www.wikidata.de-de.nina.az
1920 Nationalratswahl 1923 1927 in 50403020100 44 05 2 26 39 60 3 61 10 84 6 41 2 88 n k 2 63 1 40 CSSDAPGdP LB cELdSonst 1920 1923Vorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen c Wegen der schlechten Datenlage als auch die unterschiedlichen Wahlbundnisse werden hier die Werte der Grossdeutschen Volkspartei des Landbundes und ihrer Landeslisten zusammengefasst siehe Wahlkampf und mit dem gesamten Dritten Lager verglichen d GdV LB und CS in KarntenVorlage Wahldiagramm Wartung Altes Ergebnis nicht 100 Die Nationalratswahl am 21 Oktober 1923 war die zweite Nationalratswahl in der Geschichte Osterreichs Die meisten Stimmen und Mandate erhielt die Christlichsoziale Partei unter Bundeskanzler Ignaz Seipel Auf den zweiten Platz kam die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschosterreichs SDAP Die Grossdeutsche Volkspartei mit Vizekanzler Felix Frank als Spitzenkandidat wurde drittstarkste Kraft Insgesamt 165 Sitze SDAP 68 CS 82 GDVP 10 LB 5 Inhaltsverzeichnis 1 Wahlrechtsanderungen 2 Wahlkampf 3 Hinweis 4 Endergebnis 4 1 Amtliches Endergebnis 4 2 Nationalrat nach Klubzugehorigkeit 5 Folgen 5 1 Reaktionen 5 2 Regierungsbildung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWahlrechtsanderungen BearbeitenDer Nationalrat wurde von 183 auf 165 Mandate verkleinert Wahlkampf BearbeitenDie Christlichsoziale Partei setzte im Wahlkampf voll auf Ignaz Seipel den sie als bewahrten Steuermann den es zu bewahren galt auf ihre Wahlplakate druckte Mit einer weiteren Plakatreihe kritisierte man den von der sozialdemokratisch regierten Stadt Wien betriebenen sozialen Wohnbau der ineffizient sei und letztendlich zu einer hoheren Steuerbelastung fuhren wurde In diesem Zusammenhang wurde auf einem Sujet im Namen des fruheren christlichsozialen Burgermeisters Karl Lueger zur Rettung Wiens aufgerufen Die Sozialdemokraten kritisierten die Sparpolitik der Regierung und ihre negativen Auswirkungen auf Beamten und Arbeiter So sprachen sie sich gegen geplante Kurzungen bei Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung sowie gegen eine Verschlechterung im Bereich des Kundigungsschutzes aus Kritisiert wurde auch der starke Einfluss der romisch katholischen Kirche auf die osterreichische Politik insbesondere darauf gemunzt dass mit Ignaz Seipel der amtierende Bundeskanzler gleichzeitig Pralat war und somit ein kirchliches Amt bekleidete Auf zwei weiteren Wahlplakaten wendete man sich gegen das Erstarken osterreichischer Nationalsozialisten sowie eine Wiedererstarkung des osterreichischen Monarchismus Die Grossdeutschen fuhrten gemeinsam mit dem Landbund einen offen antisemitischen Wahlkampf So riefen sie Deutsche Arier auf zu ihren Wahlveranstaltungen zu kommen um fur die Entziehung des Wahlrechts von 50 000 Ostjuden einzutreten die aus Sicht der Grossdeutschen fur die Wohnungsnot in Wien verantwortlich seien Den Sozialdemokraten warfen sie vor die Wiener Bevolkerung Schritt fur Schritt unter judische und tschechische Knechtschaft zwingen zu wollen Kritisiert wurde der Antisemitismus der Grossdeutschen und des Landbundes fast ausschliesslich von der Judischen Wahlgemeinschaft Sie warnte vor einem Anwachsen des Judenhasses in Osterreich und beklagte dass es schon jetzt strukturelle Diskriminierungen gegen die judische Bevolkerung gebe und weitere geplant seien Trotz eines paktierten Wahlverbands zwischen Landbund und Grossdeutschen entschloss sich der Landbund letztlich aufgrund eines Streits um Listenplatze zu einem eigenstandigen Antreten Da die Partei in den einzelnen Bundeslandern mit unterschiedlichen Listenbezeichnungen antrat konnten nach geltendem Wahlrecht 63 000 Reststimmen in der Steiermark die nicht fur ein Grundmandat reichten im zweiten Ermittlungsverfahren nicht fur die Partei gewertet werden Somit erzielte der Landbund nur funf Mandate obwohl die erzielte Gesamtstimmenanzahl acht Mandaten entsprochen hatte 1 Hinweis BearbeitenAm gleichen Tag wie die Nationalratswahl fand die Landtags und Gemeinderatswahl in Wien 1923 statt Endergebnis BearbeitenAmtliches Endergebnis Bearbeiten Wahlwerber Stimmen Anteil Mandate1923 1923 Christlichsoziale Partei CS 1 459 047 44 05 2 25 80 1Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschosterreichs SDAP 1 311 870 39 60 3 61 68 1Verband der Grossdeutschen Volkspartei und des Landbundes 259 375 7 83 N A 10 12Karntner Einheitsliste 1 95 465 2 88 N A 5 5Landbund fur Osterreich 2 76 441 2 31 N A 1 1Judische Wahlgemeinschaft 24 970 0 75 N A 0 Burgenlandischer Bauernbund Landbund fur Osterreich 2 23 142 0 70 N A 0 Kommunistische Partei Osterreichs KPO 22 164 0 67 0 22 0 Burgerlich demokratische Arbeitspartei 18 886 0 57 0 87 0 1Partei der Karntner Slowenen 9 868 0 30 N A 0 Tschechoslowakische Minoritatspartei 7 580 0 23 n k 0 Hrvatska stranka Kroatenpartei 2 557 0 08 n k 0 Kaisertreue Volkspartei 1 235 0 03 n k 0 Bund aller Schaffenden 6 0 00 n k 0 1 Wahlgemeinschaft des Karntner Landbundes der Christlichsozialen Partei und der Grossdeutschen Volkspartei 2 Addition der Wahlergebnisse wurde vom Verfassungsgerichtshof wegen unterschiedlicher Listenbezeichnungen abgelehnt Nationalrat nach Klubzugehorigkeit Bearbeiten Durch das Antreten mehrerer Wahlgemeinschaften und Regionalparteien bestanden 3 der 4 Fraktionen aus Mandaten verschiedener Wahlparteien und nicht alle Abgeordneten einer Liste gehorten demselben Abgeordnetenverband an Christlichsoziale Vereinigung deutscher Abgeordneter im osterreichischen Parlamente 82 3 Christlichsoziale Partei 80Karntner Einheitsliste 2Verband der Sozialdemokratischen Abgeordneten zum Nationalrat Deutschosterreichs 68 1 Sozialdemokratische Partei 68Verband der Abgeordneten der Grossdeutschen Volkspartei 10Verband der Grossdeutschen und des Landbundes 8Karntner Einheitsliste 2Abgeordnetenverband des Landbundes fur Osterreich 5Verband der Grossdeutschen und des Landbundes 2Karntner Einheitsliste 2Burgenlandischer Bauernbund 1Folgen BearbeitenReaktionen Bearbeiten In der Berichterstattung wurden nach der Wahl besonders zwei Dinge hervorgehoben Einerseits die nach wie vor deutliche burgerliche Mehrheit gegen die Sozialdemokraten und andererseits das so nicht vorhergesehene schwache Abschneiden der Grossdeutschen und anderer burgerlicher Bewegungen abseits der Christlichsozialen Trotz der Zugewinne hatte die SDAP mangels linker Koalitionspartner keine ernsthafte Moglichkeit in einer Bundesregierung Platz zu nehmen So schrieb das Linzer Volksblatt in seiner Ausgabe am 22 Oktober 1923 uber die Niederlage der Grossdeutschen und der Kleinen Parteien ein en volle n Sieg der christlichsozialen Partei und sah den sozialistische n Ansturm abgewehrt Das grossdeutsch gesinnte Vorarlberger Tagblatt hob die Niederlage des Landbundes auf der ganzen Linie hervor betonte die neuerliche nichtsozialdemokratische Mehrheit obwohl eine ersehnte Zweidrittelmehrheit der Burgerlichen nicht erreicht wurde Regierungsbildung Bearbeiten Kein Zweifel wurde daran gelassen dass es bei diesem Ergebnisse abermals zu einer christlichsozial grossdeutschen Koalitionsregierung kame und so blieb Ignaz Seipel Bundeskanzler Weblinks Bearbeitenwww wahlen cc Memento vom 27 Februar 2012 im Internet Archive Ergebnis der Wahlen in Stimmen und Prozenten PDF 11 kB www bmi gv at offizielle Wahlbroschure 1923 PDF 610 kB Von der Osterreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben Tagesuberblick vom 22 Oktober 1923 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung keineZtgEinzelnachweise Bearbeiten Robert Kriechbaumer Die grossen Erzahlungen der Politik Politische Kultur und Parteien in Osterreich von der Jahrhundertwende bis 1945 Schriftenreihe des Forschungsinstitutes fur politisch historische Studien der Dr Wilfried Haslauer Bibliothek Salzburg Band 12 Bohlau Wien Koln Weimar 2001 ISBN 3 205 99400 0 S 502 504 Nationalratswahlen in Osterreich Erste Republik 1919 1920 1923 1927 1930Zweite Republik 1945 1949 1953 1956 1959 1962 1966 1970 1971 1975 1979 1983 1986 1990 1994 1995 1999 2002 2006 2008 2013 2017 2019 2024 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalratswahl in Osterreich 1923 amp oldid 233620128