten Fritz Dorflinger GDVP Florian Groger SDAP und Konrad Walcher CSP 3 Die deutschosterreichische Regierung lehnte den Abwehrkampf offiziell ab das hungernde Land war auf Lebensmittellieferungen aus dem SHS Staat angewiesen unterstutzte Karnten jedoch unter anderem durch Material und Truppensendungen 4 Die Leitung ubernahmen Oberstleutnant Ludwig Hulgerth als Landesbefehlshaber und Oberleutnant Hans Steinacher als Truppenfuhrer Der Karntner Abwehrkampf begann am 14 Dezember 1918 mit der Abwehr des Angriffs auf Klagenfurt bei Grafenstein 5 Das sudliche Lavanttal konnte bis Jahresende erobert werden Ein Grossangriff der SHS Armee entlang der Drau am 3 Janner 1919 konnte abgewehrt werden Am 5 Janner 1919 erfolgte im Gailtal die Ruckeroberung von Arnoldstein sowie ein Vormarsch gegen das Rosental und am 8 Janner die Ruckeroberung von Ferlach Am 14 Janner wurde ein Waffenstillstand geschlossen eine amerikanische Kommission die sogenannte Miles Mission benannt nach ihrem Leiter Lt Col Sherman Miles studierte vor Ort die strittigen Gebietsfragen Phase 2 Bearbeiten Am 29 April 1919 brach der SHS Staat mit einem Grossangriff den Waffenstillstand um Klagenfurt und Villach zu erobern Nachdem die SHS Armee die Karntner Verbande zunachst zuruckdrangen konnten ging man zum Gegenangriff uber Bis zum 5 Mai wurden Bleiburg und Eisenkappel zuruckerobert Am 7 Mai erreichten Karntner Verbande die alte Grenze und stiessen weiter bis Windischgraz Slovenj Gradec in der Untersteiermark vor Ein weiteres Vorrucken in Richtung Sudosten wurde von der Wiener Regierung untersagt da man dadurch Nachteile bei den Verhandlungen in St Germain befurchtete Am 9 Mai 1919 zogen sich die Karntner Truppen daher an die alte Grenze zuruck nbsp Die Abstimmungszonen A und B mit den Bedingungen fur das StimmrechtDer Friedensvertrag von St Germain sah eine Volksabstimmung in Sudkarnten vor ohne Abstimmung wurden das Kanaltal Italien und das Miesstal Unterdrauburg und die Gemeinde Seeland Kankertal dem SHS Konigreich zugeschlagen Sie gehoren heute zu Slowenien Phase 3 Bearbeiten Nach dem Beschluss einer Volksabstimmung versuchte der SHS Staat erneut durch Waffengewalt vollendete Tatsachen zu schaffen Regulare SHS Truppen unter dem Befehl von General Rudolf Maister uberschritten am 28 Mai 1919 mit rund funffacher Uberlegenheit die Grenze und besetzten am 6 Juni Klagenfurt das sie aber nach einer Aufforderung des Obersten Rats der Alliierten in Paris wieder raumen mussten Es folgte der Einmarsch italienischer Truppen die diesen neuen Waffenstillstand uberwachen sollten Von da an unterblieben weitere Kampfe Bis 13 September 1920 also vier Wochen vor der Volksabstimmung war die sudliche Zone A von Truppen des SHS Staates besetzt die nordliche Zone B verblieb unter osterreichischer Kontrolle Insgesamt hatte es bis zu diesem Zeitpunkt allein auf Seite der Karntner bei den Kampfen mehr als 200 Tote und 800 Verwundete gegeben Volksabstimmung Bearbeiten nbsp Denkmal im Innenhof des Karntner Landtags nbsp Denkmal Karntner Abwehrkampf auf dem Grazer Schlossberg enthullt 1980 anlasslich der 60 Wiederkehr des Jahrestages der Karntner VolksabstimmungDie Volksabstimmung am 10 Oktober 1920 in der sudlichen Zone A mit rund 70 slowenischem Bevolkerungsanteil und von Truppen des SHS Staates besetzt ergab 22 025 Stimmen 59 fur den Verbleib bei Osterreich und 15 279 41 Stimmen gegen Osterreich Hatte sich Zone A fur einen Anschluss an das Konigreich SHS entschieden hatte ebenfalls in der kleineren nordlichen von osterreichischen Truppen besetzten Zone B die auch Klagenfurt beinhaltete 6 abgestimmt werden mussen In der Zeit danach wurde der Abwehrkampf vielfach kontrovers diskutiert bzw durch die Politik instrumentalisiert Es kam zu Vereinfachungen und Verzerrungen die auch durch die sich etablierende Festtagskultur zum 10 Oktober gefordert wurden 4 Literatur BearbeitenClaudia Frass Ehrfeld Geschichte Karntens 1918 1920 Abwehrkampf Volksabstimmung Identitatssuche Verlag Johannes Heyn Klagenfurt 2000 ISBN 3 85366 954 9 Claudia Frass Ehrfeld Karnten 1918 1920 In Stefan Karner Lorenz Mikoletzky Hrsg Osterreich 90 Jahre Republik StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen 2008 ISBN 978 3 7065 4664 5 Andreas Molzer Korporationsstudenten im Karntner Abwehrkampf der Jahre 1918 19 Einst und Jetzt Band 32 1987 S 133 157 Wilhelm Neumann Abwehrkampf und Volksabstimmung in Karnten 1918 1920 Legenden und Tatsachen 3 Auflage Karntner Landesarchiv Klagenfurt 1997 ISBN 3 900531 38 2 Wilhelm Neumann Karnten 1918 1920 Ereignisse Dokumente Bilder 2 Auflage Verlag des Landesmuseums Karnten Klagenfurt 1980 Hubert Steiner Klagenfurt im Ersten Weltkrieg Phil Diss Graz 1983Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karntner Abwehrkampf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Karntner Abwehrkampf im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Als man mit Blut die Grenze schrieb Essay Abwehrkampf im Lavanttal Provisorische Karntner Landesversammlung Das volkerrechtswidrige Vorgehen der Sudslawen in Karnten In Freie Stimmen Klagenfurt 7 Dezember 1918 S 1 onb ac at a b Claudia Frass Ehrfeld Karnten 1918 1920 Stein fur Hortendorf Erinnerungen an den ersten Schuss im Abwehrkampf Ohne Viktring war bis 1938 einen eigenstandige GemeindeNormdaten Sachbegriff GND 4474218 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karntner Abwehrkampf amp oldid 237313668