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Ernst Bassermann 26 Juli 1854 in Wolfach Grossherzogtum Baden 24 Juli 1917 in Baden Baden war ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker Er war Vorsitzender der Nationalliberalen Partei und Mitglied des Reichstags Ernst Bassermann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Denkmal 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBassermann war Sohn des Landgerichtsprasidenten und Abgeordneten im badischen Landtag Anton Bassermann 1821 1897 Ab 1872 studierte Bassermann Rechtswissenschaft an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg wo er 1873 im Corps Suevia Heidelberg recipiert wurde 1 1874 wechselte er an die Universitat Leipzig wo er sich dem Corps Lusatia Leipzig anschloss 1 Nach Abschluss seines Studiums diente er als Einjahrig Freiwilliger im Kurmarkischen Dragoner Regiment Nr 14 in Colmar 1880 nahm er eine Tatigkeit als Rechtsanwalt in Mannheim auf Er ubte sie spater bis zu seinem Tod in Sozietat mit dem Anwalt Anton Lindeck aus Am 12 Juli 1881 heiratete er die Frauenrechtlerin Julie Ladenburg als Ehefrau langjahrige Vorsitzende des Vereins Frauenbildung Frauenstudium die Tochter des Mannheimer Bankiers Kommerzienrats und Ehrenburgers Carl Ladenburg 1827 1909 Inhaber des Bankhauses Ladenburg Bassermann engagierte sich in Mannheim politisch und wurde 1887 Stadtrat 1893 zog er fur die Nationalliberale Partei in den Reichstag ein Im selben Jahr wurde er in den Parteivorstand gewahlt 1898 ubernahm er im Reichstag den Vorsitz der Fraktion seiner Partei Inhaltlich forderte er eine liberalere Sozialpolitik und versuchte seine Partei fur Arbeiter interessant zu machen Die Bestrebungen des Reichskanzlers Chlodwig Furst zu Hohenlohe Schillingsfurst zur Ausgrenzung der sozialdemokratischen Arbeitnehmer brachte er zu Fall Auch vertrat er eine Politik des Ausgleichs der Interessen von Wirtschaft und Landwirtschaft Im Jahr 1901 gehorte Bassermann zu den Mitbegrundern der Gesellschaft fur soziale Reform 1905 wurde Bassermann schliesslich zum Vorsitzenden der NLP gewahlt Er setzte sich fur die Bildung einer liberal konservativen Koalition dem sogenannten Bulow Block unter Einschluss mehrerer liberaler Parteien unter Reichskanzler Bernhard Furst von Bulow ein In Mannheim und im Grossherzogtum Baden wurde eher der Grossblock eine Koalition von NLP Demokraten und Sozialdemokraten praferiert 2 In der Daily Telegraph Affare sprach Bassermann sich gegen Verfassungsreformen aus Mit dem Sturz Bulows 1909 trat Bassermann in Opposition zum neuen Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg Er unterstutzte jedoch dessen rustungspolitische Ambitionen 1914 war Bassermann zunachst als Rittmeister dann als Major an der Westfront Erster Weltkrieg eingesetzt Im Februar 1915 ubernahm er das Amt des Oberkriegsrichters beim Gardekorps in Berlin Er begrundete im November desselben Jahres mit dem Philosophen und Publizisten Ludwig Stein die Mittwoch Gesellschaft nicht zu verwechseln mit der seit 1863 existierenden Berliner Mittwochsgesellschaft als politisches Diskussionsforum nationaler und militarnaher Kreise Ernst Bassermann gehorte mit Gustav Stresemann zu den annexionistischen Wortfuhrern bei den Nationalliberalen 3 1917 gehorte er zu den Unterstutzern des sogenannten uneingeschrankten U Boot Kriegs Zugleich forderte er von der Regierung innenpolitische Reformen Im Februar 1917 trat Bassermann von allen politischen Amtern zuruck und legte sein Reichstagsmandat nieder Kurz vor seinem 63 Geburtstag starb er in Baden Baden Einst fragten mich Kollegen im Reichstag was denn vorginge da Bassermann stundenlang auf seinem Platz eifrige Notizen niederschrieb die sich zu immer starkeren kleinen Banden verdichteten Man glaubte an irgendeine politische Denkschrift die dort inmitten der Debatten des Reichstages entstand Was aber entstand war nichts anderes als ein Beitrag zu der Geschichte des Corps Lusatia Leipzig den Bassermann da niederschrieb Kamen die Mitglieder des Corps irgendwo zusammen feierte sein Corps ein Stiftungsfest dann eilte er hin zu ihnen dann war er jung mit den Jungen Gustav StresemannDenkmal Bearbeiten nbsp Bassermanns Grab in MannheimEin Denkmal fur ihn entstand 1930 am Oberen Luisenpark in Mannheim jedoch wurde die von Hugo Lederer erschaffene Statue zerstort Das Grabmal aus gelbem Sandstein auf dem Hauptfriedhof Mannheim zeigt an den Eckpfeilern eine reiche Ornamentik aus Urnen Pflanzen und Hermeskopfen Zentral ist eine Marmorplatte mit Name und Portraitmedaillon eingelassen Uber dem Gebalk sieht man das Familienwappen mit einem Wassermann in einer Kartusche mit Fruchtgirlanden 4 Ehrungen BearbeitenEhrenmitglied des Corps Suevia Heidelberg 1900 1 Koniglicher Kronen Orden Preussen III Klasse 1901 Orden vom Zahringer Lowen Ritterkreuz I Klasse 1904 Orden vom Zahringer Lowen Kommandeurkreuz II Klasse 1910 Oldenburgischer Haus und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig Ehrenkomturkreuz 1912 Koniglicher Kronen Orden Preussen II Klasse 1914 St Alexander Orden Grosskreuz 1916 Werke BearbeitenWilhelm Bassermann 1744 1811 Kaufmann in Heidelberg und seine Nachkommen Haas Mannheim 1905 Digitalisat Nachrichten uber die Familie Frohn nebst Mitteilungen uber die Familie Kussell und von Heiligenstein Haas Mannheim 1906 Digitalisat Nationalliberale Partei In Handbuch der Politik Berlin und Leipzig 1914Literatur BearbeitenFrank Engehausen Ernst Bassermann 1854 1917 In Reinhold Weber Ines Mayer Politische Kopfe aus Sudwestdeutschland Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018700 7 S 21 31 Theodor Eschenburg Bassermann Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 623 Digitalisat Lothar Gall Burgertum in Deutschland Siedler Munchen 1989 ISBN 3 88680 259 0 Lothar Gall Bassermann Ernst In Bernd Ottnad Hrsg Badische Biographien Neue Folge Band 1 Kohlhammer Stuttgart 1982 ISBN 3 17 007118 1 S 28 29 Fritz Mittelmann Ernst Bassermann Sein politisches Wirken Reden und Aufsatze Curtius Berlin 1914 Bassermann Ernst In Egbert Weiss Hans Lipp Helmut Weiss Aktiv in der Monarchie Leipziger Corpsstudenten 1807 1918 Lebenslaufe der Leipziger Lausitzer Festschrift zum 210 Stiftungsfest des Corps Lusatia Leipzig 2017 Verlagsdruckerei Schmidt Neustadt an der Aisch 2017 ISBN 978 3 96049 017 3 S 301 302 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Bassermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ernst Bassermann in der Deutschen Digitalen Bibliothek Ernst Bassermann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Ernst Bassermann In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Gabriel Eikenberg Kai Britt Albrecht Ernst Bassermann Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Zeitungsartikel uber Ernst Bassermann in den Historischen Pressearchiven der ZBW Nachlass Bundesarchiv N 2012Einzelnachweise Bearbeiten a b c Kosener Corpslisten 1930 72 651 93 545 Lothar Gall Burgertum in Deutschland btb Munchen 1996 ISBN 978 3 442 72044 6 S 433 f Eberhard von Vietsch Bethmann Hollweg Staatsmann zwischen Macht und Ethos Boldt Verlag Boppard 1969 S 221 Wolfgang Munkel Die Friedhofe in Mannheim SVA Mannheim 1992 S 145 Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach 3 Christian Bernhard von Watzdorf 1867 Wilhelm Genast 1867 1874 Wilhelm Adolf Schmidt 1874 1877 Carl Slevogt 1877 1878 Rudolph von Delbruck 1878 1881 Georg Meyer 1881 1890 Friedrich Wisser 1890 1893 Richard Walter 1893 1898 Ernst Bassermann 1898 1903 Paul Lehmann 1903 1912 Paul Leutert 1912 1918 Normdaten Person GND 118657526 lobid OGND AKS LCCN n99014737 VIAF 47555719 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bassermann ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker MdR Vorsitzender der Nationalliberalen ParteiGEBURTSDATUM 26 Juli 1854GEBURTSORT Wolfach BadenSTERBEDATUM 24 Juli 1917STERBEORT Baden Baden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Bassermann amp oldid 234399761