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Die Grosse Muhl ist ein orographisch linker Nebenfluss der Donau im westlichen Granit und Gneishochland in Oberosterreich Der offizielle bayerische Name und die dialektale Bezeichnung des Flusses in Oberosterreich ist Michel bzw Michelbach Zusammen mit der Kleinen Muhl und der Steinernen Muhl ist die Grosse Muhl namengebend fur die nordlich der Donau liegende Region Oberosterreichs das Muhlviertel Grosse Muhl MichelGrosse Muhl bei Neufelden Bahnhof im Hintergrund Grosse Muhl bei Neufelden Bahnhof im Hintergrund DatenGewasserkennzahl DE 1914Lage sudl Bohmerwald und Muhlviertel Bayern OberosterreichFlusssystem DonauAbfluss uber Donau Schwarzes MeerQuelle nordostlich von Neureichenau im Pleckensteiner Wald48 46 52 N 13 47 37 O 48 781008 13 79371 1260Quellhohe ca 1260 m u NNMundung bei Neuhaus a d D unterhalb der Schlogener Schlinge in die Donau48 423055555556 13 979722222222 280 Koordinaten 48 25 23 N 13 58 47 O 48 25 23 N 13 58 47 O 48 423055555556 13 979722222222 280Mundungshohe ca 280 m u A Hohenunterschied ca 980 mSohlgefalle ca 14 Lange ca 71 km 1 Einzugsgebiet 560 km 2 Abfluss am Pegel Teufelmuhle 3 AEo 453 5 km Lage 20 24 kmoberhalb der Mundung NNQ 05 06 1998 MNQ 1951 2011MQ 1951 2011Mq 1951 2011MHQ 1951 2011HHQ 12 08 2002 250 l s2 38 m s8 63 m s19 l s km 70 8 m s155 m sOberlauf Natura 2000 Gebiet Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Flusslauf 1 2 Zuflusse 1 3 Muhlen 2 Geschichte 3 Okologie 3 1 Fauna 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenFlusslauf Bearbeiten Die Quelle befindet sich im Bayerischen Wald an der oberosterreichisch bayerisch tschechischen Grenze in einer Seehohe von etwa 1 260 m Nach dem Ubertritt auf osterreichisches Staatsgebiet fliesst der Fluss den Markt Aigen passierend entlang des Sudfusses des Bohmerwaldes bis er sich beim Markt Haslach mit der Steinernen Muhl vereinigt und Richtung Suden abbiegt Nunmehr dient er einigen Kleinkraftwerken als Antriebsmittel Bei Neufelden ist der Fluss im Stausee Langhalsen fur das erste Osterreichische Grosskraftwerk das Speicherkraftwerk Partenstein aufgestaut In der Folge vom Stausee Langhalsen bis zum Kraftwerk Partenstein fuhrt die Grosse Muhl Rest und oder Uberwasser bzw Hochwasser Diese Wassermenge wird durch kleinere einmundende Bache erhoht Der letzte Flussabschnitt unterhalb des Kraftwerkes ca einen Kilometer bis zur Donau ist durch das Laufkraftwerk Aschach ruckgestaut Nach einer Flusslange von 70 Kilometern und ca 1000 zuruckgelegten Hohenmetern mundet die Grosse Muhl bei Untermuhl Gemeinde St Martin im Muhlkreis in die Donau Zuflusse Bearbeiten Die benannten Zuflusse in Deutschland heissen Brenner Bach rechtsseitig Gegenbach linksseitig Gegenbach rechtsseitig Gottlbach linksseitig Kleiner Michelbach rechtsseitig Liegbach rechtsseitig Riedelsbach linksseitig Saubach rechtsseitig Schimmelgraben linksseitig Ulerichbach linksseitig 4 Die benannten Zuflusse in Osterreich heissen Almesmuhlbach rechtsseitig Auerbach linksseitig Bachmullerbach linksseitig Baureither Bach linksseitig Bernbach rechtsseitig Diessenbach rechtsseitig Etzerreiterbach rechtsseitig Feuchtenbach rechtsseitig Finsterbach rechtsseitig Fleckbach linksseitig Frauenbach linksseitig Freundorfer Hausbach linksseitig Froschbach rechtsseitig Galgenbach linksseitig Grabenbach linksseitig Grabnhauslbach linksseitig Hammerbach linksseitig Hausbach rechtsseitig Hintenberger Bach linksseitig Hinterleitenbach linksseitig Hofgrabenbachl linksseitig Iglbacher Muhlleitengraben linksseitig Iglmuhlgraben rechtsseitig Jaunitzbach linksseitig Kandlschlagbach rechtsseitig Klafferbach linksseitig Kleinzellerbach linksseitig Krenbach rechtsseitig Krennmuhlbach rechtsseitig Leibmerbach linksseitig Maurerbach linksseitig Moosbauerbach linksseitig Muhleibach rechtsseitig Muhlleitenbach rechtsseitig Muhlwaldbach rechtsseitig Neufeldener Bayrerbach linksseitig Oberfeuchtenbach rechtsseitig Pislingerbachl linksseitig Potschbachl rechtsseitig Punsenbergbachl linksseitig Purnsteinrunse linksseitig Reithbach rechtsseitig Rossgraben rechtsseitig Salnaubach linksseitig Sattlinger Bach linksseitig Saxenhofnerbach linksseitig Schinderbach rechtsseitig Schindergraben rechtsseitig Schindlaubach linksseitig Schwarzenberger Gegenbach linksseitig Sonnleithenbach linksseitig Steinerne Muhl linksseitig Stockingerbach rechtsseitig Teichbach rechtsseitig Urlseebach linksseitig Utzenbach rechtsseitig Wastlbacherl linksseitig Wipplingerbach rechtsseitig Wurmbrandbach linksseitig Zaglauer Bach rechtsseitig Zwettlbach linksseitig 1 Muhlen Bearbeiten nbsp Schonbergmuhle am Gros Mihel Fluss 1674Die vielen Muhlbetriebe an der Grossen Muhl waren namensgebend fur den Fluss und damit indirekt auch fur das Muhlviertel 5 Die Lanzmuhle Michleckmuhle Neuweltmuhle Schleglmuhle wurde 1770 von Johann Michael Scheiblberger 1727 1788 errichtet Nach dessen Tod gelangte die Muhle in den Besitz seines Schwagers Carl Lanz und verblieb seither im Eigentum der Familie Lanz Die Rothmuhle in Hinteranger war 1668 im Besitz von Egid Weiss und Maria Frohlich die Sage wurde 1872 errichtet Die Rothmuhle war bis etwa 1960 in Betrieb Die Seitelschlager Genossenschaftsmuhle wurde im Jahr 1882 in Betrieb genommen und gehorte damals 23 Hausbesitzern von Seitelschlag Die Muhle mit unterschlachtigem Wasserrad war bis zu den 1950er Jahren voll in Betrieb Die Berdetschlager Bauernmuhle wurde im Jahr 1870 von zwei Bauern in Berdetschlag errichtet und 1973 stillgelegt Die Steinmuhle war ursprunglich die Dorfmuhle von Ulrichsberg und wurde 1526 erstmals urkundlich erwahnt 1727 wurde ein Olgang aufgerichtet in dem Leinol ausgeschlagen wurde Das Sagewerk in dem um 1970 bis zu 40 Arbeiter beschaftigt waren war bis 1994 in Betrieb Die Erletmuhle Stollmuhle Georgenmuhle Kaarmuhle in Erlet gehorte einst zum Hofgericht Schlagl Sie wurde 1526 als Stollmuhle erwahnt nach dem als Stollhof bezeichneten Klostermeierhof 1571 besass Georg Neundlinger die Muhle deshalb Georgenmuhle ab 1775 war sie im Besitz der Familie Kaar welche den Muhlenbetrieb 1952 einstellte Die Berndlmuhle in Aigen Schlagl gehorte 1578 dem Veit Berndlmuller und war laut altem Grundbuch eine Muhle mit Sage und Olgang Die Baumgartenmuhle in Schlagl gehorte 1578 dem Georg Plankhenauer Der Muhlenbetrieb wurde 1963 eingestellt Leinol wurde noch bis etwa 1970 ausgeschlagen Die Sage war bis 1995 in Betrieb 1996 wurde dort das Gartencenter Lindorfer eroffnet Die Stegmuhle wurde im Jahr 1708 vom Stift Schlagl erworben und von der grossen Pfarre Rohrbach nach Aigen umgepfarrt Ausser Brennholz wurde auch Blochholz bis Schlagl getriftet das bis 1930 in der stiftseigenen Sagemuhle zu Bauholz geschnitten wurde Nur 200 Meter weiter flussabwarts stand die Klosterschnmiede Krennschmiede an jener Stelle wo 1974 die Raika Schlagl errichtet wurde Die Bruckmuhle unterhalb der Einmundung des Krenbaches gehorte 1619 dem Ehepaar Andre und Sabine Loffler Das Hauptgebaude wurde um 1940 abgerissen Die Pfeffermuhle in der Ortschaft Steineck Gemeinde Rohrbach Berg wurde 1456 erstmals urkundlich erwahnt 1910 wurde eine Gleichstromanlage eingebaut Nachdem Herr Stogmuller 1956 auf das Wasserrecht verzichtete errichtete die Firma Krenn an der Stelle der fruheren Sage ein Elektrizitatswerk Die Knollmuhle in der Ortschaft Minihof Gemeinde St Oswald bei Haslach gehorte 1640 dem Ehepaar Veit Knollmuller und Maria Gumpenberger und war bis 1949 in Betrieb An der Furtmuhle die 1610 dem Mathias und der Maria Knogler gehorte fuhrte ein Salzhandelsweg von der Donau nach Bohmen vorbei und an der Furt die damals ein holzerner Steg war wurde Maut eingehoben Die Muhle war bis 1954 in Betrieb die Sage bis etwa 1960 Danach wurde ein Gasthaus dort eingerichtet Die Herrenmuhle in Haslach gehorte 1379 noch zur Herrschaft Rosenberg und war dann bis 1684 im Besitz von Stift Schlagl Im Jahr 1842 brannte die Herrenmuhle samt Wohnhaus Sage und Brucke ab Weitere verheerende Brande gab es 1867 und 1896 1901 kaufte Heinrich Vonwiller die Liegenschaft und in der ehemaligen Herrenmuhle wurden Wohnungen fur Fabriksbedienstete der Textilfabrik Vonwiller eingerichtet Die Stahlmuhle Stallmuhle in Haslach gehorte vor 1379 ebenfalls zur Herrschaft Rosenberg Die Stahlmuhle brannte am 3 Mai 1846 samt Wohnhaus und Hammerschmiede und erneut am 15 Dezember 1902 samt Wohnhaus Sage und Stallungen ab In der Stallmuhle hat sich als letzter und einziger Muhle im Oberen Muhlviertel das einst weit verbreitete Warmpressen von Leinol bis ins 21 Jahrhundert erhalten Die Magerlmuhle in Nosslbach auf der im Jahr 1620 Martin und Maria Muhlsteiner erwahnt wurden war bis in die 1930er Jahre in Betrieb In der Teufelsbruckmuhle in Frindorf zeugt ein Haustor Uberleger aus dem Jahr 1620 vom hohen Alter der Bausubstanz Muhle und Sage mussten 1914 einem E Werk der Gemeinde Rohrbach weichen Die Schonbergmuhle ist bereits 1674 in einem Kupferstich von Georg Matthaus Vischer am Fusse der Burg Schonberg abgebildet Die Iglmuhle die im Jahr 1600 dem Ehepaar Wolfgang und Salome Azesberger gehorte liegt in der Ortschaft Iglbach Gemeinde Auberg und wurde bis Ende der 1950er Jahre betrieben Die Hofmuhle war 1599 im Besitz von Georg Niernperger Sie stand in der Ortschaft Oberfeichtenbach Gemeinde Altenfelden gegenuber der Burg Purnstein Nachdem die Muhle 1891 abgebrannt war erwarb Mathias Grubauer die Brandstatte und errichtete dort eine Pappenfabrik Die Langhalsen Muhl durfte bereits Anfang des 16 Jahrhunderts existiert haben weil im Urbar der Herrschaft Marsbach zu jener Zeit eine Wehr genannt wird 1923 24 wurde der Ort samt Schloss Langhalsen und allen Hausern abgerissen und den Stausee Langhalsen als Wasserspender fur das Speicherkraftwerk Partenstein aufzustauen Die Plankenmuhle lag in Etzleinsberg am Bairachbach die Wehr wurde aber von der Grossen Muhl abgezweigt Der Name der Muhle deutet darauf hin dass sie wahrscheinlich eine Muhle der Herrschaft Blankenberg war Nach der Errichtung des oberhalb gelegenen Stausees Langenstein im Jahr 1924 konnte die Muhle wegen des wechselnden Wasserstandes an der Muhl nicht mehr regelmassig betrieben werden Im Fruhling 1945 wurde die nahe Brucke beim Einmarsch der Amerikaner gesprengt die in Brand geschossene Plankenmuhle wurde nicht mehr aufgebaut Die Bruckmuhle in Etzleinsberg war 1670 im Besitz von Zacharias und Magdalena Huebmer Der jeweilige Besitzer der Bruckmuhle war verpflichtet das Hochgericht zu pauen also nach Todesurteilen den Galgen aufzurichten Erst im 19 Jahrhundert wurde die Richtstatte vom Neufeldener Galgenberg nach Marsbach verlegt Das Wasserrecht wurde wie bei der Plankenmuhle 1924 aus dem Wasserbuch der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach geloscht Die Krenmuhle Hofmuhle war eine kleine Malzmuhle die bis etwa 1792 der Herrschaft Grub gehorte und die herrschaftliche Brauerei mit Malz belieferte Die Krenmuhle hatte die Mullergerechtigkeit bis 1852 im Brauhaus Grub konnte bis um 1895 Bier getrunken werden 6 Die Ebenmuhle lag ostlich von Gumpesberg und war 1615 im Besitz von Hannssen und Catharina Past In den 1920er Jahren kaufte die Oberosterreichische Kraftwerke AG die Muhle und legte sie still weil kein Wasser mehr zum Betrieb von Muhle und Sage vorhanden war Die Muhle zu Partenstein lag gegenuber von Schloss Partenstein und diente wahrscheinlich als Hofmuhle in der die Partensteiner Untertanen ihr Getreide mahlen liessen Die Muhle wurde 1923 im Zuge des Kraftwerkbaus ausser Betrieb genommen und in den 1970er Jahren abgerissen Weitere rund 40 Muhlen lagen an den Nebenflussen der Grossen Muhl uber 50 Muhlen lagen ausserdem im Einzugsgebiet der Kleinen Muhl Geschichte BearbeitenSeit dem 13 Jahrhundert bildete die Grosse Muhl die westliche Grenze des Landgerichts Waxenberg Von Ende des 18 bis Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das Holz aus dem Schwarzenberger Schwemmkanal uber den Zwettlbach und die Grosse Muhl zur Donau geschwemmt 1991 wurde die Brucke uber die Grosse Muhl als hochste Strassenbrucke Oberosterreichs und Teil der Rohrbacher Strasse B127 eroffnet Okologie BearbeitenDie Grosse Muhl hat eine hohe Wasserqualitat Stufen 1 2 und eine mittlere Durchflussmenge von 8 8 m pro Sekunde im Oberlauf Der Oberlauf ist relativ naturbelassen und liegt im Natura 2000 Gebiet Bohmerwald Muhltaler Das Quellgebiet am Dreisessel die Torfau bei Ulrichsberg und die Hangwalder im Tal der Grossen Muhl bei Kleinzell im Muhlkreis sind dabei Naturschutzgebiet Das malerische Flusstal zwischen Neufelden und der Mundung in die Donau im Oberen Donautal etwas unterhalb der Schlogener Schlinge wird gerne als Wanderziel genutzt Fauna Bearbeiten In und an der Grossen Muhl leben unter anderem Flussperlmuschel Fischotter Biber Wasseramsel Eisvogel Graureiher Gansesager Uhu Weissstorch Haslach an der Muhl und der Schwarzstorch Schwarzenberg am Bohmerwald Literatur BearbeitenOsterreichische Naturschutzjugend Haslach Hrsg Bohmerwald Einzigartige Natur zwischen Kleiner Muhl Grosser Muhl amp Moldau 2013 S 1 32 zobodat at PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosse Muhl Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Digitales Oberosterreichisches Raum Informations System DORIS Charakteristik der Grossen Muhl Flussdialog Oberosterreich Memento vom 19 Oktober 2014 im Internet Archive Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Hydrographisches Jahrbuch von Osterreich 2011 119 Band Wien 2013 S OG 159 info bmlrt gv at PDF 12 9 MB Grundlagendaten Fliessgewasser In UmweltAtlas Bayern Bayerisches Landesamt fur Umwelt abgerufen am 6 Juni 2022 Fritz Bertlwieser Muhlen Hammer Sagen Oberes Muhlviertel Bohmerwald Bayrischer Wald Haslach 1999 S 160 164 168 184 207 211 236 253 Oberosterreich Die Brauereien im Uberblick In BRAUTOPO Osterreichische historische Brauereitopographie Abgerufen am 10 Juli 2022 Kirchberg ob der Donau Landgutbrauerei Grub 1608 um 1895 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Muhl amp oldid 225750321