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Alfred Eduard Frauenfeld 18 Mai 1898 in Wien Osterreich Ungarn 10 Mai 1977 in Hamburg war nationalsozialistischer Politiker Gauleiter der NSDAP in Wien und spater Generalkommissar des Generalbezirks Krim Teilbezirk Taurien im Reichskommissariat Ukraine Inhaltsverzeichnis 1 Elternhaus und Erster Weltkrieg 2 Im Osterreich der Zwischenkriegszeit 3 NS Karriere 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseElternhaus und Erster Weltkrieg BearbeitenFrauenfeld entstammte einer seit vier Generationen in Wien ansassigen Familie Er wurde als erster von drei Sohnen geboren Sein Vater Alfred Frauenfeld war zuletzt Oberlandesgerichtsrat am Bezirksgericht im 10 Wiener Gemeindebezirk tatig Frauenfeld besuchte das Gymnasium und legte im Jahre 1916 seine Matura ab Er nahm nach seiner Ausbildung als Einjahrig Freiwilliger der k u k Armee in Galizien und am Isonzo am Ersten Weltkrieg teil und meldete sich zuletzt zur k u k Fliegertruppe 1918 heiratete er seine drei Jahre jungere Frau Im gleichen Jahre erlebte er als Leutnant den Zusammenbruch der Donaumonarchie Im Osterreich der Zwischenkriegszeit BearbeitenNach Kriegsende erwarb er seinen Lehrbrief als Maurergehilfe Da er im Baugewerbe keine Anstellung fand trat er als Bankbeamter in die Allgemeine Osterreichische Bodencreditanstalt ein Neben diesem Brotberuf wurde er schriftstellerisch tatig und veroffentlichte Kurzgeschichten in Wiener Tageszeitungen Er trat in den osterreichischen Deutschen Kulturbund ein eine Gliederung des von Alfred Rosenberg in Deutschland gegrundeten Kampfbundes fur deutsche Kultur Er sass diesem auch zeitweise vor und als dessen Delegierter fuhr er 1929 zum Reichsparteitag der NSDAP nach Nurnberg Nachdem er Adolf Hitler auf der Schlusskundgebung gehort hatte verschrieb er sich der nationalsozialistischen Idee Zum 25 April 1929 trat er in die osterreichische NSDAP ein Mitgliedsnummer 115 014 1 2 wobei er von Janner bis Dezember 1929 Bezirksleiter dieser Partei im 4 Wiener Gemeindebezirk Wieden war 3 NS Karriere BearbeitenIn Wien ubernahm er 1930 die Gauleitung der NSDAP 3 und liess sich einige Monate spater von Hitler in Munchen bestatigen Von der Abfindung aus seiner Tatigkeit als Bankbeamter grundete er in Wien das Wochenblatt Kampfruf 1931 kaufte er fur die Wiener NSDAP das Haus 6 Hirschengasse 25 richtete dort die Gauleitung ein und nannte es Adolf Hitler Haus 4 Es gelang ihm bis 1932 die NSDAP weiter auszubauen und den grossten Pressekonzern in Wien zu errichten Von April 1932 an war Frauenfeld Mitglied des Wiener Landtages und Gemeinderates in Landesregierung und Stadtsenat Seitz III nicht amtsfuhrender Stadtrat und Fraktionsfuhrer der NSDAP Nach dem Verbot der NSDAP durch die Bundesregierung Dollfuss im Juni 1933 organisierte er die Partei im Untergrund weiter Im Dezember 1933 wurde Frauenfeld verhaftet und bis Mai 1934 interniert 3 noch im selben Monat im Mai 1934 fluchtete er nach Deutschland 5 Dort betatigte er sich weiterhin als Parteiredner 1935 wurde Frauenfeld Geschaftsfuhrer der Reichstheaterkammer in der Reichskulturkammer 3 und ubte diese Tatigkeit bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs aus Im gleichen Jahr ernannte ihn Joseph Goebbels zum Mitglied des Reichskultursenats 1936 schrieb er in den Breslauer Neuesten Nachrichten Dem Nationalsozialismus ist der Vorwurf gemacht worden er politisiere die Kunst gerade umgekehrt ist es der Nationalsozialismus hat das deutsche Theater dem Streit der Parteien entzogen indem er diese Parteien beseitigte 5 Frauenfeld war Mitglied des Reichskultursenats seit Marz 1936 auch Mitglied des diktatorischen Reichstags fur den Wahlkreis Dusseldorf Ost 3 1936 bis 1940 ubernahm Frauenfeld diplomatische Aufgaben im Auswartigen Amt AA 3 Auf eigenen Wunsch wurde er 1940 als Vertreter des AA mit dem Rang Generalkonsul bei der deutschen Militarverwaltung in Oslo eingesetzt Im Fruhjahr 1940 nahm er als Leutnant der Luftwaffe in der 16 Armee am Westfeldzug teil 1941 am Balkanfeldzug Im anschliessenden Russlandfeldzug gelangte er bis vor Leningrad Im September 1942 wurde Frauenfeld zum Generalkommissar fur Taurien Krim im Reichskommissariat Ukraine ernannt und ubte diese Tatigkeit bis 1944 aus als die Wehrmacht dort von der Roten Armee zum Ruckzug gezwungen wurde 3 Das ihm zugewiesene Generalkommissariat sollte die Krim und das nordlich anschliessende Gebiet bis zum Dnepr umfassen Erst nach dem Feldzug der Wehrmacht im Sommer 1942 wurde das Gebiet der deutschen Zivilverwaltung ubertragen und zwar auch nur das Gebiet zwischen Dnjepr und Krim Die Krim selbst blieb unter militarischer Verwaltung Das von Frauenfeld nunmehr verwaltete Gebiet trug die Bezeichnung Krim Teilbezirk Taurien und hatte seinen Verwaltungssitz in Melitopol Am 10 Juli 1942 bedankte sich Heinrich Himmler in einem Brief an Frauenfeld fur dessen vorgeschlagene Umsiedlung der Sudtiroler nach der Krim Himmler schrieb Ich hatte gestern Gelegenheit mit dem Fuhrer daruber zu sprechen der diesen Vorschlagen keineswegs ablehnend gegenubersteht Ich stehe ihnen auch nicht ablehnend gegenuber doch herrscht Einigkeit daruber dass mit der Umsiedlung der Sudtiroler erst nach Abschluss des Krieges begonnen werden kann 6 Hier wurden Massnahmen angesprochen die nach dem erwarteten Sieg im Zweiten Weltkrieg im Rahmen des so genannten Generalsiedlungsplans realisiert werden sollten Nach der Niederlage in der Schlacht um die Krim kehrte Frauenfeld nach Wien zuruck Die Abwicklung der Behorde des Generalkommissars uberliess er seinem Stab Seine Denkschrift uber die Probleme der Verwaltung der besetzten Ostgebiete am 10 Februar 1944 verfasst wurde wahrend der Nurnberger Prozesse ab Herbst 1945 als Beweismittel verwendet Frauenfeld nahm bis Kriegsende Aufgaben beim Chef der Propagandatruppen wahr Nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenNach dem Ende des Krieges wurde Frauenfeld im Internierungslager Dachau festgehalten und musste als Zeuge in den Nurnberger Prozessen aussagen Anschliessend kehrte er zu seiner Familie nach Dinklage in Niedersachsen zuruck 1947 wurde Frauenfeld in Wien in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt 5 in Deutschland wurde er dagegen entnazifiziert 3 Frauenfeld soll Mitglied der Bruderschaft eines am 22 Juli 1949 in Hamburg gegrundeten Geheimbundes von Kryptonazis gewesen sein 5 Zudem war er ein Freund des Gauleiters Gustav Adolf Scheel 7 In seinen Erinnerungen und Aufzeichnungen die 1978 im rechtsextremen Druffel Verlag erschienen bezeichnete er Berichte von der Ermordung Dachauer KZ Haftlinge durch die Nazis als grosse Luge 8 Frauenfeld war spater Leiter einer Baugesellschaft in Hamburg 5 Literatur BearbeitenWerner Brauninger Meisterstuck falscher Behandlung Alfred E Frauenfeld und die Probleme der Verwaltung der besetzten Ostgebiete In Werner Brauninger Hitlers Kontrahenten in der NSDAP 1921 1945 Herbig Munchen 2004 ISBN 3 7766 2367 5 S 247 257 Weblinks BearbeitenAlfred Frauenfeld im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Literatur von und uber Alfred Frauenfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Alfred Frauenfeld in den Historischen Pressearchiven der ZBW Alfred Frauenfeld in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 9460486 Uwe Baur und Karin Gradwohl Schlacher Literatur in Osterreich 1938 1945 Band 4 Wien Bohlau Wien 2018 S 241 46 library oapen org PDF a b c d e f g h Andreas Zellhuber Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu Das Reichsministerium fur die besetzten Ostgebiete und die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion 1941 1945 Vogel Munchen 2006 S 75 Quellen Alfred E Frauenfeld Und trage keine Reu Katja Klee Biographisches Lexikon zum Dritten Reich Werner Brauninger Meisterstuck falscher Behandlung S 247 257 Adolf Hitler Haus auf der Website der Universitat Wien a b c d e Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 S 162 Achten sie auf die Zwiebel der Herbstzeitlose In Der Spiegel Nr 8 1968 S 60 online 19 Februar 1968 Quelle Helmut Heiber Briefe an und von Himmler 1968 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Frankfurt am Main 2007 S 162 Quelle BA N 1080 272 Alfred E Frauenfeld Und trage keine Reu Vom Wiener Gauleiter zum Generalkommissar der Krim Erinnerungen und Aufzeichnungen Leoni am Starnberger See 1978 ISBN 3 8061 0890 0 S 277 ff Normdaten Person GND 118535099 lobid OGND AKS LCCN n2003032564 VIAF 68301404 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frauenfeld AlfredALTERNATIVNAMEN Frauenfeld Alfred Eduard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP Landtagsabgeordneter MdRGEBURTSDATUM 18 Mai 1898GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 10 Mai 1977STERBEORT Hamburg Bundesrepublik Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Frauenfeld amp oldid 232555895