www.wikidata.de-de.nina.az
Jakob Sprenger 24 Juli 1884 in Oberhausen bei Bergzabern 7 Mai 1945 in Kossen war ein deutscher nationalsozialistischer Politiker und Gauleiter im Gau Hessen Nassau Jakob Sprenger um 1942Jakob Sprenger in AmsterdamJakob Sprenger links hinter Adolf Hitler beim ersten Spatenstich zum Reichsautobahnbau der Strecke Frankfurt Main Darmstadt Mannheim am 23 September 1933 Aufnahme vom Scherl Bilderdienst im BundesarchivJakob Sprenger mit Gattin1933 in Bad Salzhausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSprenger besuchte zunachst die Volksschule und dann das Progymnasium in Bergzabern Nach dem Abschluss seiner Schulzeit diente er als Einjahrigfreiwilliger beim Militar Ab 1902 war Sprenger im Verwaltungsdienst der Reichspost beschaftigt 1 Sprenger nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil Der Postinspektor Jakob Sprenger wurde 1922 Mitglied der NSDAP Nach dem zwischenzeitlichen Verbot der NSDAP gehorte Sprenger in Frankfurt am Main der Deutschen Partei und dem Volkisch Sozialen Block an und trat der NSDAP im August 1925 erneut bei Mitgliedsnummer 17 009 2 Der militante Antisemit machte in der NSDAP schnell Karriere Zunachst wurde er Anfang 1927 Gauleiter vom Parteigau Hessen Nassau Sud Ab September 1930 war er Mitglied des Reichstages der Weimarer Republik und danach bis Kriegsende des nationalsozialistischen Reichstags Von 1930 bis 1933 gehorte er dem Verwaltungsrat der Reichspost an 3 Am 1 Januar 1933 wurde er zum Gauleiter des neuen Gaues Hessen Nassau der zusatzlich das Gebiet des Volksstaates Hessen Hessen Darmstadt umfasste Am 5 Mai 1933 wurde er auch zum Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen ernannt und ubertrug die Regierungsgeschafte dem bisherigen gewahlten Staatsprasidenten Ferdinand Werner NSDAP den er aber am 20 September 1933 nach einem Streit uber die Zusammenlegung der Handelskammern zum Rucktritt zwang Vom Nachfolger Philipp Wilhelm Jung ubernahm Sprenger aufgrund des Reichsstatthaltergesetzes vom 30 Januar 1935 zwei Jahre spater die Fuhrung der Landesregierung selbst Neben Martin Mutschmann war er der einzige Reichsstatthalter der mit dieser Doppelfunktion beauftragt wurde Diese Doppelfunktion hielt Sprenger bis Kriegsende inne Im Jahr 1933 scheint Sprenger gegenuber Adolf Hitler eine Art Sprecherfunktion unter den Gauleitern und Reichsstatthaltern ausgeubt zu haben sank allerdings zum Jahresende hin in der Gunst des Fuhrers Grunde dafur durften die Unruhen rund um die Absetzung Werners und Versuche der Einflussnahme auf benachbarte Bundesstaaten und NSDAP Gaue gewesen sein Am 1 September 1939 wurde der SA Obergruppenfuhrer Reichsverteidigungskommissar des Wehrkreises XII in Wiesbaden wobei jedoch die Stadt Frankfurt dem Wehrkreis IX Kassel geleitet von Reichsverteidigungskommissar Fritz Sauckel angehorte Erst zum 1 Dezember 1942 4 wurde dieser konflikttrachtige Zustand beendet indem die Gebiete der Wehrkreise auf die Gebiete der Parteigaue umgestellt wurden und Sprenger Reichsverteidigungskommissar fur seinen gesamten Parteigau wurde In der Funktion des Gauleiters hielt er im Marz 1941 eine Festrede zur Eroffnung des von Alfred Rosenberg initiierten pseudowissenschaftlichen antisemitischen Instituts zur Erforschung der Judenfrage in Frankfurt am Main 3 1944 folgte in Anlehnung an die Gebiete der Reichsverteidigungsbezirke und Gaue der NSDAP zusatzlich seine Ernennung zum Oberprasidenten der neuen preussischen Provinz Nassau womit die Kreise Hanau Gelnhausen und Schluchtern sowie die Stadt Hanau dem Regierungsbezirk Kassel entzogen wurden und der staatliche Machtbereich Sprengers weiter an die Grenzen des Parteigaus Hessen Nassau angeglichen wurde In der Nacht vom 25 auf den 26 Marz 1945 fluchtete Sprenger vor der anruckenden US Armee aus Frankfurt am Main nach Kossen in Tirol wo er am 7 Mai 1945 mit seiner Ehefrau Suizid beging In der Sowjetischen Besatzungszone wurden das von ihm herausgegebene Der Deutsche Beamte Spielball der Parteien oder Vertrauensmann des Volkes 1932 und das von ihm mit Eugen Schmahl verfasste Entwicklung der volkischen Bewegung Die antisemitische Bauernbewegung in Hessen von der Bockelzeit bis zum Nationalsozialismus 1933 auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 5 6 Werke BearbeitenVorwort mit dem Titel Reichstatthalter zu Hermann Textor Volkische Arbeitseignung und Wirtschaftsstruktur Hg Forschungs Institut fur Arbeitsgestaltung fur Altern und Aufbrauch 7 Frankfurt Wilhelm Limpert Verlag Berlin 1939 S 5 Literatur BearbeitenJochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 365 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Nassauische Parlamentarier Teil 2 Barbara Burkardt Manfred Pult Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868 1933 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Bd 71 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 17 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2003 ISBN 3 930221 11 X Nr 339 Dieter Rebentisch Der Gau Hessen Nassau und die nationalsozialistische Reichsreform In Nassauische Annalen 89 1978 S 128 162 Peter Sander Verwaltung des Krankenmordes Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus Psychosozial Giessen 2003 ISBN 978 3 89806 320 3 pdf 1 1 MB Stephanie Zibell Jakob Sprenger 1884 1945 NS Gauleiter und Reichsstatthalter in Hessen Hg Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission fur Hessen Darmstadt 1999Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakob Sprenger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jakob Sprenger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Jakob Sprenger in den Historischen Pressearchiven der ZBW Der Gauleiter Jakob Sprenger Jakob Sprenger in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Sprenger Jakob Hessische Biografie Stand 13 Juli 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 2 Stephanie Zibell Jakob Sprenger in NDB online Einzelnachweise Bearbeiten Jakob Sprenger in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Peter Sander Verwaltung des Krankenmordes Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus Giessen 2003 S 742 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 593 Inkrafttreten der Verordnung uber die Reichsverteidigungskommissare und die Vereinheitlichung der Wirtschaftsverwaltung laut ihrem Paragraf 22 am 1 Dezember 1942 siehe Reichsgesetzblatt 1 digitalisiert auf http alex onb ac at http www polunbi de bibliothek 1946 nslit e html http www polunbi de bibliothek 1947 nslit b html sic NS Wort fur RentenalterNormdaten Person GND 121083470 lobid OGND AKS LCCN no00037324 VIAF 20528634 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sprenger JakobKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 24 Juli 1884GEBURTSORT Oberhausen bei Bad Bergzabern STERBEDATUM 7 Mai 1945STERBEORT Kossen Tirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Sprenger Politiker amp oldid 238110958