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Friedrich Rainer 28 Juli 1903 in Sankt Veit an der Glan offiziell 18 August 1947 in Ljubljana 1 Todesdatum unsicher war NSDAP Gauleiter und ab 1940 Reichsstatthalter von Salzburg ab 1941 von Karnten Er wurde 1947 wegen Kriegsverbrechen in Ljubljana zum Tode verurteilt und hingerichtet Friedrich Rainer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Rainers Vater Norbert Rainer war Lehrer an einer Burgerschule in St Veit nebenberuflicher Lokalhistoriker sowie Verfasser deutschnationaler Zeitungsartikel Er hatte drei Geschwister und absolvierte seine Schullaufbahn an einer Volksschule in seiner Heimatstadt und dem Realgymnasium in Klagenfurt wo er 1922 maturierte 2 Danach studierte er an der Universitat Graz Rechtswissenschaften und verdiente sein Geld zwischen den Semestern als Arbeiter und Bankangestellter Nach dem erfolgreich absolvierten Examen arbeitete er in einem Notariat ehe er Ende 1926 promovierte Anschliessend absolvierte er den Vorbereitungsdienst zum Notar legte 1929 die Prufung zum Notar ab und war ab 1931 als niedergelassener Notar in Klagenfurt tatig Wahrend des Studiums trat Rainer 1923 der SA bei 1925 der akademischen Burschenschaft Ostmark Graz 3 Er war schon als Schuler Mitglied einiger in St Veit ansassigen Organisationen u a in der Burgerwehr und im Turnerbund Er nahm am Karntner Abwehrkampf teil 2 Am 10 Oktober 1930 trat Rainer der NSDAP bei Mitgliedsnummer 301 860 4 und war Mitbegrunder der NSDAP Ortsgruppe St Veit Im Januar 1934 trat er der SS bei SS Nummer 292 774 5 und gehorte auch dem SD an Ein enger Freund von ihm war Odilo Globocnik Rainer wurde im selben Jahr von Gauleiter Hubert Klausner in dessen Buro angestellt auch Globocnik wurde von Klausner protegiert 6 Wegen Hochverrats die genauen Umstande sind nicht bekannt wurde Rainer im August 1935 zu einem Jahr Polizeihaft verurteilt wegen guter Fuhrung wurde er im Marz 1936 aus der Haft entlassen Im Mai 1936 wurde Rainer in die Karntner Landesregierung der NSDAP berufen Beim Anschluss am 13 Marz 1938 wurde er von Gauleiter Josef Burckel dem Reichsbeauftragten fur den Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich als Leiter der Organisationsabteilung in seinen Stab ubernommen Im Mai 1938 wurde Rainer von Adolf Hitler personlich zum Gauleiter von Salzburg und nach der Reichstagswahl 1938 zum Mitglied des Reichstages ernannt Als Gauleiter eroffnete er am 5 Marz 1939 auf der Festung Hohenwerfen eine Gaufuhrerschule 7 Rainer wurde zum 1 September 1939 zum Reichsverteidigungskommissar RVK im Wehrkreis XVIII ernannt und am 15 Marz 1940 zum Reichsstatthalter von Salzburg Am 18 November 1941 erhielt Rainer die NSDAP Gauleitung von Karnten und ubernahm auch die Funktion des Landeshauptmanns Am 11 November 1941 wurde Rainer von Hitler zum Reichsstatthalter und Chef der Zivilverwaltung CdZ der besetzten Gebiete Karntens und Krains ernannt Wie in Salzburg wurde auch hier Rainer am 11 Dezember 1942 zum RVK ernannt Nach dem Abfall Italiens am 8 September 1943 ubernahm Rainer zusatzlich die Operationszone Adriatisches Kustenland als Oberster Kommissar und wurde somit Chef der Zivilverwaltung in den italienischen Provinzen des Friaul und Istriens Im Juni 1943 erfolgte seine Ernennung zum SS Obergruppenfuhrer 8 nbsp Grabstein fur Friedrich Rainer am Friedhof Klagenfurt Annabichl mit Elhaz Rune und Hitler Zitat Am 7 Mai 1945 ubergab Rainer seine Amtsgeschafte an einen Vollzugsausschuss und fluchtete in die Gegend um den Weissensee Nach Hinweisen aus der Bevolkerung verhafteten ihn britische Soldaten In Nurnberg sagte Rainer im Verfahren gegen die 24 Hauptkriegsverbrecher als Zeuge im Prozess gegen Arthur Seyss Inquart aus Im Februar 1947 wurde Rainer nach Jugoslawien ausgeliefert und in Ljubljana vor dem Militargericht der 4 Armee angeklagt Ihm wurde die Verpflichtung zur Zwangsarbeit die Zwangsrekrutierung jugoslawischer Staatsburger zur Wehrmacht die Anweisung zum Niederbrennen von 35 Dorfern die Duldung von 864 Geiselerschiessungen und die Inhaftierung und Deportation von Slowenen in Konzentrationslager vorgeworfen wobei er das Ziel verfolgt habe die kulturellen materiellen und wirtschaftlichen Grundlagen des slowenischen Volkes zu zerstoren Er berief sich auf Befehle von Hitler und Himmler und argumentierte im Schlusspladoyer er hatte versucht Hitlers Germanisierungsbefehl abzuschwachen 9 Er wurde am 19 Juli 1947 zum Tode verurteilt Das Urteil wurde im August 1947 bestatigt und nach offiziellen Angaben am 18 August 1947 vollstreckt 10 Es kursierten wie in ahnlichen Fallen bis in die 1950er Jahre Geruchte Rainer sei noch am Leben Unterlagen im slowenischen Staatsarchiv wo nach der Unabhangigkeit Sloweniens Aufzeichnungen Rainers auch aus den Jahren 1948 und 1949 freigegeben wurden 11 lassen vermuten dass die Hinrichtung erst im November 1950 erfolgte 12 Literatur BearbeitenAlfred Elste Michael Koschat Hanzi Filipic NS Osterreich auf der Anklagebank Anatomie eines politischen Schauprozesses im kommunistischen Slowenien 2 durchgesehene Auflage Hermagoras Klagenfurt u a 2000 ISBN 3 85013 754 6 Friedrich Rainer Ein Netzwerker wird Salzburger Gauleiter In Johannes Hofinger Nationalsozialismus in Salzburg Opfer Tater Gegner 2 Auflage Studien Verlag Innsbruck u a 2018 Nationalsozialismus in den osterreichischen Bundeslandern 5 Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 44 ISBN 978 3 7065 5211 0 S 86 88 Friedrich Rainer Ich fuhle mich in keinem Punkt als Verbrecher In Nadja Danglmaier Werner Koroschitz Nationalsozialismus in Karnten Opfer Tater Gegner 3 Auflage Studien Verlag Innsbruck u a 2021 Nationalsozialismus in den osterreichischen Bundeslandern 7 ISBN 978 3 7065 5244 8 S 376f Wolfgang Graf Osterreichische SS Generale Himmlers verlassliche Vasallen Hermagoras Verlag Klagenfurt u a 2012 ISBN 978 3 7086 0578 4 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 488 Rene Moehrle Judenverfolgung in Triest wahrend Faschismus und Nationalsozialismus 1922 1945 Berlin 2014 ISBN 978 3 86331 195 7 S 305 460 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich 2 Auflage Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Maurice Williams Gau Volk and Reich Friedrich Rainer and the Paradox of Austrian National Socialism Archiv fur vaterlandische Geschichte und Topographie Bd 91 Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 2005 ISBN 3 85454 107 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Rainer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Friedrich Rainer in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten nach Joachim Lilla wurde Rainer am 19 August 1947 in Belgrad hingerichtet siehe Joachim Lilla Statisten in Uniform 2004 S 488 a b Wolfgang Graf Osterreichische SS Generale 2012 S 119 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band 1 Politiker Teilband 5 R S Im Auftrag der Gesellschaft fur Burschenschaftliche Geschichtsforschung GfbG herausgegeben von Christian Hunemorder Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 4 6 hier S 5 Bundesarchiv R 9361 II 1039334 Bundesarchiv R 9361 III 549068 Wolfgang Graf Osterreichische SS Generale 2012 S 121 Hannes Obermair Grossdeutschland ruft Sudtiroler NS Optionspropaganda und volkische Sozialisation La Grande Germania chiamaǃ La propaganda nazionalsocialista sulle Opzioni in Alto Adige e la socializzazione volkisch Sudtiroler Landesmuseum fur Kultur und Landesgeschichte Schloss Tirol 2020 ISBN 978 88 95523 35 4 S 14 15 mit Fotografie von der Eroffnung Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer 16048 Die Zeit des Nationalsozialismus Aktualisierte Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 477 Michael Gehler Wolfgang Mueller Hrsg Hitler Benes Tito Konflikt Krieg und Volkermord in Ostmittel und Sudosteuropa Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 ISBN 978 3 7001 7309 0 S 1359 Maurice Williams Gau Volk and Reich Friedrich Rainer and the Paradox of Austrian National Socialism Archiv fur vaterlandische Geschichte und Topographie Bd 91 Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 2005 S 279 Maurice Williams Friedrich Rainer Vom Abwehrkampfer zum jugoslawischen Kollaborateur Carinthia I Jg 190 Geschichtsverein fur Karnten Klagenfurt 2000 S 423 436 Wann starb Karntens Gauleiter wirklich ORF 26 April 2010 Landeshauptleute von Salzburg Kronland Salzburg Weiss Lamberg Chorinsky Schumacher Winkler Schumacher WinklerErste Republik Winkler Ott Preussler Winkler Meyer RehrlGauleiter Wintersteiger Rainer ScheelZweite Republik Schemel Hochleitner Rehrl Klaus Lechner Haslauer senior Katschthaler Schausberger Burgstaller Haslauer juniorLandeshauptleute von Karnten Monarchie Johann Anton von Goess Johann Stieger Joseph Erwein Zeno 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