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Stephan Freiherr Sarkotic von Lovcen oder Stjepan barun Sarkotic Lovcenski 4 Oktober 1858 in Sinac bei Otocac 16 Oktober 1939 in Wien war Generaloberst der osterreichisch ungarischen Armee und wahrend des Ersten Weltkriegs Militar Gouverneur von Bosnien und Herzegowina Sarkotic in Uniform als Feldmarschallleutnant 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Militarkarriere 1 2 Erster Weltkrieg 1 3 Nach dem Krieg 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Militarkarriere Bearbeiten Sarkotic stammte aus einer kroatischen Offiziersfamilie Sein Vater Mathias Sarkotic diente im 2 Grenzregiment von Otocac Er besuchte das Gymnasium in Senj und absolvierte bis 1879 die Theresianische Militarakademie und besuchte 1882 84 die Wiener Kriegsschule Sein Militardienst begann im 16 Infanterieregiment in Trebinje 1886 wurde er nach Mostar in die 1 Gebirgsbrigade verlegt 1889 erhielt er die Beforderung zum Hauptmann Danach bereiste er als militarischer Abgesandter der Habsburgermonarchie die Nachbarstaaten Serbien Bulgarien und das damals osmanische Mazedonien Im Rang eines Majors diente er im Infanterieregiment Nr 7 in Osijek Zwischen 1900 und 1903 war er Leiter des Kriegshafenkommandos von Pola Wahrend dieser Zeit erfolgte die Beforderung zum Oberst 1 Am 6 Juni 1910 wurde Sarkotic in den ungarischen erblichen Adelsstand erhoben 2 Im Jahr April 1912 ubernahm Sarkotic auch das Kommando uber den 6 ungarischen Landwehrdistrikt Honved 3 Erster Weltkrieg Bearbeiten Mit Beginn des Ersten Weltkrieges war Sarkotic einer der Hauptbefehlshaber der k u k Truppen Er befehligte im Feldzug gegen Serbien wahrend der Schlacht an der Drina im September 1914 im Rahmen der 5 Armee die 42 Honved Infanterie Division im Raum Zvornik 4 Nach dem Fehlschlag der Offensiven gegen Serbien wurde Sarkotic am 1 Januar 1915 als Nachfolger des erfolglosen Oskar Potiorek zum oberkommandierenden General und Gouverneur in Bosnien Herzegowina ernannt Er war damit der erste kroatischstammige Stellvertreter des Kaisers in Bosnien und Herzegowina Sarkotic war ein entschiedener Gegner einer Schaffung eines vereinigten sudslawischen Staates ausserhalb der Habsburgermonarchie Stattdessen befurwortete er die Vereinigung des osterreichischen Kronlandes Dalmatien mit dem zur ungarischen Reichshalfte gehorenden Kroatien Slawonien Als Landeschef von Bosnien Herzegowina liess er umfangreiche Unterdruckungsmassnahmen gegen vermeintliche oder tatsachliche serbische Separatisten in Bosnien Herzegowina durchfuhren Rund 5000 serbische Familien wurden vertrieben 3000 bis 5000 bosnische Serben wurden inhaftiert viele davon starben 5 Die Zustande in den Internierungslagern galten als unmenschlich Geiselaushebungen waren an der Tagesordnung um militarisch wichtige Objekte und Transporte zu schutzen Sarkotic verbot die Verwendung der Kyrillischen Schrift ausserhalb der orthodoxen Kirchen serbische Vereine wurden liquidiert und strenge Presse und Brief Zensur eingefuhrt Das politische Leben stand still der bosnische Landtag wurde endgultig aufgelost Prozesse wegen Hochverrat wie der Banja Luka Prozess gegen 151 Angeklagte wurden durchgefuhrt 6 Im Janner 1916 leitete Sarkotic den Feldzug gegen das Konigreich Montenegro aus dem Marinestutzpunkt in Kotor Seine Truppen griffen die Montenegriner beim Lovcen Gebirge an Innerhalb von zwei Tagen wurde der Lovcen erobert und drei Tage spater die montenegrinische Hauptstadt Cetinje Fur diesen militarischen Erfolg wurde Sarkotic mit dem Leopold Orden erster Klasse ausgezeichnet 7 Mit Entschliessung des Monarchen vom 2 Janner 1917 wurde Sarkotic in den Stand eines ungarischen Barons erhoben am 9 Juni 1917 erhielt er zudem den Namenszusatz von Lovcen Das entsprechende Freiherrendiplom wurde am 23 Juli 1918 in Wien ausgefertigt 8 Im November 1917 wurde er zum Generaloberst befordert 9 Bei einer Konferenz in Sarajevo mit dem Militargouverneur von Serbien Baron Rhemen und dem Militargouverneur von Montenegro Heinrich Clam Martinic am 13 und 14 Mai 1918 sprach sich Sarkotic dafur aus Serbien Montenegro Dalmatien Bosnien und die Herzegowina zu einem einheitlichen Staatsgebiet innerhalb der Monarchie zusammenzuschliessen Kroatien und Slawonien blieben unberucksichtigt 10 Beim Ministerrat vom 30 Mai 1918 vertrat Sarkotic die Meinung die serbische und moslemische Bevolkerung Bosnien Herzegowinas werde sich mehrheitlich fur den Anschluss an Ungarn aussprechen Gelost werde die sudslawische Frage aber nur durch die Annexion Serbiens und Montenegros Ein selbstandiges Serbien ware unterstutzt von der Entente ein Herd fortwahrender Intrigen gegen die Monarchie Danach seien alle Sudslawen zur Verdauung zwischen Osterreich und Ungarn aufzuteilen die Kroaten zu Osterreich die Serben zu Ungarn 11 nbsp Das Grab Sarkotics auf dem Wiener ZentralfriedhofNach dem Krieg Bearbeiten Sarkotic blieb bis zur Auflosung Osterreich Ungarns Paladin von Bosnien Herzegowina erklarte am 1 November 1918 seinen Rucktritt und reiste am 6 November aus Sarajevo ab Nach einer kurzen Inhaftierung in Agram gelangte er nach Wien 12 Nach seiner Ubersiedlung nach Wien schloss er sich exilkroatischen Gruppen an um Widerstand gegen das Konigreich Jugoslawien zu organisieren Er schrieb haufig Artikel in der osterreichischen Reichspost die gegen die jugoslawischen Konige Petar Karađorđevic und Alexander I Karađorđevic gerichtet waren Sarkotics Exil dauerte bis an sein Lebensende Er starb 1939 in Wien kurz nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof in den Neuen Arkaden neben der Friedhofskirche St Karl Borromaus in einer Gruftnische beigesetzt Schriften BearbeitenDas Russische Kriegstheater Strategische und geographische Studie Wien 1894 Jugoslawien Verlag Fromme Wien 1919 Der Banjaluka Prozess Deutsche Uebersetzung nach dem kroatischen Originaltexte nachgepruft vom Orientalischen Seminar in Berlin 2 Bande Verlag Arbeitsausschuss deutscher Verbande Berlin 1933 Literatur BearbeitenOtto Friedrich Winter Sarkotic von Lovcen Stefan Baron In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 9 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1988 ISBN 3 7001 1483 4 S 424 f Direktlinks auf S 424 S 425 Ernest Bauer Der letzte Paladin des Reiches Generaloberst Stefan Frhr Sarkotic von Lovcen Verlag Styria Graz 1988 ISBN 3 222 11782 9 Signe Klein Freiherr Sarkotic von Lovcen Die Zeit seiner Verwaltung in Bosnien Hercegovina von 1914 bis 1918 Ungedr Dissertation Wien 1969 Marc Stefan Peters Stefan Freiherr von Sarkotic und die sudslawische Frage in der Donaumonarchie Osterreich Ungarns letzter Kommandierender General und Landeschef von Bosnien Herzegowina als politischer Offizier im Ersten Weltkrieg Ungedr Dissertation Wien 2005 AbstractWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stefan Sarkotic von Lovcen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Stephan Sarkotic von Lovcen im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Biografie auf www austro hungarian army englisch Literatur von und uber Stephan Sarkotic von Lovcen im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Spencer Tucker Hrsg The Encyclopedia of World War I A Political Social and Military History Verlag ABC Clio Santa Barbara 2005 ISBN 1 85109 420 2 S 1053 Arno Kerschbaumer Nobilitierungen unter der Regentschaft Kaiser Karl I IV Karoly kiraly 1916 1921 Graz 2016 S 198 ISBN 978 3 9504153 1 5 Spencer Tucker Hrsg The Encyclopedia of World War I A Political Social and Military History Verlag ABC Clio Santa Barbara 2005 ISBN 1 85109 420 2 S 1053 Osterreich Ungarns letzter Krieg Band 1 Wien 1930 S 616 f Noel Malcolm Geschichte Bosniens Fischer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 10 029202 2 S 187 Richard Georg Plaschka Zwei Sudslawen an der Schwelle von 1918 In Richard Georg Plaschka Horst Haselsteiner Hrsg Nationalismus Staatsgewalt Widerstand Aspekte nationaler und sozialer Entwicklung in Ostmittel und Sudosteuropa Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1985 ISBN 3 486 52831 9 S 324 333 hier S 330f Spencer Tucker Hrsg The Encyclopedia of World War I A Political Social and Military History ABC Clio Santa Barbara 2005 ISBN 1 85109 420 2 S 1053f Arno Kerschbaumer Nobilitierungen unter der Regentschaft Kaiser Karl I IV Karoly kiraly 1916 1921 Graz 2016 S 198 ISBN 978 3 9504153 1 5 Spencer Tucker Hrsg The Encyclopedia of World War I A Political Social and Military History ABC Clio Santa Barbara 2005 ISBN 1 85109 420 2 S 1053f Felix Hoglinger Ministerprasident Graf Clam Martinic Bohlau Wien Graz Koln 1964 S 215 Miklos Komjathy Hrsg Protokolle des Gemeinsamen Ministerrates der Osterreichisch Ungarischen Monarchie 1914 1918 Budapest 1966 S 661ff Richard Georg Plaschka Zwei Sudslawen an der Schwelle von 1918 In Richard Georg Plaschka Horst Haselsteiner Hrsg Nationalismus Staatsgewalt Widerstand Aspekte nationaler und sozialer Entwicklung in Ostmittel und Sudosteuropa Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1985 ISBN 3 486 52831 9 S 324 333 hier S 332f Generaloberste und Grossadmirale Osterreich Ungarns GeneralobersteArz von Straussenburg Beck Rzikowsky Bolfras Dankl Georgi Hauer Hazai Huyn Kirchbach auf Lauterbach Kritek Kusmanek von Burgneustadten Martiny von Malastow Erzherzog Joseph Ferdinand Erzherzog Leopold Paar Pflanzer Baltin Puhallo von Brlog Rhemen zu Barensfeld Roth von Limanowa Lapanow Sarkotic von Lovcen Scheuchenstuel Schonburg Hartenstein Stoger Steiner von Steinstatten Tersztyanszky von Nadas WurmGrossadmiraleAnton Haus Heinrich von Preussen Karl I von Osterreich Wilhelm II Normdaten Person GND 118845071 lobid OGND AKS LCCN n88195835 VIAF 59881322 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sarkotic von Lovcen StephanALTERNATIVNAMEN Sarkotic Stjepan barunKURZBESCHREIBUNG osterreichischer GeneraloberstGEBURTSDATUM 4 Oktober 1858GEBURTSORT Sinac bei OtocacSTERBEDATUM 16 Oktober 1939STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephan Sarkotic von Lovcen amp oldid 237597939