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Philipp Wilhelm Jung 16 September 1884 in Nieder Florsheim 9 September 1965 in Worms war ein deutscher nationalsozialistischer Politiker Er war von 1940 bis 1943 Burgermeister der Stadt Wien Philipp Wilhelm Jung 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Leben bis zum Ersten Weltkrieg 2 Kriegsdienst 3 Weimarer Republik 4 Zeit des Nationalsozialismus 5 Entnazifizierung und Nachkriegszeit 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben bis zum Ersten Weltkrieg BearbeitenPhilipp Wilhelm Jung war der Sohn des Volksschullehrers Adam Jung und dessen Frau Katharina geborene Weyerhauser Er besuchte das Gymnasium in Worms und studierte ab 1906 Rechtswissenschaften in Heidelberg Munchen und Giessen Wahrend seines Studiums wurde er 1903 Mitglied der Burschenschaft Frankonia Heidelberg 1906 legte er das erste und nach dem Referendariat am 9 Dezember 1912 das zweite Staatsexamen ab und arbeitete danach als Rechtsanwalt in Worms Am 30 September 1911 heiratete er in Heidelberg Stefanie Sofie geborene Muxel Kriegsdienst BearbeitenAb August 1914 war Jung Soldat im Deutschen Heer Zunachst war er als Zugfuhrer im 2 Badischen Feld Artillerie Regiment Nr 30 eingesetzt Danach war er Adjutant bei einer Feldartillerie Abteilung und bei einem Artilleriekommandeur an der Westfront Ende 1916 bis zum Ende des Krieges am 11 November 1918 war er Batteriefuhrer Er wurde mit beiden Eisernen Kreuzen und der Hessischen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet Weimarer Republik BearbeitenNach dem Krieg arbeitete er wieder als Rechtsanwalt 1926 wurde er in den Stadtrat von Worms gewahlt Seit 1927 war er standiger Verteidiger des NSDAP Gauleiters der Rheinpfalz Josef Burckel und Mitglied der SA in der er spater bis zum Brigadefuhrer aufstieg 1 1930 trat er in die NSDAP ein und wurde 1931 NSDAP Kreisleiter von Worms 1 1931 wurde er in den Landtag des Volksstaates Hessen gewahlt in dem er 1931 bis 1933 die NSDAP Fraktion fuhrte Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenNach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er 1933 Prasident des Hessischen Landtages Nach der Absetzung von Wilhelm Ehrhard durch die Nationalsozialisten denen dieser kritisch gegenuberstand wurde Jung zum kommissarischen Oberburgermeister der Stadt Mainz berufen In seiner Amtszeit erfolgte die Entfernung des Befreiungsdenkmals vom Schillerplatz Bereits im Mai wurde er von Robert Barth abgelost Jung war ab Marz 1933 Staatsrat und anschliessend ab 20 September 1933 ernannter Ministerprasident des Volksstaates Hessen Er loste in dieser Funktion Ferdinand Werner ab der ebenfalls Mitglied der NSDAP war Jung blieb bis zum 1 Marz 1935 Ministerprasident als der Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob Sprenger diese Funktion mitubernahm Anschliessend war er Regierungsprasident der Saarpfalz ehe er wahrend des Zweiten Weltkrieges am 16 Mai 1940 als Burgermeister Wiens eingesetzt wurde Er loste in dieser Funktion am 14 Dezember 1940 Hermann Neubacher ab und wurde selbst am 30 Dezember 1943 durch Hanns Blaschke ersetzt Vorausgegangen waren Konflikte Jungs mit dem Gauleiter Baldur von Schirach Jung beantragte eine Versetzung als Offizier an die Front die jedoch nicht erfolgte Uber die Tatigkeit Jungs 1943 bis Kriegsende ist nichts bekannt Entnazifizierung und Nachkriegszeit BearbeitenPhilipp Wilhelm Jung und seine Frau wurden nach dem Kriegsende im Lager Kornwestheim inhaftiert und ihr Vermogen gesperrt Seine Frau wurde im Rahmen der Weihnachtsamnestie am 12 November 1947 er selbst am 17 Juni 1948 aus der Haft entlassen Im Spruchkammerverfahren wurde er als Minderbelasteter eingestuft Nachdem das Land Hessen ihm keine Pension als Regierungsrat hatte zahlen wollen kam es zu einem Gerichtsverfahren beim Verwaltungsgericht Darmstadt das mit einem Vergleich beendet wurde der das Land zur Zahlung verpflichtete Die Vermogenssperre wurde am 5 Juli 1950 aufgehoben Mit Entscheidung des Ehrengerichtes der Rechtsanwaltskammer Frankfurt am Main vom 16 Mai 1951 wurde er wieder als Rechtsanwalt und Notar zugelassen und arbeitete in der Folge in diesem Beruf in Wald Michelbach Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 3 I L Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0865 0 S 38 39 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 203 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nr 413 Weblinks BearbeitenEva Haberkorn Armin Hildebrandt NACHLASS PHILIPP WILHELM JUNG Repertorien Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand O 31 PDF 280 kB In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand Januar 2010 abgerufen am 14 September 2016 Kurzbiografien der Wiener Burgermeister auf wien at Jung Philipp Wilhelm Hessische Biografie Stand 29 Juli 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Philipp Wilhelm Jung in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Jung Philipp Wilhelm in der Datenbank Saarland Biografien Philipp Wilhelm Jung Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 7 Mai 2023 Stand 15 August 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 S 292 Oberburgermeister der Stadt Mainz in chronologischer Reihenfolge seit 1800Franz Konrad Macke Franz Gedult von Jungenfeld Franz Konrad Macke Stephan Metz Johann Baptist Heinrich Stephan Metz Nikolaus Nack Karl Schmitz Franz Schott Karl Racke Carl Wallau Alexis Dumont Georg Oechsner Heinrich Gassner Karl Gottelmann Karl Kulb Wilhelm Ehrhard Philipp Wilhelm Jung kommissarisch Robert Barth Heinrich Ritter Rudolph Walther Emil Kraus Franz Stein Jakob Jockel Fuchs Herman Hartmut Weyel Jens Beutel Gunter Beck kommissarisch Michael Ebling Gunter Beck kommissarisch Nino HaaseRegierungschefs des Grossherzogtums Hessen und des Volksstaates Hessen Prasidenten des Gesamtministeriums des Grossherzogtums Hessen Karl von Grolman Karl du Thil Heinrich von Gagern Carl Wilhelm Zimmermann Heinrich Carl Jaup Reinhard von Dalwigk Friedrich von Lindelof Karl Hofmann Julius Rinck von Starck Jakob Finger Carl Friedrich Rothe Carl von Ewald Staats Ministerprasidenten des Volksstaates Hessen Carl Ulrich Bernhard Adelung Nationalsozialismus Ferdinand Werner Philipp Wilhelm JungInnenminister des Grossherzogtums Hessen und des Volksstaates Hessen Grossherzogtum Hessen Karl von Grolman Heinrich von Gagern Reinhard Carl Theodor Eigenbrodt 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Hessen Joseph Aloys Kilian Friedrich von Lindelof Georg Kempf Philipp Freiherr Rinck gen v Starck Jakob Finger Emil Gerhard Dittmar Carl von Ewald Volksstaat Hessen Otto von Brentano di Tremezzo Ferdinand Kirnberger Nationalsozialismus Heinrich Muller Ferdinand Werner Philipp Wilhelm Jung VorgangerAmtNachfolgerHermann NeubacherBurgermeister von Wien 1940 1943Hanns BlaschkeNormdaten Person GND 1013197062 lobid OGND AKS VIAF 171573862 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jung Philipp WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher nationalsozialistischer PolitikerGEBURTSDATUM 16 September 1884GEBURTSORT Nieder FlorsheimSTERBEDATUM 9 September 1965STERBEORT Worms Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Wilhelm Jung amp oldid 236010573