www.wikidata.de-de.nina.az
Siegfried Friedrich Wilhelm Erdmann Graf von Roedern 27 Juli 1870 in Marburg 14 April 1954 in Bergen Chiemgau war ein deutscher Verwaltungsjurist und von Herbst 1917 bis zur Novemberrevolution 1918 Staatssekretar und stellvertretender Reichskanzler Siegfried Graf von Roedern 1916 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Gedenken 2 1 Strassen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGraf Roedern entstammte dem schlesischen Uradelsgeschlecht Roedern Seine Eltern waren der koniglich preussische Premierleutnant und Adjutant im 11 Jagerbataillon Graf Ludwig Erdmann von Roedern und dessen Frau Bertha geborene Nasse Roedern studierte von 1890 bis 1893 Rechts und Staatswissenschaften an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin der Universitat Genf und der Philipps Universitat Marburg Am 4 November 1893 legte er die juristische Prufung am Oberlandesgericht Frankfurt am Main ab Am 21 Oktober 1897 heiratete er Else Nasse Am 7 Januar 1899 bestand er die grosse Staatsprufung Vom 1 Januar 1901 bis zum 31 Marz 1903 arbeitete er beim Oberprasidenten der Provinz Posen Vom 1 Januar 1903 bis zum 31 Marz 1905 war er in der Abteilung Etats und Kassenwesen des Finanzministeriums tatig Am 1 April 1905 ubernahm er die Verwaltung des Kreises Niederbarnim und wurde dort am 17 September zum Landrat ernannt In dieser Funktion forderte er den Chausseebau und schaffte die Chausseegelderhebung ab Er entwickelte das Gesundheitswesen weiter In seiner Amtszeit entstanden funf Krankenhauser und eine spezielle Krankeneinrichtung fur Sauglinge wurde erbaut Ausserdem entwickelte Roedern Massnahmen zum Schutz vor Seuchen Zudem forderte er die flachendeckende Elektrifizierung des Landkreises 1910 wurde Roedern zum Rechtsritter des Johanniterordens geschlagen Im selben Jahr erhielt er die Rote Kreuz Medaille III Klasse den Roten Adlerorden IV Klasse und den Sankt Stanislaus Orden II Klasse Von 1911 bis 1914 war er beim Oberprasidialrat beim Regierungsprasidium in Potsdam tatig 1912 erhielt er den Kronenorden III Klasse Am 31 Januar 1914 trat er die Nachfolge des zuruckgetretenen Staatssekretars Hugo Zorn von Bulach im Ministerium fur Elsass Lothringen an In diesem Amt blieb er zwei Jahre Am 22 Mai 1916 wurde er Staatssekretar im Reichsschatzamt Zusatzlich erfolgte 1917 die Ernennung zum Staatsminister ohne Portefeuille der Landesregierung in Preussen 1 Die Praxis Staatssekretare der Reichsamter zu preussischen Staatsministern ohne Geschaftsbereich zu ernennen war bis 1918 gang und gabe 2 In beiden Amtern blieb er bis zum 13 November 1918 tatig Unter seiner Leitung wurde im Ersten Weltkrieg eine Kriegssteuer fur Unternehmen eingefuhrt womit die leeren Staatskassen aufgefullt werden sollten Die Einnahmen erwiesen sich jedoch als massig so dass zur Finanzierung der enormen Kriegskosten weiterhin auf Kriegsanleihen gesetzt wurde 3 1917 erhielt Roedern den Roten Adlerorden I Klasse und das Eiserne Kreuz II Klasse Im Herbst 1917 wurde er zum Stellvertreter des Reichskanzlers berufen Kaiser Wilhelm II beauftragte von Roedern 1918 gemeinsam mit Friedrich von Payer eine Kabinettsliste fur den neuen Reichskanzler der kurz darauf in Max von Baden gefunden wurde auszuarbeiten letztlich bestimmte aber der Interfraktionelle Ausschuss im Reichstag die genaue Zusammensetzung des Kabinetts Am 13 November 1918 schied Roedern aus dem Staatsdienst aus Er zog nach Gunterstal wo er schriftstellerisch tatig war Im Jahre 1921 zog er nach Hamburg Von 1923 bis 1933 stand Roedern dem Verband Deutscher Reeder und dem Deutschen Schulschiff Verein vor Von 1928 bis 1932 war er Vorsitzender des Ibero Amerikanischen Instituts Hamburg von 1929 bis 1930 Vorsitzendes des Bundes zur Erneuerung des Reiches vom 19 Mai 1930 bis zum 12 Juni 1935 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Hamburg Mannheimer Versicherungs AG und von 1931 bis 1934 Aufsichtsratsmitglied der Hamburg Amerika Linie und des Norddeutschen Lloyd spater Hapag Lloyd Aufgrund seiner langjahrigen Erfahrung ernannte ihn die Regierung unter Heinrich Bruning 1932 zum Reichskommissar fur Schifffahrt Im Mai 1933 beantragte er die Mitgliedschaft in der NSDAP Er erhielt sie 1935 Er war Ehrenfuhrer in der SS Er erwarb im Juni 1933 den Sonnenleitnerhof in Oberbayern und zog im August dorthin In den letzten Jahren seines Lebens wirkte Roedern als Schriftsteller In seinen Buchern setzte er sich mit dem Zweiten Weltkrieg auseinander Uber seine Entnazifizierung ist nichts bekannt 1949 wurde er Ehrenburger von Bergen Hier starb er im 84 Lebensjahr Er wurde auf dem Sonnleitnerhof beigesetzt Ehrungen und Gedenken BearbeitenStrassen Bearbeiten In Berlin sind mehrere Strassen nach Siegfried von Roedern benannt Die Roedernallee in Reinickendorf sowie die Roedernstrassen in Hermsdorf Oberschoneweide und Mahlsdorf Alle Benennungen erfolgten vor 1910 4 Literatur BearbeitenBarbel Holtz Bearb Hrsg Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1925 1938 38 Bd 12 II 1925 1938 Olms Weidmann Hildesheim 2004 ISBN 3 487 12704 0 Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hg Acta Borussica Neue Folge Rudolf Vierhaus Deutsche biographische Enzyklopadie dbe Claudia Wilke Die Landrate der Kreise Teltow und Niederbarnim im Kaiserreich Eine biographisch verwaltungsgeschichtliche Studie zur Leistungsverwaltung in der Provinz Brandenburg Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 1998 ISBN 978 3 930850 70 9 Reinhold Zilch Roedern Siegfried Friedrich Wilhelm Erdmann Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 710 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Siegfried von Roedern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Siegfried von Roedern in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Harry Graf Kessler Das Tagebuch 1880 1937 Ausgabe 7 Klett Cotta 2004 S 1031 sowie https www archivesportaleurope net ead display ead pl aicode DE 1958 type fa id N1660 59013 Siegfried Schone Von der Reichskanzlei zum Bundeskanzleramt eine Untersuchung zum Problem der Fuhrung und Koordination in der jungeren deutschen Geschichte Duncker amp Humblot 1968 S 28 Harald Winkel Finanz und wirtschaftspolitische Fragen der Zwischenkriegszeit in Schriften des Vereins fur Socialpolitik N F Band 73 Duncker amp Humblot Berlin 1973 S 17 ff ISBN 3 428 02949 6 Kauperts Strassenfuhrer durch BerlinStaatssekretare im Reichsamt fur Elsass Lothringen Karl Joseph Benjamin Herzog Karl von Hofmann Maximilian von Puttkamer Ernst von Koller Hugo Zorn von Bulach Siegfried von Roedern Georg von Tschammer und Quaritz Karl Hauss Siehe auch Reichsamt fur Elsass LothringenStaatssekretare im Deutschen Reichsschatzamt Adolf von Scholz 1880 1882 Franz Emil Emanuel von Burchard 1882 1886 Karl von Jacobi 1886 1888 Helmuth von Maltzahn 1888 1893 Arthur von Posadowsky Wehner 1893 1897 Max Franz Guido von Thielmann 1897 1903 Hermann von Stengel 1903 1908 Reinhold von Sydow 1908 1909 Adolf Wermuth 1909 1912 Hermann Kuhn 1912 1915 Karl Helfferich 1915 1916 Siegfried von Roedern 1916 1918 Eugen Schiffer 1918 1919 Kabinett Bethmann Hollweg 14 Juli 1909 bis 13 Juli 1917 Bethmann Hollweg Delbruck Helfferich Schoen Kiderlen Waechter Jagow Zimmermann Nieberding Lisco Tirpitz Capelle Tortilowicz von Batocki Friebe Kraetke Wermuth Kuhn Roedern Dernburg Lindequist SolfKabinett Michaelis 14 Juli bis 24 Oktober 1917 Georg Michaelis Karl Helfferich Arthur Zimmermann Richard von Kuhlmann Hermann Lisco Paul von Krause Eduard von Capelle Rudolf Schwander Adolf Tortilowicz von Batocki Friebe Wilhelm von Waldow Reinhold Kraetke Otto Rudlin Siegfried von Roedern Wilhelm Solf Siehe auch Kabinett Michaelis und Reichsregierung Weimarer Republik Kabinett Hertling 25 Oktober 1917 bis 4 Oktober 1918 Georg von Hertling Karl Helfferich Friedrich von Payer Richard von Kuhlmann Paul von Hintze Max Wallraf Paul von Krause Eduard von Capelle Rudolf Schwander Hans Karl von Stein zu Nord und Ostheim Wilhelm von Waldow Otto Rudlin Siegfried von Roedern Wilhelm Solf Siehe auch Kabinett Hertling und Reichsregierung Weimarer Republik Kabinett Baden 4 Oktober bis 9 November 1918 Max von Baden Friedrich von Payer Wilhelm Solf Max Wallraf Karl Trimborn Paul von Krause Eduard von Capelle Paul Behncke Ernst Karl August Klemens von Mann Hans Karl von Stein zu Nord und Ostheim August Muller Wilhelm von Waldow Gustav Bauer Otto Rudlin Siegfried von Roedern Siehe auch Kabinett Baden und Reichsregierung Weimarer Republik Normdaten Person GND 126649014 lobid OGND AKS LCCN no2016041191 VIAF 55145511 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roedern Siegfried vonALTERNATIVNAMEN Roedern Siegfried Friedrich Wilhelm Erdmann Graf vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker der Kaiserzeit und Weimarer RepublikGEBURTSDATUM 27 Juli 1870GEBURTSORT Marburg DeutschlandSTERBEDATUM 14 April 1954STERBEORT Bergen Chiemgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried von Roedern amp oldid 229910728