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Walter Heitz 8 Dezember 1878 in Berlin 9 Februar 1944 in Moskau war ein deutscher Heeresoffizier seit 1943 Generaloberst Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er als Befehlshaber von Grossverbanden des Heeres auf verschiedenen Kriegsschauplatzen eingesetzt Generalleutnant Heitz 1936 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserreich und Erster Weltkrieg 1 2 Weimarer Republik 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 1 Vorkriegszeit 1 3 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 3 Stalingrad und Tod 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaiserreich und Erster Weltkrieg Bearbeiten Heitz trat am 7 Marz 1898 in das 2 Westpreussische Feldartillerie Regiment Nr 36 ein und nahm als Hauptmann und Batteriechef am Ersten Weltkrieg teil Wahrend dieses Krieges erhielt er neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes dem Verwundetenabzeichen in Schwarz und dem Preussischen Dienstauszeichnungskreuz auch das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern sowie das Hamburgische Hanseatenkreuz 1 Weimarer Republik Bearbeiten Anschliessend diente er in der Reichswehr als Lehrer an der Artillerieschule Juterbog die Versetzung in die Inspektion der Artillerie im Reichswehrministerium erfolgte am 1 Marz 1922 Bereits zum 1 April 1922 wurde er zum Major befordert 1927 erfolgte die Ernennung zum Kommandeur der I Abteilung vom 4 Sachs Artillerie Regiment im Sommer desselben Jahres erfolgte die Beforderung zum Oberstleutnant 1929 erfolgte die Versetzung zum Truppenubungsplatz Juterbog mit der Verwendung als Kommandeur der Artillerie Schiessschule hier erfolgte 1930 die Beforderung zum Oberst Zum Ende des Jahres 1931 wurde er Kommandant der Festung Konigsberg eine Stellung die er bis 1936 beibehielt Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Vorkriegszeit Bearbeiten Als Kommandant der Festung Konigsberg wurde er am 1 Februar 1933 zum Generalmajor und am 1 Oktober 1934 zum Generalleutnant befordert Heitz galt als uberzeugter Anhanger des nationalsozialistischen Systems Dies mag eine Rolle dabei gespielt haben dass er am 1 August 1936 zum ersten Prasidenten des Reichskriegsgerichtes ernannt wurde In dieser Funktion wurde er am 1 April 1937 zum General der Artillerie befordert Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Bei Kriegsausbruch 1939 war Heitz bereits 60 Jahre alt und hatte eigentlich zur Pensionierung angestanden zumal er kein Truppenkommando innehatte Dennoch wurde seiner Bitte entsprochen am Kriege als Frontkampfer teilnehmen zu durfen Nach einem vierwochigen Zwischenspiel als Befehlshaber Danzig Westpreussen erhielt er im Oktober 1939 die Ernennung zum Kommandierenden General des VIII Armeekorps Heitz stand mehr als drei Jahre lang an der Spitze seines Korps mit dem er am Westfeldzug 1940 und von 1941 bis 1943 am Krieg gegen die Sowjetunion teilnahm Diese fur den Zweiten Weltkrieg aussergewohnlich lange Periode lasst vermuten dass die Wehrmachtfuhrung mit seinen Leistungen vollauf zufrieden war ihn andererseits aber auch fur zu alt hielt um noch hoher in der militarischen Hierarchie aufzusteigen Obwohl er fur den Ubergang uber die Oise bei dem er personlich unter feindlichem Feuer die Flussubergange ausgekundschaftet hatte am 4 September 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt 2 wurde er im Gegensatz zu einigen anderen Korpskommandeuren des Westfeldzuges nicht zum Generaloberst befordert Stalingrad und Tod Bearbeiten 1942 gehorte Heitz mit seinem VIII Armeekorps zur 6 Armee unter Generaloberst Friedrich Paulus und wurde mit dieser im Kessel von Stalingrad eingeschlossen Er war einer der fanatischsten Anhanger der von Hitler ausgegebenen Durchhalteparolen und drohte mit der standrechtlichen Erschiessung aller Defatisten 3 Noch am 29 Januar 1943 lautete es in einem Korpsbefehl von Heitz unter anderem Wer kapituliert wird erschossen Wer die weisse Fahne zeigt wird erschossen Wer ein Brot oder eine Wurst die von unseren Fliegern abgeworfen werden nicht sofort abliefert wird erschossen Andere Generale wie der General der Artillerie Walther von Seydlitz Kurzbach hatten hingegen bereits am 25 Januar ihren Regiments und Bataillonskommandeuren die Erlaubnis erteilt nach den ortlichen Verhaltnissen selbststandig zu handeln und auch zu kapitulieren Als das Ende des Kessels unmittelbar bevorstand und Paulus zum Generalfeldmarschall befordert wurde erhielt auch Heitz am 30 Januar 1943 die Beforderung zum Generaloberst die ihm 1940 noch versagt geblieben war Kurz zuvor am 21 Dezember 1942 war er bereits mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz dekoriert worden 4 Obwohl er sich zuvor dafur ausgesprochen hatte den Kampf bis zur letzten Patrone fortzusetzen ging er wie Paulus in sowjetische Kriegsgefangenschaft Noch am 29 Januar 1943 hatte er beteuert dass er bei der Verteidigung seines Gefechtsstands den Soldatentod suchen wurde 5 Im Gefangenenlager tauchte er dann im Gegensatz zu den anderen Generalen mit einer grossen Menge von Privatgepack auf Im Gefangenenlager lehnte er jegliche Zusammenarbeit mit dem Nationalkomitee Freies Deutschland vehement ab und drohte dessen Angehorigen sogar Prugel an Durch eine Zensurpanne der Auslandsbriefprufstelle in Wien gelangte am 8 April 1943 Post von Heitz via Turkei an dessen Ehefrau die das Lebenszeichen weiterverbreitete Dies nahrte Zweifel an der offiziellen Propaganda vom Heldentod der deutschen Stalingradkampfer 6 Nach einem Jahr in Gefangenschaft starb Heitz am 9 Februar 1944 in Moskau an Krebs und wurde in Krasnogorsk beigesetzt Literatur BearbeitenGerd F Heuer Die Generalobersten des Heeres Inhaber hochster deutscher Kommandostellen Moewig Verlag Rastatt 1988 ISBN 3 8118 1049 9 S 104 107 Julia Warth Verrater oder Widerstandskampfer Wehrmachtsgeneral Walther von Seydlitz Kurzbach Oldenbourg Munchen 2006 S 113 f 134 f Einzelnachweise Bearbeiten Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres Mittler amp Sohn Berlin 1925 S 130 Gerd F Heuer Die Generalobersten des Heeres Inhaber hochster deutscher Kommandostellen Moewig Verlag Rastatt 1988 ISBN 3 8118 1049 9 S 105 Joachim Wieder Stalingrad und die Verantwortung des Soldaten F A Herbig Munchen 1997 ISBN 3 7766 1778 0 S 287 293 Gerd F Heuer Die Generalobersten des Heeres Inhaber hochster deutscher Kommandostellen Moewig Verlag Rastatt 1988 ISBN 3 8118 1049 9 S 106 Joachim Wieder Stalingrad und die Verantwortung des Soldaten F A Herbig Munchen 1997 ISBN 3 7766 1778 0 S 293 294 Frank Werner Nur tote Helden In ZEIT Geschichte Ausgabe Nr 1 2023 ISSN 0044 2070 S 62 f Generaloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert Strauss von Viettinghoff Weiss ZeitzlerGeneraloberste der Luftwaffe Dessloch Grauert Jeschonnek Keller Korten Loerzer Lohr Rudel Student Stumpff Udet WeiseGeneraladmirale der Kriegsmarine Albrecht Boehm Carls von Friedeburg Kummetz Marschall Saalwachter Schniewind Schultze Warzecha WitzellSS Oberst Gruppenfuhrer und Generaloberste der Waffen SS Dietrich Hausser Normdaten Person GND 1249682584 lobid OGND AKS VIAF 5748164298401008630003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heitz WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Generaloberst im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 8 Dezember 1878GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 9 Februar 1944STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Heitz amp oldid 230806966