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Karl Hofmann ab 1882 von Hofmann 4 November 1827 in Darmstadt 9 Mai 1910 ebenda war ein deutscher Beamter und Politiker Unter anderem war er von 1872 bis 1876 Ministerprasident im Grossherzogtum Hessen von 1876 bis 1879 Prasident des Reichskanzleramts und 1879 80 Staatssekretar Minister im daraus hervorgegangenen Reichsamt des Innern danach bis 1887 Chef des Reichsamts fur Elsass Lothringen Karl von Hofmann 1867 Grafik von Hermann Scherenberg Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Karriere 2 1 Anfange 2 2 Hessischer Ministerprasident 2 3 Spitzenbeamter im Reich 2 4 Weiteres Engagement 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSein Vater war der Hofgerichts Advokat Heinrich Karl Hoffmann 1795 1854 am Hofgericht Darmstadt seine Mutter dessen Ehefrau Sophie geborene Volhard 1798 1857 Die Maler Rudolf und Heinrich Ferdinand Hofmann waren seine Bruder nbsp Karl von HofmannKarl von Hofmann heiratete Cora Kekule von Stradonitz 1835 1897 Kinder aus dieser Ehe waren Sophie 1860 Justus Carriere Ludwig 1861 1945 Eleonore Kekule von Stradonitz 1876 Heinrich 1863 1921 Generalleutnant Freiin Asta von Gruter Diepenbroik 1875 1940 Maria 1865 Justus Thiersch 1859 1937 Bezirksarzt Sohn von Carl Thiersch Cornelie 1866 Max von Kaisenberg 1862 1916 Oberstleutnant 1 Karl von Hofmann starb 1910 in Darmstadt Beigesetzt wurde er auf dem Kaiser Wilhelm Gedachtnis Friedhof in Charlottenburg Westend Das Grab ist nicht erhalten 2 Karriere BearbeitenAnfange Bearbeiten Karl Hofmann studierte Rechtswissenschaft an der Hessischen Ludewigs Universitat wo er sich 1845 der Alten Giessener Burschenschaft Frankonia anschloss Er wurde Hofgerichtsakzessist 3 bemuhte sich nach seinem Studium aber vergeblich um eine Zulassung als Anwalt 1858 wurde er Ministerialsekretar 2 Klasse im Ministerium des Grossherzoglichen Hauses und des Ausseren des Grossherzogtums Hessen 1861 zum Ministerialsekretar 1 Klasse befordert und noch im gleichen Jahr Legationsrat 1864 erhielt er den Titel Geheimer Legationsrat und wurde 1865 Vortragender Rat g 1864 begleitete er den Gesandten des Deutschen Bundes Friedrich Ferdinand von Beust auf die ergebnislose Konferenz von London die zur Klarung der Schleswig Holstein Frage einberufen worden war Nach dem Krieg von 1866 bei der das Grossherzogtum Hessen auf der Seite der Verlierer stand nahm er als Bevollmachtigter an den Verhandlungen mit Preussen teil die zum Friedensvertrag vom 3 September 1866 fuhrten Anschliessend war er ab 1866 Grossherzoglich Hessischer Gesandter in Berlin und dessen Vertreter im Bundesrat des Norddeutschen Bundes Hier entstand ein enger Kontakt zu Otto von Bismarck Ab der Grundung des Deutschen Reiches 1871 war er weiterhin der Gesandte des Grossherzogs von Hessen beim preussischen Konig zugleich aber auch Bevollmachtigter des Grossherzogtums beim Bundesrat 4 Hessischer Ministerprasident Bearbeiten Mit Grundung des Deutschen Reichs war der hessische Ministerprasident Karl Friedrich Reinhard von Dalwigk der zah an einer pro osterreichischen Politik festgehalten hatte ein Gegner der Kleindeutschen Losung und langjahriger Gegner Bismarcks gewesen war aber den festen Ruckhalt seines ahnlich eingestellten Landesherren Ludwig III genoss unhaltbar geworden Bei einem Besuch in Berlin wurde Ludwig III dann so unter Druck gesetzt dass er Dalwigk entliess 5 Fur ihn gesichtswahrend wurde zunachst der langjahrig amtierende bereits 77 Jahre alte Justizminister Friedrich von Lindelof als neuer Ministerprasident installiert bevor diesem dann ein Jahr spater Karl Hofmann folgte Dessen offizieller Titel war Minister des Auswartigen und Prasident des Gesamtministeriums 3 Im Bundesrat vor allem mit seiner deutschnationalen Einstellung auffallig fuhrte Hofmann im Grossherzogtum lang ersehnte Reformen durch unter anderem regelte er im Sinne der preussischen Maigesetze 1875 das Verhaltnis zur romisch katholischen Kirche neu Spitzenbeamter im Reich Bearbeiten Am 18 Mai 1876 wurde er auf eigenes Nachsuchen als hessischer Ministerprasident entlassen um zum 1 Juni 1876 zum Reichskanzleramt zu wechseln wo er Rudolph von Delbruck als Prasident abloste 4 Seine Stellung war aber weitaus weniger selbstandig als die Delbrucks er sollte immer nach Bismarcks Intentionen und Direktiven zur inneren Politik verfahren Am 23 Mai 1878 brachte Hofmann fur den krankheitsbedingt verhinderten Otto von Bismarck das Sozialistengesetz in den Reichstag ein und verteidigte den Entwurf energisch 1879 erhielt er nach Ausgliederung eines Reichsamts des Innern am 24 Dezember 1879 den dortigen Chef Posten als Staatssekretar Minister Bereits am 24 Marz 1879 hatte er auch das Amt des preussischen Ministers fur Handel und Gewerbe ubernommen 6 Eine Meinungsverschiedenheit mit dem Reichskanzler bei der Vorbereitung der gesetzlichen Unfallversicherung fuhrte im August 1880 zu seinem Rucktritt Nur zwei Monate spater ubernahm er das Amt des Staatssekretars im Reichsamt fur Elsass Lothringen in Strassburg das er bis zur Reichstagswahl 1887 behielt Weiteres Engagement Bearbeiten Karl Hofmann war Vorstandsmitglied und seit 1889 stellvertretender Prasident der Deutschen Kolonialgesellschaft 4 1891 wurde er in den Kolonialrat berufen Von 1887 bis 1904 gehorte er dem Vorstand der Deutschen Kolonialgesellschaft fur Sudwestafrika an 7 Ehrungen Bearbeiten1860 Ritterkreuz des spanischen Isabella Ordens 3 4 1864 Ritterkreuz des Koniglich Sachsischen Albrechts Ordens 3 1866 Ritterkreuz I Klasse des Ludewigsordens 3 4 1867 Roter Adlerorden I Klasse 3 4 1868 Grosskreuz des Herzoglich Sachsen Ernestinischen Hausordens 3 4 1870 Komturkreuz II Klasse des Verdienstordens Philipps des Grossmutigen 3 4 1872 Bayerisches Verdienstkreuz fur die Jahre 1870 71 3 4 1872 Verleihung des Titels Geheimrat 3 4 1872 Preussischer Kronenorden III Klasse mit dem Genfer roten Kreuz versehen 3 1872 Grosskreuz des wurttembergischen Friedrichs Ordens 3 4 1872 Furstlich Schwarzenburgisches Ehrenkreuz I Klasse 3 4 1872 Grosskreuz des Sachsischen Hausordens der Wachsamkeit oder vom weissen Falken 3 4 1873 Grosskreuz des Verdienstordens Philipps des Grossmutigen 3 4 1873 Russischer Orden der Heiligen Anna I Klasse 3 4 1875 Verleihung des Titels Wirklicher Geheimrat 3 4 1876 Grosskreuz des Ludewigsordens 3 4 1882 Wilhelm I erhob ihn in den erblichen preussischen Adel 8 Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 2 F H Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0809 X S 378 379 Rudolf Morsey Die oberste Reichsverwaltung unter Bismarck Munster 1957 Florian Tennstedt Heidi Winter Der Staat hat wenig Liebe activ wie passiv Die Anfange des Sozialstaats im Deutschen Reich Ergebnisse archivalischer Forschungen zur Entstehung der gesetzlichen Unfallversicherung Teil 1 In Zeitschrift fur Sozialreform 39 1993 S 362 392 Frank Zimmer Karl von Hofmann und die deutsche Frage Zur hessen darmstadtischen Politik in der Reichsgrundungszeit Phil Diss Mainz 1992 Frank Zimmer Hg Vom Norddeutschen Bund ins Deutsche Reich Gesandtschaftsberichte und Briefe des grossherzoglich hessischen Gesandten Karl Hofmann aus Berlin 1866 1872 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission N F Bd 16 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2001 ISBN 978 3 88443 037 8 Weblinks BearbeitenHStAD Bestand S 1 Nr NACHWEIS1 Hofmann Karl von In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Literatur von und uber Karl von Hofmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hofmann Karl von Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Nachlass Bundesarchiv N 2121Einzelnachweise Bearbeiten Stammbaum aus Justus Thiersch Carl Thiersch sein Leben Johhann Ambrosius Barth Leipzig 1922 S 186 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 475 a b c d e f g h i j k l m n o p q r HStAD Bestand S 1 Nr NACHWEIS1 Hofmann Karl von In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen a b c d e f g h i j k l m n o p q Hofmann Karl von Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Eckhart G Franz Peter Fleck Fritz Kallenberg Grossherzogtum Hessen 1800 1806 1918 In Walter Heinemeyer Helmut Berding Peter Moraw Hans Philippi Hg Handbuch der Hessischen Geschichte Band 4 2 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich 1806 1815 1945 Die hessischen Staaten bis 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Elwert Marburg 2003 ISBN 3 7708 1238 7 S 846 Zu seinen sozialpolitischen Aktivitaten vgl Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914 I Abteilung Von der Reichsgrundungszeit bis zur Kaiserlichen Sozialbotschaft 1867 1881 2 Band Florian Tennstedt und Heidi Winter Von der Haftpflichtgesetzgebung zur ersten Unfallversicherungsvorlage Stuttgart Jena New York 1993 ISBN 978 3 534 13440 33 Band Wolfgang Ayass Arbeiterschutz Stuttgart 1996 ISBN 978 3 437 50394 8 Hofmann Karl in Heinrich Schnee Hrsg Deutsches Kolonial Lexikon Band 2 Quelle amp Meyer Leipzig 1920 S 70 A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 25 Staatssekretare des Reichsamts des Innern des Deutschen Kaiserreichs Hofmann Boetticher Posadowsky Wehner Bethmann Hollweg Delbruck Helfferich Wallraf TrimbornStaatssekretare im Reichsamt fur Elsass Lothringen Karl Joseph Benjamin Herzog Karl von Hofmann Maximilian von Puttkamer Ernst von Koller Hugo Zorn von Bulach Siegfried von Roedern Georg von Tschammer und Quaritz Karl Hauss Siehe auch Reichsamt fur Elsass LothringenKabinett Bismarck 21 Marz 1871 bis 20 Marz 1890 Otto von Bismarck Otto zu Stolberg Wernigerode Karl Heinrich von Boetticher Hermann von Thile Hermann Ludwig von Balan Bernhard Ernst von Bulow Joseph Maria von Radowitz Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Friedrich zu Limburg Stirum Clemens Busch Paul von Hatzfeldt Herbert von Bismarck Karl von Hofmann Heinrich von Friedberg Hermann von Schelling Otto von Oehlschlager Karl Eduard Heusner Heinrich von Stephan Adolf von Scholz Franz Emil Emanuel von Burchard Karl von Jacobi Helmuth von MaltzahnRegierungschefs des Grossherzogtums Hessen und des Volksstaates Hessen Prasidenten des Gesamtministeriums des Grossherzogtums Hessen Karl von Grolman Karl du Thil Heinrich von Gagern Carl Wilhelm Zimmermann Heinrich Carl Jaup Reinhard von Dalwigk Friedrich von Lindelof Karl Hofmann Julius Rinck von Starck Jakob Finger Carl Friedrich Rothe Carl von Ewald Staats Ministerprasidenten des Volksstaates Hessen Carl Ulrich Bernhard Adelung Nationalsozialismus Ferdinand Werner Philipp Wilhelm JungAussenminister des Grossherzogtums Hessen Grossherzogtum Hessen Karl du Thil Heinrich von Gagern Wilhelm Hallwachs Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk Friedrich von Lindelof Karl von Hofmann Normdaten Person GND 11908127X lobid OGND AKS LCCN n2004033959 VIAF 67268009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hofmann Karl vonALTERNATIVNAMEN Hofmann KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker der Kaiserzeit Ministerprasident von Hessen Staatssekretar im Reichsamt des InnernGEBURTSDATUM 4 November 1827GEBURTSORT DarmstadtSTERBEDATUM 9 Mai 1910STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Hofmann amp oldid 236468267