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Anton Lindeck 4 August 1871 in Mannheim 17 Mai 1956 in Bad Durkheim war ein bedeutender deutscher Rechtsanwalt der Weimarer Zeit und Mitglied des Vorlaufigen Reichswirtschaftsrates Lindecks Grab in Mannheim Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Biografie 3 Publikationen 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenLindeck entstammte einer musisch veranlagten reformjudischen Familie Der Grossvater Benedikt Levi war Rabbiner in Giessen der Vater Wilhelm war ausgebildeter Sanger und hatte als Prokurist des Bankhauses Ladenburg in Mannheim den Familiennamen von Levi auf Lindeck geandert Er wurde durch seine vom Stadtarchiv Mannheim veroffentlichte Korrespondenz mit dem Komponisten Johannes Brahms bekannt dessen Vermogen er verwaltete 1 Wilhelm Lindeck wurde um 1905 Bankdirektor der Suddeutschen Disconto Gesellschaft einer Beteiligungsgesellschaft des Bankhauses Ladenburg Sein Bruder Hermann Levi war im 19 Jahrhundert ein bekannter Pianist und Kapellmeister 2 Wilhelm Lindeck trat zum katholischen Glauben uber und gehorte seit seiner Studentenzeit dem Corps Starkenburgia in Giessen an 3 Biografie BearbeitenBereits als Schuler war Anton Lindeck Mitglied der Schulerverbindung Suevia in Mannheim Nach dem Abitur leistete er sein Einjahriges beim Feldartillerie Regiment in Koblenz ab Danach studierte er Rechtswissenschaften in Gottingen Berlin Freiburg im Breisgau und in Heidelberg Er wurde in Gottingen im Corps Hannovera aktiv 4 und focht in seiner Studienzeit 23 Mensuren Als Student in Freiburg wurde er durch seine Kontroverse mit dem Burschenschafter Max Weber bekannt 5 Nach dem Assessorexamen wurde er im Jahr 1900 Rechtsanwalt in Mannheim und fuhrte eine gemeinsame Anwaltssozietat mit dem nationalliberalen Parteifuhrer und Reichstagsabgeordneten Ernst Bassermann und dem spateren hessischen Ministerprasidenten Karl Geiler Diese Sozietat bestand bis zum Tode Bassermanns 1917 Im Ersten Weltkrieg war er mit einer Artillerieeinheit zuletzt als Oberstleutnant an der Westfront im Einsatz Beruflich war Lindeck ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet des Binnenschifffahrtsrechts Er gehorte fur den Bereich der Binnenschifffahrt dem Vorlaufigen Reichswirtschaftsrat fur die gesamte Dauer dessen Bestehens von 1919 bis 1933 an welcher das Recht besass Gesetzesvorlagen mit sozial oder wirtschaftspolitischem Hintergrund und grundlegender Bedeutung beim Reichstag einzubringen Er war stellvertretender Vorsitzender und als Nachfolger Max Hachenburgs von 1928 bis 1933 und dann wieder von 1946 bis 1947 Vorsitzender des Mannheimer Anwaltsvereines sein Nachfolger wurde Florian Waldeck Ausserdem hatte er nach 1945 den Vorsitz des Verbandes der Partikulierschiffer inne Ab 1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 unterlag Lindeck trotz Frontkampferprivileg den massiven Einschrankungen des Gesetzes uber die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft Lindeck bekam nach der Rekonstitution und der Wiederzulassung seines Corps Hannovera durch die Universitat 6 von diesem 1954 die Ehrenmitgliedschaft verliehen Der Nachlass der Familie Lindeck soweit bekannt befindet sich unter der Bezeichnung Nachlass Anna Lindeck seit 2004 im Stadtarchiv Mannheim Institut fur Stadtgeschichte Eine seiner drei Tochter heiratete den Anwalt und Goerdelervertrauten Gotthilf Bronisch und emigrierte mit diesem nach New York Lindecks Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Mannheim Publikationen BearbeitenAnton Lindeck Das Binnenschiffahrtsrecht Verl Die Rheinschiffahrt Mannheim 1954 Anton Lindeck Ernst Bassermanns berufliche Tatigkeit Auszeichnungen BearbeitenBundesverdienstkreuz 17 Februar 1954 Literatur BearbeitenHeinrich Ferdinand Curschmann Blaubuch des Corps Hannovera zu Gottingen Band 1 1809 1899 Gottingen 2002 S 250 Nr 810 MannheimerAnwaltsVerein Festschrift zum 125 jahrigen Bestehen Memento vom 15 April 2014 im Internet Archive Mannheim 2004 Reinhard Pollath Ingo Saenger Hrsg 200 Jahre Wirtschaftsanwalte in Deutschland Nomos Baden Baden 2009 S 204 ISBN 978 3 8329 4446 9Einzelnachweise Bearbeiten Brahms Johannes Briefwechsel mit dem Mannheimer Bankprokuristen Wilhelm Lindeck 1872 1882 bearb von Michael Martin Sonderveroffentlichung des Stadtarchivs Mannheim Nr 6 Heidelberg 1983 Imogen Fellinger Hermann Levi In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 396 Digitalisat Kosener Corps Listen 1910 57 232 Kosener Corps Listen 1910 70 488 Lindeck Lebenserinnerungen Teil II Die Gottinger Zeit Max Weber Gesamtausgabe Band 4 2 Halbband Landarbeiterfrage Nationalstaat und Volkswirtschaftspolitik Schriften und Reden 1892 1899 J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1993 S 575 ff Die Couleurschicksale des Fursten Bismarck Digitalisat Durch Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover vom 8 Juli 1954Normdaten Person GND 117015768 lobid OGND AKS VIAF 17988618 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindeck AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsanwalt und Mitglied des Vorlaufigen ReichswirtschaftsratesGEBURTSDATUM 4 August 1871GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 17 Mai 1956STERBEORT Bad Durkheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Lindeck amp oldid 213867924