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Martin Friedrich Rudolph Delbruck ab 1896 von Delbruck 16 April 1817 in Berlin 1 Februar 1903 ebenda war ein preussischer und deutscher Politiker Rudolph von Delbruck Portrat von Gottlieb Biermann 1875 Delbruck links mit Zylinder 1871 im Deutsch Franzosischen Krieg preussisches Hauptquartier in VersaillesGrab von Rudolph von Delbruck auf dem Dorotheenstadtischen Friedhof in Berlin Detailaufnahme des Medaillons Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSeit 1875 war Delbruck mit Elise 1840 1926 1 verwitwete von Dycke aus der preussischen Adelsfamilie von Pommer Esche verheiratet Sie gab nach seinem Tode auch seine Lebenserinnerungen heraus die vorher nur fur den familiaren Kreis gedruckt worden waren Delbruck selbst hatte keine Kinder seine Frau brachte den Stiefsohn Otto jun von Dycke in die Ehe der das Rittergut Losentitz 2 bei Garz auf Rugen von seinem Vater erbte Rudolph von Delbruck gehorte zu einer weit verzweigten Familie die im 19 Jahrhundert in Preussen und Deutschland einige einflussreiche Positionen innehatte Zu nennen sind sein Vater Friedrich Delbruck und sein Vetter Adelbert Delbruck Auch Hans Delbruck gehorte zur Familie Delbruck Leben BearbeitenNach dem Studium der Rechtswissenschaft bei dem er u a auch Vorlesungen von Leopold von Ranke horte begann Delbruck 1837 die preussische Beamtenlaufbahn 1844 trat er in das preussische Handelsministerium ein 1848 wurde er zum Ministerialdirektor in dieser Behorde und setzte sich vor allem fur den Freihandel ein So ging die Ausweitung des Deutschen Zollvereins zu grossen Teilen auf ihn zuruck Sein grosster Erfolg dabei war die Eingliederung Hannovers 1851 Delbruck war dabei stets auf einen Ausschluss Osterreichs und damit den Erhalt der preussischen Hegemonie im Zollverein bedacht Er verstand seine liberale Handelspolitik die zu wirtschaftlichem Wachstum fuhren sollte und die Handelsvertrage die Preussens Bedeutung in Europa steigern sollten durchaus als Mittel um diesem die Vormachtstellung gegenuber Osterreich zu sichern Die daraus erwachsenden Spannungen legte er 1853 allerdings auch wieder bei indem er einen Handelsvertrag mit Osterreich vereinbarte Auch am Handelsvertrag mit Frankreich 1862 und an ahnlichen Vertragen mit Belgien und Italien wirkte er mit Ab 1867 war Delbruck Prasident des Bundeskanzleramts des Norddeutschen Bunds und galt als rechte Hand Bismarcks den er vor allem im Parlament oft vertrat Dort galt er als Vermittler zwischen den Liberalen und Bismarck 1869 erhielt er den Rang eines Staatsministers Als Vertrauter Bismarcks fuhrte Delbruck 1870 auch die Verhandlungen mit den suddeutschen Staaten die schliesslich zur Reichsgrundung von 1871 fuhrten Im Anschluss blieb er zunachst engster Mitarbeiter Bismarcks und wurde Prasident des Reichskanzleramts Fur seine Verdienste im Deutsch Franzosischen Krieg erhielt er eine Dotation in Hohe von 200 000 Talern In Anerkennung seiner Leistungen um die Reichsgrundung wurde er 1896 in den erblichen preussischen Adelsstand erhoben 3 Bismarcks Abwendung vom Freihandel und Hinwendung zu Protektionismus und Verstaatlichung in den 1870er Jahren stiessen bei Delbruck der seinem Liberalismus treu blieb auf Ablehnung Nachdem Bismarcks vor Delbruck geheim gehaltener Plan die Eisenbahnen zu verstaatlichen bekannt geworden war trat er 1876 von seinem Amt zuruck Dieser Bruch symptomatisch fur die sich verstarkenden Spannungen zwischen den Liberalen und Bismarck gab den ersten Anlass zur Kanzlerkrise von 1876 bis 1878 Nach dem Rucktritt kandidierte der parteilose Delbruck zur Reichstagswahl 1878 in dem sonst nationalliberalen Reichstagswahlkreis Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach 3 Neustadt a d Orla und wurde mit klarer Mehrheit gewahlt 4 Bis zur nachsten Wahl 1881 blieb er Mitglied des Reichstags und bekampfte dort als Fraktionsloser engagiert aber erfolglos die Schutzzollpolitik und die beginnende Sozialgesetzgebung Bismarcks die er als antiliberal und etatistisch ansah Nach seinem Tode erschienen seine Lebenserinnerungen die allerdings nur die Zeit bis 1867 umfassen Ehrungen Bearbeiten1881 Ehrendoktor 5 Die Delbruckstrasse in Bremen Schwachhausen wurde nach ihm benannt Weitere Delbruckstrassen befinden sich u a in Berlin Brunsbuttel Heringsdorf und Warburg Schriften BearbeitenLebenserinnerungen 1817 1867 2 Bande Duncker und Humblot Leipzig 1905 Literatur BearbeitenHeinrich Heffter Delbruck Martin Friedrich Rudolph von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 579 f Digitalisat Rudolf Morsey Rudolph Delbruck 1817 1903 In Lothar Gall Ulrich Lappenkuper Hrsg Bismarcks Mitarbeiter Otto von Bismarck Stiftung Wissenschaftliche Reihe Band 10 Ferdinand Schoningh Paderborn 2009 ISBN 978 3 506 76591 8 Seite 69 89 Marko Kreutzmann den bewahrten Traditionen des Zollvereins gemass Die Wahl Rudolph Delbrucks zum Reichstagsabgeordneten im Wahlkreis Jena Neustadt im Jahre 1878 In Stefan Gerber Hrsg Zwischen Stadt Staat und Nation Burgertum in Deutschland Teil 1 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 S 115 130 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf von Delbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Delbruck Martin Friedrich Rudolph in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Rudolf Martin Friedrich von Delbrueck In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Erneuerung des Zollvertrags von 1867 wesentlich von Delbruck ausgehandeltEinzelnachweise Bearbeiten Petra Wilhelmy Dollinger Der Berliner Salon im 19 Jahrhundert 1780 1914 Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 73 Zugleich Dissertation Universitat Munster Westfalen 1987 de Gruyter Berlin New York 1989 ISBN 978 3 11 011891 9 S 633 google de abgerufen am 28 Februar 2022 Niekammer s Guter Adressbucher I Pommersches Guter Adressbuch 1905 Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet Verzeichnis samtlicher Guter mit Angabe der Guts Eigenschaft des Grundsteuer Reinertrages der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Paul Niekammer Hrsg GAB von 1905 bis 1939 2 Auflage I Pommern Kreis Rugen Paul Niekammer Stettin 21 Dezember 1904 S 232 233 martin opitz bibliothek de abgerufen am 28 Februar 2022 A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 96 7 245 Stimmen gegenuber 6 502 Stimmen fur den deutschnationalen Kandidaten siehe Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 274 BIORAB Kaiserreich Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach 3 Christian Bernhard von Watzdorf 1867 Wilhelm Genast 1867 1874 Wilhelm Adolf Schmidt 1874 1877 Carl Slevogt 1877 1878 Rudolph von Delbruck 1878 1881 Georg Meyer 1881 1890 Friedrich Wisser 1890 1893 Richard Walter 1893 1898 Ernst Bassermann 1898 1903 Paul Lehmann 1903 1912 Paul Leutert 1912 1918 Normdaten Person GND 119059398 lobid OGND AKS VIAF 30338700 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Delbruck Rudolph vonALTERNATIVNAMEN Delbruck Martin Friedrich Rudolph von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer und deutscher Politiker MdRGEBURTSDATUM 16 April 1817GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Februar 1903STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolph von Delbruck amp oldid 237272039