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Sam Peckinpah 21 Februar 1925 in Fresno Kalifornien 28 Dezember 1984 in Inglewood Kalifornien war ein US amerikanischer Regisseur und Drehbuchautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hauptthemen 3 Visueller Stil 4 Stock Company 5 Filmografie 6 Literatur 7 Trivia 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDavid Samuel Peckinpah wurde 1925 als Sohn des Rechtsanwalts David Edward Peckinpah in Sudkalifornien geboren Die Peckinpahs zuvor noch Peckinpaugh ursprunglich Beckenbach entstammen deutschen Einwanderern die gegen Ende des 18 Jahrhunderts in die USA immigrierten 1 Er studierte Dramaturgie und machte an der University of Southern California USC seinen Master of Dramatic Arts Danach nahm er in verschiedenen Filmateliers Jobs an und arbeitete am Theater Spater lernte er Don Siegel kennen fur den er einige Dialoge fur das Drehbuch zum Science Fiction Film Die Damonischen 1956 umschrieb In den 1950er Jahren arbeitete Peckinpah zunachst fur das Fernsehen unter anderem als Drehbuchautor fur die Westernserie Rauchende Colts Ausserdem entwickelte er Konzepte fur die Serien The Rifleman Westlich von Santa Fe 1958 und The Westerner 1960 fur die er auch mehrere Drehbucher schrieb 1958 fuhrte er bei einer Rifleman Folge erstmals auch Regie 1961 und 1962 entstanden seine ersten Kinofilme Gefahrten des Todes und Sacramento Letzterer markierte mit John Fords Der Mann der Liberty Valance erschoss den Ubergang vom klassischen Western zum Spatwestern Peckinpah behandelte bereits in diesem Fruhwerk eines seiner spateren Lieblingsthemen alternde Westernhelden in sich verandernden Zeiten 1965 drehte Peckinpah mit Sierra Charriba Major Dundee seinen ersten Western mit grossem Budget Produzent Jerry Bresler liess den Film entgegen den Intentionen des Regisseurs umschneiden wogegen Peckinpah sich wehrte und in der Folge auf eine inoffizielle Schwarze Liste geriet weshalb er keine weiteren Auftrage mehr erhielt Seine Drehbucher zu Die glorreichen Reiter und Pancho Villa reitet wurden abgeandert und anderen Regisseuren ubergeben Wahrend der Dreharbeiten zu Sierra Charriba erschien Peckinpah zudem haufig stark angetrunken am Set oder verliess es alkoholisiert so dass Charlton Heston bei der Regiearbeit einspringen musste Dieser Film wurde auch finanziell ein Misserfolg 2 Nach dem Drehbuch von Ring Lardner einem McCarthy Opfer begann Peckinpah mit den Arbeiten zu dem Schwarzweissfilm Cincinnati Kid doch nach wenigen Tagen liess man Peckinpahs Drehbuchanderungen umschreiben und ubergab Norman Jewison das Projekt der einen Farbfilm mit Steve McQueen in der Hauptrolle drehte der nichts mehr mit Peckinpahs ursprunglichem Konzept zu tun hatte Grund fur die Entlassung des Regisseurs soll laut Angaben der Produzenten Peckinpahs Absicht gewesen sein eine Nacktszene mit Sharon Tate zu drehen und die Story zu vulgarisieren Der Fernsehproduzent David Melnick verschaffte Peckinpah 1966 einen neuen Auftrag fur das Fernsehen Fur die Adaption von Katherine Anne Porters Novelle Noon Wine schrieb Peckinpah das Drehbuch und fuhrte Regie Darsteller waren Jason Robards und Olivia de Havilland sowie L Q Jones in einer Nebenrolle Das Werk wurde positiv aufgenommen auch von der Autorin des Stucks und Peckinpah erhielt fur die Arbeit mehrere Preise Dadurch erhielt er 1969 die Moglichkeit The Wild Bunch Sie kannten kein Gesetz zu drehen Dieser Film wird haufig zu den grossten Western der Filmgeschichte gezahlt Peckinpah selbst sagte zu seiner Arbeit Wenn ich daruber nachdenke was mit mir in Hollywood so passiert ist wunsche ich mir ich ware ein bisschen wie meine Helden Das Drehbuch das der Drehbuch Neuling Walon Green nach einer Idee von Roy N Sickner geschrieben hatte wurde von Peckinpah uberarbeitet Green Sickner und Peckinpah erhielten jeweils eine Oscar Nominierung so auch die Musik von Jerry Fielding The Wild Bunch veranderte wie 1967 Bonnie und Clyde die Gewaltdarstellung im amerikanischen Mainstreamkino Der Film ist umstritten einige Kritiker wie Roger Ebert lobten ihn wiederum als Meisterwerk Peckinpah erhielt den uncharmanten Spitznamen Bloody Sam Sein nachster Film Abgerechnet wird zum Schluss 1970 war als Gegenstuck zum Vorgangerfilm angelegt der Elemente einer Westernkomodie wie auch eines Liebesfilms enthalt Der melancholische Spatwestern wurde jedoch kein Publikumserfolg Ursprunglich als Regisseur fur den Film Deliverance vorgesehen drehte Peckinpah 1971 zunachst mit Dustin Hoffman in England Wer Gewalt sat erhielt dann den Auftrag fur die Adaption von James Dickeys Roman aber nicht Besonders umstritten war die Vergewaltigungsszene von Susan George Peckinpah wurde deswegen als Misogynist verschrien und Pauline Kael nannte den Film gar ein faschistisches Kunstwerk Seinen nachsten Film Junior Bonner 1971 mit Steve McQueen siedelte Peckinpah im Rodeomilieu an Die melancholische Charakterstudie kam aber weder beim Publikum noch bei der Kritik an Den kommerziell erfolgreichsten Film seiner Karriere drehte Peckinpah 1972 wieder mit McQueen Getaway war die Verfilmung eines Romans von Jim Thompson Der Autor zeigte sich von der Adaption jedoch enttauscht Der nachfolgende Film Pat Garrett jagt Billy the Kid von 1973 war ein bedeutsamer Einschnitt in Peckinpahs Karriere Dabei handelt es sich um seinen letzten Beitrag zum Western Genre Von den Produzenten wurde der Film stark gekurzt und umgeschnitten sehr zur Enttauschung des Regisseurs Vom ursprunglichen Editor Roger Spottiswoode wurde in den 1990er Jahren eine neue Schnittfassung des Films erstellt die Peckinpahs ursprunglichen Intentionen naher kommen soll Bob Dylan schrieb den Soundtrack darunter das bekannte Knockin on Heaven s Door Enttauscht vom Hollywood System drehte Peckinpah 1974 mit Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia in Mexiko seinen personlichsten Film Hauptdarsteller Warren Oates gab den Peckinpah vor der Kamera den Barpianisten Bennie der durch eine Kopfgeldjagd in einen Strudel von Gewalt gerat Der Publikumserfolg blieb jedoch aus und bis auf Roger Ebert war die Kritikerrezeption durchgehend negativ Michael Medved nahm den Film in sein Buch uber die schlechtesten Filme aller Zeiten auf Der Film Die Killer Elite 1975 war Peckinpahs Versuch sich mit einem kommerziellen anspruchslosen Film fur neue Auftrage zu empfehlen Der Film war mit James Caan und Robert Duvall zwar gut besetzt doch fehlte ihm die Intensitat seiner fruheren Werke Steiner Das Eiserne Kreuz war 1977 Peckinpahs erster Kriegsfilm Fur diese in Jugoslawien gedrehte deutsche Koproduktion lehnte Peckinpah die Regie fur die Filme Superman und King Kong ab Doch gesundheitliche Probleme uberschatteten seine Arbeit Der Regisseur war inzwischen drogen und alkoholabhangig Convoy 1978 sollte fur Jahre seine letzte Regiearbeit bleiben das actionreiche Roadmovie aber avancierte zum Kultfilm Nach Beendigung der Dreharbeiten erlitt Peckinpah einen Herzanfall und er zog sich nach Montana zuruck Peckinpahs Freund Warren Oates starb 1982 der Komponist Jerry Fielding und sein Assistent Gordon Dawson beendeten langjahrige Zusammenarbeiten Seinen letzten Filmauftrag hatte er 1983 mit der Ludlum Verfilmung Das Osterman Weekend Sam Peckinpah starb am 28 Dezember 1984 im Alter von 59 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls Hauptthemen BearbeitenPeckinpahs Hauptthema als Regisseur ist die Auseinandersetzung mit Gewalt und Moral Zu seinem Film The Wild Bunch sagte er Amerika verschliesst seine Augen vor dem Hunger und vor der Gewalt man muss diesem Amerika die Augen offnen Er wollte in seinen Filmen nicht nur die Gewalt zeigen sondern deren Entstehung analysieren Im Zentrum stehen dabei oft Personen die zwischen zwei Welten oder zwei Epochen stehen Das klingt schon in seinem Fruhwerk Sacramento an das die Geschichte zweier alter Westerner erzahlt und als Klassiker des Spatwesterns gilt Besonders deutlich wird dies in seinen weiteren Spatwestern Pat Garrett jagt Billy the Kid und The Wild Bunch in denen zum einen die Grenze zwischen den USA und Mexiko thematisiert zum anderen die Moderne mit Autos Maschinengewehren Politikern Gesetz und Kapital gegen die Freiheit des Einzelnen gestellt wird Die Anpassung an die Moderne endet fur die Protagonisten meist tragisch In seinem vielleicht personlichsten kommerziell aber erfolglosesten Film Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia ist es ein amerikanischer Pianist in Mexiko der zwischen den Kulturen steht und scheitert Gerade die Werke The Wild Bunch und Sacramento machten Peckinpah zum Regisseur des Abgesangs auf die Ara des Westerns Sein Beitrag wird im Hinblick auf die beruhmten Italowestern von Sergio Leone und Sergio Corbucci haufig unterschatzt Das ebenfalls starke Westernthema Moral setzte Peckinpah auch in seinen Roadmovies The Getaway und Convoy um Dafur benutzte er die visuelle Sprache des Westerns insbesondere die fur ihn selbst typischen Zeitlupen und die maskulin gepragten Umgangsformen Dank dieser beiden Filme gilt Peckinpahs Werk als typisches Beispiel fur die Genreverwandtschaft von Western und Roadmovies Visueller Stil BearbeitenPeckinpahs Filme sind charakteristisch in ihrem Umgang mit der Zeit und ihrer Inszenierung von Gewalt Peckinpah zeigt Gewalt sehr explizit oft in Zeitlupe und Grossaufnahme Dabei sind die Szenen oft komplex aufgebaut und aus vielen Einzeleinstellungen zusammengesetzt Exemplarisch dafur ist der Showdown in The Wild Bunch der aus mehreren hundert Einstellungen besteht Dieser Stil pragt so bekannte Regisseure wie John Woo und Quentin Tarantino noch heute Stock Company BearbeitenSam Peckinpah wurde zuweilen als Bastardsohn von John Ford bezeichnet hauptsachlich wegen seines filmischen Schaffens Wie sein Vorbild umgab sich Peckinpah mit einem festen Kreis von Schauspielern die immer wieder in seinen Produktionen auftraten die sogenannte stock company Stammtruppe des Regisseurs Schon in den Jahren seiner TV Western begann er damit sich eine Gruppe ihm verbundener Schauspieler zusammenzustellen Zu diesen zahlte James Coburn der zunachst in Major Dundee eine Nebenrolle spielte und spater die Titelrolle in Pat Garrett 1973 und den Wehrmachtsfeldwebel Steiner 1977 verkorperte Ebenso beruhmt wurde Warren Oates der in den drei grossen Peckinpah Western der 1960er Jahre wichtige Nebenrollen spielte und dann als Bennie 1974 in Alfredo Garcia brillierte Ebenfalls zu erwahnen sind L Q Jones in sogar funf Western 1962 1965 1969 1970 und 1973 wie auch R G Armstrong den Peckinpah dreimal als religiosen Fanatiker besetzte Daneben spielten oft Kris Kristofferson als Billy The Kid sowie in Alfredo Garcia und in Convoy und Strother Martin oder auch Ernest Borgnine David Warner und Gig Young Auch hinter der Kamera arbeiteten immer wieder dieselben Kollegen als Komponist Jerry Fielding der zwei Oscarnominierungen erhielt als Kameramanner Lucien Ballard und John Coquillon beim Schnitt Lou Lombardo Roger Spottiswoode und Robert L Wolfe als personliche Assistentin und Freundin Katherine Haber und als Autor Produzent und Assistent Gordon T Dawson Gegen Ende seiner Karriere wurde die Stammbesetzung nach und nach ersetzt Zum letzten Mal spielte die Western Stock Company 1973 in Pat Garrett jagt Billy the Kid Filmografie Bearbeiten1954 Holle 36 Private Hell 36 Dialogregie 1955 Dial Red O CD ungenannt 1955 An Annapolis Story D 1956 Die Damonischen Invasion of the Body Snatchers D CD ungenannt 1961 Gefahrten des Todes The Deadly Companions R 1962 Sacramento Ride the High Country R CD 1965 Sierra Charriba Major Dundee R CD 1965 Die glorreichen Reiter The Glory Guys D 1968 Pancho Villa reitet Villa Rides CD 1969 The Wild Bunch Sie kannten kein Gesetz The Wild Bunch R CD 1970 Abgerechnet wird zum Schluss The Ballad of Cable Hogue R P 1971 Wer Gewalt sat Straw Dogs R CD 1971 Junior Bonner R 1972 Getaway The Getaway R 1973 Pat Garrett jagt Billy the Kid Pat Garrett and Billy the Kid R 1974 Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia Bring Me the Head of Alfredo Garcia R CD 1975 Die Killer Elite The Killer Elite R 1977 Steiner Das Eiserne Kreuz Cross of Iron R 1978 Convoy R 1978 Amore piombo e furore D 1979 Die Ausserirdischen The Visitor D 1982 Verhext Jinxed Regie Don Siegel Second Unit Regie 1983 Das Osterman Weekend The Osterman Weekend R R Regisseur P Produktion D Darsteller DA Drehbuchautor CD Mitarbeit am DrehbuchLiteratur BearbeitenFrank Arnold Ulrich von Berg Sam Peckinpah Ein Outlaw in Hollywood Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1987 ISBN 3 548 36533 7 David Weddle If they move kill em The life and times of Sam Peckinpah Grove Press New York 1994 ISBN 0 8021 1546 2 Stephen Prince Savage Cinema Sam Peckinpah and the Rise of Ultraviolent Movies University of Texas Press Austin 1998 ISBN 0 292 76582 7 Paul Seydor Peckinpah The Western Films A Reconsideration University of Illinois Press Urbana Chicago 1999 ISBN 0 252 06835 1 Jorn Glasenapp Jenseits des Rio Grande Mythische Strukturen im US amerikanischen Mexikowestern In Manfred Engelbert u a Hrsg Markte Medien Vermittler Fallstudien zur interkulturellen Vernetzung von Literatur und Film Wallstein Gottingen 2001 ISBN 3 89244 415 3 S 355 386 Mike Siegel Passion amp Poetry Sam Peckinpah in Pictures Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2003 ISBN 3 89602 472 8 Michael Bliss Hrsg Peckinpah Today New Essays on the Films of Sam Peckinpah Southern Illinois University Press Carbondale 2012 ISBN 978 0 8093 3106 2 Trivia BearbeitenIn Mein Name ist Nobody steht in einer Friedhofsszene auf einem der Grabsteine der Name Sam Peckinpah Dieser hatte zuvor die Zusammenarbeit mit Sergio Leone bei diesem Film abgelehnt Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Sam Peckinpah im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sam Peckinpah in der Internet Movie Database englisch Nachruf auf Peckinpah von G Seesslen www filmzentrale com Irrste Flops der Filmgeschichte einestages 16 Marz 2009Einzelnachweise Bearbeiten Edwin T Brace Atha Peckenpaugh Brace Peckinpaughs Pickenpaughs Beckenbaughs Peckinpahs and Peckenpaughs Descendants of Johann Adam amp Anna Maria Beckenbach Gateway Press 1975 Benjamin Maack Irrste Flops der Filmgeschichte Schaulaufen der Rohrkrepierer Spiegel Online einestages 16 Marz 2009 Normdaten Person GND 118790102 lobid OGND AKS LCCN n79026876 VIAF 73992148 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peckinpah SamALTERNATIVNAMEN Peckinpah David SamuelKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Filmregisseur und DrehbuchautorGEBURTSDATUM 21 Februar 1925GEBURTSORT Fresno Kalifornien Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 28 Dezember 1984STERBEORT Inglewood Kalifornien Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sam Peckinpah amp oldid 234525086