www.wikidata.de-de.nina.az
Richard Franz Josef Suchenwirth burgerlicher Name bis 21 Juni 1922 Richard Suchanek 8 Oktober 1896 in Wien 15 Juni 1965 in Herrsching am Ammersee war ein Historiker und Mitbegrunder der osterreichischen NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Teilnachlass 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRichard Suchenwirth studierte in Wien Geschichte und Germanistik promovierte 1920 und war danach Mittelschullehrer Bereits 1923 24 fungierte er nacheinander als Herausgeber der nationalsozialistischen Monatszeitschriften Mutterland und Das Hakenkreuz 1 Zu seiner Hochzeit erhielt Suchenwirth am 17 Mai 1924 ein Gluckwunschschreiben von Julius Streicher 1 Am 4 Mai 1926 grundete Suchenwirth in den Wiener Sofiensalen den Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterverein der sich zur Unterscheidung von den anderen nationalsozialistischen Gruppierungen in Osterreich den Zusatz Hitlerbewegung gab Die Grundung dieser Partei besiegelte endgultig die Spaltung der osterreichischen Nationalsozialisten die vor der Frage standen ob sie den im Wesentlichen demokratisch parlamentarischen Kurs fur den der DNSAP Parteichef Karl Schulz als Nachfolger Walter Riehls eintrat oder aber den revolutionar ausserparlamentarischen Kurs Adolf Hitlers befolgen sollten Die Mehrheit der osterreichischen Nationalsozialisten schloss sich Suchenwirths neuer Partei an die seit August 1926 die Bezeichnung NSDAP Hitlerbewegung fuhrte und sich dem Fuhrer bedingungslos unterstellte Die Ablosung der DNSAP unter Schulz durch die Hitlerbewegung Suchenwirths wurde interpretiert als das Ende einer demokratischen sozialreformerischen Partei und die Aufgabe einer staatstreuen Gesinnung zur osterreichischen Republik Der Monopolanspruch Hitlers fuhrte zu einer organisatorischen Abhangigkeit der osterreichischen Nationalsozialisten aber auch zur Ubertragung der gesamten Mentalitat Ideologie Programmatik und Methodik des Kampfes der deutschen NSDAP gegen die Weimarer Republik auf Osterreich 2 Suchenwirths Eintrittsdatum in die neue Partei war der 17 Mai 1926 Mitgliedsnummer 51 929 3 worauf er zwischen 1927 und 1931 wieder aus der NSDAP austrat 1 Suchenwirth setzte sich auch innerhalb der Lehrerschaft fur die NSDAP ein und grundete den NS Lehrerbund in Osterreich dessen Landesfuhrer er von 1931 bis 1934 war 1 Er fuhrte zudem die Fraktion der Nationalsozialisten im Stadtschulrat fur Wien und wurde 1932 von der Partei als Abgeordneter in den Wiener Landtag und Gemeinderat gewahlt Nach dem Verbot der Partei in Osterreich war er ab 1934 illegal aktiv hielt sich in Eichgraben im Wienerwald auf und wurde zeitweilig im Anhaltelager Wollersdorf inhaftiert In dieser Zeit verfasste und publizierte er die Deutsche Geschichte eine historische Monographie aus grossdeutscher Perspektive die in den 1930er Jahren in einer Auflage von mehreren hunderttausend Exemplaren verbreitet wurde Suchenwirth lasst das nationalistische und auch antisemitische Werk mit einem Hochleben Adolf Hitlers der Rasse und des Dritten Reiches enden 4 Im Juni 1934 fluchtete Suchenwirth nach Deutschland wo er als SA Standartenfuhrer in der Osterreichischen Legion und bis Anfang 1936 als Geschaftsfuhrer der Reichsschrifttumskammer aktiv war und wurde schliesslich aus Osterreich ausgeburgert Von 1938 bis 1945 war er Mitglied des Deutschen Reichstags hatte aber nur geringen politischen Einfluss Ende Januar 1942 stieg er noch zum SA Brigadefuhrer auf Von 1936 bis 1943 war er Rektor der Lehrerhochschule Pasing bzw Munchen Pasing Hans Schemm Hochschule seit 1938 auch Honorarprofessor fur Geschichte des Deutschtums im Sudosten an der Universitat Munchen 5 Hier wurde er 1943 zum ausserordentlichen Professor auf den neu errichteten Lehrstuhl fur Deutsche Geschichte mit besonderer Berucksichtigung des Deutschtums im Sudosten berufen 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er wegen seiner NS Verstrickungen von den Alliierten fur drei Jahre interniert anschliessend war er wieder Lehrer an einer Privatschule in Dusseldorf und freier Mitarbeiter der Historical Division des U S War Department zur Erforschung der Geschichte des Luftkriegs Werke BearbeitenTitelseiten zweier Ausgaben von Suchenwirth Deutsche Geschichte nbsp Ausgabe von 1936 nbsp Ausgabe von 1940 Vom Ersten zum Dritten Reich Quelle und Meyer Leipzig 1933 Zwolf Schicksalsgestalten der deutschen Geschichte R Voigtlander Leipzig 1933 Deutsche Geschichte Von der germanischen Vorzeit bis zur Gegenwart Georg Dollheimer Leipzig 1934 erschien nahezu jahrlich in Neuauflagen bis zumindest 1942 Das tausendjahrige Osterreich Bruckmann Munchen 1937 Das Buch von der deutschen Ostmark Georg Dollheimer Leipzig 1938 Europas letzte Stunde Ein Beitrag der Geschichte zum europaischen Problem Sponholtz Hannover 1950 Historical Turning Points in the German Air Force War Effort Arno Press New York 1968 The Development of the German Air Force 1919 1939 Arno Press New York 1970 Command and Leadership in the German Air Force Arno Press New York 1971 Der deutsche Osten Aufstieg u Tragodie Turmer Verlag Berg am Starnberger See 1973 Richard M A Suchenwirth Hrsg Maria Theresia Ein Kaiserleben Druffel Verlag Leoni am Starnberger See 1978 Reprint Verlag Holzminden 2003 Literatur BearbeitenFelix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 5 Wien 1997 S 252 L Jedlicka Die Anfange des Rechtsradikalismus in Osterreich 1975 Jan Zimmermann Die Kulturpreise der Stiftung F V S 1935 1945 Darstellung und Dokumentation Hrsg von der Alfred Toepfer Stiftung F V S Hamburg 2000 Jan Pieter Barbian Suchenwirth Richard Kurzbiografie In Literaturpolitik im Dritten Reich Institutionen Kompetenzen Tatigkeitsfelder Buchhandler Vereinigung Frankfurt 1993 ISBN 3765717606 S 393 als Vorschau online bei Google Books Teilnachlass BearbeitenInstitut fur Zeitgeschichte Munchen Berlin IfZ Archiv Signatur ED 420 PDF Datei 226 kBWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Richard Suchenwirth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Richard Suchenwirth im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Interview mit Richard Suchenwirths gleichnamigem Sohn International Bomber Command Centre Digital Archive 2016 Mitglied im Kuratorium fur den Wolfgang Amadeus Mozart Preis https hsozkult geschichte hu berlin de BEITRAG diskusio NSZEIT nszeit23 htmEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Institut fur Zeitgeschichte Munchen Berlin Archiv Findmittel Bestand ED 420 Suchenwirth Richard Gerhard Jagschitz Zur Struktur der NSDAP in Osterreich vor dem Juliputsch 1934 In Jedlicka Ludwig und Neck Rudolf Hrsg Das Jahr 1934 25 Juli Protokoll des Symposiums in Wien am 8 Oktober 1974 Veroffentlichungen der Wissenschaftlichen Kommission des Theodor Korner Stiftungsfonds und des Leopold Kunschak Preises zur Erforschung der osterreichischen Geschichte der Jahre 1927 bis 1938 Bd 3 Wien 1975 S 9 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 43880316 Siehe Richard Suchenwirth Deutsche Geschichte Von der germanischen Vorzeit bis zur Gegenwart Verlag von Georg Dollheimer Leipzig 1934 Universitat Munchen Personenstand Munchen 1941 S 32 online als PDF bei Open Access LMU Volkischer Beobachter Ausgabe Wien Nr 21 vom 21 Januar 1944 S 4 unter Kleine Umschau online bei ANNO Normdaten Person GND 117365378 lobid OGND AKS LCCN n50012164 VIAF 40153940 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suchenwirth RichardALTERNATIVNAMEN Suchenwirth Richard Franz Josef vollstandiger Name Suchanek RichardKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Historiker und Politiker NSDAP MdR LandtagsabgeordneterGEBURTSDATUM 8 Oktober 1896GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 15 Juni 1965STERBEORT Herrsching am Ammersee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Suchenwirth amp oldid 230135503