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Rudolf Stoger ab 1892 Stoger Steiner Edler von Steinstatten ab 1918 Stoger Steiner Freiherr von Steinstatten ab 1919 Rudolf Stoger Steiner 1 26 April 1861 in Pernegg an der Mur Steiermark 12 Mai 1921 in Graz war k k Geheimer Rat sowie k u k Generaloberst und letzter Kriegsminister von Osterreich Ungarn Wappen der Freiherrn Stoger Steiner von Steinstatten 1918 1891 jedoch mit dazwischen gestellter Freiherrnkrone Rudolf Stoger Steiner von Steinstatten 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Militarkarriere und Weltkrieg 1 3 Nach Kriegsende 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten Stoger war Sohn des Fabrikanten Georg Stoger 1818 1874 und der Agathe Maria Stoger geb Hofer Nach dem Tod des Vaters vermahlte sich die verwitwete Mutter 1877 mit dem spateren Adoptivvater Joseph Steiner von Steinstatten Rudolf Stoger besuchte die Kadettenschule in Liebenau Graz 2 und trat 1879 in das gemeinsame Heer ein Er konnte sich in den Bereichen Ballistik und Artillerie spezialisieren und wurde in den Generalstab berufen 3 Bis 1891 lautete sein Name Rudolf Stoger nach Adoption und Adelsubertragung von seinem Stiefvater Joseph Steiner von Steinstatten lautete sein Name 1892 bis 1919 Rudolf Stoger Steiner von Steinstatten Er war seit 1892 verheiratet mit Maria Magdalena von Link 27 Marz 1869 in Graz 20 Janner 1939 in Jundorf bei Brunn Seine Tochter Margarete Stoger Steiner Edle von Steinstatten 1893 1969 verehelichte von Rohrer betatigte sich als Verlegerin unter dem Pseudonym Ferwall als Erzahlerin und zudem auch als Frauenrechtlerin Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte sie den von ihrem verstorbenen Mann Friedrich Rohrer gegrundeten Friedrich Rohrer Verlag nach Osterreich und ubernahm in Innsbruck bis 1967 dessen Leitung Sein Sohn Johann 1896 1897 verstarb bereits im Kleinkindalter Rudolf von Stoger Steiner hatte zwei Bruder Julius Stoger Steiner Edler von Steinstatten und Gustav Stoger Steiner die als Offiziere in der k k Landwehr dienten Militarkarriere und Weltkrieg Bearbeiten Rudolf Stoger wurde am 1 November 1880 Leutnant im Feldjager Bataillon Nr 9 Nach dem Besuch der Kriegsschule in Wien und wurde er am 1 November 1886 zum Oberleutnant ernannt Stoger diente folgend als Adjutant im Generalstab bei der 50 Infanterie Brigade der 8 Gebirgs Brigade und schliesslich bei der 18 Infanterie Truppendivision wo er am 1 Mai 1890 seine Beforderung zum Hauptmann erlangte Er diente danach in den Fuhrungsstaben des I und VIII Korps in kurzer Unterbrechung war er auch Kompaniechef des Jager Bataillon Nr 9 Von 1896 bis 1899 war er Dozent fur Taktik an der Kriegsschule wo er am 1 November 1899 zum Major befordert wurde Am 4 Juni 1903 wurde er Oberst am 30 Marz 1907 ubernahm er das Kommando uber das Infanterie Regiment Nr 74 und am 18 Marz 1909 jenes uber die 56 Infanterie Brigade in Gorz Die Beforderung zum Generalmajor erfolgte am 1 November 1909 am 24 Marz 1910 wurde er Kommandant der Armeeschiessschule bei Bruck an der Leitha Am 22 Juli 1912 wurde er durch die Verleihung des Leopolds Ordens geehrt und erhielt gleichzeitig das Kommando uber die k u k 4 Infanterie Truppendivision in Brunn Am 1 November 1912 erfolgte seine Beforderung zum Feldmarschallleutnant FML Stoger Steiner zog bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Kommandant der k u k 4 Infanterie Truppendivision des II Korps unter Blasius Schemua ins Feld Seine Division operierte wahrend der Schlacht von Krasnik bei Bilgoraj und ruckte wahrend der Schlacht von Komarow am linken Flugel der k u k 4 Armee uber den Wieprz Abschnitt in Richtung auf Zamosc vor 4 Am 26 Juli 1915 wurde Stoger Steiner Kommandierender General des XV Korps das an der italienischen Isonzo Front entlang der Verteidigungslinie Krn Tolmein St Lucia Auzza eingesetzt war Am 1 November 1915 wurde er zum General der Infanterie befordert und nahm mit seinem Korps bis 1917 an acht von insgesamt zwolf Isonzoschlachten teil in denen die italienische Angriffe erfolgreich abgewehrt wurden Nach ihm benannt ist die Stoger Steiner Hohe im Gemeindegebiet von Tolmein im heutigen Slowenien Zum Dank dafur dass Stoger Steiner als Kommandant an der Front stets auch darauf achtete so weit wie moglich Rucksicht auf die Zivilbevolkerung zu nehmen wurde er am 2 August 1917 von der Gemeinde Veldes Bled am Veldeser See Bleder See slowenisch Blejsko jezero im Nordwesten von Krain zum Ehrenburger ernannt Als Generalstabschef des Armeekorps diente ihm in dieser Zeit der spatere osterreichische Bundesprasident Theodor Korner nbsp Rudolf Stoger Steiner von Steinstatten ganz rechts in der Villa Wartholz 1917Am 12 April 1917 wurde er von Kaiser Karl I als Nachfolger von Alexander Freiherr von Krobatin zum k u k Kriegsminister ernannt Als Politiker war Stoger Steiner weit weniger erfolgreich denn als Feldherr Er hatte wahrend seiner Amtszeit die sich als letzte eines osterreichisch ungarischen Kriegsministers erweisen sollte vor allem im vom Kaiser im Fruhjahr 1917 nach drei parlamentslosen Jahren wieder einberufenen osterreichischen Reichsrat Berufspolitikern gegenuber keinen leichten Stand Ausserdem sah er sich mit zunehmenden Versorgungsproblemen bei der Armee konfrontiert wie sie auch fur die Bevolkerung auftraten Stoger Steiner holte den spateren Schopfer der republikanischen Verfassung Hans Kelsen als Rechtsberater ins Kriegsministerium Kelsen setzte sich mit der Frage auseinander wie die bewaffnete Macht zu organisieren ware wenn die Realunion zwischen Osterreich und Ungarn von einer Personalunion abgelost wurde wie dies letztlich am 31 Oktober 1918 geschah nbsp Wappen der Freiherrn Stoger Steiner von SteinstattenAm 7 Dezember 1917 erklarten die Vereinigten Staaten auch Osterreich Ungarn den Krieg nachdem sie ihn gegen das Deutsche Reich bereits seit 6 April 1917 fuhrten Der im Dezember 1917 mit der Ukraine und Russland erreichte Waffenstillstand dem Anfang 1918 der Friedensvertrag von Brest Litowsk folgte brachte somit nur kurz Erleichterung Die Chancen den Krieg zu gewinnen wurden immer kleiner Im Janner 1918 musste Stoger Steiner zur Niederschlagung eines Streiks von Industriearbeitern sieben Infanteriedivisionen von der Front zuruckziehen 3 Die zivilen Behorden benotigten immer ofter Hilfe von Soldaten um die Staatsmacht aufrechtzuerhalten Von 1 bis 3 Februar 1918 fand in Cattaro Kotor Dalmatien ein grosser Matrosenaufstand statt 1918 wurden Ausrustungs und Versorgungsprobleme der k u k Armee unubersehbar die Kriegsmudigkeit nahm stark zu Beim gemeinsamen Ministerrat vom 2 Oktober 1918 unterstutzte Stoger Steiner den Vorbehalt des ungarischen Ministerprasidenten Sandor Wekerle bezuglich der Ordnung der inneren Verhaltnisse und warnte dass ein Abtreten des Trentinos ohne Plebiszit revolutionare Ausbruche in Tirol zeitigen konnte 5 Ungarn beendete die Realunion mit Osterreich am 31 Oktober 1918 Am gleichen Tag wurde Stoger Steiner als er gemeinsam mit seinem Sektionschef Carl von Bardolff beim Kriegsministerium in Wien mit dem Dienstautomobil vorfuhr von Mitgliedern des Soldatenrates aufgefordert die kaiserliche Kokarde von der Mutze zu nehmen Als er sich wie Bardolff weigerte wurden die Scheiben des Autos mit Steinen eingeschlagen der Minister verletzt und die Kokarden gewaltsam abgerissen 6 Stoger Steiners Zustandigkeit fur die ungarischen Truppenteile ging mit 1 November 1918 auf den neuen ungarischen Kriegsminister Bela Linder uber der ihre sofortige Heimkehr von der Front verfugte Am 3 November 1918 wurde im Auftrag des Kaisers und Konigs der Waffenstillstand von Villa Giusti geschlossen Das fruhere k u k Kriegsministerium hatte nur mehr die Auflosung der vom Monarchen am 6 November formell demobilisierten Armee zu verwalten die Kriegsmarine war Ende Oktober in seinem Auftrag an den neuen sudslawischen Staat ubergeben worden da nunmehr weder Osterreich noch Ungarn Anteil an der Adriakuste hatten Der letzte k u k Aussenminister Gyula Andrassy der Jungere trat am 2 November 1918 zuruck der letzte gemeinsame Finanzminister Alexander Spitzmuller am 4 November Stoger Steiner der dritte der drei bis 31 Oktober 1918 gemeinsamen Minister amtierte als Minister bis zum 11 November 1918 als Karl I in Osterreich auf jeden Anteil an den Staatsgeschaften verzichtete Stoger Steiner war personlich befreundet mit dem steirischen Dichter Peter Rosegger der am 26 Juni 1918 starb Nach Kriegsende Bearbeiten Nach dem Regierungsverzicht des Kaisers vom 11 November 1918 war Stoger Steiner bis Anfang Dezember 1918 dem deutschosterreichischen Staatsamt fur Heereswesen unterstellt als Leiter des Liquidierenden Kriegsministeriums tatig siehe auch Ludwig von Flotow als Leiter des Liquidierenden Aussenministeriums Anschliessend ubersiedelte Stoger Steiner zunachst nach Innsbruck und spater von Krankheit bereits schwer gezeichnet nach Graz wo er im Fruhjahr 1921 verstarb Er wurde auf dem Zentralfriedhof Graz in einem von der Stadt Graz gewidmeten Ehrengrab Feld 6a I 2 bestattet Auf der Grabplatte sind Geburtstag und ort falsch angefuhrt 17 April 1861 Kirchdorf in Steiermark 1939 wurde hier auch Stoger Steiners Ehefrau Marie beigesetzt Literatur BearbeitenA Schmidt Brentano Stoger Steiner von Steinstatten Rudolf Frh In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 291 Peter Steiner Sr Majestat wirkl Geheimer Rat k k Generaloberst Rudolf Frhr Stoger Steiner v Steinstatten Osterreich Ungarns letzter Kriegsminister Ungedruckte Dissertation Innsbruck 1989 Peter Steiner Rudolf Stoger Steiner Freiherr von Steinstatten 1861 1921 Zur 150 Wiederkehr des Geburtstages von Osterreich Ungarns letztem Kriegsminister In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 15 2011 Heft 40 S 121 130 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Stoger Steiner von Steinstatten Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Verburgerlichung des Titels erfolgte aufgrund des Gesetzes uber die Aufhebung des Adels der weltlichen Ritter und Damenorden und gewisser Titel und Wurden der Republik Osterreich Adelsaufhebungsgesetz vom 3 April 1919 mit Wirkung ab dem 10 April 1919 Karin Derler Ingrid Urbanek Planung fur die Unendlichkeit Der Grazer Zentralfriedhof Steirische Verlagsgesellschaft Graz 2002 ISBN 3 85489 086 9 a b Spencer Tucker Hrsg The Encyclopedia of World War I A Political Social and Military History Verlag ABC Clio Santa Barbara 2005 ISBN 1 85109 420 2 S 1116 Osterreich Ungarns letzter Krieg Band I Wien 1930 Skizze 4 Miklos Komjathy Hrsg Protokolle des Gemeinsamen Ministerrates der Osterreichisch Ungarischen Monarchie 1914 1918 Budapest 1966 S 687 ff Bericht des Polizeibeamten Dr Franz Brandl vom 31 Oktober 1918 zitiert in Rudolf Neck Hrsg Osterreich im Jahre 1918 Berichte und Dokumente Verlag Oldenbourg Munchen 1968 S 97 Osterreichisch Ungarische Kriegsminister von John von Kuhnenfeld von Koller von Bylandt Rheidt von Bauer von Merkl von Krieghammer von Pitreich von Schonaich von Auffenberg von Krobatin Stoger Steiner von SteinstattenGeneraloberste und Grossadmirale Osterreich Ungarns GeneralobersteArz von Straussenburg Beck Rzikowsky Bolfras Dankl Georgi Hauer Hazai Huyn Kirchbach auf Lauterbach Kritek Kusmanek von Burgneustadten Martiny von Malastow Erzherzog Joseph Ferdinand Erzherzog Leopold Paar Pflanzer Baltin Puhallo von Brlog Rhemen zu Barensfeld Roth von Limanowa Lapanow Sarkotic von Lovcen Scheuchenstuel Schonburg Hartenstein Stoger Steiner von Steinstatten Tersztyanszky von Nadas WurmGrossadmiraleAnton Haus Heinrich von Preussen Karl I von Osterreich Wilhelm II Normdaten Person GND 1019652462 lobid OGND AKS VIAF 231939674 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stoger Steiner von Steinstatten RudolfALTERNATIVNAMEN Stoger Steiner von Steinstatten Rudolf FreiherrKURZBESCHREIBUNG osterreichisch ungarischer KriegsministerGEBURTSDATUM 26 April 1861GEBURTSORT Pernegg an der MurSTERBEDATUM 12 Mai 1921STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Stoger Steiner von Steinstatten amp oldid 235779646