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Das Amt des Reichsverteidigungskommissars wurde mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auf Weisung von Adolf Hitler zum 1 September 1939 per Verordnung geschaffen 1 Es wurden ausschliesslich Gauleiter mit dem neuen Amt betraut wenn auch im Fall von Nurnberg nicht der ortlich zustandige sondern ein anderer Gauleiter Inhaltsverzeichnis 1 Bestellung 1939 2 Neuordnung 1942 3 Endphase des Krieges 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseBestellung 1939 BearbeitenDen Reichsverteidigungskommissaren wurde die gesamte Zivilverteidigung ubertragen Jeder Reichsverteidigungskommissar war fur einen der insgesamt 18 Wehrkreise zustandig In enger Abstimmung mit den Wehrkreisbefehlshabern sollte der Reichsverteidigungskommissar eine einheitliche Leitung aller zivilen Verwaltungszweige gewahrleisten So besassen sie die Kompetenz allen Zivilbehorden in ihrem Wehrkreis Weisungen in Sachen der Reichsverteidigung zu erteilen Sie trugen die Verantwortung fur die Vorbereitung und den Einsatz des Luftschutzes oder waren fur die Evakuierung der gefahrdeten Gebiete zustandig Die Reichsverteidigungskommissare unterstanden der Dienstaufsicht des Reichsministers des Innern und waren gleichzeitig Organe des Ministerrats fur die Reichsverteidigung Weisungsbefugt waren der Generalbevollmachtigte fur die Reichsverwaltung und fur die Wirtschaft sowie die Obersten Reichsbehorden Zum 1 September 1939 wurden folgende NSDAP Gauleiter zu Reichsverteidigungskommissaren ernannt Anm 1 Wehrkreis ReichsverteidigungskommissarWK I Konigsberg Erich Koch Oberprasident von OstpreussenWK II Stettin Franz Schwede Oberprasident von PommernWK III Berlin Emil Sturtz Oberprasident von BrandenburgWK IV Dresden Martin Mutschmann Reichsstatthalter von SachsenWK V Stuttgart Wilhelm Murr Reichsstatthalter von WurttembergWK VI Munster Josef Terboven Oberprasident der RheinprovinzWK VII Munchen Adolf Wagner bayerischer InnenministerWK VIII Breslau Josef Wagner Oberprasident von SchlesienWK IX Kassel Fritz Sauckel Reichsstatthalter von ThuringenWK X Hamburg Karl Kaufmann Reichsstatthalter von HamburgWK XI Hannover Rudolf Jordan Reichsstatthalter von Braunschweig und AnhaltWK XII Wiesbaden Jakob Sprenger Reichsstatthalter von HessenWK XIII Nurnberg Adolf Wagner bayerischer Innenminister Gauleiter von MunchenWK XVII Wien Josef Burckel Gauleiter von WienWK XVIII Salzburg Friedrich Rainer Reichstatthalter von Salzburg und KarntenNeuordnung 1942 BearbeitenDie Verordnung vom 1 September 1939 wurde mehrmals revidiert da die Wehrkreise sich mit verschiedenen Gauen Landern und Provinzen uberschnitten Kompetenzkonflikte mit machtbewussten Gauleitern die nicht zum Reichsverteidigungskommissar ernannt worden waren waren daher vorprogrammiert Um diese im Laufe des Kriegs immer scharfer werdenden Konflikte zu entscharfen wurden in der Verordnung uber die Reichsverteidigungskommissare und die Vereinheitlichung der Wirtschaftsverwaltung vom 16 November 1942 die Parteigaue zu Reichsverteidigungsbezirken RVB gemacht Jeder Gauleiter war nun demnach automatisch Reichsverteidigungskommissar und aus 18 RVB wurden schlagartig 42 bzw 43 RVB Endphase des Krieges BearbeitenGerade in der Endphase des Krieges trug das Amt des Reichsverteidigungskommissars erheblich zur Machtausweitung der Gauleiter und der NSDAP gegenuber den staatlichen Stellen bei Die Autonomie und Machtfulle der Reichsverteidigungskommissare gegenuber dem Staat wurde durch ihre Einbindung in den totalen Krieg den Joseph Goebbels als Reichsbevollmachtigter fur den totalen Kriegseinsatz am 25 Juli 1944 forderte noch gesteigert Der Reichsverteidigungskommissar wurde damit endgultig zu einem politisch ideologischen Instrument das die maximale Mobilisierung aller Ressourcen im Innern angesichts der drohenden Niederlage zum Ziel hatte Siehe auch BearbeitenReichskommissarLiteratur BearbeitenWilhelm Stuckart Harry von Rosen Die Reichsverteidigung Wehrrecht Neugestaltung von Recht und Wirtschaft 40 Heft 1 2 erw Auflage Leipzig 1943 Peter Huttenberger Die Gauleiter Studie zum Wandel des Machtgefuges in der NSDAP Schriftenreihe der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Nummer 19 DVA Stuttgart 1969 S 152 172 Peter Diehl Thiele Partei und Staat im Dritten Reich Munchen 1969 2 Auflage Munchen 1971 ISBN 3 406 02887 X Dieter Rebentisch Karl Teppe Verwaltung contra Menschenfuhrung im Staat Hitlers Gottingen 1986 ISBN 3 525 36190 4 Manfred Wolf Oberprasidium der Provinz Westfalen Bd 4 Polizei Justiz Militar Chef der Zivilverwaltung Reichsverteidigungskommissar Munster 1991 DNB 948048840 Ralf Blank Albert Hoffmann als Reichsverteidigungskommissar im Gau Westfalen Sud 1943 1945 Eine biografische Skizze In Wolf Gruner Armin Nolzen Hrsg Burokratien Initiative und Effizienz BGNS Band 17 Berlin 2001 S 189 205 Anmerkungen Bearbeiten Die Nummern XIV bis XVI wurden nicht fur Wehrkreise verwendet siehe Artikel Wehrkreis Einzelnachweise Bearbeiten RGBl I 1939 S 1565f Verordnung uber die Bestellung von Reichsverteidigungskommissaren vom 1 September 1939 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsverteidigungskommissar amp oldid 216158592