www.wikidata.de-de.nina.az
Carl Hilpert 12 September 1888 in Nurnberg 1 Februar 1947 in Moskau war ein deutscher Heeresoffizier seit 1945 Generaloberst Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er bis 1942 als Generalstabsoffizier im Westen und danach als Befehlshaber von Grossverbanden des Heeres an der Ostfront eingesetzt und war letzter Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Kurland Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserreich und Erster Weltkrieg 1 2 Zwischenkriegszeit 1 3 Zweiter Weltkrieg 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaiserreich und Erster Weltkrieg Bearbeiten Carl Hilpert trat am 15 Juli 1907 als Fahnenjunker in das 14 Infanterie Regiment Hartmann der Bayerischen Armee in Nurnberg ein und avancierte nach dem Besuch der Munchener Kriegsschule Ende Mai 1909 zum Leutnant Im Ersten Weltkrieg war Hilpert bis 1917 als Bataillons und Regimentsadjutant im Brigade Ersatz Bataillon 9 bzw im 5 Ersatz Infanterie Regiment eingesetzt und wurde Ende 1917 nach dem Besuch eines Ausbildungskurses fur schwere Waffen und der Beforderung zum Hauptmann Chef einer MG Kompanie im 5 Ersatz Infanterie Regiment Vertretungsweise ubernahm er auch die Aufgaben eines Bataillonsfuhrers und war ab Marz 1918 MG Offizier im Stab des Regiments Er beendete den Krieg als Bataillonskommandeur im 17 Infanterie Regiment Orff Fur sein Wirken hatte er beide Klassen des Eisernen Kreuzes sowie den Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern erhalten 1 Zwischenkriegszeit Bearbeiten Nach Kriegsende wurde Hilpert in die Reichswehr ubernommen und war ab 1921 im Infanterie Regiment 21 in Nurnberg Kompaniechef und Regimentsadjutant Von 1922 bis 1925 war er im Reichswehrministerium tatig und kam anschliessend nach Stuttgart in den Stab des Wehrkreiskommandos V wo er unter anderem die Fuhrergehilfenausbildung leitete Am 1 Juni 1929 wurde er zum Major befordert und in den Stab des Infanteriefuhrers VII nach Munchen versetzt Am 1 Oktober 1933 erfolgte seine Beforderung zum Oberstleutnant und am 1 Februar 1935 wurde er zum Kommandeur des Infanterie Regiments 35 in Tubingen ernannt Hier wurde er am 1 September 1935 auch zum Oberst befordert 1937 kehrte er als Chef des Stabes des IX Armeekorps in Kassel wieder in den Stabsdienst zuruck Hier wurde er am 1 April 1939 zum Generalmajor ernannt Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Hilpert am 9 September 1939 Chef des Stabes der Armeeabteilung A unter Befehl von Kurt von Hammerstein Equord die mit der Sicherung der Westgrenze zu Belgien und den Niederlanden beauftragt war Nach deren Auflosung am 3 Oktober wurde der Stab zur Bildung des Grenzabschnittskommandos Sud in Krakau verwendet wo auch Hilpert tatig blieb bevor er am 5 Februar 1940 den Posten des Chefs des Stabes der 1 Armee unter Erwin von Witzleben antrat Mit diesem Verband nahm Hilpert am Westfeldzug teil und erhielt nach dessen erfolgreicher Beendigung am 1 Oktober 1940 die Beforderung zum Generalleutnant Da der zum Generalfeldmarschall ernannte Erwin von Witzleben nunmehr die Heeresgruppe D ab April 1941 zugleich Oberbefehlshaber West im besetzten Frankreich ubernahm folgte diesem am 26 Oktober 1940 auch Hilpert als neuer Chef des Stabes der Heeresgruppe Auf diesem Posten verblieb Hilpert die nachsten anderthalb Jahre Nach der Ablosung Witzlebens durch Gerd von Rundstedt im April 1942 folgte die Ablosung Hilperts von diesem Posten und die Versetzung in die Fuhrerreserve Am 26 Juni 1942 wurde Hilpert zur Vertretung des erkrankten Generals der Infanterie Kurt von der Chevallerie mit der Fuhrung des LIX Armeekorps beauftragt welches im Bereich der Heeresgruppe Mitte an der Ostfront eingesetzt war Nach Chevalleries Genesung ubergab Hilpert im Juli das Kommando zuruck und ubernahm stattdessen die Fuhrung des XXIII Armeekorps das im Rahmen der 9 Armee im Raum Rschew eingesetzt war Wahrend der Kampfe in diesem Raum erhielt Hilpert am 1 September 1942 die Beforderung zum General der Infanterie Nach Beteiligung an der Abwehr der sowjetischen Grossoffensive Operation Mars gab er den Befehl uber das XXIII Armeekorps ab und ubernahm stattdessen am 20 Januar 1943 als Kommandierender General das LIV Armeekorps das im Rahmen der 18 Armee der Heeresgruppe Nord vor Leningrad eingesetzt war und wahrend der Zweiten Ladoga Schlacht in schweren Abwehrkampfen stand Mit den zur Korpsgruppe Hilpert verstarkten Kraften seines Korps gelang ihm die Abwehr der sowjetischen Angriffe auf die von ihm verteidigten Sinjawino Hohen Hilpert erhielt am 19 Februar 1943 das Deutsche Kreuz in Gold 2 Auch im folgenden Sommer 1943 bewahrte er sich bei weiteren Abwehrkampfen in der Dritten Ladoga Schlacht wofur ihm spater am 22 August 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde 2 Schon zuvor war Hilpert am 1 August 1943 in die Fuhrerreserve versetzt worden Ab dem 31 Oktober 1943 befehligte er fur kurze Zeit das XXVI Armeekorps vor Leningrad bevor er am 1 Januar 1944 das I Armeekorps im Bereich der 16 Armee ubernahm das im Raum Newel kampfte Im Zuge der sowjetischen Winteroffensive Leningrad Nowgoroder Operation gerieten Hilperts Truppen in schwere Kampfe und Hilpert selbst fiel aus Deshalb wurde bis zu seiner Ruckkehr am 1 April 1944 Generalleutnant Walter Hartmann mit der Fuhrung des Korps beauftragt In den Kampfen die dem Beginn der sowjetischen Sommeroffensive Operation Bagration folgten gelang es Hilpert im Juli 1944 in schweren Gefechten aus dem Festen Platz Polozk auszubrechen Fur diese Leistung erhielt er am 8 August 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 542 Verleihung 2 Am 3 September 1944 wurde Hilpert schliesslich mit der stellvertretenden Fuhrung der 16 Armee beauftragt Diese wurde jedoch kaum sechs Wochen spater im Kurland Kessel eingeschlossen Vom 18 bis 30 Januar 1945 war er kurzzeitig mit der stellvertretenden Fuhrung der Heeresgruppe Nord beauftragt die am 25 Januar in Heeresgruppe Kurland umbenannt wurde Am 30 Januar wurde er Oberbefehlshaber der 16 Armee und am 15 Marz letzter Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Kurland In dieser Position war er verantwortlich fur die noch mogliche Evakuierung des Kurland Kessels und so wurde die kampferfahrene 11 Infanterie Division von ihm zur Verschiffung nach Kiel vorgesehen 3 Noch am 7 Mai 1945 mit Wirkung vom 1 Mai zum Generaloberst befordert begab er sich am 9 Mai 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft Durch ein sowjetisches Militartribunal wurde Hilpert aufgrund von Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt und am 1 Februar 1947 in Moskau hingerichtet 4 Er wurde im Grab Nr 43 auf dem Friedhof Krasnogorsk bei Moskau bestattet Literatur BearbeitenGerd F Heuer Die Generalobersten des Heeres Inhaber hochster deutscher Kommandostellen Moewig Verlag Rastatt 1988 ISBN 3 8118 1049 9 Seite 108 111Einzelnachweise Bearbeiten Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres Mittler amp Sohn Berlin S 128 a b c Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 391 Samuel W Mitcham German Order of Battle 1st 290th Infantry divisions in World War II Stackpole Books 2007 ISBN 978 0 8117 3416 5 S 49 google de abgerufen am 20 Juli 2019 Andreas Weigelt Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Mike Schmeitzner Hrsg Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Eine historisch biographische Studie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 978 3 525 36968 5 S 263f Generaloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert Strauss von Viettinghoff Weiss ZeitzlerGeneraloberste der Luftwaffe Dessloch Grauert Jeschonnek Keller Korten Loerzer Lohr Rudel Student Stumpff Udet WeiseGeneraladmirale der Kriegsmarine Albrecht Boehm Carls von Friedeburg Kummetz Marschall Saalwachter Schniewind Schultze Warzecha WitzellSS Oberst Gruppenfuhrer und Generaloberste der Waffen SS Dietrich Hausser PersonendatenNAME Hilpert CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Generaloberst im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 12 September 1888GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 1 Februar 1947STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Hilpert amp oldid 221476140