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Die Pfarrkirche Aigen im Muhlkreis dominiert das sudliche Ende des Marktplatzes im Ort Aigen im Muhlkreis in der Gemeinde Aigen Schlagl im Bezirk Rohrbach im oberen Muhlviertel in Oberosterreich Die auf den Heiligen Johannes Evangelist geweihte romisch katholische Pfarrkirche dem Stift Schlagl inkorporiert gehort zum Dekanat Rohrbach in der Diozese Linz Das Kirchengebaude steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Kath Pfarrkirche hl Johannes Evangelist in Aigen im Muhlkreisvom Langhaus zum ostlichen Chorim Langhaus zum sudlichen Seitenschiff und zur Westempore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Einrichtung 3 2 Orgel 3 3 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarre wurde 1411 urkundlich genannt Der spatgotische Vorgangerbau wurde von 1484 bis 1529 erbaut und erlitt durch Brande in den Jahren 1802 und 1852 Zerstorungen Von 1897 bis 1901 erfolgte nach den Planen des Architekten Raimund Jeblinger ein Neubau der Kirche wobei der 1856 wiederhergestellte gotische Westturm erhalten wurde 1991 erfolgte eine Gesamtrestaurierung Architektur BearbeitenDer Kirchenbau ist ein bemerkenswerter spathistoristischer Sakralbau Oberosterreichs mit neogotischen und einzelnen neoromanischen Formen Die dreischiffige funfjochige Staffelhalle hat einen mittelschiffigen Dreiachtelschluss als Chor Das breite stark erhohte Mittelschiff hat ein Tonnengewolbe mit applizierten Kreuzrippen uber Oktogonalpfeilern und breiten Scheidbogen Die schmalen Seitenschiffe hat Kreuzrippengewolbe uber Wandpfeilern Die Westfassade mit dem mittigen gotischen Turm steht annahernd in der Achse des Marktplatzes Der Turm zeigt in der sichtbaren Basis eine Sichtziegelummantelung mit einer Blendarkadenreihe und schliesst uber einem Glockengeschoss mit Schallfenster und Uhr mit Spitzgiebeln und einen Spitzhelm Der massige stark gegliederte Aussenbau hat Granitsteinoberflachen und Sichtziegelelementen und gestufte Strebepfeiler Das Mittelschiff steht unter einem Walmdach die Seitenschiffe haben Pultdacher im Osten uber dem Chor ist ein Dachreiter Die Westfassade ist zweigeschossig das Mittelportal mit einer breiten profilierten Leibung und einem gedrungenen Spitzbogen ist ubergiebelt daruber sind neogotische Gruppenfenster seitlich vom Mittelportal sind vier Segmentbogenportale und daruber Fenster mit Segmentbogenuberdachungen Die Westfassade schliesst mit Gesimsen mit Zahnschnittfriesen und Bogenfriesen Die Seitenfassaden haben uber einer zum Teil durchfensterten Sockelzone breite Gruppenfenster und je Seite zwei Portale mit einer Mittelnische als Dreigiebelgruppe Uber den Portalzonen und dem Ostjoch sind verschieden hohe Fassadengiebel Der Chor hat in der Attikazone Blendarkaden und wird von zwei Treppenturmen flankiert Die dreischiffige einjochige Westempore in neoromanischen Formen hat eine Holzbalkendecke Die zwei Sakristeien mit je zwei Segmentbogenturen sind im Seitenschiffbereich des ostlichsten Joches und haben Holzbalkendecken Der Turm hat Steintonnengewolbe und im Glockengeschoss ein Stichkappentonnengewolbe Die Glasfenster im Chor aus 1900 zeigen im Chorhaupt Johannes Evangelist auf Patmos und seitlich Architekturdarstellungen und Wappen vom Stift Schlagl und der Gemeinde Schlagl und in den Rundfenstern Engel und daruber die Heiligen Maximilian und Florian als Bistums und Landespatron das Evangelistensymbol Adler und in den Ostemporen Ornamentfenster Die Langhausfenster zeigen Glaubensymbole und Ornamente sudlich im zweiten Joch die Sendung der Heiligen Geistes Aufnahme in den Himmel Kronung Maria im dritten und vierten Joch Passionssymbole nordlich im zweiten Joch Glaube Hoffnung und Liebe im dritten Joch Ehe im vierten Joch Priesterweihe Dekorative Gewolbemalereien aus 1901 wurden bei der Restaurierung 1991 rekonstruiert Ausstattung Bearbeiten nbsp Orgel in der Pfarrkirche Aigen im MuhlkreisEinrichtung Bearbeiten Die Einrichtung aus 1901 bis 1912 ist bemerkenswert einheitlich und neogotisch Der vom lokalen Leinenfabrikanten und Burgermeister Simon Stoll und dessen Ehefrau die sich allgemein als die grossten Forderer und Gonner des Kirchenbaus in Aigen erwiesen gespendete Hochaltar wurde in den Jahren 1897 bis 1901 von der Linzer Filiale des in Innsbruck ansassigen Unternehmens Josef Linser amp Sohne ausgefuhrt 1 Er besteht aus Carrara Marmor ist sieben Meter hoch und hat eine Mensenlange von 3 3 Meter 1 Gegen Jahresende 1907 liess das Ehepaar Stoll den Hochaltar ebendiesen seitlich verbreitern sodass dieser sich in weiterer Folge besser in das Presbyterium einfugte 2 Orgel Bearbeiten Die Orgel hat ein neogotisches architektonisch gegliedertes Gehause mit Dreiecksgiebeln Fialen und Kreuzblumen der Vorgangerorgel von Johann Lachmayr 1901 Die ursprungliche pneumatische Orgel wurde von Lachmayr in Urfahr ausgefuhrt und besass 22 Registern sowie funf Koppelungen 1 Das aktuelle Orgelwerk mit einem romantisch symphonischen Klangkonzept mit zwei Manualen und 33 Registern schuf Rieger Orgelbau 1997 Glocken Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkrieges mussten mit Ausnahme der kleinen Wandlungsglocke alle Glocken fur Kriegszwecke abgeliefert werden Die zuletzt im November 1917 abgenommene 308 kg schwere Zwolferglocke die C D Stafflmair in Steyr gegossen hatte war bereits nach Innsbruck gebracht worden ehe sie 1918 doch wieder zuruckkehrte Diese Zwolferglocke kam 1924 zur Pfarrkirche St Stefan am Walde als ein neues vier teiliges Gelaut bei der Glockengiesserei St Florian angeschafft wurde 3 Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Muhlviertel 2003 Aigen im Muhlkreis Pfarrkirche hl Johannes Evangelist mit Grundrissdarstellung S 5 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Aigen im Muhlkreis Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Kirchliches Ueber den Kirchenbau in Aigen In Linzer Volksblatt 31 Juli 1901 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung lvb Korrespondenzen Aigen In Linzer Volksblatt 31 Dezember 1907 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung lvb Florian Oberchristl Glockenkunde der Diozese Linz Verlag R Pirngruber Linz 1941 S 26 48 64587 13 971353 Koordinaten 48 38 45 1 N 13 58 16 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Aigen im Muhlkreis amp oldid 234097109