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Adolf von Boog 27 April 1866 in Belluno 15 Februar 1929 in Wien war ein Feldmarschallleutnant der k u k Armee und 1918 bis 1919 Oberbefehlshaber der Volkswehr Deutsch Osterreichs der kurzlebigen Vorgangerorganisation des Bundesheeres der Ersten Republik Adolf von Boog im Range eines Generalmajors Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Militarkarriere 1 2 Im Ersten Weltkrieg 2 Volkswehr 3 Osterreichische Militarauszeichnungen Stand 31 Dezember 1918 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Militarkarriere Bearbeiten Boog war einer der funf Sohne des 1899 geadelten k k Polizeirats Wenzel Boog ausserdem hatte er noch zwei Schwestern der Jugendstil Architekt Carlo von Boog war sein alterer Bruder Adolf von Boog begann seine Laufbahn nach Absolvierung der k u k Technischen Militarakademie mit seiner Ausmusterung zum Leutnant am 18 August 1886 Er diente zunachst als Artillerieoffizier bei der schweren Batteriedivision 4 und wurde nach dem Besuch der Kriegsschule dem Generalstab zugeteilt Von 1892 bis 1907 war er in verschiedenen Generalstabsfunktionen tatig unterbrochen 1901 02 und 1907 09 durch Truppendienst bei den k u k Infanterieregimentern Nr 31 in Siebenburgen und Nr 88 in Bohmen 1909 wurde er zum Generalstabschef des XV Korps in Sarajevo bestellt und am 1 Mai 1910 zum Oberst des Generalstabes befordert Nach kurzer Tatigkeit als Kommandant des Infanterieregiments Nr 27 Belgier in Graz folgte 1911 bis 1913 eine Verwendung im Prasidialburo des Kriegsministeriums Anschliessend wurde er zum Kommandanten der 8 Infanteriebrigade der 4 Infanterietruppendivision in Brunn ernannt und am 12 August 1914 zum Generalmajor befordert Im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Mit seiner Brigade Infanterie Regimenter Nr 8 und 49 zu Kriegsbeginn an die russische Front verlegt nahm er im Rahmen des II Korps General der Infanterie Schemua Ende August 1914 im Raum Zamosc an der Schlacht von Komarow teil 1 Nach dem Ruckzug zum San rang die 4 Division FML Stoger Steiner vergeblich um den Erhalt des Bruckenkopfes bei Sieniawa Im Janner 1915 wurde Generalmajor Boog Generalstabschef der 3 Armee des General der Infanterie Svetozar Boroevic von Bojna die in der winterlichen Karpatenschlacht im Abwehrkampf stand Nach dem Kriegseintritt Italiens Mai 1915 wurde er mit dem Kommando der 93 Division an der neugebildeten Isonzofront betraut Anfang September 1915 ubernahm er die 25 Infanterietruppendivision im Rahmen der 1 Armee am Styr Abschnitt an der ostlichen Grenze von Galizien Wahrend der Brussilow Offensive Juni Juli 1916 im Abschnitt des XVIII Korps General Czibulka eingesetzt wurde die Front seiner Division von den Russen bei Saponow durchbrochen und durch Gegenangriffe deutscher Truppen unter General von Eben wiederhergestellt Am 14 August 1917 wurde Boog zum Feldmarschalleutnant befordert Ab Mai 1918 ubernahm der das Kommando der 4 Infanteriedivision die im Rahmen des XXVI Korps General Horsetzky Abwehrkampfe im Gebiet des Monte Grappa und der Sieben Gemeinden fuhrte 1912 regte Oberstleutnant Adolf von Boog die Einfuhrung von Gaskampfstoffen an Zwar wurden daraufhin vom Technischen Militarkomitee Versuche durchgefuhrt aber schliesslich wegen Unzuverlassigkeit beim Einsatz abgebrochen 2 1916 nachdem Giftgas als chemische Waffe schon weite Verbreitung gefunden hatte beanspruchte Boog in einem Schreiben an das k u k Armeeoberkommando die Urheberschaft 3 Volkswehr BearbeitenUnmittelbar zu Kriegsende ordnete die neue deutsch osterreichische Regierung unter dem Staatskanzler Karl Renner die Aufstellung einer eigenen bewaffneten Macht an Staatssekretar fur Heereswesen wurde der Deutschnationale Josef Mayer wahrend der sozialdemokratische Unterstaatssekretar Julius Deutsch die eigentliche Organisationsarbeit leistete Zum Oberbefehlshaber des neuen Heeres wurde Feldmarschalleutnant Adolf von Boog bestellt der aus seiner Zeit als Prasidialchef des Kriegsministeriums noch Beziehungen zu den politischen Parteien im Parlament hatte Jedlicka Mit der von Deutsch geforderten Beforderung geeigneter Unteroffiziere zu Offizieren den Volkswehrleutnanten erklarte er sich einverstanden Es habe ihn stets schon emport dass der jungste unbedeutende Notmaturant eher Offizier werden konnte als ein tuchtiger Mann aus dem Mannschaftsstand Seine kurzfristige Tatigkeit fand durch eine Rede vor dem Offizierskorps uber die staatsburgerlichen Fragen ein rasches Ende Auf Grund scharfer Angriffe aus dem Offizierskorps zog sich Boog von der Aufbauarbeit der Volkswehr bald zuruck Jedlicka Erst spater wurde anerkannt dass er sich und seinen Ruf geopfert habe um gemeinsam mit Julius Deutsch zu verhindern dass radikale Krafte die Macht in der Volkswehr an sich reissen konnten Hauptgrund fur die erzwungene Demission Boogs war allerdings die geplante Aufstellung von sieben Freikorps zusatzlich zur Volkswehr Diese waren fur die geplante Besetzung Deutsch Westungarns also des heutigen Burgenlandes vorgesehen In den Richtlinien Boogs fur die Anwerbung dieser Verbande findet sich der Satz Nehmen sie keine Juden und keine Soldatenrate Jene sind ein zersetzendes Element diese unnotig wenn die Fuhrer am Platze sind Glaubauf S 82 Diese Instruktionen Boogs schliessen mit dem Satz Ein deutsches Heil fur das Gelingen unserer guten Sache Damit konnte nun Staatssekretar Julius Deutsch selbst judischer Abstammung aus vielen Grunden wie etwa der darin enthaltenen antisemitischen Ausserung die noch dazu eine massive personliche Beleidigung war auf keinen Fall einverstanden sein Er veranlasste daher Boog zum Rucktritt als Oberbefehlshaber der Volkswehr Dieser erfolgte am 27 Mai 1919 Boog begrundete ihn in seinem Rucktrittsgesuch fadenscheinig mit dem schlechten Gesundheitszustand seines mutterlosen Sohnes nach einem chirurgischen Eingriff im Gehorbereich vermied dabei aber sachliche dienstliche Argumente vollig um seinen Pensionsanspruch nicht zu gefahrden Er wurde am evangelischen Teil des Wiener Zentralfriedhof bestattet 4 Osterreichische Militarauszeichnungen Stand 31 Dezember 1918 BearbeitenMilitar Jubilaumskreuz 1908 Militar Jubilaumsmedaille 1898 Dienstzeichen fur Offiziere III Klasse Bronzene Militar Verdienstmedaille Kriegsdekoration mit Schwertern Silberne Militar Verdienstmedaille Kriegsdekoration mit Schwertern Militarverdienstkreuz III Klasse Orden der Eisernen Krone Ritter III Klasse Leopoldorden Ritterkreuz Kriegsdekoration mit Schwertern Orden der Eisernen Krone Ritter II Klasse Kriegsdekoration mit Schwertern Militarverdienstkreuz II Klasse Kriegsdekoration mit SchwerternWeblinks BearbeitenAndreas Weigel Hanna Daubergers Verbindung mit Franz von Suppe und dessen Schwieger Enkel Adolf von Boog Literatur BearbeitenLudwig Jedlicka Ein Heer im Schatten der Parteien Graz Koln 1955 Peter Broucek Ein General im Zwielicht Die Erinnerungen Edmund Glaises v Horstenau Wien Koln Graz 1980 Bd 1 263 Fussnote 444 ISBN 3 205 08740 2 o V 1918 1968 Die Streitkrafte der Republik Osterreich Katalog zur Sonderausstellung im Heeresgeschichtlichen Museum Wien 1968 Karl Glaubauf Die Volkswehr 1918 20 und die Grundung der Republik Verlagsbuchhandlung Stohr Wien 1993 ISBN 3 901208 08 9 Standardwerk Einzelnachweise Bearbeiten Osterreich Ungarns letzter Krieg Band I Wien 1930 S 75 Rudolf Werner Soukup Das k u k Technische Militarkomitee im Spannungsfeld von Routineuntersuchungen und Innovationen In Herbert Matis Juliane Mikoletzky Wolfgang Reiter Hrsg Wirtschaft Technik und das Militar 1914 1918 Osterreich Ungarn im Ersten Weltkrieg LIT Wien 2014 ISBN 978 3 643 50635 1 S 307 324 Manfried Rauchensteiner Die Gaswerfer von Flitsch in Die Presse Print Ausgabe vom 20 Oktober 2007 sowie Online Ausgabe vom 19 Oktober 2007 Zugriff am 17 Januar 2015 Grabstelle Adolf von Boog Wien Zentralfriedhof Gruppe A 6 Nr 5 Normdaten Person VIAF 313557887 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 24 April 2022 PersonendatenNAME Boog Adolf vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Feldmarschalleutnant der k u k ArmeeGEBURTSDATUM 27 April 1866GEBURTSORT BellunoSTERBEDATUM 15 Februar 1929STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf von Boog amp oldid 235129798